Die Welt erleben!

Reisezeit: November 2007 - Mai 2008  |  von Daniel Schafnitzel

Endlich in Singapur: Weiterhin Singapur & Kurztrip KL

Mittwoch, 20.02.2008, 23.30h

Zehn Tage ist mein letzter Bericht nun schon wieder alt ... die Zeit vergeht wie im Flug. Aber jetzt - spät am Abend - nehm ich mir Zeit für ein weiteres Kapitel.
Singapur gefällt mir nach wie vor super gut und von Tag zu Tag fast besser, auch wenn man im Stadtstaat natürlich nicht mehr so viel Neues entdeckt wie noch an den ersten Tagen meines Aufenthaltes hier.
Mein Zimmermitbewohner Vincent aus den USA hatte mich eines Abends ganz überraschend zu einem Basketballspiel eingeladen. Er selbst hat die Staaten 1999 verlassen, lebte eine zeitlang in Deutschland (weswegen er auch der deutschen Sprache mächtig ist), Thailand und wagt nun die ersten Schritte in Singapur und war immer irgendwo dem Basketball verbunden. Als Journalist und ehemaliger Basketball-Trainer verfügt er über gute Kontakte und hat auch kein Problem, neue Kontakte zu knüpfen. So zum Beispiel zum Trainer des Basketballteams der "Singapore Slingers" (benannt nach dem weltbekannten [?] Cocktail "Singapore Sling" der im weltbekannten [?] "Raffles Hotel" erfunden wurde). Über den kam er dann an vier Freitkarten und so erlebte ich mit Vincent, Cecilia (aus Malaysia) und Michael (aus Kanada; lebt in Singapur) mein erstes Live-Basketballspiel im Indoor-Stadium von Singapur. Basketball gehört jetzt nicht unbedingt zu meinen Lieblingssportarten, aber ein Live-Sport-Event scheue ich bestimmt nicht.
Die Singapore Slingers spielen aufgrund von mangelnden Gegnern in Südostasien in der australischen Liga und empfingen zum letzten Spiel der Saison die Adelaide 36ers. Leider war das Spiel weitestgehend sehr einseitig (zugunsten der Gastmannschaft) und somit wollte in der sowieso schwach besetzten Halle keine Stimmung aufkommen. Dennoch war es ein tolles Erlebnis ... mein erstes Basketballspiel.

Am nächsten Tag las ich in einer Zeitschrift, was ich kaum glauben konnte: In Singapur gibt es eine Eishockeyliga! Zwar werden alle Spiele in nur einer Halle ausgetragen und die Mannschaften sind nur semi-professionell, aber das werde ich mir auf keinen Fall entgehen lassen.
Manchmal ist Langweile also auch ganz gut. Ohne die hätte ich nämlich nie in diesem seltsamen Stadtmagazin geblättert und im Sportteil den kleinen Absatz über Eishockey gelesen. Naja, ich freu mich wie ein Schnitzel ...

Dann haben Vincent und ich eine junge Münchnerin kennengelernt, die sich auch in unserem Hostel einquartiert hat. Evelyn.
Sie suchte für Samstagabend noch eine Begleitung fürs feiern. "Da lässt sich der Daniel ja nicht zweimal bitten" denken sich nun wohl die Meisten. Nur Vincent überrumpelte mich ziemlich. Nachdem ich gerade einen meiner "faulen Tage" (keine Lust zu irgendwas, viel schlafen, nen ruhigen Abend verbringen; kommt ja nicht allzu oft vor) absolvierte, kam er plötzlich ins Zimmer, stellte mir Evelyn vor und fügte sofort an, dass ich mich fertigmachen solle, um dann mit ihr wegzugehen. Ich war also diesmal etwas überrumpelt, stimmte nach äußerst kurzer Bedenkzeit aber doch freudig zu. Klar, da lässt sich der Daniel nicht zweimal bitten.
Ich sollte es auch nicht einmal bereuen, dass ich meine vier Buchstaben an diesem Abend aus dem Zimmer bewegt habe!
Evelyn hatte ihren Singapur-Besuch extra auf ein Wochenende gelegt, um dem legendären "Ministry of Sound" einen Besuch abzustatten. Dieser Club hat weltweit viele Ableger und ist für seine feine House-Musik bekannt. Also ganz nach meinem Geschmack.

Dass zufälligerweise an diesem Abend "Axwell" aus Schweden Star-Gast-DJ war, toppte das ganze natürlich noch. Den ungefähr doppelt so hohen Eintrittspreis konnte ich dabei verschmerzen.
Nach längerer Zeit bin ich also endlich mal wieder in die Partyszene zurückgekehrt. Und es war gut. Sehr gut.

