Den Mutigen gehört die Welt !

Reisezeit: September 2008 - August 2009  |  von Annette G.

Vietnam: Dalat

22.01.2009 - 23.01.2009 > 130.Tag - 131. Tag > wieder ein wenig frischer, lange Hose. Ca. 20 Grad.

Dieses Mal ging es mit dem Bus weiter von Nha Trang nach Dalat.
Gemeinsam mit zwei franzoesischen Frauen, mit denen ich allerdings nicht wirklich Freund wurde, weil ich gleich zu Beginn aeusserte, dass es ja so wenig Franzosen gebe, die reisen wuerden (naja, da hatte ich den irgendwie gleich af den Schlips getreten ) bewaeltigte ich die Fahrt durch eine wunderschoene Landschaft Vietnames.

Dalat liegt im Landesinneren Vietnams, im Bergland, in den Central Higlands und ich erwartete ein wenig neue landschaftliche Entdeckungen in Vietnam machen zu koeenne.
Und ich wurde nicht enttaeuscht!

schoen, nicht wahr ?

schoen, nicht wahr ?

in den Bergen Vietnams I

in den Bergen Vietnams I

in den Bergen Vietnams II

in den Bergen Vietnams II

Angekommen in Dalat hatte ich mal wieder ueberhaupt keine Lust, stundenlang nach einem Hotel zu suchen und entschied mich daher gleich mal wieder ein Zimmer im erste Hotel, das mir angeboten wurde, zu beziehen.
Ich habe auch noch einen Discount ergattern koennen (einfach immer darauf aufmerksam machen, dass man ja Alleinreisende ist ) und war zufrieden!

Ich hatte mal wieder zunaechst keine Ahnung, wo ich gelandet war und entschied mich daher - wie immer - zunaechst auf Erkundungstour zu gehen.
Das Hotel hatte leider keine Stadtkarte fuer mich und daher wurde mir eben einfach ein Stadtmagazin inklusive Karte gegeben. Ich habe mir die Karte einfach herausgerissen und schon war ich bereit loszuziehen.

Es stellte sich heraus, dass ich mit meinem Hotel gar keine so schlechte Wahl getroffen hatte, es lag zwar nicht ganz im Zentrum Dalats, aber ich konnte die Stadt dennoch gut zu Fuss erlaufen:

Strassenrondell in Dalat

Strassenrondell in Dalat

Dalat Zentrum

Dalat Zentrum

der Eifelturm Dalats (naja, da hatte wohl auch jemand zuviel getrunken, als er beschlossen hat, dass dieser Turm dem Eifelturm gleich sieht  )

der Eifelturm Dalats (naja, da hatte wohl auch jemand zuviel getrunken, als er beschlossen hat, dass dieser Turm dem Eifelturm gleich sieht )

Blick auf den Markt Dalats

Blick auf den Markt Dalats

Ich merkte relativ schnell, dass Dalat scheinbar nicht sehr von Backpackern bereist war, denn ich begegnete auf meiner gesamten Entdeckungstour glaube ich in etwa vier anderen Travellern. Und das war schon relativ ungewoehnlich.
Dalat ist eigentlich als Urlaubsziel bekannt und wurde im Lonelyplanet auch als Honeymoondestination betitelt. Scheinbar galt das aber eher fuer die Vietnamesen selber als fuer Reisende anderer Laender. Dalat kam mir auf jeden Fall sehr wenig touristisch vor.

Dalat ist uebrigens bekannt fuer seine "Easy Riders", Vietnamesen, die mit ihren Motorraedern Touristen in 3 Tagen von Dalat nach Nha Trang fahren. Mittlerweile kann man sich seinen Easy Rider aber auch fuer alle moeglichen Strecken durch Vietnam mieten. Das Ganze hat sich sehr ausgeweitet und ist zu einer der Haupttouristenattraktionen Vietnams geworden!

Daher wunderte ich mich nicht, als ich von einem Easy Rider angesprochen wurde.


Zufaelliger Weise habe ich uebrigens an meinem letzten Tag in Nha Trang Emma und Lexis wiedergetroffen (die beiden hatte ich ja auch schon in Vientiane zufaellig wiedergesehen). Lexis kam gerade von seiner 3taegigen Easy Rider Tour von Dalat nach Nha Trang wieder und empfahl es sehr.
Eine 3tages Tour war allerdings sehr teuer.

Es wurde mir eine 1tages-Tour fuer den folgenden Tages in die Umgebung Dalats angeboten.
Ich hatte mich zwar schon mit dem Gedanken befasst, an einer Easy Rider Tour teilzunehmen, konnte mich aber noch nicht wirklich dazu entscheiden.
Ich war ja auch gerade erst in Dalat angekommen und wusste noch nicht, was ich am naechsten Tag vorhatte. Zudem war mir der Fahrer nicht 100 Prozent sympathisch.

