Philippinen mit Hongkong davor und KL danach

Reisezeit: Februar / März 2015  |  von Stefan Böhm

07.-10.03. Tagbilaran: 10.03. Ausflug zu den Chocolate Hills

Um 09:00 sitze ich pünktlich in der Lobby, gehe aber insgeheim davon aus, dass ich noch warten muss. Es macht ja wenig Sinn, wenn der Fahrer erst mich abholt, dann nach Alona Beach fährt, die anderen abholt und dann wieder hier herum von hier aus zu den Chocolate Hills zu fahren. So ist es auch. Nett gemeint ist, dass sie mich vorne beim Fahrer mitfahren lasse wollen, weil es hinten so voll ist. Leider kann man die vordere Sitzbank im Van aber nicht zurück stellen und deshalb kann ich vorne gar nicht sitzen. Die Fahrt ist deshalb nicht bequem, aber wir fahren die weiteste Strecke bis zu den Chocolate Hills zuerst und zurück dann in Etappen. Nach zwei Stunden sind wir da. Die Landschaft sieht zwar interessant aus, aber ich habe da schon spektakuläreres gesehen. So waren alle 9 Gäste auch bereits vor den angegebenen 40 Minuten wieder am Van. Außer mir waren noch zwei Frauen aus dem Remstal (die Welt ist doch ein Dorf), zwei Schwedinnen, und vier von denen ich nichts weiß dabei. Überhaupt habe ich selten solche eine Tour Gruppe gehabt, die so verschlossen war.

Offizieller Aussichtspunkt für die Chocolate Hills

Offizieller Aussichtspunkt für die Chocolate Hills

Nächster Stopp war die Schmetterlingsfarm, die sowohl Peters in seinem Handbuch, als auch Stephan empfehlen. Nunja, ich kann mich der Empfehlung nicht anschließen. Wenn ich an die tollen Schmetterlinge in den Cameron Highlands in Malaysia denke, und dann das hier? Wir werden von einem Spaßvogel durch geführt, der anzügliche Witze erzählt und an sonsten nicht viel zu zeigen hat. Interessant ist nur eine riesige Motte die am Netzdach hängt. Dann bringt er noch zwei große schwarz-weiß gemusterte Schmetterlinge die wohl besonders flugfaul sind und sich auf die Hand setzten lassen. Das war es auch schon.

Dann kam der „man Made Jungle“, also ein Stück aufgeforsteter Urwald. Auch ein offizieller Programmpunkt an dem wir nur gehalten haben um ein Foto zu machen. Außer mir ist hier nur noch eine ausgestiegen.

Langsam meldet sich bei der Gruppe der Hunger, aber erst kommt noch das zweite Highlight der Tour, die Tarsier, die kleinste Primatenart der Welt. Sie sind Nachtaktiv und so klein, dass wir sie nur dank Hinweisen der Parkangestellten und einer Art kleinen Dächern, unter denen sie tagsüber schlafen, sehen. Dadurch sind sie leider wegen den Schatten noch schlechter zu sehen, aber immerhin. Eine Parkhüterin sagt mir, dass sie zur Zeit acht Tiere hier haben. 4 davon sehe ich. Den Rest kann ich nicht finden. Immerhin macht einer einmal die übergroßen Augen auf und schaut mich an. Das ist ein ganz nettes Foto.

Danach ist dann auch das Mittagessen dran. Es gibt eine Flussfahrt mit Buffet. Die Landschaft ist ganz schön. Sie erinnert mich ein bisschen an meine Schifffahrt durch Kerala in Indien. Nur dass hier jede Menge der Boote unterwegs sind. Das Essen taugt nicht viel. Die Schwedinnen essen so gut wie nichts. Ich finde es langweilig nur die eine der beiden Deutschen, die schon zum dritten Mal auf den Philippinen ist, findet es gut. Die Schwedinnen holen sich als erste ein Bier, ich mache es ihnen nach (kostet 60 P extra zu den 450 die diese Bootsfahrt extra kostet), dann folgt noch ein Pärchen. Ich erinnere mich noch, dass mein Kumpel mir bei irgendeiner Gelegenheit die Bootsfahrt empfohlen hat mit den Worten, das sie bis zu Wasserfällen geht. Als wir um eine Biegung fahren muss ich lachen. Die Wasserfällchen sind maximaler 2-3 Meter hoch oder so, aber da geht es halt nicht weiter. Als wir zum Aussteigen müssen wir dazu über ein Boot das noch anliegt. Die Gäste dort haben genau das gleiche Essen. Also reine Massenabfertigung.

