Fahrradtour durch Sumatra

Reisezeit: Dezember 2007 - Januar 2008  |  von Andre Schoch

Finale der Tour in Java

19. Tag 16.1 96 km

Bengkulu -- Jakarta Airport -- Tangerang -- Serpong -- Bogor

Der Flughafen Bengkulus liegt 14 km südlich der Stadt und war mit dem Fahrrad bequem in 45 min zu erreichen. Ich hatte mein Ticket nach Jakarta vor weniger als einer Woche in Padang gekauft, aber selbst bei relativ kurzfristigen Buchungen ist das Fliegen innerhalb Indonesiens aufgrund einer Vielzahl von Billigairlines sehr günstig. Der 50 minütige Flug nach Jakarta mit Lion Air kostete 329.000 Rp, das Fahrrad wurde anstands- und kostenlos mitgenommen. Überhaupt verlief alles sehr glatt, der Flieger war pünktlich, das Flugzeug war recht neu und machte einen guten Eindruck. Ganz anders als die Stories, die man über indonesische Airlines immer wieder liest, vermuten lassen würden. Einziges Ärgernis war wiederum, wie immer in Asien, dass die Luft aus den Reifen gelassen wurde, ansonsten kam das Rad in einwandfreiem Zustand in Jakarta an. Das ich keine Pumpe dabei habe, musste ich erst einmal vom Domestic Terminal 3 zwanzig Minuten in Richtung Terminal 1 laufen, wo es an der Straße glücklicherweise eine Werkstatt gab, die mir die Reifen wieder aufpumpten.
Alles in allem konnte ich mich dennoch erst gegen halb 2 auf den Weg machen. Die ersten 20 km nach Tangerang ließen nichts gutes verheißen, die Straße war katastrophal, eng, holprig und der Verkehr die Hölle. Dies ist alles Einzugsgebiet von Jakarta, eine chaotische Mixtur aus Wellblechslums und modernen, schicken 'Super City Suburbs', ein extremer Kontrast zwischen protzigem Reichtum und verzweifelter Armut.
Serpong, der nächste Satellit auf der Straße nach Bogor ist das komplette Gegenteil von Tangerang. Hier gibt es riesige Malls, Hypermarts, Carrefours, und die Straße ist ein neuer achtspuriger Superhighway. Hinter Serpong wurde es dann ländlicher, die letzten 40 km bis Bogor war die Straße wieder zweispurig, holprig und stark befahren, führte aber meist durch eher gemütliche Dörfer. Die gesamte Strecke war flach, oder allenfalls leicht hügelig, und man bemerkte wirklich nicht, dass man bis Bogor 300 Höhenmeter erklimmen muss.

Der einzige Grund den Abstecher nach Bogor zu machen ist der Taman Raya, der weltberühmte Botanische Garten der Stadt. Alles was ich heute noch bei Helligkeit von Bogor sah war nicht sehr schmeichelhaft. Es ist alles andere als ein ruhiger Rückzugsort von Jakarta, sondern eine hektische Großstadt mit grauenvoll schlechten Straßen und viel Verkehr.
Da es bereits dunkel wurde als ich das Zentrum erreichte, suchte ich mit meine Unterkunft heute nach geographischer Nähe zu meiner gastronomischen Wahl für das Abendessen aus. und so landete ich in der Pension Firman, ein klassisches, familiengeführtes Travellerlosmen (ohne Traveller allerdings) mit kleinen, spartanischen, aber akzeptablen Zimmern für 70.000 Rp mit eigenem Mandi. Sehr schön ist hier jedoch die Gemeinschaftsterrasse mit Sofas und Talblick, und um zu den Zimmern zu gelangen muss man jedesmal durch das Wohnzimmer der Familie laufen.
Wie bereits erwähnt war der Grund hier abzusteigen das Gumati, ein herrliches, sehr schickes Terrassencafé ein paar Häuser weiter. In wunderbarem Ambiente kann man hier bei Kerzenlicht in Korbstühlen sitzen, die kühle Brise genießen und auf die Lichter im Tal hinunter Blicken. Eine schöne Abwechslung nach den Wochen im ursprünglichen Sumatra. Das Essen hier war gar nicht mal allzu teuer. Ich hatte Lumpia (Frühlingsrollen) und Empe Empe (Fish Cakes in einer scharfen Essig-Soya-Sauce), was beides um die 15.000 Rp kostete. Dazu einen, wie immer, wunderbaren Juice Alpokat (Avokado Shake), eine der besten Erfindungen Indonesiens. Sehr ordentliche Bistroküche, aber in erster Linie geht es hier natürlich um das Ambiente.

Bilder von Bogor und dem Botanischen Garten

© Andre Schoch, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
17-taegige Radtour von Medan nach Bengkulu, meist auf dem Trans-Sumatra Highway
Details:
Aufbruch: 29.12.2007
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.01.2008
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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