365 Tage, 4 Kontinente, 1 Traum: mit dem Rucksack Richtung Westen!

Reisezeit: März 2007 - März 2008  |  von Sandra und Chris

vietnam - schlangenschnaps und luxushotel: mekong-delta: my tho und can tho

mit unserer weiterfahrt nach My Tho sind wir im mekong-delta im suedlichen zipfel vietnams angekommen. der mekong ist hier in suedostasien nicht nur ein fluss - es ist die lebensader fuer viele menschen. auf dem mekong werden haeuser gebaut, er gibt nahrung, arbeit durch fischerei und fischzucht, wasser fuer den reis- und gemueseanbau, er dient zum waschen, trinken, essen kochen. das ganze leben an den ufern des flusses ist vom fluss selbst bestimmt.

hier ein paar daten zu diesem so wichtigem fluss:
da nicht genau bestimmt werden kann, wo der mekong entspringt (im hochland chinas irgendwo in unzugaenglichen gebieten), variieren die angaben zur laenge, doch mit rund 4.500 km ist es der etwa zehntlaengste fluss der erde.

Das gesamte Einzugsgebiet des Mekong umfasst etwa 800.000 km², er fliesst durch china, laos, thailand, kambodscha und vietnam. mit zahlreichen fisch- und vogel- und reptilienarten gehört er zu den fünf artenreichsten Flüssen der Welt.

Südlich von Saigon teilt sich der mekong in den oberen und unteren mekong zum über 70.000 km² ausgedehnten Mekong-Delta, von wo aus das wasser der fluesse ins meer fliesst. die stadt My Tho liegt nur rund 80 km suedlich von saigon, sozusagen am rande des deltas.

gebe meinte, wir sollen doch bevor wir nach Can Tho weitergehen hier in My Tho halt machen und er hatte recht: obwohl wir anfangs etwas perplex waren, da weit und breit kein anderer tourist zu sehen war, ist die freundlichkeit der menschen unglaublich. dies ist nicht nur so dahergesagt: wo ich in suedamerika teils noch tomaten nachgeworfen bekam, wenn ich ein foto gemacht habe laecheln die menschen hier nur oder posieren sogar. wir wurden oft (ohne wirtschaftliche hitergedanken!) angesprochen, da die menschen ihre wenigen brocken englisch anbringen wollen.

so zum beispiel im minibus auf der fahrt nach My Tho: beim aussteigen fragte uns ein maedel wo wir hinmoechten. wir hatten telefonisch in einem der hotels reserviert und sie stoppte 2 motorrad-taxis fuer uns. bisher haben wir ueber die ganzen absurden transporte auf den mofas noch gelacht und nun sass ich im nieselregen, zusammen mit dem maedel, meinem rucksack und dem fahrer selbst auf dem mofa... mein linker fuss hatte keine stuetze und ich hatte zu kaempfen, waehrend der fahrt meinen flip-flop nicht zu verlieren. chris konnte ich auf dem anderen mofa gar nicht mehr sehen. da wir durch zig pfuetzen fuhren war meine hose am schienbein klatschnass und dreckverspritzt, doch da wir ja nimmer in luxus-hotels unterwegs sind ab jetzt ist das alles ganz easy. willkommen im backpacker-alltag...!

das grosse, schoene haus ist unser hotel - nicht dass daheim alle denken wir muessen ab jetzt unter bruecken schlafen  nun ja, die cham villas waren was anderes, doch wir haben hier unseren mitbewohner (kakerlake, aber ne ganz kleine...) wie einen alten freund begruesst.

das grosse, schoene haus ist unser hotel - nicht dass daheim alle denken wir muessen ab jetzt unter bruecken schlafen nun ja, die cham villas waren was anderes, doch wir haben hier unseren mitbewohner (kakerlake, aber ne ganz kleine...) wie einen alten freund begruesst.

und so sieht es gegenueber aus. man muss also immer froh sein mit dem was man hat...es koennte schlimmer sein...

und so sieht es gegenueber aus. man muss also immer froh sein mit dem was man hat...es koennte schlimmer sein...

die art und weise wie die menschen hier am fluss leben ist unglaublich. in unseren augen sind das nicht mal mehr haeuser. in deutschland wuerde kein hund in solch einer huette leben. das wasser wird getrunken, es wird darin gebadet und daneben schuettet eine frau den kompletten abfall ins wasser. die fische, die gegessen und verkauft werden (und die damit auch wir essen) werden im mekong gezuechtet, waehrend direkt daneben hunde und kinder baden und sonstige geschaefte verrichten... es ist eine der krassesten lebensformen, die wir auf dieser reise bisher gesehen haben. und auf den ersten blick eine der aermsten, was so sicher nicht stimmen muss.

