Perhentian Islands

Reisezeit: Februar / März 2004  |  von Sybille P.

Perhentian Islands (9 Nächte)

Wir heuern einen Taxifahrer für die Weiterreise an. Dieser erscheint zur verabredeten Zeit vor unserem Hotel und los geht's zum Bootsanleger nach Kuala Besut. Unterwegs biegt er plötzlich von der Straße ab und fährt zu einem abgelegenen Haus, mit der Bemerkung "Sorry, I have to ask something to my friends", verlässt er das Taxi und begibt sich zu einigen düster aussehenden Männern. Dort wird wild gestikulierend diskutiert. Während dessen wird es uns im Taxi recht mulmig zu Mute, was geht hier vor sich? Nach einigen Minuten steigt der Taxifahrer wieder ein, entschuldigt sich nochmals und fährt auf geradem Wege nach Kuala Besut. Vermutlich hat er sich nur nach dem Weg erkundigt.
Nach insgesamt einer Stunde erreichen wir das Büro des Coral View Island Ressorts, wo wir uns über eine Unterkunft auf den Perhentian Islands informieren und ein Bootsticket kaufen. Wir möchten uns die Unterkünfte lieber erst vor Ort ansehen, und nicht die Katze im Sack kaufen. Alles klar, wir warten ca. 1 Std. bis wir von einem Malaysier abgeholt und zum Pier gebracht werden. Unterdessen wundern wir uns etwas über das Wetter, welches hier an der Ostküste nicht so schön ist, wie an der Westküste. Es ist recht windig und bewölkt. Wir machen uns aber weiter keine Gedanken darüber.
Mit ca. 10 weiteren Reisenden und unseren Rucksäcken werden wir in das Speedboat verfrachtet und los geht's. Mit einem lachenden "today big waves" werden wir von dem malaysischen Mitarbeiter verabschiedet. Noch ahnen wir nicht, dass uns die bisher schlimmste Stunde unseres Lebens erwartet. Hinaus geht es auf's offene Meer, welches Sturm, Regen und Wellen in Höhe von 3 Metern mit sich bringt. Der Bootsführer gibt so viel Gas, dass wir über jede Welle schießen, um anschließend in den dahinter liegenden Wellengraben zu klatschen. Die Wellen, welche auf uns zu kommen, erscheinen uns riesig, im Vergleich zu unserer "Nussschale".

Irgendwann platzieren wir uns auf Anweisung des Bootsführers alle nach hinten um, damit der Schwerpunkt des Bootes verlagert wird. Im Bug sitzt ein Mitreisender und schöpft mit einem Eimer Wasser aus unserem Boot. Neben mir sitzen drei junge Franzosen, welche sich aneinander festhalten, ich kralle mich auch daran, um nicht über die Reling zu fallen und muss immerzu schreien. Unsere Rucksäcke und auch wir sind pitschnass; hoffentlich überlebt unsere neue Digi-Cam diese Tortour (und wir). Nach einer mir endlos lang erscheinenden Zeit, tauchen irgendwann vor uns die beiden langersehnten Perhentian Islands aus dem Dunst auf. Es dauert noch einige Zeit, bis das Boot die "Wasserstraße" zwischen den Inseln erreicht hat, und wir wie zum Hohn nach unseren Tickets gefragt werden. Die kaum noch zu erkennenden nassen Papierschnipsel werden aus den noch nasseren Hosentaschen oder Rucksäcken gefischt. Dann holt uns ein Taxi-Boot des Coral View Island Ressort ab und bringt und zu deren Rezeption, wo wir mit einem Empfangscocktail erwartet werden. Wir sind unendlich froh, noch am Leben zu sein und festen Boden unter den Füßen zu haben. Der uns gezeigte Bungalow, ist sehr schön eingerichtet; und auf Grund des schlechten Wetters und somit wenigen Auslastung des Hotels können wir das Zimmer auf 120 RM runterhandeln.
Alles andere ist uns erst mal egal, hurra wir leben noch!!!

Unsere Rettung vor dem Sturm

Unsere Rettung vor dem Sturm

Die nassen Klamotten haben auch in den nächsten drei Tagen keine Chance zu trocknen, denn das Wetter bleibt weiterhin so schlecht.

Auf den Perhentian Islands.

Auf den Perhentian Islands.

