Auf nach Ägypten ... und dann?

Reisezeit: Juni - September 2013  |  von Manfred L.

Lonely Homeless Traveler again: Auf Mekong-Inseln und darum herum.

Ja, auch ich bin für Kitsch empfänglich. (Ist aber von Alek, ich selber stehe ja ohne Kamera da.)

Ja, auch ich bin für Kitsch empfänglich. (Ist aber von Alek, ich selber stehe ja ohne Kamera da.)

20.August 2013

Internet geht heute wieder mal nicht, jedenfalls bekomme ich nur die Verbindung "begrenzt" zum Server, nicht aber in die große weite Welt.
Ich gehe vor zum "Paradise Guesthouse" und quatsche mit der amerikanischen Lady dort. Hier ist auch kein Internet, ihr Mann ist nach Vientiane gefahren, um den PC reparieren zu lassen aber sie macht mir einen Kaffee und der hat die richtige Größe und Stärke. Ich habe keine Ahnung, was ich heute anstellen soll.
Da kommt Alek vorbei und ich frage ihn, was er den so vor hat. Er will auf eine andere Insel und ich beschließe spontan, ihn zu begleiten. Das Boot soll um 11 Uhr gehen und ein Ausflug mit einem Boot ist genau das, was ich möchte. Die Tickets könnten wir gleich nebenan kaufen, er läuft aber mit mir mindestens 400 Meter und kauft die Tickets in einem Restaurant. Bis zum Ablegen haben wir aber noch mehr als eine Stunde Zeit. Er meint, ich solle besser meine Sachen mitnehmen und ich gehe zurück in meinen Bungalow, packe meinen Koffer und bezahle auch für die 2 Tage, die ich bisher hier war. Auf dem Weg zurück in das Restaurant überholen mich die beiden jungen Frauen aus Slowenien, die entschuldigen sich bei mir, dass sie es eilig haben, um ihr Boot zu erreichen ... die Hauptanlegestelle ist ja mindestens einen Kilometer entfernt.

Gegen 11:20 Uhr legt das Boot an ... darinne sitzen natürlich die beiden Sloweninnen. Wir werden auch verladen und setzen über. Unsere Bushaltestelle ist nahe dem Fähranlieger und ich überlege, zum ATM zu gehen, tausche aber dann doch 100 EURO gegen 950.000 Kip im Laden nebenan. Alek soll auf meinen Koffer aufpassen. Als ich nach nur 5 Minuten wieder bei ihm bin, ist mein Koffer aber bereits verladen. Schließlich geht mir ein Licht auf ... wir machen keinen Ausflug auf eine der nächsten Inseln, wir sind unterwegs zu einer Insel in einer anderen Gegend. Immerhin hat das Ticket 45.000 Kip gekostet, viel zu viel für einen kurzen Ausflug.

Nach 4 Stunden Fahrt werden wir wieder an einem Fähranleger abgesetzt und wir entern ein Boot. Alek meinte zwar, dass die Fährfahrt im Fahrtpreis bereits enthalten ist, der Bootsführer will aber 20.000 Kip von jedem von und sieben Passagieren haben. Nach Verhandlungen bezahlen wir je 15.000 Kip.
Alek und ich steigen auf einer Insel aus , die anderen 5 Fahrgäste fahren weiter auf die andere Seite des Mekong. Diese Nordspitze der Insel hat einen schönen breiten Sandstrand, allerdings wenig geeignet für die kleinen Rollen meines Koffers und ich habe Mühe, dem Alek zu folgen. Wir laufen so an die 3 Kilometer, von dem was sich Alek unterwegs mit den Einheimischen unterhält, bekomme ich nichts mit. Auf der Insel leben vielleicht 200 Leute und jeder will die Fremden begrüßen. 200 Mal "Sawadie", mein Koffer holpert über Split oder ich schleife ihn durch losen Sand.
Endlich erreichen wir ein Gasthaus und das sieht recht teuer aus ... ist es auch. Ein Bungalow soll hier 50 Dollar kosten und auch die Preise im Restaurant sind gepfeffert. Es gibt nur 2 Gasthäuser auf der Insel und das andere ist genau dort, wo wir angelandet sind. Ich schleppe also meinen Koffer den ganzen Weg zurück.
Von diesem Gasthaus sind wir aber begeistert. Es kostet 30.000 Kip die Nacht und gehört der Kommune, auch das Essen kommt von Familien aus dem Dorf. Für meinen Geschmack nur etwas einsam. Die nächsten Familien leben an die 100 Meter entfernt. Ich lese mir die Aushänge durch und es besteht die Möglichkeit für den gleichen Preis zu Gast in einer Familie zu sein. Da wir aber ja nur eine Nacht bleiben wollen, lohnt der Aufwand nicht, erneut umzuziehen.