wir beschlossen eine boots-tour auf dem mekong zu machen, die wir im offiziellen touristenbuero buchten. wir leisteten uns ein boot fuer uns allein, um nicht in einer kompletten touristengruppe durchgeschleust zu werden, was sich am ende auch als richtig herausstellte. es war eine richtig schoene, authentische tour mit grossem boot, pferdewagen und kleinem boot. und einer "englischen" fuehrerin, die lachte wenn sie uns nicht verstand und bei der wir lachten wenn wir sie nicht verstanden. wir lachten somit eigentlich dauernd.

stop an einer bienenzucht. na, papa, die maedels hier brauchen irgendwie keinen imkeranzug... doch der honig war natuerlich nicht vergleichbar mit dem aus dem schwarzwald

stop an einer bienenzucht. na, papa, die maedels hier brauchen irgendwie keinen imkeranzug... doch der honig war natuerlich nicht vergleichbar mit dem aus dem schwarzwald

und so schipperten wir dahin, besuchten eine farm fuer die herstellung von kokosnuss-suessigkeiten, die bienenfarm, bekamen fruechte zu essen, kandierten ingwer zu essen (chris sprang vor freude fast in die luft - wuerg) und am ende noch ne frische kokosnuss zu trinken. so hat der schwabe auch noch das fruehstueck gespart.

und am ende wurden wir ueber einen der kleinen kanaele zurueckgerudert.

und am ende wurden wir ueber einen der kleinen kanaele zurueckgerudert.

nach der bootstour brauchten wir erstmal nen mittagsschlaf (ist ja anstrengend, so viel programm in 2 stunden) und mittags machten wir nen spaziergang durch die stadt (macht sonst kein mensch). wir fanden ein nettes restaurant wo wir rindfleisch mit gemuese und gebratene nudeln assen (keine experimente mehr).

blick vom 6. stock des hotels - willkommen in My Tho

blick vom 6. stock des hotels - willkommen in My Tho

blick auf den kuenstlich angelegten see in der stadt, der so schoene muster hat...

blick auf den kuenstlich angelegten see in der stadt, der so schoene muster hat...

und ab jetzt sehen die restaurants im schnitt wieder so aus. doch es ist billig und lecker, was will man mehr.

und ab jetzt sehen die restaurants im schnitt wieder so aus. doch es ist billig und lecker, was will man mehr.

auf dem weg zurueck kamen wir am markt vorbei, der eigentlich (gottseidank) schon zu ende war, doch es gab noch genug zu sehen... die maerkte in suedamerika waren dagegen kinderfasching!! unglaublich, all der dreck...,

fleischangebot mittags um drei, nach stundenlangem liegen in der hitze.
na, herr marthe, das ist ein unterschied zur auslage der metzgerei in waldmoessingen, oder?!

fleischangebot mittags um drei, nach stundenlangem liegen in der hitze.

na, herr marthe, das ist ein unterschied zur auslage der metzgerei in waldmoessingen, oder?!

tja...

tja...

und die aale waren auch noch uebrig (lebend)

und die aale waren auch noch uebrig (lebend)

wir gingen noch ins internet und abends assen wir ne kleinigkeit im restaurant gegenueber und spielten karten. die am tag zuvor bestellten fruehlingsrollen kamen bei dieser bestellung in form von geduenstetem gemuese - man hat uns wohl missverstanden. alle "englisch" sprechenden kellner bedienten bei einer hochzeit nebenan, die um 18 uhr zu ende war. dann groelten nur noch die kellner in die so beliebte karaoke-anlage. grauslig!

um 8 abends lagen wir im bett, da wir erstens nicht mehr wussten wohin und zweitens am anderen morgen um 4 uhr aufstehen mussten, um um 5 uhr den bus zu erwischen... ja, kein witz. der angeblich einzige bus nach Can Tho faehrt morgens um 5 - spaeter muss man dann die aus saigon kommenden busse am highway stoppen.

schoener blick zum mekong

schoener blick zum mekong

und wie geplant ging es morgens um 4.30 uhr richtung busstation, nachdem wir erst den mann an der rezeption aus seiner haengematte gerufen haben und 2 mototaxis organisiert hatten, deren fahrer erschreckend nach alkohol stanken. doch wir kamen an, da stand ein bus, wir kauften tickets und stiegen ein, um dann fuer 3 stunden im aeltesten bus aller zeiten im stop and go nach Can tho zu fahren.

