Westmalaysia mit dem Auto

Reisezeit: Juli / August 2018  |  von Dafne und Marius

Taman Negara Nationalpark (Kuala Tahan)

Do. 16.08. Lange kurvenreiche Anreise zum Taman Negara Nationalpark

Wir verließen unsere Unterkunft und fuhren von der Küste weg. Auf dem Weg besuchten wir die ehemalige größte Zinnmiene der Welt, die heute für Besucher zu einem kleinen Teil begehbar ist. Mit einer alten Lore wurden wir die ersten 100 Meter in den Berg gefahren. Dann ging es zu Fuß weiter. Auf Tafeln wurde über die Miene informiert und es gab alte Ausstellungsstücke oder Sachen zum Anfassen, die aber nicht mehr alle funktionierten. Generell war wieder sehr wenig los.

Als wir durch waren und die Sonne sehr brannte, stellten wir fest, dass wir noch 230 km vor uns hatten. So schenkten wir uns das Museum und fuhren los. Es ging erst über die Autobahn, etwas langweilig, aber dafür waren die Straßen danach spannend, über kleine Kurven ging es über 100 km hauptsächlich durch Palmölplantagen nach Kuala Tahan, dem Südtor des berühmten Taman Negara Nationalparks. Generell scheint fast der ganze Staat Pahang mit Palmölplantagen bedeckt zu sein, so kommt es uns vor.

Nach langer quälender Fahrt kamen wir in Kuala Tahan an. Hier gibt es vor allem Restaurants und schlechte Unterkünfte zu hohen Preisen. Zudem kommen ganz viele Europäer, so viele haben wir seit dem Royal Belum Park nicht mehr gesehen. Unser Hotel ist naja und nicht sauber.

Abends gehen wir am Fluss, der den Ort vom Nationalpark trennt in einem Floating Restaurant essen, was aber mehr auf dem trockenen liegt, da der Fluss sehr wenig Wasser führt. Das Essen ist mäßig und überteuert. Von hier fahren auch Boottaxis auf die andere Seite.

So schlafen wir, zum Glück ist das Bett gut.

Die Lore fährt in den Berg

Die Lore fährt in den Berg

im Tunnel ist es dunkel

im Tunnel ist es dunkel

Floating Restaurants

Floating Restaurants

Fr. 17.08. In den Wipfeln des Regenwalds herrscht dichter Verkehrsstau

Wir stehen früher auf, um der Hitze etwas zuvor zu kommen. Das inklusive Hotelfrühstück entpuppt sich als very british und von billiger Qualität.  Wenigstens gibt es Nudeln mit Fisch und Reis mit Ei und Sardinien, was malaiisches Frühstück ist.

So geht's dann zum Fluss runter, wo man gut parken kann. Das Boottaxi fährt uns rüber, jeder schmeißt nur 1 RM (20 ct.) in einen großen Plastikbottich. Auf der anderen Seite liegt ein wohl sehr überteuertes Resort und hier ist die Parkverwaltung. Wir holen uns eine Erlaubnis für den Nationalpark und gehen zum Canopi Walkway, der sich auf 20 bis 45 Metern über dem Boden an den Baumriesen vorbeiwindet. Der Weg dahin ist allerdings 2 km durch den Regenwald, auf dem wir schon viele tolle Bäume, Lianen und blaue Farne bestaunen können. Leider ist es sehr voll und am Canopi Walkway gibt es einen Bootsanleger, wo ganze Gruppen ankommen. Wir müssen warten, bis wir auf die Brücke dürfen.  Die Hängebrücken sind sehr wackelig, aber es macht Spaß. Dadurch, dass es so voll ist, wird einem zwar die Atmosphäre genommen, aber man hat Zeit, im Stau mal ein paar Bilder zu machen. Schön zu sehen sind die Baumkronen und nach unten ist es ganz schön tief. Trotzdem überragen manche Bäume die Brücke um das zweifache, also sind sie mind. 60 Meter hoch.

Auf dem Boden angekommen sind wir recht platt. Mit einem Boot fahren wir direkt zurück über den Fluss nach Kuala Tahan. Die Sonne steht fast senkrecht und so gehen wir erstmal uns Hotel. Ich hole essen für kleines Geld bei einem kleinen Laden in der Stadt, das auch mal gut schmeckt. Wir essen im Hotel im offenen Foyer. Nur hier gibt es Internet und es ist hier anheimelnder als im Zimmer, das nur drei kleine Fenster hat, deren Scheiben auch noch getönt sind. So entspannen wir uns und lassen die Sonne sinken.

