1/4 eines Traumes! Asien für 3 Monate

Reisezeit: April - Juli 2012  |  von Susanne M.

Hoi An und My Son

Bis es mit dem Nachtbus nach Hoi An um 19 Uhr los geht, habe ich versucht, mir ein wenig Nha Trang mit der Pagode und den Cham Türmen anzuschauen. Die Taxifahrer wollten dich ständig nur über das Ohr hauen und zum Laufen war es mir einfach zu heiß, also zum Strand. Da ließ es sich bis um 16 Uhr ganz gut aushalten und dann meinte es, regnen zu müssen. Dann wurde es einfach nur noch unerträglich schwül. Da ist die Zeit bis es in den klimatisierten Bus ging ganz schön lang geworden.
Die Fahrt hat ohne Zwischenfälle geklappt, es gab wieder Etagenbetten, diese waren aber nicht so bequem wie bei dem ersten Bus, aber egal, geschlafen habe ich trotzdem ein bisschen, wobei ich nachts immer wieder durch die Ruckelei und die kurvige Straße wach wurde. Da soll noch mal jemand sagen, in Deutschland sind die Straßen schlecht....
Um 06.00 Uhr dann angekommen und mal erst ein Hotel gesucht. Ich habe so ziemlich das erst beste genommen, was nicht so weit von der Bushalteselle weg ist: Thien Trung Hotel, 10 Dollar mit Fan, Internet und Pool. Der Pool ist zwar nicht groß aber ausschlaggebend, denn obwohl ich schon weiter nördlich bin, emfand ich es um 06.00 Uhr morgens auch nicht kühler.
Gleich werde ich mich mal zum ersten Rundumblick in die Altstadt begeben und mal nach einen Schneider Ausschau halten, vielleicht lasse ich mir hier etwas nähen.
Also ich muss sagen, dieses Städtchen hier gefällt mir. Lauter kleine Gassen, geschmückt mit bunten Lampions, herrliche kleine Läden, Schneider und Schuhmacher, ein netter Fluss Thu Bon mit schönen Booten. Auf den Straßen sanfte Beschallung mit Musik a la Richard Clayderman (oder wie immer er sich schreibt). Im Altstadtkern keine Autos und keine Mopeds, alte Kolonialhäuser, an jeder Ecke chinesische Versammlungshallen, bunt blühende Bäume...............ja, das gefällt mir hier. Gut das ich die Segel so schnell in Nha Trang gestrichen habe, die Nächte mache ich lieber hier. Werde wohl für 3 Nächte hier verweilen, hier kann man es aushalten und zum ersten Mal ist bei mir nach dem Wegfall des Dauergrinsens wenigstens wieder ein Lächeln da.

Gleich am ersten Tag habe ich mir schon ein paar Flip Flop´s anfertigen lassen. Ging innerhalb von wenigen Stunden, hier machen sie dir alle Schuhe und auch Kleidung, die du haben willst........also, am besten ein Bild vom Lieblingsschuh oder Kleidungsstück mitbringen. Dann habe ich, nachdem ich mal erst Sightseeing im Städtchen gemacht habe (braucht man ein Ticket für 90.000 VDN = 5 Sehenswürdigkeiten), habe ich verschiedene Schneider aufgesucht. Konnte mich aber mit den klassischen Hosenanzügen, wo ich zunächst drüber nachgedacht habe, nicht anfreunden, irgendwie viel zu bieder für mich. Es war nicht das Problem mit dem Schnitt sondern mit dem Stoff. Dann habe ich eine traumhaft schöne asiatisch anmutende Jacke gesehen, aus thailändischer Rohseide, mit Stickereien. Ich bin 3 mal um den Block geschlichen, habe hin und her überlegt und bin dann kurz vor Feierabend hinein zum Schneider, habe mich vermessen lassen und habe meinen Hosenanzug in Auftrag gegeben. Und es war so schwierig zu erklären, wie man die Stickerei möchte.....und das man bitte alles eine Nummer größer macht, da ich ja in den letzten Wochen ein paar Kilo verloren hätte.....ich war ganz schön aufgeregt, ob ich glücklich oder enttäuscht mit meinem Anzug sein würde.
Man sagte mir die Fertigung bis zum nächsten Tag 17 Uhr zu (wow, Nachtschicht).
Aber bis dahin ging es mal erst nach My Son, einer alten Tempelanlage, die aber durch einen Bombenteppich von den Amis sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Sie war ganz nett, es kommt halt an, wie viele Tempel und Pagoden man schon in Asien gesehen hat. Ich habe es aber trotzdem nicht bereut, es war ein netter Ausflug. Zurück ging es mit dem Boot über den Thu bon River, das war bei der Hitze auch der angenehmere Weg als im Bus ohne Klima. Kaum zurück, habe ich mich auf den erstbesten Fahrradverleih vor dem Hotel gestürzt (20.000 VDN am Tag) und mich heldenmutig in den Verkehr gestürzt.

