Thailand - in drei Wochen von Bangkok nach Norden und Süden

Reisezeit: November / Dezember 2002  |  von Andrea Becker, Bochum

Während der Busfahrt von Sukuthai nach Chang Mai fragte mich Allen aus den USA, warum ich mir ausgerechnet Thailand als Reiseziel ausgesucht habe. Das konnte ich schon vor der Fahrt nicht beantworten. Jetzt kann ich es erst recht nicht mehr sagen: Ich habe sehr, sehr nette Leute (Inländer u. Ausländer) kennen gelernt, ich habe phantastische Strände erobert, ich habe unglaubliche Tempel gesehen... Aber von Anfang an.

Reiseroute: Bangkok - Sukuthai - Chang Mai - Ko Lanta - Krabi - Bangkok

Bangkok

Reisende

Echte Schwestern, damit zwei allein reisende Frauen.

Umrechnungskurs zur Zeit der Reise
42 Baht = 1 Euro

Bangkok
Vom Flughafen aus ging es mit der - so scheint‘s - billigsten Alternative, dem Airport
Bus, zu unserem von Deutschland aus gebuchten Narai Hotel in der Silom Road (Egal welchen Airport Bus man nimmt, egal wohin, es kostet immer 100 Baht. Billiger geht es nur, wenn man sich in die gegenüber des Flughafens gelegene Reiseagentur begibt, die einen kostenlos zur Khao San Road fährt. Wir haben das nicht ausprobiert, ich schätze allerdings mal, dass man dann in der Wahl der Unterkunft nicht mehr ganz frei ist. Ein persönliches Taxi mit Taximeter kostet 650 Baht. Viele Hotels, die man von Deutschland aus über einen Reiseanbieter buchen kann, bieten auch einen Abholservice an. Der ist in der Regel günstiger als das Taxi, aber teurer als der Bus.).

Mein erster Eindruck von Bangkok entstand während der Busfahrt vom Flughafen zum Hotel, die aufgrund der Rush Hour ungefähr 90 Minuten gedauert hat. Ich war überrascht! Natürlich waren unfassbar viele Fahrzeuge gleichzeitig unterwegs, aber zwischen all den Hochhäusern konnte man immer wieder Grünes entdecken. Hier und da durchbrach eine Tempelanlage oder ein traditionell gebautes Haus das Betongrau und so war ich nicht nur beschäftigt, ich war richtig begeistert.
Direkt am ersten Tag ging es dann zu den ersten Tempelanlagen: Tempel der Morgenröte und Wat Poh. So etwas hatte ich bisher nicht gesehen... (kein Wunder, es war mein erster Besuch in einem buddhistischen Land). Genial finde ich die Verbindung des Religiösen mit dem Praktischen, nämlich mit Schulen, Massageschulen und ähnlichem. Ich habe gleich die klassische Thai Massage ausprobiert. Das hat etwas. Allerdings knackten meine bürogewöhnten Knochen zum Teil so laut, dass ich doch etwas Angst hatte...

Tempel der Morgenröte

Tempel der Morgenröte

Bangkoks Subkultur, die Schlepper

Während dieser ersten Erkundungstour durch die Kultur von Bangkok haben wir auch erste Eindrücke von der Subkultur der Schlepper sammeln können. Freundliche ältere Herren, die angeblich bei IBM arbeiten, sprechen einen an, helfen einem über die Strasse, man kommt ins Gespräch und schon steht man vor a) dem Geschäftsabschluss seines Lebens b) einem Laden/Guesthouse/was auch immer, wo man nicht hin wollte oder c) kann die Patenschaft für ein ansonsten bildungslos bleibendes Wesen übernehmen oder d).... Die Geschäftsansätze sind vielseitig, die Herren Schlepper sehen immer seriös und freundlich aus. Wenn man sich mit einem unterhalten hat, ahnt man beim zweiten schon, worauf es hinauslaufen soll...
Jeder Thailandreisende kann - glaube ich - ähnliche Geschichten erzählen. Es ist aber immer relativ einfach gewesen, gerade nicht das Geschäft des Lebens zu machen. In der Regel reicht ein einfaches "no". Ich wollte immer eine zweite Stufe versuchen, indem ich mitteilte, dass ich ein viel besseres Geschäft anzubieten hätte...
An dieser Stelle noch einige allgemeine Hinweise:
Es gehört nicht zur thailändischen Kultur, Alternativen anzubieten, ein durchschnittlicher Angestellter (z. B. in einem Nationalpark) verdient 4.000 - 10.000 Baht im Monat (wenn also behauptet wird, ein Verkehrsmittel des ÖPV würde 3.000 Baht pro Fahrt kosten, ist das schlichtweg Unsinn) und Tempel, Guesthouses & Co. brennen nicht in einer solchen Häufigkeit ab...

Touristenkultur in Bangkok
Es gibt Ecken und Kanten von Bangkok, die meiner Ansicht nach entweder für Touristen oder von Touristen erfunden wurden. Und dazu gehört - so denke ich - auch die viel gelobte und begeistert beschriebene Khao San Road. Ich habe dort nicht das wahre Bangkok entdeckt, ich habe dort T-Shirt-Läden, Läden für gefälschte Dokumente, Guesthouses, Vertreterinnen von Bergstämmen, die traditionelles Handwerk verkaufen wollten und Garküchen mit Merkwürdigkeiten gesehen. Ich habe wenige Einheimische gesehen, und von den wenigen hat dort niemand eingekauft... Außerdem habe ich einige Köstlichkeiten der Khao San Road an keiner anderen Ecke von Bangkok und auch nirgendwo anders entdeckt (geröstete Heuschrecken zum Beispiel). Das alles führt mich zu dem Schluss, dass dies ein Rummelplatz für die Backpacker der Welt ist. Nicht mehr und nicht weniger. Trotz allem ist es eine faszinierende Ecke... bunt, laut, anders, toll.

In Bangkok selbst haben wir sonst noch das Jim Thompson House gesehen, ein Muss für Menschen, die sich für Architektur interessieren. Und schnell gemacht.
Und eine dieser riesigen Shopping-Mals...

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 13.11.2002
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 04.12.2002
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Andrea Becker, Bochum berichtet seit 21 Jahren auf umdiewelt.
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