Südostasien, diesmal länger....Thailand, Vietnam, Kambodscha und wieder Thailand

Reisezeit: Dezember 2009 - Februar 2010  |  von Esther und Hardy

Vietnam: Hue

Gestern, am 15. 1., sind wir mit einem ganz neuen Airbus nach gut 1 Stunde Flugzeit hier in Hue gelandet. Im Flugzeug haben wir noch überlegt, wie wir am besten in die Stadt kommen, aber ganz einfach. Es gibt einen Airportbus, der für 40.000 Dong p.P. (ca. 1,60 €) die jeweiligen Hotels anfährt. Mit unserem Hotel, dem Sports 2 Hotel, haben wir einen richtigen Glücksgriff gemacht. Begrüssungsgetränk, Obstteller auf dem Zimmer, 2 Riesenbetten, tolle Aussicht aus der 5. Etage, Lift, klasse Frühstückbuffet - und das alles für 17 USD pro Nacht für 2 Personen. Wettermässig ist es hier schon um einige Grade wärmer und schwüler.

Da wir ausser Frühstück noch nichts gegessen hatten, sind wir am späten Nachmittag in die DMZ-Bar, ein lt. Reiseführer bekannter Traveller-Treffpunkt, gegangen. Musik aus unserer Jugend, volle Dröhnung. Unterhaltung gleich 0. Wir hatten uns schon auf ein Fläschchen kalten vietnamesischen Weisswein zum Essen gefreut, aber, die Sache ist wie folgt abgelaufen:

Weisswein, ja, haben wir, aber nicht kalt. Kalt können Sie nur ein Glas haben. Gut, dann nehmen wir eine Flasche Rotwein. Ja, der ist aber auch nicht kalt. Das macht nichts, nehmen wir so. Es vergingen ein paar Minuten. Das Mädchen kam zurück, tut mir leid, wir haben keine Flasche Rotwein, nur Gläser, ich kann ihnen nur ein Glas bringen. Das Ende war, ich habe mir eine Flasche Wasser bestellt, Hardy ein Huda-Bier.
Bisher haben übrigens alle Vietnam-Biere sehr gut geschmeckt.

Heute morgen nun ging es los, mal wieder Kultur tanken. Hue ist ja die alte Kaiserstadt von Vietnam, alle 12 Kaiser haben hier residiert und ihre prunkvollen Grabstätten westlich (Sonnenuntergang =Tod) erbauen lassen. Die am besten erhaltenen haben wir uns angesehen. Das Kaisergrab vom Kaiser Tu Duc (1847-83), der jung gestorben ist, da er kränkelte. Aufgrund seiner Krankheit konnte er auch keine Nachkommen zeugen. Ausserdem hatte er mehr als 100 Konkubinen, die hatten aber nichts mit seinem Tod zu tun, wenn ihr das jetzt vielleicht denkt. Konkubinen durften nur die Töchter von Mandarinen werden. Das Kaisergrab von Tu Duc ist das einzige, was noch komplett im Original erhalten ist.

Kaisergrab Tu Duc, durch die hohe Luftfeuchtigkeit stark bemoost.

Kaisergrab Tu Duc, durch die hohe Luftfeuchtigkeit stark bemoost.

In der Anlage von Tu Duc

In der Anlage von Tu Duc

Das nächste Grab war vom Kaiser Minh Mang (1820-41), der 500 Konkubinen hatte und über 'zig Nachkommen zeugte. Nur 4 Tage im Monat hatten die regierenden Kaiser immer Zeit für ihre Königin. Den Rest mussten sie sich für ihre anderen Frauen einteilen. Wie Minh Mang das wohl auf die Reihe bekommen hatte?? Was für ein Leben, so ein Stress, sagte Hardy.

Kaisergrab Minh Mang

Kaisergrab Minh Mang

Die Grabstätten an sich sind riesige parkähnliche Anlagen, z.B. hat die Anlage von Minh Mang 45 ha. Und so wurden wir bei den nachfolgenden Gräbern noch über viele geschichtliche Hintergründe aufgeklärt.

Nach dem Lunch wurden wir zur Zitadelle von Hue mit der verbotenen Stadt gefahren. In einer 2-stündigen Führung, wieder Geschichte......Das traurige daran ist, dass ein Teil dieser Anlage durch Feuer in den 40ern und letztendlich durch Bombenangriffe in 1968 zerstört wurden. Mittlerweile wird an allen Ecken versucht, die komplette Anlage wieder originalgetreu nachzubauen. Geld kommt von der Unesco, weil Weltkulturerbe, dem vietnamesischen Staat und den USA.
Unser Guide meinte, wir müssten in 80 Jahren wiederkommen, dann wäre wohl alles fertig.

Eingang in die verbotene Stadt, nach chinesischem Vorbild gebaut!

Eingang in die verbotene Stadt, nach chinesischem Vorbild gebaut!

Hier kann man noch gut die Pracht erkennen

Hier kann man noch gut die Pracht erkennen

Abschliessend ging es noch zum Wahrzeichen von Hue, der Thien Mu Pagode.

Thien Mu Pagode

Thien Mu Pagode

Und wer wartet dort unten?

Und wer wartet dort unten?

Danach ging es mit dem Boot zurück ins Zentrum, dann sind wir wieder ins Hotel gelaufen.

Morgen erkunden wir die Stadt noch einmal für uns, auf die recht beliebte DMZ-Tour (entmilitarisierte Zone) verzichten wir. Dort wird man an die einzelnen Kriegsschauplätze, u.a. Tunnelsystem der Vietkong oder Ho Chi Minh-Pfad, gefahren oder in Orte, wo aus Munitionsresten Zäune errichtet wurden.
Aber an das Elend können wir uns beide noch gut erinnern, denn zu unserer Jugend flackerten ja allabendlich die neuesten Kriegsnachrichten aus Vietnam über den Bildschirm.

Übermorgen geht es dann mit dem Open-Tour-Bus weiter nach Hoi An. Mal sehen, wie sich diese 3,5 Stunden Busreise so fahren lassen, denn wir müssen später irgendwann noch einmal weiter nach Nha Trang, das sind dann 11 Stunden Busfahrt für die 500 km. Wenn nicht, müssen wir halt mit dem Zug weiter oder doch wieder fliegen.

© Esther und Hardy, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die grobe Planung steht, erst einmal Zeit für Bangkok, dann Richtung Süden bis Hua Hin, wieder Bangkok, dann einige Wochen Vietnam von Nord nach Süd, Phnom Penh und Siam Reap, als Abschluss Erholungstage in Koh Samui und ganz klar wieder Bangkok vor dem Heimflug. Mal sehen, wohin es uns noch verschlägt, wir sind ja flexibel.
Details:
Aufbruch: 10.12.2009
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 25.02.2010
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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