Am Tag darauf nachdem wir beide wieder fit waren - also irgendwann am Nachmittag - stellten wir fest, dass wir beide schon seit längerem geplant hatten, am nächsten Tag (Montag, 18.02.) nach Kuala Lumpur weiterzuziehen. Sie hatte einen Flug und ich ein Busticket in die Hauptstadt Malaysias.
Wir verstanden uns wirklich blendend und so war es nur logisch, dass wir uns in KL (Abkürzung für Kuala Lumpur) wieder treffen werden und wenn möglich auch wieder im selben Hostel absteigen werden.

Nach fünfstündiger Busfahrt (in einem Bus, der selbst in Deutschland die Beschreibung "absoluter Luxusbus" verdient hätte) bin ich dann also in der malaysischen Hauptstadt angekommen. Zunächst einmal wirkt alles älter, dreckiger, stressiger und ungemütlicher als in Singapur. Der erste Blick auf die Petronas Twin Towers entschädigt aber mit sofortiger Wirkung für all die negativen Aspekte. Einfach gigantisch. Dabei war dies ja lediglich der erste Blick aus dem Taxifenster aus einigen Kilometern Entfernung.
Wie verabredet steuerte ich dasselbe Hotel an wie Evelyn. Von nun an machten wir bis heute Abend gemeinsam die Stadt unsicher.
Im Mittelpunkt unserer Besichtigungstouren standen natürlich jeweils die Zwillingstürme, die jahrelang die höchsten Gebäude der Welt waren und nach wie vor das Wahrzeichen der Stadt Kuala Lumpur sind.
Bei Tag wie bei Nacht sind diese 452 Meter hohen Türme einfach AMAZING. Von einem Architektenbüro aus den USA geplant und von einer japanischen und einer südkoreanischen Firma verwirklicht sind die 1996 fertiggestellten Petronas Towers nach wie vor die höchsten Zwillingstürme der Welt. Das höchste Einzelgebäude ist seit einigen Monaten nicht mehr der "Taipei 101" mit 509 Metern, sondern bereits der noch im Bau befindliche "Burj Dubai". Seit Juli ist er über 600 Meter hoch und soll nach Vostellungen der Araber (über) 1000 Meter hoch werden.

Die rund 60 Meter lange zweistöckige "Skybridge" verbindet die beiden Gebäude auf einer Höhe von rund 170 Metern im 41. Stockwerk miteinander. Der untere Durchgang der Brücke ist einzig und allein für Besucher und Touristen, während der obere lediglich von in den Türmen beschäftigte Leute nutzen dürfen.

Nein nicht heruntergeladen oder von einer Postkarte. Selbst fotografiert!

Nein nicht heruntergeladen oder von einer Postkarte. Selbst fotografiert!

Wie einige von euch vielleicht wissen, findet im September 2008 das erste Nachtrennen der Formel 1 in Singapur statt. Die ganzen Werbebanner im Stadtkern Singapurs lassen dieses Event in den Köpfen der Einwohner zu einem gigantischen Event heranwachsen.
Auch ich würde mir wünschen, im September noch in Singapur zu sein. Dabei wird es aber beim Wunsch bleiben.
Beim schlendern durch die Stadt fiel mir eine Art Bierzelt auf, die Werbung für das Formel 1 Rennen im Nachbarland Malaysia machte. Und nachdem ich festgestellt habe, wann das ganze stattfindet (21.03 bis 23.03) kam mir die Idee. Sollten die Preise im günstigen Rahmen bleiben, will ich versuchen eine Karte zu ergattern.
Durch einen 50%-Studentenrabatt kaufte ich mir heute eine Drei-Tages-Karte für den GP von Malaysia für 100 Ringgit. Das entspricht ungefähr 21 EUR. Nach meinem Heimaturlaub werde ich also nochmals ein paar Tage in Singapur verbringen, ehe ich Ende März mein erstes Formel 1 Rennen erleben werde. Obwohl ich nicht der übermäßige Formel-1- oder Motorsportfan bin freue ich mich schon heute riesig auf diese drei Tage.

Da Evelyn morgen nach Changmai weiterfliegt trennen sich unsere Wege nach nur vier Tagen schon wieder. Es tat sehr gut, mal wieder ausgiebig deutsch zu sprechen.
Vermutlich ebenfalls morgen geht es für mich wieder zurück nach Singapur, wo ich mich seelisch und moralisch auf meine vorläufige Heimreise vorbereite.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bis auf die ersten beiden Flüge nach Dubai (5 Tage Aufenthalt) und Bangkok ist noch nichts gebucht. Geplant sehr wohl: Nach ausgiebiger Erkundung Asiens über Australien/Neuseeland über Kanada/USA wieder nach Hause!
Details:
Aufbruch: 12.11.2007
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 28.05.2008
Reiseziele: Thailand
Vereinigte Arabische Emirate
Laos
Kambodscha
Vietnam
Singapur
Malaysia
Australien
Vereinigte Staaten
Kanada
Der Autor
 
Daniel Schafnitzel berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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