Weltreise 2006 von Anke und Lars

Reisezeit: April - November 2006  |  von Lars Ormandy

Laos: Pak Beng

17.07. - 19.07.06 Pak Beng/Huay Xai
N 19 grad 53'18.8" E 101 grad 07'36.6" Temp. 25 grad

So eine Reise ist von unzaehligen Entscheidungen gepraegt: Wie fahren wir Wohin und Womit, Wann und Warum...? Klar das wir da auch mal daneben greifen. Eine dieser weniger kleveren Ideen war unsere Fahrt auf dem Mekong. In einem 50 m langen, 2 m breiten Holzkahn wollen wir in zwei Tagen bis Huay Xai fahren. Guter Plan, schoene Landschaft, einsame Doerfer ohne Strom, Strassenanbindung und was dazu gehoert. Wir sitzen auf asiatisch genormten Holzbaenken mit einem schmalen Kissen unterm Hintern. Auf den ersten Blick alles schoen romantisch, spaetestens nach 6 Stunden allerdings kommen erste Zweifel auf. Mit Einbruch der Daemmerung kommen ernsthafte Zweifel auf, ob es gut ist in dieser Nussschale ohne Licht, Sonar, Rettungswesten und Funk zu sitzen. Nach jeder Kurve erhoffen wir Pak Beng unsere Zwischenstation, fuer die Nacht, zu erblicken. Dann endlich nach 10 Stunden erreichen wir den Ort gerade noch bevor der letzte Funken Licht einfaellt.
Pak Beng ist ein Raeubernest (Zitat Anke). Nachdem uns ein Italiener bereits in Kambodscha auf Unregelmaessigkeiten in seinem Guesthouse aufmerksam gemacht hat sind wir doppelt vorsichtig. Viele Unterkuenfte sind ausgebucht und wir checken in einer einfachen Behausung ein. Vormieter warnen uns mit ihren Hinterlassenschaften an den Waenden vor Dieben. Wir gehen auf Nummer sicher, nehmen alles von Wert mit und Ketten den Rest zusammen. Vorsorglich drehen wir noch die Leuchtstoffroehre heraus und sichern die Tuer mit unserem eigenen Schloss.

unser mit Abstand langsamstes Transportmittel in Asien

unser mit Abstand langsamstes Transportmittel in Asien

Angesehen von einem mysterioesen Besucher am spaeten Abend, der im alkoholisierten Zustand nach neuen Freunden suchte, ist uns nichts davongekommen. Moeglich, dass der Gast nur sehen wollte, ob jemand im Zimmer ist, wer weiss?
Der naechte Morgen, ein anderes Boot, die gleiche Bauart und leider ein paar Kissen zu wenig. Es sitzen nahezu nur noch Touries im Boot und es regnet in Stroemen. Lars hat diesmal sein GPS griffbereit, um wenigstens grob eine Idee von Zeit, Ort und Geschwindigkeit zu haben. Der ernuechternde Blick nach der Erfassung der Satelliten zeigt, knapp 20 km/h, Lokalisation im Nirgendwo aber der Kurs stimmt, immer westwaerts Richtung Thailand. Die Fahrt dauert diesmal 6 Stunden und wir erreichen den Grenzort Huay Xai kurz nach 17 Uhr.

Schlafen hilft die Zeit ueberbruecken

Schlafen hilft die Zeit ueberbruecken

In einer Gruppe von 5 Leuten beschliessen wir die Grenze nicht mehr zu ueberqueren und lieber den letzten Abend, wie den ersten in Laos, mit Lao Lao ausklingen zu lassen. Die Jungs vom Guesthaus steigen munter mit ein und die erste Flasche macht schon vor dem Abendessen, bei Gitarrenmusik und Livegesang, ihre Runde (erster Fehler). Wir ziehen los und essen in einem Restaurant mit Blick auf Thailand, bevor es zurueck geht. Im Guesthouse kommt der Ruf nach einer weitern Flasche Lao Lao auf (zweiter Fehler). Einer der Junds zieht los und besorgt zwei Beutel mit klarer Fluessigkeit, ein Chemiker haette nach der Richprobe auf Isopropanol getippt. Kurze Zeit, nein zu kurze Zeit spaeter ist der erste Beutel buchstaeblich vernichtet. Die ersten streichen die Segel und verkriechen sich in die Betten (erste richtige Entscheidung). Uebrig bleiben zwei Locals und drei Touries (inkl. Lars). Wir gehen den letzten Beutel an, der schwerwiegenste Fehler des Abends.

Das Gift (Lao Lao)

Das Gift (Lao Lao)

Fazit:
Keiner kommt am naechsten Morgen fruehzeitig aus dem Bett. Die meisten hatten eine ziemlich harte Nacht und einige wenige hatten einen extrem ueblen Hangover. Zu unserer Ehre muss gesagt werden, dass selbst einer der Locals am naechsten Morgen noch intensiv ueber den Sinn und Unsinn uebermaessigen Alkoholkonsum philosophierte (den Klaengen aus seinem Bad nach zu urteilen).
Krankenschwester Anke hatte alle Haende voll zu tun das was von uns uebrig war moeglichst unauffaellig durch den Ort und ueber die Grenze zu bringen.

© Lars Ormandy, 2006
Du bist hier : Startseite Asien Laos Pak Beng
Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Vor uns liegen vier Monate Asien, sechs Wochen Australien, drei Wochen Fidschi und drei Wochen USA. Wer Lust hat kann uns hier begleiten.
Details:
Aufbruch: 17.04.2006
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 05.11.2006
Reiseziele: Indien
Thailand
Kambodscha
Laos
Malaysia
Singapur
Australien
Nadi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Lars Ormandy berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors