Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....

Reisezeit: Februar 2013 - August 2015  |  von Manuela A.

Bagan bis 20.05.2015

Ein Highlight jagt das andere: nach Mandalay ( ging so) auf ins berühmte Bagan. Die grosse Ebene in der tausende Pagoden, Tempel, Schreine usw. stehen.
Die Reise im Zug anzutreten entfiel wegen der extrem ungünstigen Ankunftszeit irgendwann mitten in der Nacht.
Deshalb entschieden wir uns für eine Busfahrt. Das war im Nachhinein auch eine gute Wahl, denn es regnete die ganze Nacht und auch noch den folgenden Tag (da macht der Marsch zum Bahnhof nicht viel Freude), ausserdem hatte es uns auch schon wieder ein wenig „erwischt“.
In diesen speziellen Fällen ist dann die bequemere Variante des Reisens schon recht hilfreich, da die Busfahrten auch schneller sind als Zugfahrten.
Um die riesige archäologische Stätte Bagans besichtigen zu können, muss man pro Person 20$ Eintritt zahlen.
Hier nun wieder unser persönliches Mantra: es lebe die Nebensaison! Normalerweise wird dieser Eintritt im Bus kassiert oder im Hotel, nicht so hier. Um es gleich vorweg zu sagen, während unseres gesamten Aufenthaltes in Bagan wurde nirgendwo Eintritt verlangt oder kontrolliert. Das entlastet doch unerwartet aber dankbar angenommen die Reisekasse.
Auch die Zimmersuche (Bagan ist erwartungsgemäss sehr teuer) verlief dank Nebensaison erfreulich. Wir bekamen ein eigentlich teures Zimmer mit eigenem Bad und Fernseher ! Zum Preis eines einfachen Zimmers ( die üblichen 15$). Nur, damit wir nicht zur Konkurrenz abwanderten.
Im Grossraum Bagan gibt es 3 Orte (Nyaung U / Old Bagan & New Bagan ) wo man wohnen kann, wir entschieden uns für Nyaung U. Dort ist die grösste Auswahl an günstigen Unterkünften und man hat einen guten Zugang zu den Sehenswürdigkeiten.

Es war insgesamt recht ruhig in dem Ort. Nur wenig Touristen, und wenn, sahen wir hauptsächlich asiatische Touristen.
In Nyaung U selbst steht die grosse, riesige, goldene Shwezigon Pagode. Da ist man schon eine Weile mit Besichtigung beschäftigt. Besonders bei Dunkelheit sieht sie sehr schön aus, wenn alles beleuchtet ist und viele Menschen zum Beten kommen.
Einen völlig anderen Blick auf die kleine Stadt bekommt man, wenn man einer der schmalen Sandstrassen Richtung Fluss folgt. Abseits der Hauptstrasse stehen nur noch kleine Bambushütten, Hühner rennen herum, fette Schweine liegen mitten auf dem Weg, das ist wieder Dorfleben pur.
Am Ayeyarwaddy Fluss herrscht eine herrliche Ruhe, man hört den Wind rauschen, Vögel zwitschern, ab und zu tuckert ein Fischerboot vorbei und Kinder spielen im Wasser. Hier fühlten wir uns nun völlig abseits des normalen Touristenziels Bagan. Aber wir waren Touristen, deshalb keine falsche Müdigkeit vorgeschützt und rauf aufs Rad.
Um uns alles entspannt anschauen zu können, liehen wir uns im Guesthouse Fahrräder. Man kann auch Elektroroller leihen (kosten ein Vielfaches vom normalen Drahtesel), aber per Rad kamen wir locker überall hin. Manchmal mussten wir über Sandpisten fahren, aber das waren keine wirklichen Hindernisse. Ausserdem sahen wir mehr als einmal, das den Elektro-Bikes der Saft ausgegangen war, und statt müheloses Fahren war dann Schieben angesagt. Da vertrauten wir doch lieber unserer eigenen Muskelkraft.
Es gibt einfach zu viel zu sehen dort, man kann sich nicht jedes einzelne Tempelchen anschauen.
Auch wir beschränkten uns auf die grössten und bekanntesten Pagoden. Daneben radelten wir aber auch immer wieder Seitenwege hinein und schauten uns alles an, was so am Wegesrand lag.Dabei stösst man natürlich auch noch auf diverse sehenswerte Bauwerke. Einige der abgelegeneren Tempel mit schützenswertem Inhalt (z.B. Fragmente von Wandmalereien) findet man oft verschlossen vor. Meist ist aber eine Behausung in der Nähe, wo der „Tempelwächter“ den Schlüssel aufbewahrt. Gerne wird der Zugang zum Tempel bei Interesse gewährt.

Was die Sache sehr entspannt und damit zu einem richtigen Genuss gemacht hat, ist, das einfach nicht viel los war. Wir waren oft die einzigen Besucher vor Ort und konnten in aller Ruhe und Beschaulichkeit herumschlendern.Aber wie so oft gab es auch hier einen klitzekleinen Haken.
Die überall gegenwärtigen Händler haben nicht genügend „Abnehmer“. Da sind die Massentouristen die in der Hauptsaison hier einfallen dank Schwarmverhalten vermutlich im Vorteil. Den Händlern wird es wesentlich schwerer fallen das richtige Opfer von den aus den Bussen herausquellenden Menschenmassen herauszupicken, als in der Nebensaison, in der ab und zu jemand durchs Gelände stapft. Also als potentieller Kaufinteressent einmal erkannt wird gerne auf die Notwendigkeit eines Souvenirs hingewiesen, die Händler zeigen sich auch recht anhänglich und einmal begonnen ihr Sortiment auszubreiten sind sie schwer zu bremsen.
Besonders die Jungunternehmer im Kindesalter, versuchen einen mit grossen Augen, nettem Lächeln und dem Hinweis auf die saisonbedingt wenigen Besucher, alles mögliche zu verkaufen.
Sehr beliebt ist auch die Bitte um ein paar Münzen oder Geldscheine aus der Heimat des Besuchers.Tja.....heimische Geldscheine sammeln wir leider selbst,Euro Münzen hatten wir keine mehr dabei, nur noch ein paar Kleingeldmünzen aus anderen asiatischen Ländern.
Die verteilten wir dann auch, weil wir dachten, wir machen den Kindern damit wenigsten eine kleine Freude, so als Sammelobjekt. Haben wir nicht alle einmal Münzen und Briefmarken aus fremden Ländern gesammelt und uns als Kinder daran erfreut ? Man sind wir naiv! An anderer Stelle kamen die Kinder zu uns, zeigten uns ihre Euro Münzen, fragten wieviel das wohl in einheimischen Kyat wert ist und wollten die Euros von uns in Kyat eingetauscht haben.
Soweit hatten wir nicht gedacht, das ausländisches Geld nicht zum Spielen oder Sammeln genutzt wird, sondern geschäftstüchtig an die entsprechenden Touristen weiter verkauft wird.
Nach dieser Erkenntnis hielt sich unser „Spendenenthusiasmus“ in Grenzen.
Wir machten während unserer Radtouren jetzt auch Bekanntschaft mit der beginnenden Regenzeit. Einmal erwischte uns auf unserem Rückweg zum Hotel ein massiver Wolkenbruch und durch bis auf die Knochen kamen wir an. Über die himmlische Dusche freuten sich vor allen Dingen kleine Frösche, die anschließend abends überall auf den Strassen und in den offenen Lokalen herumhüpften.
Ansonsten gab es unterwegs immer genügend Möglichkeiten schnell in einer kleinen Pagode Unterschlupf zu finden und zu warten bis es wieder einigermassen trocken war.
Ausserdem ist es immer schön warm, da stört der Regen nicht weiter.

