...around the world in 80 days...

Reisezeit: August - Oktober 2011  |  von Corinna Holder

Bangkok

...so, ich bins mal wieder, diesmal mit Neuigkeiten aus Bangkok. Zunächst zur Anreise (wer hier regelmäßig reinschaut, weiß mittlerweile, dass unsere An- und Einreisen meist spannender sind als der Aufenthalt selber ); und auch diese war wieder recht unterhaltsam. Wir hatten nämlich die über-Land-Einreise am Grenzübergang Poipet geplant. Zum Einen, weils relativ nah an Siem Reap liegt und ich das ganz spannend fand, mal nicht einfach in den Flieger zu steigen, zum Anderen war die Fahrt nach Bangkok mit 11$ pro Person auch preislich unschlagbar... Aber wie heißt es so schön, "there is no such thing as a free lunch...", alles hat seinen Preis und da wir mittlerweile ja schon Kummer gewohnt sind, haben wir uns auf das Schlimmste vorbereitet. Klug von uns...  denn beim Einstieg in den Bus (ausschließlich Backpacker, war sehr witzig) haben Marcus und ich die letzten beiden freien Plätze ergattert, er ganz vorne, ich hinten in der Partyecke. Dumm nur, dass nach uns noch sieben andere mitwollten. Aber dafür war schnell eine Lösung gefunden, und zwar in Form mehrerer Klappstühle, die flugs in den Gang gestellt wurden - sehr zum Vergnügen derer, die einen echten Sitzplatz hatten. Nach mehreren Zwischenstopps bei verschiedenen Verwandten unseres Busfahrers, die anscheinend alle Betreiber von (spätestens seit diesem Tag) lukrativen Imbissbuden auf dem Weg von Siem Reap nach Poipet sind, haben wir dann die Grenze erreicht. Der Grenzübergang selber war wirklich entspannt, Pass raus, Stempel rein, Land verlassen, Pass raus, Stempel rein, Land betreten, und schon waren unsere Busjungs vor Ort, um uns auf verschiedene Minibusse zu verteilen - und bei der nächsten Imbissbude abzuliefern. Ja, und da saßen wir dann erst mal alle eineinhalb Stunden rum (ich nehme an, dann war der Mindestverzehr erreicht) und wurden dann wieder auf die Minibusse verteilt -und ich sage euch, die heissen nicht grundlos so. Eine mehrstündige Fahrt mit so einem Ding sollte selbst den größten Ignoraten von der Unmenschlichkeit von Massentiertransporten überzeugen. Nun gut, fünf Stunden später haben wir mehr (Marcus) oder weniger (ich) wohlbehalten Bangkok erreicht. Der Busfahrer hatte anscheinend auch keine rechte Lust mehr auf uns, er hat nämlich erst die Klimaanlage ausgeschaltet (war wohl benzintechnisch mit den 11$ nicht mehr drin ) und hat uns dann an einer - irgendeiner - Strassenecke im Dunklen rausgeschmissen.

Damit war aber glücklicherweise das Ende unserer Pechsträhne erreicht: Marcus hat gleich einen Geldautomaten gefunden und zwei sehr nette Deutsche haben uns vor einem betrügerischen Taxifahrer gerettet. Und etwa zehn Sekunden vor dem Einsetzen des allabendlichen Monsuns haben wir dann noch einen hilfsbereiten Taxifahrer gefunden. Der hat uns zwar auch den doppelten Fahrpreis abgeknöpft, weil er schon Feierabend hatte, aber immerhin nicht den 20fachen wie der vorher versucht hatte, und er hat sich auch wirklich Mühe gegeben, uns zu unserem Hotel zu bringen.
Erwähnen möchte ich noch die Hilfsbereitschaft von Marcus, der es geschafft hat, mich völlig dehydriert und halb tot von der Minibusfahrt ins Hotel zu schleifen, ich war nämlich echt kurz vor dem Kollaps. Also - Danke

Zur Info: Über Land von Kambodscha nach Thailand einzureisen, ist grundsätzlich schon empfehlenswert, man sollte die Fahrt zur Grenze (regelmäßiger Bustransfer von Siem Reap nach Poipet gegeben) und die Fahrt von Poipet nach Bangkok (am bequemsten mit dem Zug) aber selber organisieren. Ist preislich mit etwa 10$ nicht zu unterbieten, und in Eigenregie schafft man das auch stressfrei und locker an einem halben Tag. An der Grenze aber mindestens eine Stunde Pufferzeit einplanen, kann unter Umständen voll werden.

