Perhentian

Reisezeit: Januar - August 2007  |  von Tatjana Sylvia

Pulau Perhentian

Divers Paradies: Pulau Perhentian

Wir sind gestern auf der Insel Pulau Perhentian Kecil (eine von 2 Inseln , die 2te Pulau Perhentian Besut, an der Ostküste Malaysias) gelandet. Wir dachten ja schon dass Ko Tao toll ist aber hier sind wir wirklich im Paradies gelandet. In Malaysia ist grade keine Saison, und so sind auf der ohnehin nicht wirklich touristischen Insel kaum Leute anzutreffen. Es gibt nur 2 Strände die überhaupt "bewohnt" sind. Richtige Hotels gibt es auch nicht nur kleine Bungalow Anlagen. Wir haben uns in einer der besseren, mit dem Strand vor der Bungalowtür und Klospühlung!!! für 3,50 Euro pro Nacht eingemietet. Das Essen gibts für 2 Öro auch gleich dazu. Und der grösste Witz ist. Hier gibt es weder Computer, Internet oder Telefon, nicht mal 24h Strom aber UNSER Laptop hat Wireless Lan (angezapft von der Rezeption der Anlage!) Tja also Netz im Bungalow gratis dazu! Tatjana (zu Tränen gerührt) als auch ich waren hoch erfreut!

Die Insel musste sich aber auch lohnen denn der Trip nach Malaysia war - naja wir nennen es mal eine Herausforderung! Abends um acht nahmen wir das Slow boat über Nacht von Ko Tao nach Surat Tani. Das Boot war ein schwimmendes Matrazenlager, auf dem man 30 cm Platz hatte. Die Damen, die rechts und links von uns schliefen lagen am Ende fast auf uns... tja ich hatte Glück, meine wog vielleicht 50 kg , Tatjanas Nachbarin das doppelte!

Morgens um 5 kamen wir an... der Seegang ging diesmal. In Surat Tani angekommen, warteten wieder die ganzen Nepper und Schlepper am Hafen, die einem zu horenden Preisen irgendwelche weiteren Tickets oder Hotels verkaufen wollen. Aber man ist ja lernfähig, und wir wissen mittlerweile dass man diese links liegen lassen sollte - denn: Selbst ist die Frau! Der Lonely Planet hatte uns verraten, dass wir den Zug zur Weitefahrt benutzen sollten. Schnell fanden wir heraus, dass der Bahnhof leider im Nachbardorf 20 km weit weg war. Wir machten uns also auf die Suche nach einem TukTuk, was in der ausgestorbenen Stadt nicht so einfach war. Zum Rip Off Preis von 4 Euro fanden wir dann ein Transportmittel. Rein ins TukTuk, mit 80 in die Kurve und ins Nachbardorf. Dort am Bahnhof war aber wiederum weit und breit kein Mensch. Schliesslich sah ich durch Zufall ein Bahnangestellter, der uns für 1,50 ein Ticket für die 450km zur Grenze verkaufte (erst meinte er, der nächste Zug würde erst Abends fahren, aber Tatty hatte mit ihren Adleraugen auf einer Tafel gelesen, dass es einen in 30 Minuten gab und teilte ihm das auch mit und plötzlich gings!).

JA und dann kam eine 11 stündige Zugfahrt in einem besseren Viehtransporter, dagegen ist die Berliner U-Bahn der pure Luxus. Die ersten 2 Stunden von 6 bis 8 Uhr war es noch richtig leer, also haben wir auf den 120cm langen Bänken versucht zu schlafen (nachdem das ja auf dem Boot unmöglich war, funktionierte es auch hier nicht so richtig) dann wurde es aber unglaublich voll. In jedem (auch dem kleinsten Dorf) wurde gehalten. Menschen raus, noch mehr Menschen rein (Bildungsexkurs für die Interessierten: je südlicher es wurde desto mehr Frauen trugen ein Kopftuch, denn der Süden Thailands ist muslimisch, was wohl Anfang dieses Jahrzehnts zu ordentlichen Auseinandersetzungen führte. Auch stiegen in diesen Teilen des Landes einige bis an die Zähne bewaffnete Soldaten dazu!) Durch die Massen schlängelten sich die ganzen weiteren 9 Stunden Verkäuferinnen mit allem zu essen, was man sich nur vorstellen kann. Reisküchelchen, Fleischspiesse, massig Obst, Getränke in allen Variationen, gebackener Kram und ungepellte Erdnüsse. DER Wahnsinn... und noch wahnsinniger, ALLES FRASS und die Verpackungen wurde nicht etwa in den nicht vorhandenen Müll geworfen sondern mit einem lockeren Schwung aus dem Handgelenk einfach mal aus dem Fenster expediert!!!

