I spread my wings and I learn how to fly...

Reisezeit: August 2006 - August 2007  |  von Tilo Spitze

Los gehts...: Tuk Tuk- Fahrer

Tuk Tuk Fahrer

Bei diesem Thema könnte ich immer ein wenig aggressiv werden, dies hängt wahrscheinlich mit meinen Erfahrungen mit diesen Leuten zusammen. Aber betrachten wir diese Thematik einmal auf sachlicher Ebene und stellen die wesentlichen Charakterzüge eines gewöhnlichen Tuk Tuk- Fahrers, der sich auf Ausländer spezialisiert hat und deshalb meistens vor touristisch interessanten Einrichtungen anzutreffen ist, zusammen: clever, berechnet, eis-kalt, sehr gut englisch- sprechend, kapitalistisch orientiert, gewissenlos, falsch...BÖSE!!
...dies sind nur einige Eigenschaften, die auch sicherlich nicht auf jeden Fahrer in dieser Sparte zutreffen, aber gewiss auf einen großen Teil.
Natürlich möchte ich meine aufgestellten Thesen auch noch mit einigen Beispielen bzw. selbst gemachten Erfahrungen belegen.
Zum Thema berechnet: auf den ersten Blick erscheinen so gut wie alle Tuk Tuk- Fahrer sehr freundlich, sie sind nur daran interessiert, dem ausländischen Besucher ihres Landes, die schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Dies ist aber nur der erste Eindruck, der ca. nach 10 min. Fahrt, die an einer Schneiderei (z.B. Manhattan oder Top- Ten- Kollektion) endet, anhält. Natürlich hat man dem Fahrer schon vor Antritt der Fahrt darüber aufgeklärt, dass man nicht an der Besichtigung der teuersten Läden der Stadt interessiert ist. Selbstverständlich ist einem klar, dass der Tuk Tuk- Fahrer, nicht für umgerechnet 5 Cent pro Person eine drei- stündigen Stadtrundfahrt machen kann, aber er hatte es doch einem versprochen. Schließlich willigt man ein, dass man sich diesen einen Laden für fünf Minuten anschaut aber mit großer Wahrscheinlichkeit nichts kaufen wird.

