Fahrradtour durch Indochina 2006

Reisezeit: Juli - September 2006  |  von Andre Schoch

9 Tage den Mekong hinunter nach Südlaos: Si Phan Don - die Gegend der 4000 Inseln

28. Tag 9.8. 109 km Don Khong -- Don Khone

Wir fuhren morgens zunächst noch knapp 30 Kilometer auf Don Khong, meist durch Reisfelder, und nahmen dann vom einige Kilometer südlich der Stadt gelegenen Terminal die Fähre zurück aufs Festland. Nach ca. 5 Kilometern waren wir dann wieder auf der 13. Ich fuhr zunächst die knapp 30 Kilometer hinunter bis zur kambodschanischen Grenze um mich über die beste Art und Weise nach Stung Treng zu kommen zu erkundigen. Dort wurde mir gesagt, dass die Straße inzwischen in einem guten Zustand sei und auch in der Regenzeit problemlos mit dem Fahrrad zu bewältigen. Hoffen wir mal das das stimmt, wir werden es auf alle Fälle versuchen. Ich traf Achim dann wieder am größten Wasserfall Südostasiens, einige Kilometer weiter nördlich. Das " Getöse des Mekong " ist in der Trockenzeit aber attraktiver, zum einen da der dann Mekong nicht so schlammig braun ist, zum anderen weil es bei niedrigerem Wasserstand dort schöne Pools zum Baden gibt.

Um auf Det und Khone zu kommen mussten wir nochmals einige Kilometer auf der 13 zurückfahren bis zur Abzweigung nach Ban Nakasang, von wo es noch drei Kilometer holprige, teils matschige Piste waren zur Ablegestelle der Boote. Die Preise für die Überfahrt werden hier anscheinend inzwischen von einem Kartell diktiert, 15.000k pro Person sind eigentlich eine Frechheit, aber man bekommt ganz offiziell ein Ticket und für weniger fährt hier keiner.

Als wir uns Don Det näherten erkannte ich zunächst kaum etwas wieder. Den wunderschönen Strand gibt es in der Regenzeit nicht, dafür hat sich die Anzahl der Bungalowanlagen vervielfacht, fast das gesamte Südufer ist inzwischen zugebaut und es gibt Agencies wo man Pauschaltrips bis nach Phnom Penh und sogar kambodschanische Visas erstehen kann. Diesen Schock musste ich erst einmal verdauen, schließlich gab es hier bei meinem letzten Aufenthalt lediglich eine Handvoll Guesthouses mit einfachen Hütten, keine Terrassenrestaurants und Reisebüros. Dieser erste Eindruck ließ aber schnell nach, denn bei genauerer Erkundung bemerkte ich, dass sich nicht allzu viel verändert hat. Es gibt noch immer keine Elektrizität, abgesehen von Generatoren, die abends einige Stunden laufen, der allergrößte Teil der Guesthouses bieten immer noch die selben 1 $ Nullkomfort-Hütten an und die Landschaft ist einfach traumhaft: Kokospalmen, Reisfelder, der Mekong und ein paar Holzhütten, sonst nichts. Touristen sind im Moment auch kaum welche hier, Idylle pur, obwohl Don Det in der Hochsaison sicherlich aus allen Nähten platzt und es dann mit der Ruhe wohl vorbei ist, denn billiger als hier kann man wohl kaum Urlaub machen.

Wir fuhren den schmalen Küstenpfad entlang bis zur alten französischen Brücke über die wir Don Khone erreichten, die größere der beiden Inseln mit einem sehr pittoresken Dorf in dem auch noch einige Bauten aus der Kolonialzeit stehen. Auch hier gibt es keine Elektrizität, märchenhafte Ausblicke auf eine tropische Bilderbuchkulisse und, oh Schreck, ein Internetcafe, fast schon ein Unding im Paradies des einfachen Lebens. Die Unterkunftsmöglichkeiten sind auf Khone etwas vielfältiger, wenn auch weniger zahlreich als auf Det. Zusätzlich zu den 1 $ Hütten gibt es das Sala Don Khone mit Zimmern in einer wunderhübschen Kolonialvilla und das Sala Phae auf dem Fluss, wo wir übernachteten.

Die auf Flößen über dem Wasser gebauten Bungalows hier gehören in die Kategorie einzigartig und unvergesslich. Nicht dass sie besonders luxuriös sind, es gibt schließlich nur wenige Stunden Strom so dass Klimaanlage und TV auch völlig unnötig wären, aber die Einrichtung mit Leseecke, Thai Cushion und kleiner Veranda mit wundervollen Ausblicken ist wahrlich stilvoll, die Atmosphäre unschlagbar und man kann direkt vom Zimmer aus in den Fluss springen. 15 $ für ein Zimmer sind in dieser Gegend zwar ein kleines Vermögen, aber Sala Phae ist jeden Cent wert, romantischer kann man nicht mehr wohnen.

Das Abendessen im dazugehörigen Restaurant war ebenfalls sehr anständig und günstig. Es gab wie überall leckeren Mekongfisch, verschiedenartig zubereitet als Laab (15.000k), im Bananenblatt gedämpft (25.000k) und geröstet (25.000k). Aber auch die springrolls (10.000k) schmeckten ausgezeichnet, ebenso das Schweinefleisch mit Basilikum (15.000k).

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Father&Son Zweimonatige Radtour - 5000km von Bangkok nach Hanoi durch Isaan (Nordost Thailand), Laos, Kambodscha und das Mekong Delta
Details:
Aufbruch: 13.07.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 13.09.2006
Reiseziele: Bangladesch
Thailand
Nang Rong
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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