Ich wimmelte ihn daher ab und wollte mir gerne seine Nummer geben lassen, falls ich ihn doch noch einmal kontaktieren wolle. Er war daraufhin irgendwie nicht mehr so kooperationsbereit und hat einfach mal gemeint, er moechte mir seine Nummer nicht geben, es gebe genuegend Touristen und er wuerde sicherlich jemanden anderen finden und ich wuerde ihn bestimmt eh nicht anrufen. "Gut, dann eben nicht!"

Nach einiger Zeit war ich dann aber doch ein wenig enttaeuscht, dass ich mich nicht gleich fuer die Fahrt entschieden hatte. Ich hatte bemerkt, dass es in Dalat nicht allzu viel zu sehen gab und wollte doch gerne an einer Easy Rider Tour teilnehmen.
Und als ich gerade herausfinden wollte, wo ich einen anderen Fahrer ausfindig machen koennte, kam auch schon wieder einer angefahren und machte mir das gleiche Angebot, wie der Fahrer zuvor. Dieses Mal kam mir der Vietnamese auch viel symphatischer vor und ich sagte gleich zu. Nachdem wir schon einmal mit dem Motorrad zu meinem Hotel gefahren sind und ich bemerkt habe, dass ich mich wohl fuehle, stand dann auch gleich die Verabredung fuer den naechsten Tag.

Mein naechster Morgen begann dann aeusserst lustig: Ich beschloss ein nettes Cafe aufzusuchen und dort mein Fruehstueck einzunehmen. Leider konnte ich nicht auf Anhieb ein gutes Cafe finden und lief daher ein wenig ins Zentrum. Hier beschloss ich eine gute Fruehstuecksmoeglichkeit gefunden zu haben. Es kam dann gleich der Easy Rider vom vergangenen Tag auf mich zu, der meinte, er wolle mir seine Telefonnummer nicht geben, weil es genuegend andere Touristen gab, und fragte mich, ob ich es mir denn jetzt ueberlegt haette. Tja, es gab wohl doch keine anderen Touristen. Naja, nun hatte ich ja Gott sei Dank schon einen anderen Fahrer gefunden.
Leider konnte in dem Cafe, das ich mir ausgesucht hatte, nur niemand Englisch und ich musste mich mit Haenden und Fuessen durchschlagen.
Ich bestellte ein Soda Water. Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Bedienung verstanden hatte, was ich wollte, aber nach einiger Zeit kam sie mit einem Getraenk wieder. Faszinierender Weise handelte es sich hierbei jedoch um eine Tasse heissem Wasser. Erst habe ich noch gedacht, ich bekomme da noch etwas dazu. Vielleicht Tee oder so, aber das war es dann. Folglich habe ich gesagt, dass ich das nicht moechte. Mir wurde also das heisse Wasser wieder weggenommen. Ich orderte nur ein Glas und wollte nun nur mein mitgebrachtes stilles Wasser hieraus trinken. Mir wurde daraufhin ein Glas mit Eiswuerfeln und Besteck gebracht. Ich versuchte dann klarzumachen, dass ich nur ein Glas moechte...das war alles ganz schoene Arbeit
Letztendlich habe ich nichts zu trinken bekommen, was ich eigentlich wollte und musste nachher dann aber trotzdem mein Soda Water bezahlen. "Ahha, interessant!"

Wie versprochen holte mich mein Easy Rider Fahrer am naechsten Morgen ab und die Tagestour konnte beginnen.
Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefuehlt und die Fahrt sehr genossen.

Zunaechst ging es zum Drachentempel...

Annette vor einem vietnamesischen Drachen  am Drachentempel

Annette vor einem vietnamesischen Drachen am Drachentempel

...vorbei an einigen Feldern...

Felder in den Central Highlands

Felder in den Central Highlands

...zu einer Rosenfarm, die uebrigens von einem Hollaender ins Leben gerufen wurde .

in der Rosenfarm...so werden hier die Rosen transportiert

in der Rosenfarm...so werden hier die Rosen transportiert

Annette und ihr Easy Rider

Annette und ihr Easy Rider

Und dann folgte eines meiner persoenlichen Highlights: die Seidenfabrik.

Ich hatte zwar eigentlich immer gedacht, dass ich wuesste, wie Seide hergestellt wuerde, aber so wirklich durchdacht hatte ich das Ganze bisher noch nicht.

Daher gibt es jetzt im Folgenden fuer alle, die auch etwas Neues dazu lernen moechten, eine kleine Seidenkunde:

Zunaechst haben wir also die kleinen Seidenraupen, die von den Maulbeerbaeumen geflueckt werden und die dann in Vietnam ...