Kleine Tanzvorführung unterwegs

Kleine Tanzvorführung unterwegs

Auf dem Programm steht als nächstes „Python“. Unser Fahrer kündigt wie üblich den Eintritt an. In diesem Fall 30 P. Ich frage noch halb im Scherz „Für eine Python oder gibt es da mehr?“ Schlimmer weise ist es dann tatsächlich so. Es kommen ein paar üble Käfige in denen ein paar kleine Tiere, u.a. Vögel gehalten werden und dann ein Käfige mit der größten Python (von was oder wo?). Die liegt da träge rum und die Attraktion ist, dass man zu ihr in den Käfige kann, um sich mit ihr fotografieren zu lassen. Kein Programmpunkt den ich empfehlen kann. Wer Schlange sehen will, sollte sich einmal die Schlangenfarm mitten in Bangkok, nahe der Silom Road anschauen.

Dann kam noch ein Ministopp an einem bedeutenden Monument und als letztes bei der zweitältesten Kirche der Philippinen war ich dann der einzige, der bereit war 50 P Eintritt zu zahlen. Nachdem dies aber genau das ist, was mich interessiert, müssen die anderen eben warten. Ich eile mich schon extra. Das Museum bietet sowieso nicht viel, aber der Eintritt dient ja auch der Renovierung der Kirche.

Alles in allem war es ein netter, überteuerter Ausflug. Richtig geärgert hätte ich mich, wenn ich dafür die 2.500 ursprünglichen Fahrtkosten gezahlt hätte.
Gegen 16:00 war ich wieder im Hotel und kurz darauf am Pool. Vorher habe ich aber noch gefragt, ob sie im Hotel wüssten zu welchen Zeiten eine Fähre nach Cebu startet. Daraufhin zeigten sie mir einen Zeitplan für Supercats und Ocean Jet. Daneben steht noch, wann der Hotelbus zum Pier fährt. Danach wäre die Kombination 10:00 Bus, 11:40 Supercats am geschicktesten. Dann fragen sie, ob sie mir das Ticket besorgen sollen. „Was kostet das denn?“ „Business oder normal?“ „Business“, das gönne ich mit. „740 P“. Ja, bitte. Als ich später wieder auf meinem Zimmer bin, klingelt das Telefon. Supercats Fähren fallen aus. Ob ich dann mit Ocean Jet fahren will. Ja, bitte. 10 Minuten später klingelt es wieder. Bei denen kostet die Businessklasse 1.020. Also das gleiche, wie von Dumaguete hier her. Das kommt hin. Es ist auch etwa gleich weit. Ich bin dann gleich runter, die 300 noch abgeben.
Abend essen wollte ich heute im Garden Café, einer weiteren Empfehlung von Peters. Das Lokal sieht auch richtig nett aus. Als ich allerdings gegen 20:00 ankomme ist das Lokal komplett leer. Nicht ein einziger Gast. Tut mir leid, aber so etwas mag ich überhaupt nicht. Also gehe ich wieder und bin etwas ratlos. Ich überlege, im Hotel zu essen, gehe aber dran vorbei und schaue drei Häuser weiter in ein Restaurant, das Dim Sum u.a. anbietet. Da sitzen einige Gäste rum, also nix wie rein. Ich weiß nach ein paar Tagen schon nicht mehr, was ich gegessen habe. Also war es nicht besonders übel, aber auch nichts, was als besonders gut in Erinnerung bleibt.

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zum ersten mal fliege ich auf die Philippinen. Normalerweise mache ich Kulturreisen. Deshalb haben mich meine Freunde verwundert gefragt was ich da machen will. Es gibt doch nur Strände. Also habe ich zur "Sicherheit" Hongkong vorne dran und Kuala Lumpur hinten dran gehängt :-) und lasse mich überraschen. Aus diesem Grund ist aber auch meine Reise auf den Philippinen anders als sonst üblich noch komplett offen.
Details:
Aufbruch: 15.02.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 21.03.2015
Reiseziele: Hongkong
Philippinen
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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