Nicht zu übersehen, der riesige Shwezigon Tempel in Nyaung U

Nicht zu übersehen, der riesige Shwezigon Tempel in Nyaung U

Auch bei Dunkelheit ein goldiger Anblick

Auch bei Dunkelheit ein goldiger Anblick

Abseits der Hauptstrasse findet man das normale Dorfleben

Abseits der Hauptstrasse findet man das normale Dorfleben

Natur pur und Ruhe am Ayeyarwaddy River

Natur pur und Ruhe am Ayeyarwaddy River

Mitten auf den Dorf "strassen" liegen Schweine oder am Wegesrand, gemütlich die Ferkel säugend

Mitten auf den Dorf "strassen" liegen Schweine oder am Wegesrand, gemütlich die Ferkel säugend

Total sportlich aufs Radl geschwungen und auf zum Besichtigungsmarathon

Total sportlich aufs Radl geschwungen und auf zum Besichtigungsmarathon

Überall, wirklich überall, kleinere Tempel und Schreine

Überall, wirklich überall, kleinere Tempel und Schreine

Auf einige der grossen Pagoden kann man hinaufkraxeln (Gawdapalin Pagode)

Auf einige der grossen Pagoden kann man hinaufkraxeln (Gawdapalin Pagode)

mit weitreichendem Blick auf all die vielen Stupas die bis zum Horizont in die Höhe ragen

mit weitreichendem Blick auf all die vielen Stupas die bis zum Horizont in die Höhe ragen

Innen Buddhas.....

Innen Buddhas.....

....über Buddhas..........

....über Buddhas..........

........in allen erdenklichen Variationen (die anderen hunderte Bilder lassen wir mal weg)

........in allen erdenklichen Variationen (die anderen hunderte Bilder lassen wir mal weg)

Der Weg war manchmal heiss und staubig

Der Weg war manchmal heiss und staubig

Da schaut man neidisch auf die Pferdekutschen die man mieten kann, wenn man es denn bequem angehen möchte

Da schaut man neidisch auf die Pferdekutschen die man mieten kann, wenn man es denn bequem angehen möchte

Die bemerkenswerten Wandmalereien sind  nicht mehr in allen Tempeln vorhanden

Die bemerkenswerten Wandmalereien sind nicht mehr in allen Tempeln vorhanden

Mangels lukrativer Geschäfte nutzen die Souvenirverkäufer die Kühle in den Tempeln für sinnvolle Beschäftigung

Mangels lukrativer Geschäfte nutzen die Souvenirverkäufer die Kühle in den Tempeln für sinnvolle Beschäftigung

Und wieder ging es aufwärts

Und wieder ging es aufwärts

um den herrlichen Blick zu geniessen

um den herrlichen Blick zu geniessen

Einfach unvergesslich, ein Meer aus spitzen Türmen

Einfach unvergesslich, ein Meer aus spitzen Türmen

in alle Richtungen

in alle Richtungen

Abends wird das Vieh zurück ins Dorf getrieben

Abends wird das Vieh zurück ins Dorf getrieben

Am schönsten fanden wir den Ananda Tempel

Am schönsten fanden wir den Ananda Tempel

Innen natürlich unzählige Buddha Skulpturen

Innen natürlich unzählige Buddha Skulpturen

In den Wänden Nischen bis unter die Decke, kaum noch zu erkennen in der Höhe, in jeder eine andere Buddhafigur

In den Wänden Nischen bis unter die Decke, kaum noch zu erkennen in der Höhe, in jeder eine andere Buddhafigur

Wie es sich gehört, immer schön barfuß im Tempelgebiet, das kann schon gut heiss an den Fussohlen werden. Da hilft nur noch Schnelligkeit

Wie es sich gehört, immer schön barfuß im Tempelgebiet, das kann schon gut heiss an den Fussohlen werden. Da hilft nur noch Schnelligkeit

Auch oft im Doppelpack zu bewundern

Auch oft im Doppelpack zu bewundern

Ein goldener Abschluss, die Bupaya Pagode

Ein goldener Abschluss, die Bupaya Pagode

© Manuela A., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen eine Reise (geplant) um die Welt und starten erstmal in Thailand. Der weitere Weg findet sich unterwegs, es gibt keinen festen Plan und das Ende ist hoffentlich noch in weiter Ferne
Details:
Aufbruch: Februar 2013
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: August 2015
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland
Der Autor
 
Manuela A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.