Träume Wirklichkeit werden lassen...

Reisezeit: September 2007 - Juni 2009  |  von Melanie Kasüske

Sabah - Malaysian Borneo: Kota and Mount Kinabalu

In Kota Kinabalu am Flughafen angekommen hatte ich erstmal Probleme ueberhaupt in die Stadt zu finden. Ich las etwas ueber Minibusse im Guidebook, fand diese jedoch nicht und fragte an der Tourist-Information, die meinte, dass um 16.15Uhr ein Bus kommt. Um 16.30Uhr gab ich auf und nahm mir ein Taxi, fuer 20RM (4EUR).

Das Hotel, King Park Htel, war schon ein feines. Sowas habe ich ja schon laenger nicht mehr gesehen gehabt, muss aber sagen, dass ich es in Guesthaeusern und Hostels preferiere, weil die Stimmung einfach was ganz anderes ist. Ich mags gemuetlich und schmutzig instead of sauber und viel zu fein. Ich sehnte mich nach Backpackergeschichten am Abend.

Kurze Zeit spaeter lernte ich Julie aus England kennen, die die naechsten 10 Tage meine Zimmergenossing werden sollte.
Um 18Uhr hatten wir unser erstes Teamtreffen um Anweisungen zu bekommen. Die Gruppe war mit 15 Personen bis zum aeussersten Mass voll und besteht aus 3 Schweden, 9 Englaendern, 1 Franzosen und 2 Deutschen. Der Altersunterschied reicht von 23 bis 61.
Alles in allem war man sich aber schon von Anfang an sympatisch. Zumindest die meisten.
Wir bekamen ANweisungen und besprachen den Ablauf der naechsten paar Tage bevor ir uns alle zum "beschnuppern" zum Abendessen in einem Malaysischen Restaurant trafen.
Endlich bekam ich nochmal urleckeres Laksa und jeder wollte mal probieren ACH ich werde Laksa soooooooo vermissen (oder muss mir selber beibringen es zu kochen)
Nach dem Essen gingen wir mit einigen aus der Gruppe auf den Nightmarket wo wir Julias (auch England) vorliebe kennenlernten alles probieren zu muessen lol.

Am naechsten Morgen ging es los in Richtung Mount Kinabalu Nationalpark.
Unser erster kleiner Walk fuehrte uns einfach bloss 1 STunde durch den Dschungel.
Auf halben Wege fing es an zu schuetten wie nichts gutes und wir waren alle nicht schnell genug die Regenjacken anzuziehen und kamen GLITSCHNASS wieder am Bus an.
Leider ging es nicht sofort zur Unterkunft sondern erstmal Mittagessen was, so nass wie wir waren, nicht gerade das angenehmste war, man frohr sich zu tode.

DIe Unterkunft, Mesilau Nature Resort, war an einem der Anfaenge vom Mt Kinabalu Climb und richtig schoen. Wir wohnten in kleinen Huetten mit je 3 Zimmern.
Am Abend hatten wir dann Anweisungen fuer die naechsten 2 Tage und spaeter im Zimmer lasen Julie und ich einiges ueber den Track und fanden heraus, dass es ja 2 Wege gibt den Berg zu besteigen und wir wuerden den gehen, der als "fuer Fortgeschrittene, sehr schwer" galt. Na super.

Am naechsten Morgen ging es dann frueh nach dem Fruehstueck mit Lunchpaket los.
Mt Kinabalu ist mit 4095m der hoechste Berg Suedostasiens und die erste World Heritage Site Malaysias.
Man darf seit ca. 1 Jahr nicht mehr alleine hochgehen sondern muss Mountainguides buchen (wir hatten 3 fuer unserer Gruppe), noch dazu kann man sich fuer wenig Geld Porter mieten, was ich nur empfehlen kann. Porter sind faszinierende Menschen, sie tragen bis zu 30kg fuer die Gaeste den Berg hoch. Kleine Malayen mit Waden die dicker sind als ein Baum lol.

Wir gingen also los, steil bergauf, damit meine ich WIRKLICH STEIL!
Bald stellten sich, im Prinzip, 3 Gruppen heraus, (was ganz gut war mit 3 Guides), die Schnelle Gruppe (die sich aber wohl auch nochmal untereinander irgendwann aufteilte), die Mittleregruppe (in der ich war) und Sunny, eine der Schweden die niemals vorher Turnschuhe anhatte und niemals Sport gemacht hat, hatte einen Guide fuer sich alleine.

Die Stufen bergauf waren um einiges groesser als ich (so kam es mir vor) und manchmal musste man sich richtig hochziehen. Es war ein unheimlich anstrengender Track. Noch dazu ging es nach ca. 2km nochmal steil bergrunter... sowas liebt man ja, Wandererfahren, da weiss man ja, dass man das auch alles wieder hochlaufen darf.
Ein paar kleine Rivercrossings waren dabei aber meine Gruppe war ganz gut im Speed.
Ich lief mit Julie, Cerry, Sean (alle England) und Steena (Schweden). Unser Guide war Hali, ein lustiger Kalle der andauernt Spass mit uns machte. Aber zu ihm spaeter mehr.

