Die Ferne ruft ....
Thailand: Chiang Rai
Chiang Rai
30. Juni 2011
Unsere Reise geht weiter per Bus nach Pai, wo über 10 verschiedene Ethnien siedeln, überwiegend Shan und Kuomintang-Chinesen. Pai gilt als das Backpackerparadies des Nordens, scheint aber seit der rigorosen Anti-Drogen-Politik eines früheren thailandschen Ministerpräsidenten bei westlichen Touristen etwas an Popularität eingebüsst zu haben.
Downtown Pai. Viele 'Guesthouses', Souvenirbuden und Essensstände.
Unser Zuhause in Pai ist wieder einmal ein Bungalow erster Klasse.... Ritzen für Moskitos inklusive.
Mit einem komfortablen Skooter erkunden wir die hügelige Landschaft.
Sicht auf das kleine Städtchen
Coffee Stop inkl. romantischem Gazebo, Riesenherz aus Rosen im Rasen und Blumen in Pink auf dem Dach.
Pai Canyon mit Wanderwegen (bei 35 Grad lassen wir das lieber..)
und wunderschöner Weitsicht.
Nach drei Tagen geht's weiter nach Mae Hong Son, einer kleinen Provinzhauptstadt. Unterwegs immer wieder Strassenkontrollen durch Militär oder Polizei. Es gibt in diesem Grenzgebiet viele Flüchtlinge aus Birma, vor allem Angehörige der verschiedenen Bergvölker, die in Birma verfolgt werden.
Wir besuchen mit einem Guide drei verschiede Bergdörfer, u.A. ein Flüchtlingslager der Padaung-Karen, die hier bereits seit 1988 leben und von Thailand mehr oder weniger geduldet werden. Ihr Aktionsradius ist sehr beschränkt, ihre Kinder aber können die öffentliche Schule besuchen. Das Dorf dieser Flüchtlinge kann gegen einen Obolus besucht werden und dieser Betrag finanziert mehr oder weniger den Lebensunterhalt für diese Leute.
Diese Grossmutter kam erst vor wenigen Jahren in dieses Dorf, wo ein Grossteil ihrer Familie angesiedelt ist. Sie erzählte, dass sie es eines Tages satt hatte als das Militär wieder die halbe Ernte, Hühner und Schweine konfiszierte. Sie geniesst das ruhige Leben in diesem Lager und möchte nie mehr zurück. Übrigens, ihr Halsschmuck alleine wiegt über drei Kilo. Vom Waden- und Fesselnschmuck ganz zu schweigen.
Mit Kunsthandwerk wird ein bisschen Geld dazuverdient
Eine Lang-Ohr-Frau, ebenfalls vom Stamm der Karen.
Sie ist nicht nur hübscher als Chris, sondern singt auch noch besser.
Der Halsschmuck muss regelmässig mit Stahlwolle gereinigt werden, sonst oxidiert das Messing in dieser hohen Luftfeuchtigkeit. Eine Frau ist speziell ausgebildet um diese Messingrollen abzunehmen und wieder anzulegen. Eine langwierige Operation.
Wir besuchen noch zwei weitere Bergvölker, ein grosses Dorf der Hmong und eine kleine Siedlung von etwa 10 Hütten der Li Su. Die Hmong sind relativ wohlhabend mit Autos vor der Tür und Satellitenschüsseln auf den Dächern. Ins Li Su-Dorf kommt man hingegen nur zu Fuss oder mit Skooter über holprige Wege.
Eine Hmong-Frau lädt uns zu sich nach Hause ein. Sie hat noch einen Zahn aber strahlt über das ganze Gesicht und hat Freude an unserem Besuch. Ihr Mann ist im Dschungel wohl am illegalen jagen...
Das Haus besteht aus einem Raum, wobei der Schlafplatz durch ein Tuch abgetrennt ist. Sie flechtet Tragkörbe und ihr Mann ist ein bekannter Hersteller von Qualitätsmessern.
