on the road......

Reisezeit: September - November 2006  |  von helli l

Hanoi ich komme!: oh my god, i get lost in the streets

...wie lesen koennt bin ich noch nicht unter die Raeder gekommen. Es gibt viel Neues zu berichten, wobei es unglaublich ist wie viel man an einem Tag erleben kann. Um meiner Terminologie treu zu bleiben:

03.10.2006
Was ich das letzte mal vergessen habe zu erzaehlen, ist der traurige Umstand, dass ich in Hanoi wahrlich an meine navigatorischen Grenzen gestossen bin. Besonders die Altstadt ist ein Geflecht unzaehliger Haupt- und Nebenstrassen. Es ist wirklich nicht sehr einfach sich hier zurecht zu finden. Hinzu kommt das eine Vielzahl von Motortaxi- und Cyclofahrern staendig auf dich zu stuermen so das es fast unmoeglich scheint sich selbst zu orientieren. Nachdem man den Fahrern begreiflich gemacht hat dass man nicht jeden Schritt in einen Vehicel zueruecklegen moechte waren eigentlich fast alle sehr nett und auesserst hilfsbereit.
Leider sind die Englischkenntnisse der meisten Vietnamesen sehr duerftig bzw kann man sie schwer verstehen, da die Aussprache ein sehr feines Gehoer erfordert.

Bevor ich mich am Abend auf den Weg machte Hanoi bei Nacht zu erkunden, traff ich noch meine slowenischen Zimmernachbarn. Ich konnte mit einer Erleichterung feststellen, dass ich nicht der Einzige war, der den Verwirrungen des Hanoier Strassennetzes erlegen ist.

Ich beschloss es am ersten Abend ruhig angehen zu lassen und so entschied ich mich eine Runde um den Hoan-Kiem-See zu drehen. Auf dem Weg dorthin schlenderte ich durch die belebten Altstadtgassen, die vor lauter Menschen, Staenden, Werkstaetten usw. zu bersten drohten, ein wahres Erlebnis. Eines ist klar, das Hanoier Leben spielt sich groesstenteils auf den Strassen ab. Im Unterschied zu unseren Breiten sitzen, meist auf winzig kleinen Stuehlen, die Menschen vor ihren Haeuser und gehen ihrem Alltag nach.

Am Hoan Kiem See erwartete mich dann eine sehr angenehme Atmosphaere, von der ich mich gerne mitreissen liess. Ploetzlich entdeckte ich eine Buehne auf der sich ein Open-Air-live-Dingsbums abspielte. Da waren jede Menge junge Menschen versammelt, die abwechselnd tanzten und sangen. Gefesselt von der tollen Stimmung blieb dann doch laenger stehen. Zum Ausklang eines fazinierenden Abends trank ich noch ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetraenk (wie gesagt ich moechte ja keine Werbung machen)bei einem der vielen Bars am Seeufer.

Jetzt kommt, auf was viele von euch wahrscheinlich schon gewartet haben; mein erstes nennenswertes Missgeschick; Um mich kurz zu halten: Helli hat sich im Hinterhofklo der Bar selbst eingesperrt (Der Bolzen hat geklemmt) und musste fast 20min warten bis jemand seine Verzweiflungsschreie hoerte, nachdem die eigenen Befreiungsversuche klaeglich scheiterten. Die nette Kellnerin konnte sich ein Laecheln nicht verkneifen und so verliess schleunigst den Ort des Grauens.

Daheim (ich weiss es ist nicht wirklich mein Zu Hause)angekommen hat Mister King das arme Personal dazu vergattert seine selbstgedrehten Viedeos anschzuschauen. Als ich nach meinem Schluessel fragte, sprangen alle auf, warum auch immer Ich wollte dann noch zum Internet um weiter an meinem Weblog zu basteln, doch Mr. King wollte mir unbedingt was zeigen. In seinem Zimmer angekommen, zog er einen riessen Beutel mit, na koennt ihr es euch denken?, aus seiner Tasche. Ein kleiner Tip: Mr. King ist Hollaender. Doch da hoerte ich Stimme meiner Mutter: Kind, imm nichts von Fremden. Nach einem kurzen Schwaetzchen mit Mr. himself King, dessen Mimik sichtlich ermuedete, fiel ich hundemuede ins Bett.

