Australien - Ostküste 2008

Reisezeit: März - Mai 2008  |  von Heilwig Sandhagen

Dieses Jahr führte uns unsere Reiselust nach Australien. Von der wunderschönen Traumstadt Sydney ging es nach Brisbane und von da aus mit dem Camper die Küste rauf bis nach Cairns.

Anreise

Ostermontag, 24.03.2008 - Mittwoch, 26.03.2008

Die Koffer sind gepackt, mehrfach gewogen (mehr als 20 kg pro Person werden teuer...!), die Haustiere versorgt, Kühlschrank geleert und die Freunde und Familie verabschiedet.

Reisegepäck

Reisegepäck

Nach einem gemütlichen Vormittag duschen wir das vorerst letzte Mal unter einer europäischen Dusche und werfen uns in unsere Reiseklamotten. Beim Runtertragen der Taschen verknackst sich Thomas noch den Rücken. Unpassender Zeitpunkt. Widerstrebend und nach langem Zureden nimmt er doch noch eine Schmerztablette....

Um 15.30 Uhr steht Mama pünktlich vor der Tür, um uns und unser Gepäck zum Bahnhof zu bringen. Nach einer kurzen aber lieben Verabschiedung bei Schnee und bei 0 Grad C, verschwinden wir im Bahnhof. Noch die letzen deutschen Zeitschriften und ein bisschen Reiseproviant gekauft und dann fährt auch schon pünktlich um 16.03 Uhr der Zug nach Frankfurt ein. Darin erwarten uns schon Ernst und Helga, Bekannte meiner Mama, die zufälligerweise auch am selben Tag ihre zweite Reise nach Down Under antreten. Die beiden sind schon genauso aufgeregt wie wir und genießen die Reise doppelt so sehr, weil Ernst noch vor 2 Wochen operiert werden musste und sie es jetzt noch gar nicht glauben können, wirklich hier zu sitzen... Darauf trinken wir erst mal einen Sekt!

Die 4 stündige Zugfahrt (Der Fahrpreis war im Flugticket enthalten) vergeht schnell. Am Rhein entlang können wir das verschneite und kalte Deutschland nochmal bewundern, freuen uns aber schon viel mehr auf wärmere Gefilde!
Um 19.55 Uhr fährt der Zug im Frankfurter Flughafen ein. Nach kurzem Suchen finden wir den Bus zum richtigen Terminal und können dort sofort einchecken. Nachdem uns erst der Schlag trifft, als die Waage 35 kg bei der ersten Tasche anzeigt, sind wir dann um so erleichtert und überrascht, als sich dies als Fehler herausstellt und vielmehr unsere beiden Taschen zusammen 35 kg wiegen. Hätten wir das gewusst, dann hätten wir doch noch einige Klamotten mehr eingepackt und nicht immer und immer wieder ausgemustert....! Na gut, bleibt mehr Platz zum shoppen in DU übrig!

Nachdem wir die Koffer los sind, essen wir erst mal zu Abend. Um 22.00 Uhr begeben wir uns durch die Sicherheitskontrollen, die erstaunlich leicht ablaufen. Pünktlich können wir dann um 23.15 Uhr boarden. Wir sitzen in Reihe 67, Mittelgang, Ernst und Helga in Reihe 63 am Fenster. Neben uns sitzt ein nettes junges Pärchen aus Kassel, das nach New Zealand reist. Gesprächsstoff ist schnell gefunden. Wir brechen in schallendes Gelächter aus, als ein älterer Franzose in der Reihe vor uns seine Daunenjacke anzieht und eine Skimütze und ein Handtuch auf den Kopf setzt. Was will der nur im Winter machen?

Das Buch von Bill Bryson "Frühstück mit Kangoroo" erzeugt weitere Lachanfälle bei mir, bis Thomas mich nur noch mitleidig anguckt.... Das Abendessen lassen wir weitgehend unangetastet. Qantas versorgt uns netterweise noch mit einem Servicekid (Socken, Zahnbürste, Augenbinde, Snacks und Wasser). Wir sind müde. Trotzdem nehme ich sicherheitshalber meine Schlaftablette, die auch direkt wirkt. Zwischendurch werden wir mal ganz schön durchgeschüttelt, aber es ist auszuhalten. Zum Frühstück bin ich wieder richtig wach.