Nachdem man sich nun eine halbe Ewigkeit in dem Laden irgendwelche Anzüge aus 1000% Kaschmir oder 257 karätige Edelsteine für einen absoluten Schnäpschenpreis anschauen musste und einem dort auch noch erzählt wird, dass es nur noch heute so billig ist, weil morgen ein 7-monatiges staatliches Promotionsangebot endet und man trotzdem nichts kauft, verlässt man den Laden mit dem nun verärgerten Verkäufer. Zurück zum Tuk Tuk, zu einem enttäuschten Fahrer, weil man ja nichts gekauft hat. Aber wieso fährt einen der Tuk Tuk Fahrer überhaupt dort hin? Und zwar weil er für jeden abgesetzten Kunden Benzin-Coupons bekommt, dabei spielt es keine Rolle, wer der Kunde ist, und so fand ich mich selber schon in einem extrem teuren Schmuckladen wieder und zwar mit kurzer Hose und Kamera um den Hals, und selbst wenn mir etwas wirklich gefallen hätte, hätte ich es mir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht kaufen können, da es meine Reisekasse ein wenig überlastet hätte. Trotzdem bekam der Tuk Tuk Fahrer seinen Coupon und trotzdem musste ich mir das Gequatsche des Verkäufers anhören und das doch alles so schön sei und doch heute der letzte Promotion Tag wäre...bla bla.
Aber zurück zum Thema: Nachdem nun der erste Shop hinter sich gebracht wurde, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer nahegelegenen Sehenswürdigkeit gefahren. Im Anschluss fragt einen der nette Tuk Tuk Fahrer mit einem flehenden Gesicht, ob man denn ihm zu Liebe nicht vielleicht noch einen Shop anschauen könnte, man müsse auch nichts kaufen. Und wer hier einwilligt der hat verloren. Denn nach diesem einen Shop wird man noch ganz kurz in eine Reisebüro gefahren, nur zu Informationszwecken versteht sich. Ach ja und zwischen den ganzen Shops wird man noch schnell zu nahegelegenen Sehenswürdigkeiten gefahren, aber nur weil diese sowieso auf dem Weg zum nächsten Einkaufsladen liegen. Und irgendwann macht man dem Fahrer dann unmissverständlich klar, dass man sich eigentlich wirklich nichts kaufen möchte und doch lieber noch eine paar schöne Ecken von Bangkok sehen möchte, der Tuk Tuk Fahrer, natürlich sehr verständnisvoll, fährt einen wieder zu einem richtig schönen Ort. Nach einer halben Stunde Besichtigung kommt man wieder und sucht vergebens nach dem bekannten Gesicht des Tuk Tuk Fahrers, aber wie gesagt vergebens, denn dieser hat längst das Weite gesucht, obwohl man ihn noch nicht einmal seine 5 Cent gegeben hat. Aber das brauchte man auch nicht, da der Fahrer schon mehr als genug mit seinen Benzin- Coupons verdient hat. Nun steht man da, ein wenig enttäuscht, aber schließlich steht man da ja vor einem touristisch interessanten Ort und deshalb sind dort auch viele andere Tuk Tuk Fahrer, das Problem ist jedoch, dass sie für den Nachhauseweg 4 Euro haben wollen, da sie natürlich mitbekommen haben, dass man gerade ordentlich verarscht wurde, und wieso sollten sie nun nicht auch noch versuchen, den armen Touristen noch einmal richtig auszunehmen. Nun ist man nicht man nicht mehr enttäuscht, sondern eher stink sauer. Aber diesen Gefallen möchte man den Fahrern natürlich nicht machen, hat man doch im Hinterkopf, dass man für die einstündige Fahrt vom Flughafen, mit dem Taxi gerade einmal 4 Euro gezahlt hat. Also läuft man ein Stück herum, verflucht dabei mehrmals den einen Tuk Tuk Fahrer, dem man diese Lage zu verdanken hat und überlegt sich, was man mit ihm machen würde, wenn man ihn noch einmal sieht. Und schließlich nimmt man sich ein Taxi und lässt sich für 70 Cent zurückfahren. Nach dem einen Tuk Tuk Fahrer sucht man dann vergebens, da er zufälligerweise nicht mehr direkt vor dem eigenen Gästehaus steht, wo er einen das letzte mal angesprochen hat.

Natürlich lernt man aus Situationen wie dieser und man macht bei der nächsten ach so günstigen Tuk Tuk Fahrt ein Foto vom Fahrer und erzählt ihm auf freundlich aber bestimmte Art und Weise, was man mit ihm macht, sollte er plötzlich verschwunden sein. Und es hilft, auch wenn das freundliche Lächeln aus seinem Gesicht nun verschwunden ist und der gefällige Small Talk verstummt, aber man fühlt sich gut...man hat gewonnen. Und nach dieser Aktion wird man auch seltener von anderen Tuk Tuk Fahrern auf der Khao San Road angesprochen, weil sich solche Taten anscheinend schnell herum sprechen.
Fazit: Einmal und nie wieder...Taxi mit Taximeter ist günstiger und verlässlich...

Tuk Tuk's auf der Khao San...die dazugehoerigen Fahrer bequatschen mit Sicherheit gerade irgendwelche unwissenden Touristen

Tuk Tuk's auf der Khao San...die dazugehoerigen Fahrer bequatschen mit Sicherheit gerade irgendwelche unwissenden Touristen

Tuk Tuk im Verkehr

Tuk Tuk im Verkehr

Gesicht eines gemeinen Tuk Tuk Fahrers von der Khao San...dies war mein Drohfoto

Gesicht eines gemeinen Tuk Tuk Fahrers von der Khao San...dies war mein Drohfoto

© Tilo Spitze, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich verlasse den behüteten Kokon, aus dem Umfeld meiner Familie, um in die große weite Welt aufzubreche: Tilo`s Trip beginnt und soll folgendermaßen aussehen: Deutschland-Thailand-Neuseeland-Australien-Fidschi-Neuseeland-Thailand-???-Deutschland
Details:
Aufbruch: 15.08.2006
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 15.08.2007
Reiseziele: Thailand
Khao San Road
Neuseeland
Australien
Fidschi
Der Autor
 
Tilo Spitze berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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