Nachmittags ziehe ich nochmal alleine los in den Wald und gehe eine kleine Runde. Jetzt begegnet mir kein Mensch und ich höre nur die Tiere im Wald, abgesehen von den Gebetsrufe am Nachmittag. So gehe ich langsam und sehe auch einen schönen Vogel im Baum. Im Hochstand sehe ich kein Tier.

Zurück bin ich auch wieder recht platt. Wir duschen und haben Lust auf Pommes, die es hier gab. Aber ausgerechnet heute hat die Bude zu und so essen wir unsere Reste von Keksen und Nudelsuppen, die ja auch noch weg müssen.

großer Bambus

großer Bambus

Regenwald

Regenwald

Blick aus dem Hochstand

Blick aus dem Hochstand

Fluss in Kuala Tahan

Fluss in Kuala Tahan

Sa. 18.08. Eine Wanderung durch den Regenwald

Nachdem wir uns das Hotelfrühstück angetan hatten, fuhren wir wieder mit dem Boottaxi auf die andere Seite und machten eine Wanderung im Regenwald. Es ging erst noch auf Plankenwegen an einer Badestelle am Fluss vorbei. Wir sahen sehr viele wilde Tiere, leider alles nur Insekten, v.a. ganz viele Termiten, die in dreispurigen Autobahnen ihren Weg über Bäume und die Planken suchten. Der schweißtreibende Weg ließ uns langsam gehen. Es war feuchter, weil es gestern Abend geregnet hatte. Trotzdem sah der Boden wieder recht trocken aus.

Später führte der Weg weiter ohne Planken, was leichter zu laufen war, da es nicht so viele Stufen gab. An einem Bach mussten wir erst runter, dann durch das Rinnsal und am anderen Hang wieder hoch. Es waren Seile gespannt, damit man gut hoch und runter kommt. Uns begegneten nur sehr wenige Menschen auf dem Weg. Erst als wir wieder an den Abzweig kamen, wo der Weg auf Treppen den Hang hochgeht, kamen ganze Gruppen v.a. Chinesen den Berg runter. Jetzt wissen wir auch, wo die ganzen Chinesen aus unserem Hotel hin sind. Generell sind hier am Wochenende viele Touristen aus dem Land, auch eine überwiegend indische Jugendgruppe ist in einer Art Jugendherberge nebenan.

Recht fertig kamen wir wieder zurück und nahmen auf dem Weg etwas bei dem guten Restaurant von gestern mit. Hier nehmen sich alle Gäste das Essen selbst aus der Auslage und essen mit den Fingern, Besteck gibt es nicht.

Bevor wir essen können, werden wir aber erstmal geschockt von riesigen Blutflecken an Dafnes Beinen. Sie hat zwei Wunden von Blutegeln, die sie nicht bemerkt hat. Die Viecher sind die Schuhe und Beine hochgeklettert und bleiben dann wohl 20 Minuten zum saugen. Da man sie nicht abmachen soll, ist es vielleicht besser, dass wir nichts gemerkt haben.

Nach der Wundversorgung können wir in der Lobby essen. Wir entspannen uns noch und spielen Karten, in den Wald wollen wir heute beide nicht mehr nach der Anstrengung und für den Abend haben wir eine Nachtsafari auf dem Pickup gebucht.

Der Pickup kommt etwas später und so fahren wir auf der Ladefläche sitzend auf Bänken, manche auch auf  der Fahrerkabine, durch die Nacht auf einer einsamen Straße. Der Fahrer und ein Mann auf dem Dach leuchten mit starken Taschenlampen die Bäume und das Gras ab. Zweimal sieht man in 2 Std. etwas über einen Baum huschen, vielleicht ein Eichhörnchen oder ein Affe? Die Tour hat sich nicht gelohnt, aber es wurde auch nicht versprochen, dass man etwas sieht. So hatte wir zu mindestens die Möglichkeit auf einem Pickup durch die sternenklare Nacht zu fahren. Leider war der Mond zu hell, sonst hätte man hier sicher einen extrem tollen Sternenhimmel.

Nach dem kurzen Aufenthalt in de Lobby, unserem Internetcafe, ging es ins Bett.

Weg zum Bach

Weg zum Bach

Badestelle am Fluss

Badestelle am Fluss

Früchte einer Palme

Früchte einer Palme

Termiten Autobahn

Termiten Autobahn

Regenwald

Regenwald

© Dafne und Marius, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Wochen selbstgeplante Rundreise über die malaiische Halbinsel mit dem Mietwagen von Kuala Lumpur über Cameron Highlands, Ipoh, Royal Belum State Park, Kota Bharu, Kuala Dungun, Cukai, Taman Negara nach Kuala Lumpur
Details:
Aufbruch: 25.07.2018
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 23.08.2018
Reiseziele: Malaysia
Der Autor
 
Dafne und Marius berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.