Seidenraupe

Seidenraupe

... in diesen "Holzaufschichtungen" aufbewahrt werden:

hier werden die Wuermer zunaechst gesammelt

hier werden die Wuermer zunaechst gesammelt

Dort produzieren die Wuermer aus speziellen Druesen im Maul die Seide, die sie sich um sich herumwinden. Nach einiger Zeit befinden sie sich somit in einem Kokon, in dem sie, bevor sie schluepfen (damit der Kokon nicht zerstoerrt wird) in heissen Wasserbassins getoetet werden.
In diesen Wasserbassins wird die Seide dann von den Kokons abgewickelt und mithilfe einer Maschine aufgewickelt.

die Kokons in den heissen Wasserbassins

die Kokons in den heissen Wasserbassins

Anschliessend wird die Seide in einer Art "Foehnanlage" zum Trocknen begeben:

die von mir so betitelte "Foehnanlage"

die von mir so betitelte "Foehnanlage"

An unglaublich alten Maschinen wird die Seide dann hier in Vietnam in verschiedenen Mustern gewoben.

die Webmaschinen...die langen braunen Papierstreifen geben uebrigens das Muster vor!

die Webmaschinen...die langen braunen Papierstreifen geben uebrigens das Muster vor!

Nachdem ich also mein Wissen erweitert hatte, folgte noch eine Besichtigung eines wunderschoenen Wasserfalles...

das war doch mal ein richtig grosser Wasserfall!

das war doch mal ein richtig grosser Wasserfall!

...und des Tempels mit dem lachenden Buddha.

der lachende Buddha

der lachende Buddha

Nach einem gemeinsamen Mittagessen bei dem es leckeres vietnamesisches Essen gab, besuchten wir auch eine Familie auf dem Land, die gerade die Vorbereitungen fuer das TET Fest trafen...

Vorbereitungen fuer TET: Zurechtschneiden der Palmenblaetter, die spaeter zusammen gefaltet werden und in die dann Reis gefuellt wird (typische Tradition fuer das vietnamesische Neujahrsfest).

Vorbereitungen fuer TET: Zurechtschneiden der Palmenblaetter, die spaeter zusammen gefaltet werden und in die dann Reis gefuellt wird (typische Tradition fuer das vietnamesische Neujahrsfest).

... und machten Halt an dieser katholischen Kirche, die sehr viel Aehnlichkeit mit einem Tempel hatte und fuer mich persoenlich extrem interessant war.

dies ist uebrigens eine katholische Kirche (leider war sie verschlossen und ich konnte keinen Blick ins Innere werfen).

dies ist uebrigens eine katholische Kirche (leider war sie verschlossen und ich konnte keinen Blick ins Innere werfen).

und dies auch

und dies auch

Dann folgte ein weiteres Highlight meiner Easy Riders Tour: das Hang Nha Crazy House!
Ja, und was soll ich sagen: "Das Crazy House war wirklich crazy!"
Es ist von einer Architektin gebaut worden, welche die Tochter des zweiten vietnamesischen Praesidentin ist und die in Hongkong studiert hat.
Es ist neben einem Museum auch Gaesthouse und Cafe.

"Hey Niklas, das ist doch etwas fuer dich, oder?"
das CrazyHouse

"Hey Niklas, das ist doch etwas fuer dich, oder?"
das CrazyHouse

Es fuehren ueberall verwinkelte Treppen in das Haus, ueberall gibt es kuschelige Schlafraeume mit lustigen Kaminen, die immer verschiedene Tiere darstellen. Hier und da gibt es kleine versteckte Sitzecken.

Schlafzimmer; links: das Bett, mitte: der Kamin (ein Kaenguruh glaube ich)...gemuetlich, oder?

Schlafzimmer; links: das Bett, mitte: der Kamin (ein Kaenguruh glaube ich)...gemuetlich, oder?

das CrazyHouse von aussen

das CrazyHouse von aussen

© Annette G., 2008
Du bist hier : Startseite Asien Vietnam Dalat
Die Reise
 
Worum geht's?:
Round-the-world-Trip 2008/2009: Annette und ihr Rucksack gehen für ein Jahr auf Weltreise: Südafrika, Südostasien, Australien, Neuseeland, Südsee, USA...und wer weiß, wo es mich sonst noch so hintreibt? Ganz im Sinne von: "Freiheit ich komme..."
Details:
Aufbruch: 14.09.2008
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 23.08.2009
Reiseziele: Südafrika
Swasiland
Mosambik
Singapur
Malaysia
Thailand
Laos
Vietnam
Kambodscha
Indonesien
Australien
Neuseeland
Samoa
Cookinseln
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Annette G. berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors