Fahrradtour durch Indochina 2006

Reisezeit: Juli - September 2006  |  von Andre Schoch

Loop über Haiphong und die Halong Bucht: 2 Tage schlemmen und Radfahren in Hanoi

57.-58.Tag 8.-9.9. 24 + 30 km Hanoi

Diva Café:
direkt neben dem Café au Lac gelegen ist das Diva ebenfalls ein etwas gehobeneres Café mit Sitzgelegenheiten im Innenhof vor einer alten Kolonialvilla. Die vietnamesische Bistroküche mit den üblichen Verdächtigen ist durchaus in Ordnung. Salate kosten um die 40.000d, die Portionen sind aber recht klein. Da der Kaffee hier allerdings wesentlich schlechter ist als nebenan, und dazu noch teurer, ist das Diva jedoch keine Alternative zum Café au Lac

Bobby Chinn
Hanois ultimatives Restaurant bietet moderne internationale Küche in bequemer, stilvoller, aber nicht abgehobener Ambiente. Die Speisekarte ist nicht sehr umfangreich, beinhaltet aber interessante Kreationen mit Einflüssen aus aller Welt. Mittags sind einige der Gerichte 2-3 $ günstiger, aber die Preise bewegen sich ohnehin auf einem vernünftigen Niveau bei der gebotenen Qualität und Ambiente - und die Portionen sind keinesfalls Nouvelle Cuisine. Als Hors d'Oeuvre bekamen wir Rote Beete Salat mit wunderbarem Ziegenkäse in Walnusskruste (6 $) und eine Foie Gras in Reispapier mit karamelisierten Äpfeln (15 $). Beides schmeckte ebenso tadellos wie die Hauptgerichte, das Hühnchen mit Gnocchi, Spinat und Pinienkernen (10 $) und das arabische Mezze (10 $) mit Pita. Doch bei Bobby Chinn isst man nicht nur hervorragend, man kann auch wunderbar in der supergemütlichen, dunklen Lounge relaxen, Shisha (3 $) rauchen oder Cocktails trinken - und genau dieses Konzept macht dieses Restaurant so einzigartig.

Tamarind Café
dieses schöne, hochgelobte vegetarische Restaurant hielt kulinarisch leider nicht was die exzellente, interessante Speisekarte versprach. Es gibt hier zwar wirklich gute Säfte und Jogurt-Fruchtshakes und die Einrichtung ist sehr angenehm, bunt und bequem, aber die Gerichte die wir bestellten rissen mich wirklich nicht vom Hocker. Zu den orientalischen Spießen mit gegrilltem Gemüse (3,10 $) wurde zwar ein sehr feines Kichererbsen-Erdnusssößchen gereicht, das Gemüse war jedoch zu trocken, nicht würzig genug. Den Malay Quesadillas (5,30 $) fehlte der richtige Pep, sie schmeckten ein wenig fade. Wirklich schade, denn das Konzept ist sehr gut.

Red Beer
Hanois berühmtestes Bierlokal. Eine Microbrauerei, die zwei verschiedene Sorten Bier braut, ein Dunkles, belgischer Art (Red Beer) und ein deutsches, Pilsner Art. Ein großes Glas (650 ml) Gezapftes kostet hier 30.000 bzw. 22.000d, was in Vietnam sehr viel Geld ist für ein Bier, man muss aber dazu sagen, dass die Qualität des Gerstensaftes hier meilenweit über dem ordinären, billigen Bia Hoi liegt, das kann ich auch als Nicht-Bierspezialist beurteilen. Überraschenderweise kann man im Red Beer auch ganz ausgezeichnet und für die Gegend relativ günstig Essen. Die umfangreiche Speisekarte bietet Kneipenessen auf die vietnamesische Art und ein paar westliche Gerichte. Die vietnamesischen Gerichte waren allesamt authentisch, lecker und frisch zubereitet. Knusprige springrolls (30.000d), grüner Papayasalat mit getrocknetem Rindfleisch (30.000d) und Venusmuscheln mit Chili und Lemongrass (40.000d).

Pane e Vino
Minimalistisch, aber stilvoll eingerichteter Italiener - Café, Enoteca und Restaurant. Hier kann man wunderbar an der Theke neben der Designer-Espressomaschine sitzen, die alten Filmplakate an den Wänden begutachten und seinen Frühstückscappuccino trinken, der zwar nicht billig ist (2 $), aber sachkundig zubereitet wird; vielleicht der Beste der Stadt. Der Besitzer ist ein echter Italiener und scheint etwas von Gastronomie zu verstehen. Die Speisekarte bietet eine hervorragende Auswahl an Gerichten, die allerdings selbst für Hanoier Verhältnisse reichlich Geld kosten. Die Qualität scheint jedoch zustimmen. Wir aßen nur zwei Kleinigkeiten zum Frühstück hier, aber der Parmaschinken auf dem Bruschetta (3 $) war ebenso hervorragend wie der Original Pecorino, der mit dem Walnusssalat (5 $) gereicht wurde.

Green Tangerine
hier hatten wir bereits im Frühjahr sehr gut gegessen. Der französische Chefkoch versteht sein Handwerk ausgezeichnet und bietet frische, kreative Fusionküche, die sicherlich zum Besten gehört das Hanoi kulinarisch zu bieten hat. Die Portionen sind üppig, die a la Carte Preise absolut angemessen und das Mittagsmenü für 95.000d ein richtiges Schnäppchen. Wir entschieden uns heute für das Rindfleischcarpaccio mit Knoblauch-Bratkartoffeln und als Dessert den Mango-Passionsfrucht-Käsekuchen. Herausragend im Geschmack und wunderschön fürs Auge präsentiert auch die beiden a la Carte Gerichte, die wir bestellten: das Ziegenkäsemousse mit Pistaziengebäck (6,70 $) und das deliziöse, sehr großzügig bemessene Tunfischtartar mit Tagliatelle (12,50 $).

Old Hanoi Café
nachdem wir bereits unzählige Male an diesem wirklich hübschen, einladenden Altstadtcafé auf der Ma May vorbei gelaufen waren, schafften wie es kurz bevor wir zum Flughafen aufbrachen endlich doch noch das Old Hanoi auszuprobieren. Es ist ebenso wie das alteingesessene Little Hanoi ein idealer Ort für den kleinen Hunger zwischendurch oder wenn man sich nach shopping spree oder Stadterkundung ein wenig erholen will. Man sitzt auf bequemen Korbstühlen oder Sofas in klassisch schönem Interieur und das Essen ist wirklich sehr gut, das sollte es allerdings auch sein, da sie hier auch Kochkurse anbieten. Es gibt eine gute Auswahl an klassisch vietnamesischer Bistroküche zu den üblichen (inzwischen recht hohen) Altstadtcafépreisen. Die springrolls (35.000d) waren hausgemacht und frisch zubereitet, und der Cha Ca (59.000d) war sogar wirklich ganz hervorragend, der beste den ich bisher hatte, serviert mit Reisblättern und frischem Gemüse zum Einwickeln, dazu ein sehr feiner Dip mit Dill anstatt der authentischen, aber grauenvollen Shrimppastensauce.

© Andre Schoch, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Father&Son Zweimonatige Radtour - 5000km von Bangkok nach Hanoi durch Isaan (Nordost Thailand), Laos, Kambodscha und das Mekong Delta
Details:
Aufbruch: 13.07.2006
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 13.09.2006
Reiseziele: Bangladesch
Thailand
Nang Rong
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Andre Schoch berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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