Wie wir hören, sind wir mit dem letzten Boot auf die Insel gekommen. Ein Boot, das am übernächsten Tag versucht auf's Festland zu gelangen, muss auf halber Strecke umkehren und seine Insassen wieder zurück bringen. Es können wegen der zum Teil unterschiedlich hohen Wellen auch nicht alle Strände angefahren werden. So treffen wir fast alle Leute an "unserem Strand" wieder, die mit uns im gleichen Boot gesessen haben und eigentlich an andere Strände fahren wollten.
Wir sind recht unentschlossen, sollen wir wieder zurück an die Westküste? Dann hören wir, dass über ganz Südostasien zur Zeit ein Tief herrscht. Laut den Einheimischen gibt es im März normalerweise nicht ein so lange anhaltendes schlechtes Wetter auf den Perhentian Islands. Was tun? Kurzentschlossen packen wir nach 3 Tagen unsere Sachen zusammen und gehen hinüber zu Mamas (die waren uns bei der Organisation eines der momentan raren Boote behilflich) und warten hier auf das 12.00 Uhr Boot. Schweren Herzens haben wir uns entschlossen zur Westküste zu fahren, da das Wetter hier einfach zu unbeständig ist. Kurz vor 12.00 Uhr erscheint plötzlich die Sonne in ihrer vollen Kraft am Himmel und die Insel zeigt sich uns von ihrer schönsten Seite. Nach einer kurzen Beratschlagung mit einem Angestellten von Mamas entscheiden wir uns doch wieder anders und checken bei Mamas in einen schönen Bungalow direkt am Meer für nur 70 RM ein.

Traumbungalow direkt am Meer

Traumbungalow direkt am Meer

Das Ausharren und Warten wird belohnt, die Sonne kommt immer mal wieder für mehrere Stunden durch und der Sturm wird deutlich weniger und somit auch das Meer ruhiger.

Ausblick vom Bungalow

Ausblick vom Bungalow

Also genießen wir vier weitere Tage um unsere Insel Besar (große Insel) sowie Kecil (kleine Insel) zu erkunden. Wir machen eine Wanderung durch den Dschungel auf die andere Seite der Insel und sehen dabei Warane, die sich kaum an uns zu stören scheinen, sowie eine Affenbande.

Monitor Lizzard

Monitor Lizzard

Auf der anderen Seite erwartet uns die wunderschöne seichte Bucht "Flora Bay", wo wir den Tag mit relaxen, baden und schnorcheln verbringen. Zurück geht es wieder ein Stück durch den Dschungel, dann an einem Strand entlang und das letzte Stück mit dem Rucksack auf dem Kopf waten wir durch's Meer zu unserem Bungalow zurück. So haben wir uns die Kosten für ein Taxiboot gespart.
Ansonsten kann man jeden Strand der beiden Inseln mit einem der zahlreichen Taxiboote erreichen.
Und Strände gibt es hier jede Menge traumhaft schöne. Hier nur ein paar Beispiele...

Verdiente Mittagsruhe

Verdiente Mittagsruhe

Wie unschwer zu erkennen ist, hat sich für uns das Warten auf besseres Wetter auf jeden Fall noch gelohnt. Wir unternehmen eine Schnorcheltour rund um die Insel, wobei wir u.a. einen Rochen, mehrere Wasserschildkröten, einen Riffhai sowie einen Tunfisch zu sehen bekommen und wir bereuen keine Minute, doch noch hier geblieben zu sein. Das Szenario der beiden tropischen Inseln ist einfach traumhaft schön.

Traumkulisse am Flora Bay

Traumkulisse am Flora Bay

Strand vor dem Perhentian Island Resort

Strand vor dem Perhentian Island Resort

Bei einem Ausflug auf die kleine Insel, welche als die Partyinsel gilt, treffen wir auf zwei Frauen, mit denen wir auf den Cameron Highlands den Ausflug auf die Teeplantage gemacht hatten. Die beiden sind schon seit einer Woche hier und haben auch auf einen Wetterumschwung gewartet.
Immer mal wieder kommt es vor, dass es für 1 - 2 Stunden regnet, aber im Großen und Ganzen ist das Wetter jetzt OK.

Aur Beach Perhentian Kecil

Aur Beach Perhentian Kecil

Nicht zu vergessen ist das allabendliche Barbecue bei Mamas, dort wird am Strand der Grill aufgebaut und von der ganzen Familie super leckerer frischer Fisch, wie Barrakuda, Red Snapper, Riesengarnelen etc. gegrillt. Wir nehmen uns zwar immer vor, woanders essen zu gehen, kommen aber meistens nicht an der netten einladenden Mama vorbei.

Blick auf Mamas Resort

Blick auf Mamas Resort

Flora Bay

Flora Bay

© Sybille P., 2004
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Route: --> KL --> Langkawi --> Cameron Highlands --> Taman Negara --> Kota Bharu --> Perhentian Islands --> Singapur
Details:
Aufbruch: 19.02.2004
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 19.03.2004
Reiseziele: Malaysia
Taman Negara
Perhentian Islands
Singapur
Der Autor
 
Sybille P. berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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