04.l0.2006
Nach einer kalten, ja ihr hoert richtig; die Klimaanlage ist nur ganz kalt oder aus, Nacht bin ich aus dem Bett gekrabbelt um Neues zu entdecken. Um keine Zeit zu verschwenden bin ich in der Frueh sofort ins HandsPanoffice maschiert um meine Halong bay tour zu buchen und gleichtzeitig auch dass Zug- und Busticket fuer Sapa zu loesen. Nun konnte ich unbeschwert die Sehenswuerigkeiten entlang des Hoan Kiem See's bewundern.

Noch immer stopeltere ich durch die Gassen und Strassen, ohne wirlich ein Ahnung zu haben wo ich mich hinbewege. Ich war gerade auf der Suche nach der St. Joseph Kathedrale als ein junger Vietnamese mir seine Hilfe angeboten hat. Er erklaerte mir den Weg und fragte ob mich begleiten kann, denn er moechte seine Englischkenntnisse verbessern. Dank Nyguen, der Englisch studiert und aus einer sehr armen Familie aus Sapa kommt, klapperte ich, ohne weitere Orientierungsschwierigkeiten, eine Attraktion nach der anderen ab. Besonders beeindruckt hat mich die Ba Da Pagode (Fotos folgen) die einen sehr mystischen Gebetsraum zum Vorschein brachte. Nachdem mein vietnamesicher Begleiter und ich nach mehreren Stunden des Entdeckens hungrig wurden, begaben wir uns zum Essen in eine der bia hoi bars, wo man gutes Essen und Bier bekommt. Nyguen hatte keinen einzigen Dong in seinen Taschen und so lud ich ihn, als Dankeschoen fuer seine Hilfe, zum Essen ein. Spaeter bat Nyguen mich um 100.000 dong (ca. 5 Euro), da sein letzter Bus anscheinend schon um 18 uhr gefahren ist, um mit dem Taxi nach Hause zu fahren. Da ich ihm die Story nicht ganz abnahm, erklaerte ich ihm dass ich nicht gleich jedem blind vertrauen kann. Verstaendnisvoll, jedoch immer noch bittend, lud er mich fuer morgen in sein Studentenheim ein um zu essen, Wein zu trinken und um Gitarre zu spielen. Ob ich der Einladung folgen werde weiss ich noch nicht, wer kann schon erahnen was einem alleinreisenden Westler so alles passieren kann.

Manchmal kann ich das Gefuehl ein wandelndes Buendel Geld zu sein, auf das jedermann zugreifen moechte, nicht abschuetteln. Da ich die Armut der Menschen hier begreifen kann, nehm ich es Ihnen auch nicht allzu uebel, es liegt schliesslich an mir ob ich ausgebeutet werde oder nicht.

Am Ende dieses Tages genoss ich noch das Wasserpuppentheater. Meiner Meinung nach ein MUST fuer jeden den es hier her verschlaegt.

Nach fast 12 Stunden Hanoi pur kehrte ich, ohne fahrbaren Untersatz und nur mit ein bisschen fremder Hilfe, voellig erschoepft ins Hotel zurueck. Ja Ja, unvorstellbar aber im Laufe des Tages konnte ich meine Sinne schaerfen und mich selbst durchschlagen. Im Hotel war natuerlich wieder Mr. King anzutreffen. Alkoholisiert und wahrscheinlich ein bisschen high brabbelte er drauf los, wodurch es nicht moeglich war meine taegliche Weblog Stunde durchzuziehen.

An meinen letzten Tag werde ich mich dem Ho-chi-minh areal widmen.

Schweissnasse Gruesse an meine Familie und all meine Freunde.

Wasserpuppe in action

Wasserpuppe in action

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es soweit...ich kann die Ketten des Alltags sprengen und mich auf eine wundersame Reise begeben. Meine Ziele stehen fest, doch bin ich mir sicher dass sich der eine oder andere spontane Abstecher ergeben wird. Abseits der Touristenpfade, wenn moeglich, mache ich mich auf um mehr als nur an der Oberflaeche zu kratzen. Ich will tiefer gehen und Land und Leute und die Lebensart entdecken und erleben. Ein wager Plan: Osterreich-Thailand-Vietnam-Oesterreich-Indien
Details:
Aufbruch: 30.09.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 30.11.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.