Götterinsel Bali - ein Traum wird wahr

Reisezeit: Oktober / November 2018  |  von Beate Pigeon

Wir werden alle sterben! Oder auch nicht?

Überfahrt nach Nusa Lembongan

Da unser Schiff erst 14,00 fährt, können wir ein reichliches Frühstück und eine kurze Zeit auf einem Liegestuhl am Pool geniessen inkl. dem Willkommensdrink den wir gestern nicht getrunken haben. Viel zu schnell ist der Chauffeur da. Nur eine Neuseeländerin, die eine Jogaausbildung auf der Insel machen will ist bereits im Bus. Das heisst, wir werden noch mehr Fahrgäste einsammeln. Beim nächsten Halt werden die Nerven gehörig auf die Probe gestellt. Nach über 20 Minuten Wartezeit hat sich der Fahrer entschieden es geht weiter, da kommen die beiden total verkaterten Gäste mit verquollenen Augen angeschlurpt. Natürlich haben sie auch noch nicht ausgecheckt, was weiter Minuten der Geduld und unserer Selbstbeherrschung verbrauchen. Die restlichen Fahrgäste sind pünktlich, frisch geduscht und bester Laune, ausser der Typ der ohne Fragen die Klimadüsen einfach schliesst, weil es dem empfindlichen Bübchen zu sehr ins Gesicht pustet.
Die Fahrt durch den knüppeldicken Verkehr braucht ganz schön Geduld. Unser Fahrer ist der wildeste Hupper auf der Strecke und bringt uns nach einer Ewigkeit an den Hafen, wo wir uns erst mal einreihen dürfen zum Ticketkauf. Ungläubig sehen wir uns um, gefühlte 1 mio. Menschen wartet auf die Überfahrt, noch schlimmer, genau soviel Riesenkoffer wollen auch mit. Wir beobachten das Beladen und sind uns nicht sicher ob wir da einsteigen wollen. Die Mitarbeiter der Reederei sind unglaublich, sie stapeln 3 Gepäckstücke aufeinander und tragen sie zum Boot, wobei sie dann auch mind. bis zu den Unterschenkeln im Wasser waten. Und wir Weicheier haben unseren Rucksack als schwer empfunden mit den 15 kg!

Die Fahrt geht los, das Boot liegt gefährlich tief im Wasser. Unsere Kinder haben uns gewarnt, wir wollten nicht hören und sehen uns schon im Meer schwimmen, rund um uns all die Koffer...
Aber siehe da, nach 45 Min. landen wir wohlbehalten, wenn auch etwas feucht, da wir draussen gesessen haben, auf der Insel. Kleine offene Transporter verteilen die Fahrgäste zu den Hotels. Ich hoffe die nette Wienerin hat einen Jogakurs gefunden nach der übereilten Abreise von zu Hause. Scheint hier die Jogi Insel zu sein!
Taci Bungalows Seaview. Nur Seaview ist grad ausgegangen (wie wir erfahren hat es davon eh nur 2 bereits vergeben Zimmer) und es gibt statt dessen Gartenview. Nun hab ich wieder den Dänen neben mir. Raymond macht das Rumpelstilzchen und will sich nicht zufrieden geben. Dann stornieren wir und suchen uns eine neue Bleibe, bei 35 schwülheissen Grad. Ich bin pitschnass ohne Wasser berührt zu haben, ich kann zaubern - Pffff.
Hotel gefunden, gebucht und mit dem Taxi hin. Der Fahrer biegt ab, holprige Kiesstrasse mit etwas Pflasterung, biegt nochmals ab, noch schlechtere Strasse, mir wird ganz schumrig. Dann hält er unvermittelt und sagt, noch 200 Meter da runter, ein steiler holpriger Weg vor uns, hat der uns jetzt im Nirvana ausgesetzt? Unten finden wir tatsächlich ein hübsches Hotel am Strand. Unser Bungalow hat eine atemberaubende Aussicht, einziger Wehrmutstropfen, 66 Stufen, wovon keine die gleiche Höhe hat wie die andere sind zu erklimmen. Klar, wir machen Sportferien!! Rauf, duschen, runter!!
Schnell zu Fuss am Strand entlang über weitere, ach, was sagen da Zahlen schon aus, etliche Stufen, ins Dorf und einen Roller organisieren. Kurz gefragt, schon haben wir 2 Roller, nach Papieren fragt hier kein Mensch, wozu haben wir eigentlich internationale Führerscheine machen lassen. Die wollen noch nicht einmal unseren Namen wissen und händigen uns den Schlüssel aus. Gut, weit kommen wir ja nicht mit den Maschinen, die immer 0 km schnell fahren gemäss Tacho, wir können die Roller ja nicht von der Insel entführen.

Jetzt zur Tauchschule. Die erste ist ausgebucht, Ups. Bei der Zweiten buchen wir ein Packet von 7 Tauchgängen inkl. Pipapo. Alles ausfüllen, da wollen die das ärztliche Zeugnis von Raymond. Wir haben doch eben erst unseren Schein gemacht und das Zeugnis auf Gili Air abgeben erwidern wir, aber sie wollen eine Kopie, welche wir natürlich nicht haben aber hoffen da auf unsere Tochter daheim, die sollte es haben. Schnell ist gezahlt und sich morgen verabredet, guter Hoffnung den Zettel schnell vorweisen zu können. Der junge Hamburger Tauchguide, der uns führen wird, scheint etwas verunsichert.
Ich bin geschafft, der Tag war lang und anstrengend, wir wollen nur noch in unser Hotel fahren und etwas Essen. Als wir gemütlich am Tisch sitzen läutet mein Telefon. Ich hoffe schon das sind Dream Divers in Gilli Air, welche ich ebenso um eine Kopie des Arztzeugnisses gebeten habe. Weit gefehlt, es ist die Tauchschule vor Ort, welche auf einmal wortreich erklärt, es gehe doch nicht mit dem Tauchen, es sei zu gefährlich, die Wellen, die Strömung, das Wasser sei kälter als auf Gili, bla bla bla. Ich denke die haben Schiss bekommen, "alter Mann" mit Herzinfarkt und junger Tauchguide. Ob wir gleich vorbei kommen wollen das Geld wieder abholen. Nein, sicher nicht, wir kommen morgen.
Wir sehen uns an, NA BRAVO! Was machen wir nun? 66 Stufen später sitzen wir auf der Veranda und sind etwas angesäuert. Schlafen wir erst mal drüber!!

Man beachte das verkaterte Paar hinter Raymond!

Man beachte das verkaterte Paar hinter Raymond!

Wie ob wir sicher ankommen???

Wie ob wir sicher ankommen???

Unser Taxi

Unser Taxi

Da wussten wir noch nichts von Gartenview!

Da wussten wir noch nichts von Gartenview!

Ein Teil der 66 Stufen !

Ein Teil der 66 Stufen !

Da hat sich der Aufstieg gelohnt!!

Da hat sich der Aufstieg gelohnt!!

Erst ein Package verkaufen, einkassieren, dann Rückzieher machen!

Erst ein Package verkaufen, einkassieren, dann Rückzieher machen!

© Beate Pigeon, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 Wochen Bali, Gilli Air und vieles mehr
Details:
Aufbruch: 11.10.2018
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 02.11.2018
Reiseziele: Indonesien
Der Autor
 
Beate Pigeon berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.