The world is not enough

Reisezeit: Oktober 2006 - Oktober 2009  |  von Kathleen Pinkert

Walgett/Coonamble

20.08.2007 Wie bereits erwaehnt hat es mich wieder zu den Pferden gezogen. Fuer alle die es interessiert, Walgett liegt ca. 700km suedwestlich von Brisbane bzw. 700km nordwestlich von Sydney. Mit anderen Worten ziemlich im Nix. Ich bin mit Natasha, Englaenderin, hier her gefahren und tags drauf kam auch Assia, Schweizerin, an. Unsere Aufgabe war es ca 120 Rinder von Wayne's (unser Geldgeber) Land ins 36km entfernte Walgett zu treiben. Dort war ein Rodeo, wo sie beim Campdraft benutzt wurden. Campdraft ist der Wettbewerb, wo die Reiter eine Kuh von der Herde entfernen und dann eine bestimmte Linie verfolgen. Naja, jedenfalls versuchen sie das.

"unsere" Rinder

"unsere" Rinder

Der Grossteil der Strecke war recht einfach, eann an beiden Seiten der Strasse war ein Zaun. Da mussten die Rinder nur angetrieben werden. Wobei ich meistens mit den Pferden, die nicht geritten wurden, vorneweg bin. Interessant war es die Rinder ueber die Bruecke zu kriegen. Dank Ranger + Polizei war die zwar gesperrt fuer den Verkehr, aber trotzdem koennen ein paar Kuehe ziemlich widerwillig sein. Das zeigte sich am letzten Tag erneut als wir durch einen 40cm tiefen Fluss mussten. Dier Pferde kein Problem, aber die Rinder...ein Kunststueck fuer sich. Wayne war kurz vorm aufgeben. Schliesslich haben wir es bis zum Showground geschafft. Das Wochenende selbst haben wir weniger gearbeitet, dafuer das Rodeo angeschaut oder just for fun die Pferde bewegt. Wenn man wie ich vorher noch nie ein Rodeo live gesehn hat, ist das schon sehr interessant. Insbesondere der Teil mit Bullenreiten + buckelnden Pferden oder wenn sich erwachsene Maenner freiwillig vom Pferd auf einen Stier stuerzrn, um mit den zu kaempfen. Natuerlich haben wir auch die von uns hingetriebenden Cattle beim Campdraft gesehn. Ausserdem war Samstagabend ein grosser BBQ mit DJ Musik. Ich muss schon sagen es war Wahnsinn wie viele Leuteich/wir da kennen gelernt haben. Denn in einem Ort wie Walgett kommen "Touristen" nicht so oft vor. Also Maedels, wenn ihr noch einen austalischen Ehemann sucht...hier gibt es genug Freiwillige.

Bullenreiten - schon ohne Reiter

Bullenreiten - schon ohne Reiter

Pferd - noch mit Reiter

Pferd - noch mit Reiter

Da ich Wayne ven Anfang an gesagt habe, dass sich die Anfahrt fuer eine Woche Arbeit nicht lohnt, hat er mir angeboten laenger zu bleiben. Wayne selbst ist schwer zu beschreiben, man muss ihn einfasch so nehmen wie er ist. Dazu gehoert auch, dass es auf seinem Land nicht mal ein Haus o.ae. gibt. We lebt halt nur in seinem Truck bzw. Swag. Das gilt dann auch fuer alle die fuer ihn arbeiten. Nach dem Rodeo sind wir nach Coonamble (der naechste Ort 120km weiter), wo er einen neuen Job hat. Und meine Aufgabe ist, mich um die 3 Pferde zu kuemmern, die er mitgenommen hat. Also easy Job. Bissel reiten, Pferde zum Wasser fuehren und was sonst noch dazu gehoert. Und auf Rusty - den Hund - aufpassen. Kleiner, lustiger Geselle, der meist macht was er will.