Pünktlich landen wir in Singapur. Dort haben wir aber nur 1 Std. und 20 Minuten Aufenthalt um die Maschine vollzutanken und zu säubern. Ganz schöner Stress, die Zeit reicht gerade, um eine kleine Katzenwäsche auf der Toilette des Flughafens zu halten, dann müssen wir auch schon wieder durch die Sicherheitskontrolle. Ernst wollte eigentlich nach Elektronik gucken, dafür bleibt aber keine Zeit. In der Sicherheitskontrolle lässt Helga fast ihren Rucksack mit allen wichtigen Dokumenten liegen, merkt es aber noch in letzter Minute.

Dann geht's auch schon wieder ab ins Flugzeug weiter nach Sydney. Ich nehme nochmal eine Schlaftablette, damit ich nicht endgültig dem Jetlack zum Opfer falle und verschlafe schon den Start. Nach ewigen Wartekreisen über Sydney landen wir mit Verspätung um 7.10 Uhr am Mittwoch, den 26.03.08 (10. Std. Zeitverschiebung). Dafür scheint hier aber die Sonne mit 22 Grad!!! Insgesamt war der Flug erstaunlich problemlos und ging eigentlich auch schneller als erwartet vorbei!

Anflug Sydney

Anflug Sydney

Nach Passkontrolle und Zoll warten wir an der Gepäckausgabe. Dabei beobachte ich, wie eine Beamtin mit einem kleinen Beagle durch die Touristen geht. Plötzlich bleibt der Hund bei einem jungen dt. Paar stehen und hüpft um deren Rucksack. Als der Hund sich hinsetzt, wird die Beamtin aktiv und fordert das Paar auf, den Rucksack zu öffnen. Es erscheint zahlreiches Obst, dessen Einfuhr strengstens verboten ist und worüber das Paar auch eine falsche Erklärung beim Zoll abgegeben haben muss.... Trotzdem kommen sie an einer Strafe vorbei und der Hund bekommt eine Belohnung.

Nachdem Gott sei Dank alle Gepäckstücke heil entgegengenommen worden sind, besorgen wir uns noch am Flughafen einen "Travel Pass", mit dem man für 58,50 $ pro Person 7 Tage lang alle öffentlichen Verkehrsmittel in Sydney (inkl. Manly) benutzen darf (Bus, Bahn, Fähre). Die Zugfahrt vom Flughafen in die Stadt und zurück ist ebenfalls inklusive.

Mit dem Zug geht es dann bis zur Central Station. Dort steigen wir aus und trennen uns vorerst von Ernst und Helga, deren Hotel noch 3 Stationen weiter liegt. Schon während der Zugfahrt fallen uns zahlreiche sehr freundliche Australier auf, die uns ungefragt den Weg erklären und uns beim Tragen der Koffer helfen. Wenn doch nur auch die Deutschen so nett wären!!!

Von der Central Station geht's zu Fuß weiter bis zu unserem Hotel Wyndham Vacaton Resorts. Bis dahin ist es zwar nur ca. 1 km, der uns aber wegen des schweren Gepäcks sehr lang vorkommt. Dann sind 20 kg auf einmal doch viel! Das Hotel sieht völlig anders aus als erwartet und im Internet präsentiert. Auch die Zimmer sind farblich völlig anders gestaltet und viel kleiner. Dafür ist das Zimmer sofort bezugsfertig und sauber, ordentlich und hat eine schöne, große begehbare Dusche sowie ein schönes, großes Bett. Eine kleine Küche inkl. Kühlschrank ist auch vorhanden, so dass Thomas gleich losstürmt, um kaltes Bier zu besorgen. Endlich gönnen wir uns die heißverdiente Dusche.

