Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Thailand I: Tonsai Beach /Railay Beach

04.12.2008 - 07.12.2008 > 82.Tag - 84.Tag > wechselndes Wetter, meist sonnig, warm, ca. 28 grad, sehr feucht.

Auf Empfehlung eines anderen Reisenden, den ich auf Ko Lanta kennen gelernt habe, reiste ich als naechstes zum Railay Beach.

Dieses Mal reiste ich nicht mit einem Speedboat weiter, sondern mit einer normalen Faehre.
Die Reise war sehr sehr angenehm und wurde von allen zum Sonnenbaden auf dem Deck genutzt.

Ich wusste so gut wie gar nichts von meinem naechsten Ziel und war daher umso ueberraschter, als sich auf einmal diese Landschaft vor uns zeigte:

direkte Fahrt zum Railay Beach

direkte Fahrt zum Railay Beach

Mit einem Long Taile Boot ging es direkt zum Strand und dann hiess es mal wieder Unterkunft suchen. Dies stellte sich dieses Mal als richtig schwierig heraus, denn Railay Beach (West) ist richtig teuer, hier gibt es fast nur Resorts.

Also machte ich mich auf den Weg in eine Unterkunft am Railay Beach East, die im Lonelyplanet als guenstig empfohlen wurde (Ya Ya Resort).
Leider war es hier auch nicht wirklich guenstig und es war auch nur noch ein einziges Zimmer der guenstigen Kategorie frei.
Ich konnte mich mal wieder nicht entscheiden und so war dieses Zimmer im Nu vergeben

Zusammen mit anderen Reisenden machte ich mich daher mit einem Longtailboot auf den Weg zum Nachbarstrand, dem Tonsai Beach.

Railay Beach und alle Long Taile Boote

Railay Beach und alle Long Taile Boote

Tonsai Beach hat mir von Anfang an ueberhaupt nicht gefallen, hier war alles wieder nur auf Backpacker ausgerichtet.
Vorher Railay Beach gesehen zu haben und jetzt wieder auf Tonsai Beach herunterzufallen, gefiel mir gar nicht.

Und auch hier haben wir irgendie keine guenstige Unterkunft gefunden und so buchte ich mich erst einmal in einen 700 Baht Bungalow ein.
Na, super!

Abends nutzte ich das Resort dann so gut wie moeglich und nahm erst einmal am Buffetdinner teil.
Ich sass so alleine an meinem Tisch und ass mein Essen, als auf einmal Gerald zu mir kam.
Er machte erst den Anschein als ob er mich kenne wuerde, es stellte sich dann aber heraus, dass auch er Alleinreisender war und mich einfach nur an einen anderen Tisch, wo schon einige andere Reisende sassen, einladen wollte.

Und so kam es, dass ich schon gleich neue "Freunde" gewonnen hatte.
Ich erfuhr, dass Tonsai Beach das absolute Kletter-Mekka ist und dass alle, die mit mir am Tisch sassen, Kletterer waren.
Ich erfuhr also einiges ueber dieses Hobby und erfreute mich total, in eine fuer mich voellig fremde Welt eintauchen zu koennen.
Mir wurden auch neue guenstige Unterkuenfte empfohlen und nach und nach fuehlte ich mich gar nicht mehr fremd in dieser Umgebung.

Am naechsten Tag bin ich dann natuerlich gleich erst einmal umgezogen.

Nach einem Plausch mit einigen anderen Kletterern, habe ich dann den Tag am Railay Beach verbracht, denn man kann vom Tonsai Beach aus ueber einen Kletterpfad zum Railay Beach laufen.

Railay Beach

Railay Beach

nicht schlecht, ne?

nicht schlecht, ne?

Am naechsten Tag wollte ich nun endlich auch einmal klettern ausprobieren, denn das ganze begeisterte Gerede der Kletterer ueber ihr Hobby machte mich neugierig. Zudem wollte ich sowieso schon immer mal Indoor-Klettern ausprobieren.

Zusammen mit einem Guide und einem hollaendischen Maedchen (wie sollte es auch anders sein ), das schon bereits Klettererfahrung hatte, machte ich mich also auf den Weg zur "Anfaengerkletterwand."
Zunaechst habe ich eigentlich nur dem hollaendischen Maedchen zugeschaut, dann allerdings kam natuerlich auch ich an die Reihe.
Ich kletterte erst einmal begeistert los, aber nach einiger Zeit merkte ich, dass ich doch gerne wieder herunter moechte. Mein Guide war damit allerdings nicht einverstanden und wollte, dass ich auf jeden Fall bis nach oben kletterte. Da ich nicht genau wusste, wie ich jemals wieder herunterkommen sollte, bin ich also einfach immer weitergeklettert und habe dann auch den hoechsten Punkt erreicht.