Ich ziehe meine Badehose an und nehme ein Bad im lehmtrüben Mekong. Das letze Mal, dass ich ein Bad in einem Fluss hatte, war in Varanassi im Ganges ... und der war wesentlich sauberer, zumindest optisch.
Zu Abend essen wir im Dorf, auf die Lieferung unserer Bestellung im Gasthof hatte wir fast 3 Stunden gewartet. Auf meiner Besichtigungstour begleitet mich ein kleines Mädchen und 2 Hunde.
Wir machen Rast an einem Tempel und es versammeln sich weitere Kinder. Auch Alek kommt und unterhält sich mit den Kindern und die singen ein Lied für uns.
Ein Mann kommt auf uns zu und bietet sein Boot für die Überfahrt am nächsten Tag an.
Ich gehe zeitig in mein Bett und stehe am nächsten Morgen auch früh auf. Schnell ein Bad im Mekong, anschließend unter die Dusche, den Schlamm abwaschen ...

21. August 2013

Wir erkunden auch die östliche Seite der Insel, trinken Kaffee und ich esse eine Nudelsuppe zum Frühstück. Es ist nicht wirklich Suppe - eher in Wasser gekochte Nudeln mit etwas Grünzeug und gekochtem Schweinefleisch. Mir fehlt das Salz in der Suppe.

Es ist dann nicht der nette Mann, nein, seine Frau setzt uns über nach Chanpasak am westlichen Ufer. Die 50.000 Kip, die ich ihr gebe, sind wahrscheinlich viel zu viel für die kurze Fahrt. Ach ja, die Insel auf der wir die letzte Nacht verbracht haben, heißt Dondaeng.

Unweit der Landestelle ist auch ein Gasthaus aber Alek spricht mit einem Tuk-Tuk-Fahrer, der uns unentgeltlich in ein anderes Gasthaus schaffen möchte, das genau so teuer aber besser sein soll.
Ich streite nicht mit Alek, auch er sollte wissen, dass man diesen Leuten nicht trauen kann. Dabei geht es stets um Provisionen. Dieses Mal hat er aber recht. Das Gasthaus ist gut, mit breiter überdachter Terrasse über dem Mekong, gutem, preiswertem Essen und sauberen Zimmern.

Nur das Internet, will wieder nicht so, wie es sollte. Nach etlichen Versuchen auch nur eine Seite zu laden, gebe ich auf. Gerade wenn die Verbindung mies ist, will das Betriebssystem ein Update machen und ich komme ohne Sicherheitscheck nicht an meine Mails ...

Ich würde ja viel lieber einen Motorroller nehmen aber lasse mich von Alek überreden, ein Fahrrad zu mieten, es soll ja nicht so weit sein zum Vat Pou. Wir fahren gegen 15 Uhr los und brauchen fast 2 Stunden. Es sind also mindestens 20 Kilometer, auch wenn wir des Öfteren mal anhalten um dieses und jenes zu sehen und uns etwas auszuruhen. Ich bin Fahrradtouren nun wirklich nicht mehr gewohnt und die Hinterbacken fangen an, mir zu schmerzen.

Der Eintritt kosten 30.000 Kip und Vat Phou ist wirklich sehenswert. Eingebettet in hügelige Landschaft vor romantischer Bergkulisse wird diese Anlage vor 1.000 Jahren der von Angkor Wat in Nichts nachgestanden haben. Alek kommt hier auch mit einer hübschen jungen Frau ins Gespräch und bekommt zum ersten Mal in seinem Leben Blumen von einer Frau überreicht ... ja auch im fortgeschrittenem Alter kann es eben noch immer ein erstes Mal geben.

Ein Aufseher des Parkes fordert uns auf, endlich das Gelände zu verlassen, die Öffnungszeit ist längst überschritten und es hat angefangen zu regnen.
Mir graut es vor der Heimfahrt ... zurecht.
Der Regen wird stärker, es wird dunkel, ich kann die Schlaglöcher nicht sehen, bin erschöpft und völlig durchnäßt.
Irgendwie schaffe ich es aber doch bis zum Gasthaus zurück.
Nach dem Duschen und in frischen Sachen setzen wir uns auf die Varanda. Die drei Japaner sind dort lustig in Gange mit einer Flasche Lao Lao.
Ich habe jetzt auch wieder Fotos aus Alek seiner Kamera und wir machen Bilderschau. Die Japaner sind schon ein lustiges Volk, der Humor schräg, besonders wenn sie angetrunken sind.
Ich bin zu erschöpft, lange durch zu halten, vertraue Alek den Laptop an und gehe zu Bett.

Alek bekommt eine Blume geschenkt

Alek bekommt eine Blume geschenkt

Warum können Sehenswürdigkeiten nicht einfach zu ebener Erde liegen!?

Warum können Sehenswürdigkeiten nicht einfach zu ebener Erde liegen!?

© Manfred L., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach Ägypten zum Baden und Freunde treffen, dann Flucht aus Kairo nach Bangkok und ein paar Tage auf eine Insel, nach Cambodia und Laos mit 3 Tagen Luxus-Verspätung zurück.
Details:
Aufbruch: 20.06.2013
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 11.09.2013
Reiseziele: Ägypten
Thailand
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Manfred L. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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