on the road......

Reisezeit: September - November 2006  |  von helli l

Inmitten versteinerter Drachen

Ahoi ihr Landratten. Bevor ich euch von meinem Trip in die Ha long bay erzaehle hab ich Hanoi natuerlich nicht ohne weitere Zwischenfaelle verlassen koennen. Um ca. 23:45 bat mich einer der sympatischen Angestellten ob es denn moeglich sei mein Zimmer zu tauschen, weil es fuer diese Nacht bereits vor Wochen vorgemerkt war, kein Kommentar. Ich zog von meinem Einzelzimmer in ein sehr grosses Doppelzimmer. Alles schien perfekt, doch wie sich herausstellte war das wohl das lauteste Zimmer in ganz Hanoi. Die gewaltige Geraueschkulisse goennte mir keine 2 Stunden Schlaf.

06.10.2006 - 08.10.2006 (Ha long bay)

Voellig uebermuedet fuhr ich am naechsten Morgen mit dem Taxi in Richtung Hands Pan, um endlich in die Ha long bay zu gelangen. Der Taxifahrer, der am Anfang nicht einmal verstanden hatte wo ich ueberhaupt hin will hatte anscheindend keinen blassen Schiemer wo die eigentlich sehr bekannte Strasse ist. Die Minuten schienen zu verfliegen und ich war mittlerweilen sehr nervoes, da die Abfahrt schon fuer 08:30 angesetzt war. Einige Zeit spaeter schienen nicht einmal mehr meine Baldriantropfen ihre Wirkung zu behalten und so geriet ich ziemlich in Panik, immerhin war ich schon 15 min ueber der Abfahrtszeit. Ich hatte nicht einmal die Moeglichkeit dem Fahrer mitzuteilen wie eilig ich es hatte, da dieser keine Silbe Englisch beherrscht. Nach weiteren 5 Minuten endloser Qualen erreichten wir endlich das Tamarind Cafe (Handspan office) und da sowieso alles zu spaet dran war, konnte ich meine Tour dennoch beginnen.

Hanoi war zwar ein sehr aufregende und interessante Stadt, dennoch konnte ich es kaum erwarten dem ganzen Chaos und der vor allem drueckenden Hitze zu entkommen. Da ich eher kurzfristig gebucht habe und unbedingt die Kayak option nutzen wollte, bekam ich nur noch einen Trip fuer 3 Tage bzw. 2 Naechte und trotzdem kann ich jetzt schon sagen, dass dieser Trip jeden einzelnen Dollar wert war.

Nun war ich richtig aufgeregt, da ich schon sehr viel von der Ha long bay gehoert hatte. Im Bus liess ich meinen Blick in die Runde schweifen, die Leute schienen alle recht nett zu sein. Wie sich herausstellte war 5 Australierinnen(3 Schwestern), 3 Englaender (1 Paerchen und 1 alleinreisende Frau) und 2 Daenen (Paerchen) an Bord. Abgesehen von den englischen und daenischen Paerchen waren alle schon etwas aelter. Vom schuechternen Landei, ueber die birkenstocktragende Alternativ Endvierzigerin bis zum High societygirl waren ziemlich verschiedene Charaktere auf das Boot gehopst.

Als wir in der Ha long bay ankamen war die Stimmung ausgelassen und jedermann/frau (viva la Gleichberechtigung) freute sich auf einen unvergesslichen Trip. Selbst der wolkenbedeckte Himmel vermochte die gute Laune zu druecken. Das Boot, inklusive Zimmer, war uebrigends ueberaus noebel (weitaus besser als mein Zimmer in Hanoi).

Nach einem Begruessungs-O-Saft sassen dann alle an Deck und spaetestens ab diesem Zeitpunkt befand ich mich in einer linguistischen Zwickmuehle. Von allen Seiten schienen mir Wortfetzen um die Ohren zu fliegen. Ich dachte wirklich dass mein Englisch besser ist, wobei anzumerken ist dass ja 80% der Leute native speaker waren und eigentlich wenig ruecksicht nahmen. Die ersten SmallTalk Sequenzen konnte ich jedoch ohne Problem meistern. Um nicht voellig aus dem Konzept zu geraten widemete ich mich der beeindruckenden Landschaft. Unendliche Weiten (wir schreiben das Jahr 2006 des Sternenkalendars)von gruenschimmernden Wasser und bizarren Felsformationen (der Sage nach versteinerte Drachen) formten ein perfektes Bild vor meinem inneren Auge. Zugleich konnte ich mich vorerst vor der Peinlichkeit, sprachlich zu versagen, retten (obwohl die Leute wuerden es eh frueher oder spaeter merken).

Nach einem wenig beeindruckenden Besuch einer Hoehle, waren eindeutig zuviel Touristen dort, hatten wir die Gelegenheit ein wenig plantschen zu gehen. Dort zog ich, unbewusst, die Aufmerksamkeit auf mich, denn die anderen waren von meinen waghalsigen Spruengen ueberaus angetan. Auch diese kommunikative Huerde konnte ich mit ein wenig bisschen Glueck meistern, doch das bevorstehende Abendessen schien wie eine schwarze nasse Regenwolke ueber mir zu schweben:

blablablabla...oh nice...blablablabla....what do you think about it...blablablabla...thank you....blablablabla...please pass me the...blablablabla

Ich hab am Anfang wirklich nicht viel mitbekommen, gleichzeitig hatte ich das Pech mit den 3 Englaendern am Tisch zu sitzen, und so schien der Abend wenig unterhaltsam zu werden. Darwin, ein rotharriger Welcher eh klar, hat jedoch immer wieder versucht mich in die Gespraeche einzubinden und so blieb es mir erspart ein Loch in die Luft zu starren.

