Renate's Weltreise

Reisezeit: November 2003 - Dezember 2005  |  von Renate Enghauser

Nochmal "kurz" in Thailand ;-)

13.10.04
Also fliege ich wieder ueber China nach Thailand zurueck. Ein bisschen mit gemischten Gefuehlen, einerseits freue ich mich darauf alle wieder zu sehen, andererseits werde ich dadurch natuerlich auch mit meinem "Exfreund" konfrontiert, was ich noch nicht weiss ob mir das recht ist.
Das Wiedersehen ist ergreifend: Alle tun so, als waere ich Monate lang weg gewesen. Mir fliesst das Herz ueber, denn mir geht es nicht viel anders als ihnen.
Als erstes will ich mich darum kuemmern, dass das Restaurant endlich eine Broschuere bekommt, die sie (ich) in den Gaesthaeusern verteilen koennen, damit es auch andere Leute ausser Stammgaeste finden. Es ist zwar schoen, dass die meisten der neuen Gaeste auf Empfehlung von Freunden kommen aber in der ruhigen Saison nicht genug.
Die Ausfuehrung gestaltet sich nicht ganz so einfach, es wird von Preisen bis zu 40 Cent pro Broschuere gesprochen. Bisschen viel, wenn ein Gericht nur 1 Euro kostet!
Aber da ich es schon geschafft habe, dass ein Bekannter meine Ideen im Computer umsetzt hat, gebe ich jetzt auch nicht mehr auf und letztendlich bekommen wir bei einer Company den Spottpreis von 6 Cent pro "Flyer"...
Also heisst es abwarten bis der Druck geliefert wird. Ich nutze die Zeit um mit Pon in ihr Heimatort nahe bei Sisaket in den Isaan zu fahren und die Kinder von den Ferien abzuholen.

Die Kinder beim "Suhlen"

Die Kinder beim "Suhlen"

Die Kinder hatten Spass auf dem Land bei den Grosseltern, wie wohl die meisten Kinder.

Da die Familie Seidenwuermer zuechtet, kam ich in den Genuss, die Entstehung von Seide von Anfang an verfolgen zu koennen:

"Raupenfuetterung"

"Raupenfuetterung"

Die ersten Faeden sind zu sehen

Die ersten Faeden sind zu sehen

Hier "spinnen" sie zwei Tage

Hier "spinnen" sie zwei Tage

Die fertigen Kokone

Die fertigen Kokone

Falls, die Raupen nicht vorher gegessen werden...

Falls, die Raupen nicht vorher gegessen werden...

Bloedsinn,
war natuerlich nur fuers Bild, gegessen werden nur die gekochten, nachdem die Seide abgeloest ist. Klingt vielleicht nicht so appettitlich, schmecken aber gut und wegschmeissen waere denk ich schlimmer, oder?

Frauen verarbeiten die Kokone zu Seide

Frauen verarbeiten die Kokone zu Seide

Ich durfte auch helfen ein paar Tomaten zu pfluecken, jedoch nicht zu lange, dann sollte ich mich wieder ausruhen Man weiss ja nicht, was man so einem Farang zutrauen kann...

Beim Tomatenpfluecken

Beim Tomatenpfluecken

Immer wieder wurde ich aufgefordert, Leute in ihren Haeusern zu besuchen, ich empfand es als Auszeichnung. Zweimal wurde dabei auch richtig schwer aufgefahren:

Einladung zum Essen

Einladung zum Essen

Gluecklicherweise hatte ein Bekannter in dieser Zeit gerade sein Abschiedsfest bevor es zum Militaer geht, natuerlich wurden wir auch dazu eingeladen:

Abschied vom Zivilistenleben

Abschied vom Zivilistenleben

Um ihm ueber die magere Zeit etwas wegzuhelfen binden alle Besucher einen Geldschein an sein Handgelenk:

Geld fuer die magere Zeit

Geld fuer die magere Zeit

Es gibt schon fruehmorgens Bier, Schnaps und gutes Essen, doch da wir von dem Tag noch was haben wollen stossen wir nur an.
Abends will ich naemlich meinen ersten Thai-Boxkampf sehen und so lange moechte ich schon durchhalten.

Thaiboxer

Thaiboxer

Erst kaempfen Kinder gegeneinander und ich bin entsetzt mit welcher Kraft sie treten und Hiebe verteilen. Bei Erwachsenen ist man das ja gewoehnt, aber wenn ich sehe wie die Kinder mit den Knien auf die Nieren des Gegners schlagen frage ich mich ob man solche Zwerge wirklich zum Wettkampf zulassen muss (Spiesserin, was?)

