mit Silke & Frank durch Java, Bali & Lombok

Reisezeit: November / Dezember 2010  |  von Frank Wampula

Yogyakarta und Vulkan Merapi

15/16.11.2010 Yogyakarta

Es war gut, das wir uns für die Weiterfahrt für einen Minibus entschieden haben. Die Strecke von Panganderan zum Bahnhof war eigentlich keine Strasse sondern ein Feldweg der mit zig Schlaglöchern versehen war. Der Weg führte mitten durch den Dschungel, man hat es kaum geglaubt, dass irgendwann noch ein Bahnhof kommt. Vor uns wäre beinahe ein Laster umgekippt, der in einem Schlagloch hängen geblieben ist. Naja, wir haben dann aber doch gut durchgerüttelt den Bahnhof erreicht.

Die Zugfahrt nach Yogya war problemlos und wir sind gut angekommen. Wir haben ein Hotel gefunden und haben uns erst einmal einen Überblick von Yogyakarta (auch nur Yogya genannt) verschafft.
Yogya ist eine Stadt mit ca. 600.000 Einwohnern und nicht ganz so hektisch und laut wie andere Städte die wir bisher besucht haben.
Die Nacht war laut und das Zimmer klein, eben wieder recht Basic.
Deshalb haben wir uns am nächsten Tag früh morgens nach einer anderen Bleibe umgesehen, jetzt wohnen wir viel besser, größer, neuer und vor allem ruhiger.
Nach dem Umzug in unser neues Heim für die nächsten Tage, haben wir uns für die Tour zur Prambanan Tempelanlage entschieden. Das ist die Tempelanlage die vom Vulkanausbruch des Merapi verschont blieb.
Die Tempelanlage Borobudur (Hauptattraktion von ganz Java) ist wegen des Ausbruchs des Vulkan Merapi leider immer noch geschlossen.
Zurzeit laufen die Reinigungsarbeiten auf Hochtouren und in einer Woche soll die Tempelanlage wieder geöffnet werden. Das hilft uns leider nichts, denn da sind wir irgendwo auf Bali oder Lombok.

die Tempelanlage Prambanan

die Tempelanlage Prambanan

lokal Kidis

lokal Kidis

Da wir nur noch 30km Luftlinie vom Vulkan Merapi entfernt sind, wollten wir diesen auch schon mal sehen. Das war gar nicht so einfach, denn alle Straßen Richtung Merapi sind von Polizei und Militär gesperrt und keiner den wir fragten wollte fahren.
Glücklicherweise fanden wir dann doch einen Privatfahrer der uns mit seinem Fahrzeug Richtung Merapi bringen wollte.
Wir verabredeten uns für den nächsten morgen 7 Uhr.

17.11.2010 Tag 2 Yokyakarta und Vulkan Merapi

Unser Fahrer stand um 7 Uhr bereits vor seinem Fahrzeug und los ging es Richtung Merapi.
Auf dem Weg in die einzelnen Dörfer die um den Merapi liegen waren Straßensperren aufgebaut, unser Fahrer umfuhr diese, er fuhr auch mal durch Straßen die komplett gesperrt waren.
Von unserem Auto aus, sahen wir bereits den Vulkan und seine Rauchschwarte.
Um uns herum die Büsche, Palmen und Häuser waren bereits von einer dünnen grauen Staubschicht überzogen.
Wir fragten uns, wo uns unser Driver wohl hinbringen wird.
Plötzlich standen wir vor einem Punkt wo es nicht mehr weiter ging.
Die Straße war mit einer Schranke geschlossen und von Polizei und Militär gesichert.
Nach Verhandlungen mit den Lokals stieg einer von ihnen mit zu uns in das Auto.
Die Schranke öffnete sich und wir kamen nun durch.

Von Meter zu Meter, wurde es um uns herum grauer und grauer. Wir kamen in ein Ort welches komplett verlassen war. Hier war das Zentrum an dem die Aschewolke runter kam. Alles war grau, Zentimeter dick mit grauer Vulkanasche überzogen. Wie hielten mit dem Wagen an einer Stelle, wo die Straße jetzt wirklich durch Bäume und Militär gesperrt war.
Ab hier ging es nur noch zu Fuß weiter.
Außer uns waren noch einige Hilfsorganisationen sowie die Presse vor Ort. Unsere Distanz zum Vulkan betrug nun keine 5 km mehr.
Wir sahen uns den Ort des Geschehens genauer an. Alles war verwüstet. Eine dicke Schicht Asche überzog den ganzen Ort. Die Häuser waren zerstört, Alles war verbrannt und abgestorben. Ein schreckliches Bild!
Wir liefen weiter durch den Ort, es roch schlimm nach Verwesung. Viele Menschen die sich nicht mehr rechtzeitig retten konnten wurden in ihren Häusern Opfer des Vulkans. Bergen konnte man die Toten bis jetzt noch nicht, deshalb roch es überall extrem nach Verwesung. Wir zogen uns Masken über unsere Gesichter und machten uns mit einem Lokal von World Vision auf durch die zerstörte Landschaft.
Immer im Auge den Vulkan Merapi, sollte die Rauchwolke des Merapi dunkel werden, heißt das für uns den sofortigen Rückzug.
Leider war die Sicht auf den Vulkan nicht gut, es zogen Wolken auf und so konnten wir den Merapi nicht richtig sehen.
Nachdem es sich immer mehr zuzog machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Jetzt werden wir heute noch den Tag hier in Yogya verbringen und heute Nacht um 23.50 Uhr fahren wir mit dem Nachtzug nach Malang.
Malang liegt in der Nähe des nächsten aktiven Vulkan Bromo, diesen wollen wir besteigen.
Wie wir aber aus der Zeitung erfahren haben, soll die Besteigung des Bromos nicht mehr möglich sein.
Denn auch der Bromo zeigt eine erhöhe Ausbruchsgefahr und wurde vorsorglich gesperrt.
Ob das auch noch der Fall ist, wenn wir am Bromo ankommen sind, wissen wir nicht.
Wir lassen uns überraschen und setzten unsere Tour planmäßig fort.

ein Ort der Verwüstung, keine 5 km vom Vulkan Merapi entfernt.
Hier kam die heiße Vulkanaschewolke runter und hinterliess Spuren des Schreckens.

ein Ort der Verwüstung, keine 5 km vom Vulkan Merapi entfernt.
Hier kam die heiße Vulkanaschewolke runter und hinterliess Spuren des Schreckens.

im Hintergrund, leider durch Wolken verdeckt, der immer noch aktive Vulkan Merapi

im Hintergrund, leider durch Wolken verdeckt, der immer noch aktive Vulkan Merapi

unvorstellbar, wo einst früher grüner Dschungel war, ist heute alles nur noch kahl und grau!

unvorstellbar, wo einst früher grüner Dschungel war, ist heute alles nur noch kahl und grau!

© Frank Wampula, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieder sind wir infiziert vom Virus „Reisefieber“ deshalb verordnen wir uns eine Selbstheilung und reisen für 4 Wochen nach Asien.
Details:
Aufbruch: 06.11.2010
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.12.2010
Reiseziele: Indonesien
Singapur
Thailand
Der Autor
 
Frank Wampula berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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