Mit den Erdnussschalen machte man sich diese unglaubliche Mühe aber nicht sondern liess sie einfach fallen wo man grade saß/stand. (ANMERKUNG für Coco: Recht hast Du, über den Umweltschutz machen sie sich dann in 10 Jahren Gedanken wenn der Zug nicht mehr durch kommt! Die Seitenbereiche der Strecke sehen auf jeden Fall schon gut aus!) Wir genossen also die Theatervorstellung - lieferten wahrscheinlich selbst auch eine, denn wir waren im kompletten Zug die einzigen Europäer. Nach 5 Stunden tat uns alles weh, nach 7 Stunden konnten wir nicht mehr sitzen, nach 9 stunden war es uns schon fast egal. Nach 11 Stunden kamen wir an. Trotzdem würden wir jedem empfehlen den Zug zu nehmen. Man bekommt wirklich tolle Eindrücke vom Leben der Leute, da man unzählige Dörfer durchquert. Auch landschaftlich ist dieser Teil wirklich eine Augenweide!

In Surat Tani angekommen, fragten wir nach dem Weg zur malaysischen Grenze, legten einen guten km zu Fuss zurück und dann nach noch ein paar Stempeln im Pass: WELCOME TO MALAYSIA. Geldwechseln war auch kein Ding: der Fujiladen dort ist Bank, Supermarkt und Fotoladen in einem. Die restlichen 1,5 Stunden nach Kuala Besut leisteten wir uns den Luxus eines Taxis für 10 Öre, da der letzte Bus schon weg war. Um 21 Uhr kamen wir völlig fertig an, stiegen in einer kleinen Kaschemme über Nacht ab, besorgten uns vorher aber noch ein Ticket für das Boot am nächsten Morgen 10 Uhr.

Halb erholt kam der Höllentrip schlechthin. Um es vorweg zunehmen, die See war rau aber uns wurde nicht etwa schlecht. Dafür war keine Zeit, wir waren viel zu beschäftigt uns festzuklammern. Mit dem Speedboat übers offene Meer. Ich sag nur Wildwasserbahn gepaart mit Trampolin ohne Federung! Wir waren hinterher klatsch nass und uns tat alles weh. 1 Stunde lang stieg das Boot immer wieder hoch über Wellen auf und klatschte Brett hart aufs Meer zurück. In unseren Augen - Körperverletzung!!

Wie gesagt sind wir aber gut gelandet und fühlen uns pudelwohl. Für mich gibt's noch ein besonderes Bonbon wie ich heute rausfand: Das Tauchen ist relativ preiswert und die Unterwasserwelt lässt wirklich keine Wünsche offen! Ich habe heute Nachmittag meinen ersten FunDive gemacht und mir fehlen die Worte. Angefangen damit dass die Bootsfahrt zum Tauchplatz ein optisches Highlight war und quasi eine gratis Inselrundfahrt bescherte, konnte ich einige Strände erspähen, an denen wirklich niemand war. Wir hoffen durch den Urwald die Tage einen Weg dorthin zu finden. Natürlich werden wir uns diesmal über die Geographie etwas besser informieren *grins*.

Zurück zum Tauchen. Das Highlight war wohl ein im Durchmesser ca. 2m grosser Mantarochen. Diese Tiere schweben wirklich majestätisch dahin. Das Korallenriff sieht auch noch wesentlich gesünder aus als in Thailand (hoffentlich bleibt das so!) Bubu der Diveinstructor ist wirklich auch ein lustiger Vogel und ich hatte viel Spaß. Achja und ich bin das erste Mal mit einer eleganten (naja wahrscheinlich eher nicht) Rolle rückwärts ins Wasser geglitten. Morgen werde ich meine Entjungferung bezüglich des Wracktauchens in Angriff nehmen! Ich bin schon voll gespannter Vorfreude!

PS: An Christine aus Salzburg - vielen Dank für Deine email, wir haben mehrmals versucht, darauf zu antworten, aber es zeigt uns immer an, dass die emailadresse nicht zustellbar ist. Vielleicht schreibst Du uns einfach nochmals. Gruss Tatjana und Sylvia

© Tatjana Sylvia, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Neben dem Willen sind nun auch Zeit und Geld vorhanden, also begleitet uns auf unserer Reise von Hong Kong nach Nassau...
Details:
Aufbruch: 22.01.2007
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 22.08.2007
Reiseziele: Hongkong
Thailand
Perhentian
Kambodscha
Singapur
Australien
Rarotonga
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Tatjana Sylvia berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.