Eigentlich haette ich mich hier nur nach hinten lehnen und abseilen lassen muessen, doch das konnte ich einfach nicht.
Ich hatte dort oben eine unglaubliche Angst, ich konnte nicht einfach meine Haende loslassen, mich mit meinen Beinen abstuetzen und auf den Guide, der mich abseilen wollte, vertrauen.
Ich brauchte einige Minuten, um zu verstehen, dass es aus dieser Situation kein Ausweg gibt. Also habe ich mich einfach zurueckgelehnt und abseilen lassen.
Im Enddefekt hat das sogar Spass gebracht.

Unten angekommen, merkte ich aber, dass meine Muskel ganz schoen gearbeitet hatten.

Eigentlich wollte ich auch gar nicht noch einmal klettern, es war eine schoene Erfahrung, aber so richtig Lust zum weiterklettern hatte ich nicht.
Dennoch sollte ich auf jeden Fall noch einmal klettern und so versuchte ich mein Bestes.
Ich kam aber irgendwann nicht mehr weiter und war voellig verzweifelt. Ich habe mich dann einfach losgelassen. Der Guide war damit ueberhaupt nicht einverstanden, aber ich hatte das Klettern somit beendet.

Annette beim Klettern, sieht gar nicht so schlecht aus, oder?

Annette beim Klettern, sieht gar nicht so schlecht aus, oder?

Mein Guide war mit meinem Kletterergebnis nicht zufrieden und so machte er den Vorschlag, noch eine Tour in eine in der Naehe gelegene Hoehle zu unternehmen und mich von dort aus abseilen zu lassen.

Eigentlich fand ich die Idee von Anfang an ueberhaupt nicht gut, aber ich konnte mich nicht durchringen, dem Guide abzusagen. Er war einfach so lieb und wollte nur das Beste fuer mich.

Wir haben uns dann also auf den Weg in die Hoehle gemacht. Mein Guide hatte nur ein Feuerzeug zum Beleuchten dabei und es war stockfinster in der Hoehle.

Wir stiegen eine Leiter herauf und erreichten den ersten "Aussichtspunkt".

Annette in der Hoehle beim ersten Aussichtspunkt.

Annette in der Hoehle beim ersten Aussichtspunkt.

Mein Guide und ich...hier noch am Herumalbern.

Mein Guide und ich...hier noch am Herumalbern.

Ich war froh, dass ich diesen Punkt erreicht hatte und wollte eigentlich gar nicht mehr weiter in die Hoehle hineingehen.

Dennoch siegte die Neugiere und so gingen wir weiter durch die stockfinstere Hoehle, die vom Guide nur durch ein Feuerzeug erhellt wurde.
Wir kletterten einige Leitern hinauf und erreichten dann den naechsten "Aussichtspunkt."
Ich hatte schon bereist in der Hoehle grosse Angst gehabt, denn es war einfach zu dunkel und ich hatte die ganze Zeit keine Ahnung, wo ich war.
Als ich den "Aussichtpunkt" erreichte, war ich total froh, dass ich endlich wieder etwas sehen konnte.

Zu meinem Schrecken, sagte mir der Guide nun jedoch, dass ich mich von hier aus abseilen lassen sollte.

Fuer mich war dieses Vorhaben absolut unmoeglich.
Es war hier oben so unglaublich hoch, alleine die Vorstellung, mich von hier oben nur an einem Seil festgebunden, abseilen zu lassen, war unmoeglich.
Ich geriet hier oben regelrecht in Panik, ich wollte mich nicht abseilen lassen und ich habe mich im Enddefekt auch nicht abseilen lassen.

Aussichtspunkt Nr.2, von hier aus sollte ich mich abseilen lassen.

Aussichtspunkt Nr.2, von hier aus sollte ich mich abseilen lassen.

Wir sind den ganzen Weg durch die Hoehle zurueckgelaufen.

Mein Guide war sehr sehr nett zu mir, er hat sich sehr um mich gekuemmert und gemerkt, dass ich wirklich Angst hatte.

Auf dem Rueckweg zum Tonsai Beach hat es dann angefangen in Stroemen zu Giessen.
Voellig klitschenass und fertig bin ich dann in meinem Bungalow angekommen und konnte dann auch nur eine kalte Dusche nehmen.

Dieser Tag war kein guter Tag fuer mich und hat mir gezeigt, dass ich definitiv mehr auf meine innere Stimme hoeren sollte.

Wieder einigermassen frisch ging es dann am naechsten Tag auf Entdeckungstour mit dem Kayak.

Ich mit dem Kayak unterwegs

Ich mit dem Kayak unterwegs

Railay Beach

Railay Beach


Railay Beach bzw. Tonsai Beach sind eingebettet in eine unglaublich schoene Landschaft.
Leider habe ich mich hier nicht so richtig wohl gefuehlt. Es war eben einfach ein Mekka fuer Kletterer.

© Annette G., 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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