ENDLICH kamen wir an die Kreuzung von dem leichten und dem schwierigen Weg und von nun an ging es den Summittrack die letzten 4km rauf bis zur Huette auf 3300m.
Was mache ich kurz darauf? Ich uebernehne mir mein Knie. Sowas kann ja auch nur mir passieren. Ich konnte kaum mehr laufen und die Schmerzen wurden unertraeglich.
Ca. 3km vor der Huette (immernoch natuerlich steil bergauf) fing Hali (der Mountainguide) dann an langsam aber sicher mein Held des Tages zu werden. Er gab mir eine Kniemassage mit Sportsalbe und gab mir eine Bandage. Das machte es um einiges besser aber es war natuerlich schwerer das Knie zu beugen was die grossen Stufen fast unueberwindbar wurden.
Dann fing es auch noch an zu schuetten und zu stuermen was der ohnehin schon duennen Luft da oben keinen Gefallen tat und es allmaehlich schwerer wurde zu atmen.

Die anderen gingen voraus waehrend Hali mit mir ging. I was so sorry (ich habe echt vergessen wie man das auf Deutsch schreibt) for Hali und entshuldigte mich andauernt dafuer, dass ich so langsam geworden war aber er meinte nur, dass das schon okay sei und ich eigentlich noch echt schnell waere dafuer, dass mein Knie weh taet. Er erzaehlte mir Geschichten von Leuten die ueber 20 Stunden bis zur Huette braeuchten etc und meinte ich solle mir keine Sorgen machen, ich sei wirklich schnell fuer meine Situation.

Der Regen wurde immer schlimmer und ich lief irgendwann gegen die innere Wand. Ich schaute ihn an und meinte nur :"I can't go further" er:"yes you can" ich:"No I can't" und er nahm bloss meine Hand und meinte er wuerde mich den Berg hochziehen. lol... das muss ein Bild gewesen sein. Das kleine juengelchen Hali (schaetze er war so um die 18/19Jahre aber bei Malays weiss man ja nie, die sehen immer um einiges juenger aus als sie sind) und ich, hand in hand hoch den Berg lol. Irgendwann begeneten wir auch wieder Cerrie und Sean und Hali nur: "We are couple now for today"... lol so ein Witzbold.
ENDLICH sahen wir die Huette nach ca. 8 Stunden (was der Durchschnitt ist... YEY ich bin Durchschnitt) und vor der Tuer fiehl ich Hali erstmal um den Hals und bedankte mich 1000x.
Drinnen gab es Abendessen, aber ich hatte einfach ueberhaupt keinen Hunger/Appetit (Hoehenkrankheit schon auf 3300m?!). ch sass nur da und wollte ins Bett.
Basil (ach, den hab ich ja noch garnicht vorgestellt, das ist unser Local Guide gewesen der die ganze Zeit bei uns war, ein echt lustiger Kalle) meinte dann aber ich MUSS etwas essen um Energie zu bekommen und somit holte ich mir etwas Obst was mir dann auch wirklich einiges an Energie verschaffte.

12 Stunden nachdem wir losgelaufen waren kam dann auch Sunny an die fix und alle war. Dank an Basil, er gab uns letzten 4 (Sunny, Carrie, Sean und mir)das einzige Zimmer im Haupthaus, damit wir nicht nochmal laufen mussten.
Das dumme war, dass wir zwar einen Heater hatten (es waren Minusgrade da oben), dieser aber erst um 20Uhr eingeschaltet wurde. (klar, nachdem man nen Berg hoch ist, will man ja auch nicht frueh ins Bett... klar doch)

Aber auch als dieser eingeschaltet war, war es immernoch arschkalt. Wir schliefen alle in ALLEM Klamotten die wir dabeihatten, inklusive Schal und Handschuhe und 3 paar Socken und trotzdem frohren wir und niemand von uns tat ein Auge zu.

Um 1.30Uhr ging es ja auch schon wieder los, oder um es vorwegzunehmen, sollte es losgehen.
Mein Knie tat noch immer Hoellisch weh und ich gestand mir unter Traenen ein, dass der schwere Aufstieg zum Gipfel vielleicht nicht ganz so gesund waere.
Ich ging zwar mit den anderen runter zum Frueh-Fruehstuecken und sendete die anderen dann los.
Ich machte meinen Weg hoch ins Zimmer, schaltete das Licht aus, muemmelte mich in die Decke als ploetzlich die Tuer aufging und Carrie ins Zimmer kam. Ich habe glaub ich ganz schoen bloed geschaut aber sie meinte niemand wuerde den Berg hochgehen weil es draussen noch immer so stuermt, dass der Weg zum Gipfen geschlossen ist.
I was sorry for the others aber meinem gewissen tat es was gutes dass ich ja eh nicht haette gehen koennen.