Habe ich mich aber auch nur getraut, da die Straße zum Strand immer gerade aus ging und hier auch nicht ganz so verrückter Verkehr ist....
Habe alles heile überstanden und habe mich am nachmittag nett am Cua Dai Beach in die Sonne gelegt. Ein sehr schöner palmengesäumter Strand. Ich kann nur jedem empfehlen, seine Strandtage hier zu machen, anstatt in Nha Trang (es sei denn, ich brauche Nightlife, dann ist man hier falsch). Einziges Ärgernis war mal wieder die Freundlichkeit dieser Menschen hier.....mit dem Fahrrad darfst du nicht zum Strand, du musst vorher auf einen Zweiradparkplatz (5000 VDN). Leider kannst du als Ausländer die Schilder nicht lesen, nur dass du da parken musst, also habe ich mich mal erst falsch gestellt und wurde direkt mal erst wieder angeschnauzt. Das können die hier echt gut. Kurzfristig war mein Grinsen für alle weiteren Personen nicht mehr präsent. Manchmal habe ich in diesem Land wirklich Phasen, wo es mir Probleme bereitet, freundlich zu sein.
Du wirst nur gefragt, woher du kommst, wohin du gehst, weil man dir eine Tour, ein Moped, ein Taxi oder sonstwas andrehen will. Machst du von jemanden ein Foto, nachdem du artig vorher um Erlaubnis gefragt hast, wollen sie Geld dafür oder du sollst ihnen was abkaufen (was natürlich Fotopreisaufschlag hat). Hier wollen sie dich sogar mit den Preisen für einfaches Wasser aus der Flasche über den Tisch ziehen, selbst da musst du handeln..............hallo? Geht es auch mal wieder etwas normaler und anständiger? Und jeder will dir seine Souvenirs andrehen und wenn du nicht schaust,sind sie sauer. Eine machte mich sogar im Schuhladen doof an, weil ich vorher bei der Freundin drin war und nichts gekauft habe......

Entschuldigt bitte, dass ich kein Millionär (doch hier schon mit der Währung, aber sonst nicht) bin und jedem alles abkaufen kann.
So, genug des Frustes....
Abends ist es hier wunderbar kitschig und romantisch. Alles mit Kerzen und Lampions beleuchtet. Du kannst am Fluss kleine Schiffchen mit Kerzen kaufen und sie auf dem Wasser treiben lassen, an einigen Stellen werden traditionelle Tänze oder Musikstücke aufgeführt. Man kann in heimeligen Restaurants sitzen und das Leben genießen.
Ach, einfach kitschig romantisch schön, aber dabei wird das allein sein noch mehr bewusst. Bis auf den einen Abend in Saigon und einen Abend im Delta reise ich wieder alleine. Die meisten, die hier unterwegs sind, sind Franzosen und Russen, die eher die eigene Nationalität bevorzugen und viele Asiaten machen ebenfalls Urlaub, wo es allerdings teilweise mit der Verständigung schwierig ist, auch wenn beide Seiten sich bemühen.
So, als es dann abend wurde, bin ich zu meinem Schneider und wow, die Stickereien sind aber mal so meine Farben, ich habe es nicht zu hoffen gewagt. Die Verarbeitung ist sehr gut. Die Hose musste nochmal geändert werden, wurde aber innerhalb von 1 1/2 freundlich erledigt und genau 24 Stunden nach dem Vermessen habe ich meinen neuen Hosenanzug.
Ich hoffe inständig, dass es wirklich thailändische Rohseide ist, ich bin echt gut mit fühlen von Stoffen, aber hier muss ich echt passen, aber egal, ich finde den Anzug toll!
Den Schneider kann ich nur empfehlen, freundlich und gute Verarbeitung:
Nit Tailor, gibt es zweimal in Hoi An. Beide in derselben Straße: Tran Phu Street, einmal Nr. 135 (da war ich ) und einmal Nr. 42. Ist die parallele Straße zur Uferstraße, ganz in der Nähe von der japanischen Brücke.
Ob es morgen noch ein Jäckchen wird....das muss ich mir noch überlegen, ist echt verführerisch hier!

Lampions in Hoi An, Deko und Verkauf

Lampions in Hoi An, Deko und Verkauf

Japanische Brücke

Japanische Brücke

kleine Gassen bunt geschmückt

kleine Gassen bunt geschmückt

Ich liebe mein Tele...bei ihr musste ich nicht bezahlen!

Ich liebe mein Tele...bei ihr musste ich nicht bezahlen!

Bei ihr musste ich für das doppelte des normalen Preises Bananen kaufen, nachdem ich sie auf die Hälfte runter gehandelt habe. Teilweise fragen sie dich auch: Banana? Foto?...

Bei ihr musste ich für das doppelte des normalen Preises Bananen kaufen, nachdem ich sie auf die Hälfte runter gehandelt habe. Teilweise fragen sie dich auch: Banana? Foto?...

Der tägliche Markt...warten auf Käufer!

Der tägliche Markt...warten auf Käufer!

...warten auf den Abtransport...

...warten auf den Abtransport...

...warten auf den Kochtopf???

...warten auf den Kochtopf???

Mittendrin in der Altstadt

Mittendrin in der Altstadt

starker chinesischer Einfluss

starker chinesischer Einfluss

chinesische Versammlungshalle

chinesische Versammlungshalle

...und noch eine chinesische Versammlungshalle...

...und noch eine chinesische Versammlungshalle...

Thu Bon River (der Bootsfahrer kam nachher ans Ufer und wollte auch Geld haben....!!!!!)

Thu Bon River (der Bootsfahrer kam nachher ans Ufer und wollte auch Geld haben....!!!!!)

My Son

My Son

nochmal My Son

nochmal My Son

My daughter (würde Mutti jetzt schreiben)

My daughter (würde Mutti jetzt schreiben)

Cua Dai Beach

Cua Dai Beach

Japanbrücke bei Nacht

Japanbrücke bei Nacht

Kleiner Laternenverkäufer!

Kleiner Laternenverkäufer!

...da ist er...

...da ist er...

© Susanne M., 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich starte in Nepal und dann arbeite ich mich Richtung Vietnam, Burma, Laos und Thailand vor!
Details:
Aufbruch: April 2012
Dauer: circa 11 Wochen
Heimkehr: 02.07.2012
Reiseziele: Nepal
Katar
Thailand
Myanmar
Vietnam
Der Autor
 
Susanne M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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