Assia und Rusty

Assia und Rusty

03.09.2007 Ja, ich bin immer noch in Coonamble und pass auf Wallie, Charlie + Beau auf. Und Rusty natuerlich. Seit ich das Swag in mein Zelt geraeumt habe - ist bequemer, da ich meine Klamotten auch drin lagern kann und etwas weniger lose im Auto liegt - darf Rusty auch mit im Zelt schlafen. Zumindest den Grossteil der Nacht. Manchmel meint er morgens um vier munter werden zu muessen...da ist er selbst schuld, wenn er den Rest der Nacht am Baum angebunden verbringen muss. Die Pferde hoeren da besser. Es sei denn es kommen morgens 7.30 Uhr paar andere Pferde von irgendwo und sorgen fuer Unruhe. Das war so am Dienstag. Ergebnis des Ganzen, Wallie war schon ausserhalb des Zauns, als ich es aus dem Zelt geschafft hatte, Charlie ist gerade drueber gesprungen und Beau konnte ich gerade noch so zurueck halten und fangen. Da Wayne schon auf Arbeit war, konnte ich allein nicht so viel ausrichten und hab erst gewartet bis Beau sich beruhigt hatte, bevor ich zu Wayne bin. Als wir wieder zurueck waren, war Beau zwar noch da, wo ich ihn angebunden hatte, aber die anderen ausser Sichtweite. Nach dem ganzen Tag erfolgloser Such sind sie abends 10.30 Uhr zum Glueck von alleine wieder gekommen. Immernoch zusammen mit einem Fuchs, der nicht uns ist.

Wallie, Charlie und Beau

Wallie, Charlie und Beau

Von den Ausreisern abgesehen ist die Situation momentan recht bescheiden. Australien hat z.Z. ein Problem mit der Pferdegrippe. Irgendwie von Japan nach Sydney gelangt und von dort fast ueberall hin. Zumindest NSW und Sued QLD. Das heisst nicht, dass alle Pferde infiziert sind oder Syntome zeigen. Aber um das zu vermeiden, duerfen sie nicht mehr bewegt werden. Wo sie auch gerade sind, muessen sie bleiben. Wayne hat z.Z. 3 Pferde hier im Zaun, zwei 10km weiter auf Arbeit und weitere fuenf 150km weiter auf seinem Land. Naja, um 44000$ Stafe oder ein Jahr Gefaengnis zu vermeiden, muss das auch erstmal zo bleiben. Die "lustigste" Story, die ich bisher gehoert habe: in der Naehe von Toowoomba haben sie 300 Pferde und ihre Bestzer/Betreuer fuer 30-40 Tage auf dem Sportgelaende eingesperrt. Fuer mich bedeutet das, dass ich hier auch nur noch im Kreis reiten kann/darf. Ausserdem muss ich mir Gedanken machen, wie meine 5000 Bus km noch "sinnvoll" benutzen kann. Es kommt mir zwar so vor, als ob ich erst vorgestern angekommen bin, aber meine Zeit in Australien ist in 6 Wochen schon vorbei.

PS: Was ich ganz vergessen habe zu erwaehnen: Es kann auch jeder hier seinen "Urlaub" verbringen.
Alle Infos unter www.cattleahead.com.au

© Kathleen Pinkert, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ok, das ist etwas übertrieben. Die Welt ist schon genug, aber Deutschland ist zu wenig. Stimmt ihr mir doch zu?! Also los soll es gehn am 6.10.2006 über London und Thailand nach Australien. Anschließend weiter nach Neuseeland...was zwischendrin und hinterher noch kommt...da lass ich mich überraschen.
Details:
Aufbruch: 06.10.2006
Dauer: 3 Jahre
Heimkehr: Oktober 2009
Reiseziele: Thailand
Weltweit
Großbritannien
Australien
Neuseeland
Fidschi
Singapur
Melaka
Deutschland
Hongkong
Der Autor
 
Kathleen Pinkert berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.