Thai-Boxen

Thai-Boxen

Wie ich mitbekomme wird sehr viel gewettet und es ueberrascht mich, dass zwei der Boxer nach einer Weile aufhoeren muessen, da die Schiedsrichter und die murrende Menge entschied, dass die Boxer nicht genug Enthusiasmus an den Tag legen und somit sind auch die Wetten dieses Kampfes ungueltig.
Ein weiterer Kampf wurde in der zweiten Runde abgebrochen, da einer der Gegner so ueberlegen war, dass er in jedem Fall gewonnen haette. Das hat mir dann echt imponiert!
Alles in allem eine schoene neue Erfahrung, dennoch war ich froh als wir dann gingen, da ich mich fuer einen Stehpaltz entschieden hatte. Ich konnte ja nicht wissen, dass ueber 5 Stunden gekaempft werden wuerde!

Pon kann endlich mal ausspannen

Pon kann endlich mal ausspannen

Nach drei Tagen war dann aber kein Zugticket zu bekommen und so wurden dann sechs Tage aus dem Landaufenthalt. Meine einzige Beschaeftigung bestand aus lesen, ausruhen, und manchmal baten mich die Leute auch Bilder von ihnen oder ihren Kindern zu machen.

Ein Bild fuer die Mutter in Bangkok

Ein Bild fuer die Mutter in Bangkok

Aber dann zurueck in Bangkok neigt sich mein Visa schon wieder gefaerhlich dem letzten Tag zu und ich befuerchte nicht mehr hier zu sein wenn die Flyer endlich gedruckt sind. So zahlt mir Pon (die das Restaurant in der Abwesenheit von May managt) den Visarun, damit ich noch bleiben und meine mir selbst getellte Aufgabe erledigen kann. Sie meint ich tue es ja fuers Geschaeft.

Da ich ja jetzt wieder etwas "spiel" habe was die Zeit anbelangt helfe ich ab und zu auch in dem Restaurant, wenn Leute ausfallen:

Ups, das ist wohl nicht das richtige Bild

Ups, das ist wohl nicht das richtige Bild

also noch mal:

Na, ja auch das wahr eher hinter den Kulissen

Na, ja auch das wahr eher hinter den Kulissen

Wieder nichts.....
Aber um ehrlich zu sein hatte ich natuerlich beim Arbeiten keine Zeit (oder Lust) Bilder zu machen, da eignen sich die Stunden danach natuerlich viel besser
Die Tage rennen wie verrueckt, es gibt auch immer wieder was ungewoehnliches zu sehen:

Ein chinesisches Fest wird gefeiert

Ein chinesisches Fest wird gefeiert

Und die Riesenschlange und viele die folgen kommen in das Thai Cozy House in dem das zweite Restaurant ist und ich an dem Tag arbeite:

Glueck fuers Geschaeft

Glueck fuers Geschaeft

Die Zeit in Bangkok erlebe ich alles was meine Gefuehlswelt so zu bieten hat und lerne mich dadurch noch etwas besser kennen. Einerseits weiss ich, dass ich so schnell wie moeglich hier weg muss um nicht weiter vor mich hinzuleiden, wenn ich staendig mit meinem Exfreund konfrontiert werde, andererseits sind da aber auch meine Freunde und ich bin inzwischen sowas wie ein Familienmitglied und kann mir nicht vorstellen dass ich das alles jetzt verlassen soll.
Doch nach einiger Zeit kann ich es managen und versuche die Augenblicke zu geniessen ohne alles an mich rankommen zu lassen. Und als das naechste Visa faellig wird (aus ein paar Tagen sind wieder Wochen geworden...) gehe ich ohne wirklich davon ueberzeugt zu sein in ein Reisebuero und kaufe mir das Ticket fuer Indien, wo ich schon letzte Weihnacht sein wollte. Aber manchmal dauern die Dinge eben laenger als geplant

Das ist der Stand der Dinge, morgen soll es losgehen. Ich hoffe auch von Indien ab und zu ein paar Informationen durchgeben zu koennen und wenn auch erst mal nur mein Koerper geht wird mein Herz doch frueher oder spaeter folgen...

Freunde beim rumalbern, wer wuerde sich da nicht wohlfuehlen?

Freunde beim rumalbern, wer wuerde sich da nicht wohlfuehlen?

© Renate Enghauser, 2003
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich starte in Thailand und dann sehen wir weiter...
Details:
Aufbruch: 21.11.2003
Dauer: 25 Monate
Heimkehr: Dezember 2005
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Indonesien
Tibet
Indien
Der Autor
 
Renate Enghauser berichtet seit 21 Jahren auf umdiewelt.
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