Somit gingen aber auch alle wieder zurueck ins Bett und ich begann mit Carrie und Sean den Abstieg als erstes von der Gruppe (diesmal ohne Mountainguide und den einfacherern Weg runter)
Carrie bekam alsbald probleme mit den Knien aber ich wollte einfach nur noch runter. ES war kalt und stuermisch und ich dachte mir "scheiss auf den Schmerz, ich gehe schneller"
Irgendwann ueberholte Lewis mich und bremste etwas ab und wir liefen einige Zeit zusammen. Als er dann schneller weiterzog ueberholten mich Pip und Julia kurze Zeit spaeter und ich lief etwas mit denen. In der zwischenzeit ueberholten uns schon Simon, Yessine und Oscar. Zu guter letzt kamen noch Nick und Nathalie mit denen ich etwas zusammen lief und schon waren wir unten nach 4 stunden.

Dort gab es erstmal Mittagessen bevor wir alle unten waren (Sunny brauchte ca. 6 Stunden und wurde am Schluss von den Guides getragen) und danach bezogen wir unsere Unterkunft.
Am Nachmittag gingen wir zu den Poring Hot Springs. Sulfurbaeder um die mueden Beine zu schonen.
War aber nicht sooo umwerfend. Eher schmutzig und ueberfuellt, aber okay wenn man die Beine mal ins Wasser tauchen wollte.

Unsere Unterkunft, Rose Cabin, war der Wahnsinn, mit Blick von den Zimmerbalkonen auf den Berg.

Ach wie gerne ich auf der Spitze gestanden haette... schade drum, aber kann man ja nichts machen
Also nun muss ein neuer Berg her, denn wenigstens 1x in meinem Leben will ich an der Spitze eines ueber 4000m stehen... kommt jemand mit mir nach Tanzania naechstes Jahr?! *g*

Die restliche 3Mio Berichte die ich nachholen muss gibts dann entweder von Singapore falls ich Zeit habe oder erst wenn ich daheim bin.
Sollte ich noch meine Fotos retten koennen, werden diese nachgereicht irgendwann.

da liegt unser Ziel... auf dem Weg von Kota Kinabalu

da liegt unser Ziel... auf dem Weg von Kota Kinabalu

ertse kleine Wanderung

ertse kleine Wanderung

ja, es regnet

ja, es regnet

letzte Besprechung vor dem Henkersdinner

letzte Besprechung vor dem Henkersdinner

das letzte Foto vor dem Beginn des Aufstiegs

das letzte Foto vor dem Beginn des Aufstiegs

kleiner Wasserfall in der Ferne

kleiner Wasserfall in der Ferne

Der Beweis WIE steil es eigentlich war... und das Stück hier ist noch relativ harmlos im Gegensatz zu manch anderen Teilen

Der Beweis WIE steil es eigentlich war... und das Stück hier ist noch relativ harmlos im Gegensatz zu manch anderen Teilen

Da hoch wollen wir

Da hoch wollen wir

gerade angekommen, erstmal n Tee

gerade angekommen, erstmal n Tee

Nick und Lewis machen sich bereit ins nass hinaus yu gehen

Nick und Lewis machen sich bereit ins nass hinaus yu gehen

sooooooooo nah und doch so weit

sooooooooo nah und doch so weit

aussicht von der Hütte (über den Wolken ayayaya)

aussicht von der Hütte (über den Wolken ayayaya)

Porter tragen bis zu 50kg jeden Tag den Berg hinauf

Porter tragen bis zu 50kg jeden Tag den Berg hinauf

kurye Pause schon wieder halb unten

kurye Pause schon wieder halb unten

ich teile ekelhafte Kekse gerne

ich teile ekelhafte Kekse gerne

noch mehr Porter.... RESPEKT!

noch mehr Porter.... RESPEKT!

YEY noch 200m bis zum ende

YEY noch 200m bis zum ende

Schröder war natürlich auch mit dabei

Schröder war natürlich auch mit dabei

Der Rekord liegt bei ... seht ihr ja selber

Der Rekord liegt bei ... seht ihr ja selber

und da der Beweis von unten was da oben für ein Unwetter tobte... die grosse Wolkte zirkulierte über dem Berg

und da der Beweis von unten was da oben für ein Unwetter tobte... die grosse Wolkte zirkulierte über dem Berg

Vor unserer Unterkunft

Vor unserer Unterkunft

Cerrie und Sean in little water

Cerrie und Sean in little water

Relaxing

Relaxing

© Melanie Kasüske, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Entdeckung besteht darin, etwas zu sehen, was jeder gesehen hat und sich dabei etwas zu denken, was noch niemand gedacht hat. Singapur - Australien - Neuseeland - Suedostasien
Details:
Aufbruch: 25.09.2007
Dauer: 20 Monate
Heimkehr: 07.06.2009
Reiseziele: Singapur
Australien
Neuseeland
Malaysia
Thailand
Der Autor
 
Melanie Kasüske berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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