Den ersten Tag in Bangkok haben wir dann erst einmal zur Orientierung gebraucht, konnten aber schon schnell feststellen, dass wir Bangkok ziemlich cool finden. Die Thais sind sehr freundlich, hilfsbereit, unaufgeregt und nehmen alles nicht so ernst, es macht Spaß, sich hier unters Volk zu mischen. In Bangkok tummeln sich viele Touristen (auffällig viele Deutsche), aber auch einige zugewanderte Ausländer, bspw. Inder, die hier mit Edelsteinen handeln oder schneidern... Und natürlich konnten wir nicht widerstehen und haben maßgeschneiderte Klamotten in Auftrag gegeben - ich bin mal gespannt, was das gibt

In einer der großen Malls waren wir auch, nämlich in der Siam Paragon. Darin ist so ziemlich jedes Label vertreten, was etwas auf sich hält und was Normalsterbliche nicht bezahlen können Und unterirdisch findet sich dann noch neben dem größten Aquarium Südostasiens (wir waren nicht drin, weil wir 35€ Eintritt pro Person einfach überteuert fanden) der Food Court mit haufenweise Restaurants von Low Budget bis feinste Küche.

Abends sind wir dann noch ein wenig unser Viertel erkunden gegangen, wir wohnen sehr zentral im Stadtteil Silom. Und das war wirklich unglaublich cool, weil die Nacht den Händlern gehört, die einfach auf dem Gehweg ihre Stände aufbauen und man lauter herrlich unnützes Zeug kaufen kann - wie gesagt in entspannter Atmosphäre, man wird nicht so angegiftet wie teilweise in der Silk Street in Peking. Es gibt auch offizielle Nachtmärkte, uns hat es an diesem Abend auf den in irgendeinem zwielichtigen Vergnügungsviertel verschlagen... Und wir haben auch gleich ein höchst unmoralisches Angebot bekommen, das wir höchst belustigt abgelehnt haben hehe

Tags darauf waren wir auf dem Weekend-Markt, ein riesen Trödelmarkt und angeblich ein absolutes "Must-See" in Bangkok, auf dem man so ziemlich alles kaufen kann: fluffige Hunde- und Katzenwelpen, allesamt mindestens sechs Wochen zu jung für die Abgabe, Häschen in rosa Röckchen (warum auch immer), Waffen und Militärkram, Messingkessel und Trödel aller Art... aber der Markt war überfüllt mit Touristen und außerdem hatten wir nicht vor, uns mit ausgestopften Krokodilköpfen einzudecken, also sind wir schnell wieder getürmt.
Nach einem leckeren Curry, das sich jetzt allerdings grade durch meine Eingeweide frisst (*angst* ) sind wir dann in die legendäre Kao San-Road gefahren. Die war ursprünglich Kern der Bangkonger Backpacker-Szene und ist heute eher eine Art kommerzielle Hippie-Straße, aber echt schön da. Ja, und auf dem Heimweg hat uns dann die Regenzeit endgültig eingeholt, und zwar haben sich - echt von einer Sekunde auf die nächste - die Schleusen zur Hölle geöffnet, und so haben wir den Rest des Abends in einer Tiefgarageneinfahrt verbracht
Morgen fahren wir nach Kanchanaburi, dazu dann im nächsten Bericht mehr (ist schon wieder voll der Roman geworden - sorry), hoffentlich auch wieder mit Bildern. Im Moment habe ich nämlich echt Angst, dass mir die Kamera wegschwimmt
See you soon!

© Corinna Holder, 2011
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Worum geht's?:
Nunja, die Welt in 80 Tagen zu umrunden ist ja heute keine große Herausforderung mehr... Aber wenn man Land und Leute kennenlernen möchte, sind eigentlich schon 80 Tage pro Land viel zu wenig. Daher habe ich beschlossen, mich bei meinem 80-Tage-Tripp auf Asien und Ostaustralien zu beschränken. Und wenn du jetzt Fernweh bekommen hast - komm doch einfach mit! Los gehts Mitte August, aber das werdet ihr ja dann schon sehen. Liebe Grüße und bis ganz bald, Corinna
Details:
Aufbruch: August 2011
Dauer: circa 9 Wochen
Heimkehr: Oktober 2011
Reiseziele: Österreich
China
Hongkong
Kambodscha
Thailand
Singapur
Australien
Der Autor
 
Corinna Holder berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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