Unser Hotel: Wyndham Vacation Resorts Asia Pacific Sydney

Unser Hotel: Wyndham Vacation Resorts Asia Pacific Sydney

Unser Hotelzimmer

Unser Hotelzimmer

Jetzt heißt es nicht müde werden, schließlich ist es erst Vormittag und der ganze Tag liegt noch vor uns.
Deshalb ziehen wir uns gleich Sommerklamotten an und gehen zu Fuß zum Darling Habour. Dort ist es wunderschön und Australien zeigt sich gleich von seiner schönsten und sonnigsten Seite. Direkt am Hafen gönnen wir uns erst mal beim Subway ein schönes Sandwich und schmieden die weiteren Pläne für den Tag. Auf dem Weg zur Habour Bridge und zur Oper kaufen wir noch schnell Shampoo, Spühlung und Haarschaum für mich ein, die wegen der Gewichtsgrenze zu Hause gelassen werden mussten. Einen Supermarkt suchen wir überall vergeblich. Stattdessen gibt es überall kleine Lädchen, so gross wie Tante-Emma-Läden (Convinience Stores), mit meist asiatischen Besitzern. Die Stadt ist erstaunlich hüglich und kommt uns vor wie eine Mischung aus San Franzisco und London! Es ist wunderschön und die Menschen freundlich und gut gelaunt.

Unser erster Blick auf die Habour Bridge

Unser erster Blick auf die Habour Bridge

Am Habour werden wir mit Aboriginal Musik empfangen. Passend zur Kulisse. Ein Ureinwohner spielt dort auf seinem Digeridoo und verkauft CDs. Wir kaufen uns gleich eine, wir können sie gut für unseren Videofilm gebrauchen!

Die passende Musik zum Hintergrund

Die passende Musik zum Hintergrund

Die Oper und die Bridge präsentieren sich von ihrer besten Seite und das Wasser glitzert vor dem blauen Himmel!

Die Oper

Die Oper

Sven, unser Reiseschaf, war auch mit dabei!

Sven, unser Reiseschaf, war auch mit dabei!

Heiß ist es in der Sonne auch und ich bedaure schon, die Sonnencreme im Hotel liegen gelassen zu haben. Aber wer rechnet schon damit? Hier werden die Blätter schon braun und fallen langsam zu Boden, in Deutschland sind gerade die ersten Blüten an den Zweigen. Schon komisch! Thomas Rücken macht ihm zu schaffen und er ist außergewöhnlich mürrisch. Ich überrede ihn schließlich nicht zu Fuß, sondern mit dem Bus zum Hotel zurück zu fahren, schließlich haben wir extra den Travel Pass gekauft! Nach einigem Suchen, finde ich auch den richtigen Bus und die passende Bushaltestelle heraus. Der Bus fährt gerade ein, als wir fündig geworden sind. Auch der Busfahrer ist sehr freundlich. Im luftigen Bus geht's Richtung Hotel. Vorher kaufen wir noch ein bisschen Eistee und meine ersten TimTams. So gut schmecken sie mir aber auch wieder nicht, hatte mehr erwartet...! Vermutlich muss man sie einfach mit Milch zu sich nehmen.

Im Hotelzimmer überspielt Thomas die Aboriginal Musik noch auf meinen MP3 Player, nimmt eine von mir aufgezwungene Schmerztablette und verfällt in Tiefschlaf. Ich sitze hellwach hier und schreibe Tagebuch. So eine Schlaftablette während des Fluges hilft doch eindeutig, den Jetlack zu überlisten. Aber auf mich hört ja keiner....!

Nachdem ich vor lauter Warten auch für eine kurze Weile eingeschlummert bin, zwingen wir uns aufzustehen. Zu Fuß geht es durch den Hyde Park Richtung "The Rocks", um ein Restaurant für's Abendessen zu finden. Wir schaffen es aber nur bis Circular Quay, wo wir aber kein passendes Restaurant finden. Erschöpft setzen wir uns in einen Bus nach Darling Habour. Dort hatten wir einige nette Restaurants gesehen. Der Bus fährt aber zu weit. Deswegen wollen wir eigentlich eine Station mit der MonoRail Bahn zurück fahren. Die akzeptiert aber unser Ticket nicht. Also wieder zu Fuß zurück. Im Darling Habour essen wir im Food Court bei Kentucky Fried Chicken zu Abend. Auf dem Rückweg genießen wir die Abendstimmung und das wunderbare Licht der untergehenden Sonne.

Darling Habour im Abendlicht

Darling Habour im Abendlicht

Zu Fuß geht es wieder zum Hotel.

Im Hotel genießen wir noch eine Dusche, besprechen den morgigen Tag und fallen um 20.00 Uhr völlig erschöpft ins Bett. Der Jetlack holt mich um 1.00 Uhr und dann endgültig um 4.00 Uhr morgens ein. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Ich habe Hunger!

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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 24.03.2008
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 01.05.2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Heilwig Sandhagen berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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