dort angekommen beschlossen wir dass der zeitpunkt reif war, den "boesinger speck" aufzupacken, den schmuggelkoenigin dorothea erfolgreich nach vietnam geschmuggelt hat.

es sieht nach viel aus, doch wenn das boesinger blut erstmal entzugserscheinungen hat dann gibt es kein halten mehr. wir haben alles gnadenlos vernichtet. wir haben aber fuer den notfall die bratwuerste noch! das fruehstueck war herrlich!

es sieht nach viel aus, doch wenn das boesinger blut erstmal entzugserscheinungen hat dann gibt es kein halten mehr. wir haben alles gnadenlos vernichtet. wir haben aber fuer den notfall die bratwuerste noch! das fruehstueck war herrlich!

alternativ koennten wir auch wieder mal ne schlange essen, wie sie in fast allen restaurants frisch gehalten werden...

alternativ koennten wir auch wieder mal ne schlange essen, wie sie in fast allen restaurants frisch gehalten werden...

wir verbummelten den tag und schauten die stadt an, die schon wieder wesentlich touristischer ist als My Tho. was eben hier touristisch heisst (nicht viele).

heute morgen machten wir dann eine bootstour zu den "schwimmenden maerkten", wo die menschen aus nah und fern ihre produkte von boot zu boot verkaufen. die tour haben wir bei einer der "schlepperinnen" vor dem hotel gebucht, die uns (nachdem wir eine andere abgewimmelt hatten) mit fotos ueberzeugt hat. bilder sprechen einfach mehr als worte, sie hatte somit einfach das bessere marketing

und die tour war wirklich nett, sie dauerte 4 stunden, von 6 uhr morgens (ja, ja, die vietnamesen stehen gern frueh auf...) bis um 10.

auf den booten wird oft gelebt

auf den booten wird oft gelebt

unser guide, eine 21 jaehrige studentin und deren "tante", die uns ruderte/den motor bediente

unser guide, eine 21 jaehrige studentin und deren "tante", die uns ruderte/den motor bediente

handel von boot zu boot

handel von boot zu boot

unser fruehstueck aus franzoesischem baguette (kolonialzeit kann auch gute seiten haben!), belegt mit schweinefleisch und sonstigem (nicht fragen). war lecker.

unser fruehstueck aus franzoesischem baguette (kolonialzeit kann auch gute seiten haben!), belegt mit schweinefleisch und sonstigem (nicht fragen). war lecker.

wir konnten nun auch das raetsel der weissen fladen loesen, die wir auf der rundreise nicht identifizieren konnten: es ist getrockneter reisbrei, aus dem reisnudeln geschnitten werden.

der brei trocknet als fladen 3-4 stunden in der sonne und wird dann zu nudeln geschnitten

der brei trocknet als fladen 3-4 stunden in der sonne und wird dann zu nudeln geschnitten

wie crepes werden die fladen ueber dampf zu fladen gemacht (tolle beschreibung oder?!)

wie crepes werden die fladen ueber dampf zu fladen gemacht (tolle beschreibung oder?!)

grosseinkauf der dame rechts

grosseinkauf der dame rechts

eine der waghalsigen bruecken

eine der waghalsigen bruecken

morgen gehts weiter nach Rach Gia, von wo aus wir mit dem schnellboot auf die insel Phu Quoc weiter wollen. um dort endlich einmal ohne programm den gemeinsamen urlaub nochmals revue passieren zu lassen!

© Sandra und Chris, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
hallo an alle zuhause und an alle, die dieselben orte und landschaften bereisen wollen und hier vielleicht blut lecken! einfach an alle, die die reise in gedanken mit uns gemeinsam machen moechten! hier kommt das "tagebuch" unserer weltreise. wir wollen versuchen, euch so an dieser reise teil haben zu lassen und euch mitzunehmen an all die orte, die wir besuchen. das gilt natuerlich nicht nur fuer unsere familien und freunde. wir freuen uns ueber alle eintraege in dieses gaestebuch!
Details:
Aufbruch: 19.03.2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 16.03.2008
Reiseziele: Argentinien
Chile
Brasilien
Bolivien
Peru
Neuseeland
Fidschi
Australien
Singapur
Surabaya
Malaysia
Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Sandra und Chris berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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