Da die 5 Australierinnen, waren gemeinsam auf Reisen, sowieso in ihrer eigenen Welt zu sein schienen, kam ich zusehends mit dem daenischen Paerchen in Kontakt. Janus, ein leidenschaftlicher Fotograf und seine Freundin Stine waren wirklich sehr nett. Stine konnte uberigends eben so gut Englisch stottern wie ich. Obwohl alle an Bord meinten mein Englisch ist ueberaus gut konnte ich meine Unsicherheit nicht wirklich ablegen.

Am naechsten Tag, wir waren bereits in den Gewaessern des Cat Ba National Parks vor Anker gegangen, begann eines der beeindruckensten Erlebnisse meiner bisherigen Reise. In der Einsamkeit einer ueberwaeltigenden Kulisse schwangen wir unsere Hinterteile in die fuer uns bereitstehenden Kajaks. Pleiten, Pech und Pannen Helli hatte das unwahrscheinliche Glueck mit dem englischen Fossil in ein Boot zu geraten, welches alle 5 Meter ihr Padel zum Trocknen aus dem Wasser nahm. Da von der benoetigten Synchronisation und Dynamik keine Spur war und wir weit abgeschlagen waren, entschied Thuan (ueberaus guter Guide) das Boot zu tauschen. Der drohenden Langeweile entkommen paddelte ich nun mit Jane, die fuer ihr Alter ueberaus gut in Form war. In fast perfekter Harmonie genossen wir die unglaubliche Stille und Schoenheit des Augenblicks. Ein kurzer Stop an einem einsamen Strand rundete die ganze Sache ab, uebrigends war nicht ich der Pechvogel der mit den Klammotten ins Wasser gefallen ist. Zum Ausklang eines sehr abenteuerlichen Tages fuhren wir durch ein floating village (schwimmendes Dorf) was angesichts der simplem Lebensart dieser Menschen, sehr interessant war. In einem, schwimmenden, Haus leben in einer Familien ca. 6 Leute, wobei jede Familie ca. 3 Hunde hat. Man koennte sagen: there's a lot of food Zur Information, in Vietnam stehen unsere pelzigen Freunde auf der Speisekarte.

Am letzten Tag cruisten wir noch ein bisschen entlang der Ha long bay, so konnten wir nach einem anstrengenden Kajak Tag die Seele baumeln lassen. Attention, ich habe bereits mein erstes Postkartenbild gekritzelt, wer es bekommt naja......ich glaub es wird der der Motivator Stefan sein.

Jetzt, gerade in diesem Augenblick (ihr seht ich bin wirklich live on stage), sitze ich wieder in Hanoi und warte auf meine Weiterfahrt nach Sapa, yeah hip hip hooray

PS>
An alle die nach Vietnam fahren, Hands Pan sind ihr Geld wirklich wert, klasse Service und absolute Sicherheit.
-Fotos folgen, USB Anschluss ist leider broken.
-Tina, geliebtes und vermisstes Schwesterlein, toll dass du endlich einen neuen Job gefunden hast. Go on! Und gruess mir bitte Mum & Co, Chrisse, Flo und Phillip
-Wolfi, der Luxus auf dem Boot haette dein Herz hoeher schlagen lassen. Gruesse an deine Familie, Klausi, Sandra und Brigitte, die in Vietnam sicher auch recht happy waer.
-Manu, ich hab die wohl kleinste Katze (look how gourgoues)der Welt getroffen. Sie war nicht viel groesser als eine Ratte. Ahoi an deine Eltern (hat deine Mum schon mit Keckslbacken begonnen?), Karin und Manuel und den Rest. Katzentier hat die schmerzliche Trennung hoffentlich bereits ueberwunden.
-Moni, du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen, denn Muttern hat mir ein grosses Messer auf die Reise mitgegeben (sollt ich vie mal mitnehmen) Winke, winke an die TV-Junkies Jasmin und Nicole.
-Ich hab gesehen das der Fehlerteufel fleissig seine Spuren hinterlaesst, bitte entschuldigt --> ein Phaenomen fehlender Zeit

what a dream

what a dream

da sind wir durch gepaddelt

da sind wir durch gepaddelt

Kajakhelli

Kajakhelli

Cat ba Nationalpark

Cat ba Nationalpark

floating village

floating village

© helli l, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Endlich ist es soweit...ich kann die Ketten des Alltags sprengen und mich auf eine wundersame Reise begeben. Meine Ziele stehen fest, doch bin ich mir sicher dass sich der eine oder andere spontane Abstecher ergeben wird. Abseits der Touristenpfade, wenn moeglich, mache ich mich auf um mehr als nur an der Oberflaeche zu kratzen. Ich will tiefer gehen und Land und Leute und die Lebensart entdecken und erleben. Ein wager Plan: Osterreich-Thailand-Vietnam-Oesterreich-Indien
Details:
Aufbruch: 30.09.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 30.11.2006
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Kambodscha
Der Autor
 
helli l berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.