Alte Traditionen werden in modernen Zeiten gelebt.
Aufstieg im schattigen Wald zum Stamm der Li Su.
Diese Li Su-Frau hackt im Wohnzimmer Futter für die Schweine. Im Hintergrund ist ihre ganze Reisernte. Sie reicht für ein Jahr für diese Grossfamilie.
Unsere Reise geht weiter in Richtung Norden nach Chiang Rai. Es ist jetzt Regenzeit und nicht ideal um in diesen Breitengraden zu reisen. Bis jetzt war es einfach bedeckt und einmal am Tag gab's ein Gewitter. Nicht weiter schlimm. In Chiang Rai aber macht uns der heftige Dauerregen einen Strich durch die Rechnung. Erst am dritten Tag koennen wir die weitere Umgebung erkunden.
Der neue Clock Tower von Chiang Rai, einiges imposanter....
...als der alte.
Der Jade-Buddha, das nationale Heiligtum Thailands, wurde in Chiang Rai gefunden, ist heute aber im Nationalmuseum in Bangkok ausgestellt. Also liess man sich aus kanadischer Jade eine eigene Kopie herstellen und darum herum einen fantastischen Tempel bauen.
Im Juni müssen die Setzlinge der Reisepflanze gesetzt werden; eine Aufgabe fuer die ganze Dorfgemeinschaft.
Wir besuchen ein Dorf der Kuomintang. Die 93. Armee von Chang Kai Check floh vor Mao Tse Tung nach Thailand und erhielt Asyl, auch weil sie den Thais Unterstützung gegen deren Aufständische gewährte. Chinesisch ist hier noch immer die Umgangssprache, doch spricht die gegenwärtige Generation auch Thai. Diese 84-jaehrige Frau aber nicht.
Früher rauchte man Opium, heute nur noch starken Tabak mit dieser Wasserpfeife. Das Wasser befindet sich unterhalb des Zigaretteneinlasses.
In dieser Gegend wird auch Tee angebaut. Eine wahre Meisterin im Tee brauen lässt uns verschiedene Sorten in dazugehörigen, aussergewöhnlichen Tässchen degustieren.
Die neuen Teeblätter werden alle 45 Tage geerntet und nach der Ernte wird er Strauch zurück geschnitten.
Jeder Korb wird gewogen und die Pflückerinnen werden nach Gewicht bezahlt.
Am Strassenrand, weit ausserhalb eines Dorfes ein Gemüsestand...
Die Bäuerin nimmt ihr Baby mit und legt es unter ein Moskitonetz. Süss!
Im Goldenen Dreieck. Im Vordergrund Thailand, der Spitz zwischen den beiden Flüssen ist Myanmar oder Birma, und das rechte Ufer des Mekongs hinten ist Laos. Das Opium-Museum hier ist übrigens einen Besuch wert.
Zum Abschluss in Chiang Rai besuchen wir den Weissen Tempel. Ein riesiges Projekt eines bekannten thailändischen Künstlers. Er ist auch der Erbauer des neuen Clock Towers in Chiang Rai.
Er arbeitet schon 12 Jahre daran und es gibt noch sehr viel zu tun....
Unterwegs nach Chiang Khong finden wir riesige Reisfelder, die bepflanzt werden müssen....
...und die Arbeiter verpflegt.
Unser Hotel in Chiang Khong, direkt am Mekong und unser letzter Aufenthaltsort in Thailand. Laos liegt am anderen Ufer des Mekong.
Ein Monat ist um und unser Visum für Thailand läuft ab. In einer Stunde setzen wir über auf die andere Seite des Mekong nach Laos. Also, ans Packen.
Liebe Grüsse
Ruth & Chris
| Aufbruch: | 28.05.2010 |
| Dauer: | 18 Monate |
| Heimkehr: | November 2011 |
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