um die welt mit Thomas und Danny

Reisezeit: September 2005 - Juli 2006  |  von Danny und Thomas / Schönfeld und Grab

Australien (Hauptaufenthalt): Australien - Kalgoorlie

Jetzt wird's Scha(r)f

Es hieß es also auf nach Kalgoorlie. Diese Goldgräberstadt liegt rund 600km östlich von Perth mitten im Nichts. Da wir mit unserem Auto nicht ganz so schnell fahren können (sonst schluckt der alte Gaul zu viel Benzin), hat es uns mit kleineren Stopps rund 10h gedauert. Wir wussten von der Station nur, dass sie einige Kilometer außerhalb der Stadt liegt. Nachdem wir uns dann durchgefragt hatten, ging's völlig ins Nirgendwo. Nach rund 10km hörte die asphaltierte Straße komplett auf und wir holperten auf waschbrettartigen, festgefahrenen "Waldwegen", vorbei an einigen toten Kängurus und ausgebrannten Autowracks immer weiter ins Ungewisse. Als wir nach weiteren 35km schon die Hoffnung aufgegeben hatten, konnten wir dann doch noch ein Licht ausmachen. Dieses Licht führte uns dann zur ersehnten Bleibe.

Ein kleiner Teil der Mt Monger Station beim Sonnenuntergang.

Ein kleiner Teil der Mt Monger Station beim Sonnenuntergang.

Mt Monger Station

Mt Monger ist eine kleine Station die hauptsächlich Schafe zur Wollgewinnung züchtet. Ein Anwesen wird bis zu einer Größe von einigen hundert Hektar als Farm bezeichnet und eine Station beginnt bei rund 330000 Hektar, das sind 800000 Acres (trifft hier gerade zu). Zu guten Zeiten hatte die Station 25000 Schafe. Durch eine anhaltende Dürre ist die Anzahl allerdings auf weniger als 6000 Schafe gesunken, was das Überleben der Betreiber doch etwas ungewiss macht.Einen netten "Nebenverdienst" bringen die wilden Ziegen und Arbeiten für die Minen ein. In dieser Gegend scheint es ein Hobby zu sein Ziegen zu jagen, dadurch flüchten die ausgesetzten Ziegen, welche sich übrigens prächtig vermehren, an "vermeintlich" sicherere Plätze, wie z.B. die Mt Monger Station. Im besten Jahr wurden hier etwa 25000 Ziegen gefangen und für je 20$ nach Asien verkauft.

Auf jeden Fall wurden wir herzlich empfangen und gleich mit Allem vertraut gemacht. Die Regeln sind ganz einfach, "fühlt Euch wie zu Hause!" hieß es, dort ist der Kühlschrank und den Rest bekommt Ihr mit der Zeit mit. Da die Station rund 50km von Kalgoorlie entfernt liegt gibt es hier keinen Stromanschluss an das Stadtnetz. Der benötigte Strom wird durch einen Dieselgenerator selbst erzeugt. Auch mit dem Trinkwasser ist es hier ein wenig anders. Gleich nach unserer Ankunft hat sich Danny ein Glas Wasser gegönnt. Als dann aus dem Wasserhahn eine leicht bräunliche Flüssigkeit raus kam, hat er nur mal eben nachgefragt was denn mit dem Wasser los sei! Es hieß nur: "Keine Angst, bis jetzt hat es uns nicht umgebracht!" Wenn es hier einmal regnet, wird das Wasser in vielen großen Dämmen aufgefangen und gespeichert. Regenwasser dient hier zu Frischwasserversorgung und egal ob man sich die Zähne putzt, was trinkt, Wäsche wäscht oder duscht, das Wasser hat immer diese kleine farbliche Abweichung.

In den ersten Tag haben Sie uns noch ein wenig geschont, ein bissel Motorrad fahren, die Station anschauen usw. aber schon am nächsten Morgen ging es voll los.
Nur damit Ihr nicht denkt, dass wir hier nur faulenzen und es uns gut gehen lassen (obwohl das unser angestrebtes Ziel ist) geben wir Euch mal einen etwas ausführlichen Tagesablauf auf der Station.

Tagesablauf auf einer Station während der Scherzeit

4:45 aufstehen, es dämmert schon
5:00 Generator startet, d.h. ab jetzt ist Licht und Strom da
5:05 Frühstück: Cornflakes mit Milch, dazu Kaffee oder Tee. Anschließend die Wasserflasche oder den Trinkrucksack mit Eis, Wasser und etwas Fruchtgeschmack auffüllen, noch schnell etwas Sonnencreme an die wichtigsten Stellen und der Tag kann beginnen.
5:30 Anfang Arbeit
Jeder schwingt sich auf sein Arbeitsmopet und los geht's. Mit bis zu 90km/h geht's auf
dirt roads viele Kilometer zu den Schafen. Heute mustern (zusammentreiben) wir mit ?Hektar (20km² wenn ich mich nicht irre) ein relativ kleines peddock (Abschnitt/Weide). Einer der Arbeiter fliegt mit dem Flugzeug über das Gebiet und gibt den Leuten auf den Motorrädern Anweisungen. Jeder gibt per Funk seine Position durch und der Pilot gibt die Richtung zu den Schafen an. Wir sind insgesamt 5Leute mit dem Motorrad und versuchen die verstreuten Schafe zu einem großen mob (Herde) zusammen zu treiben.

Schafe, Schafe und noch mehr Schafe

Schafe, Schafe und noch mehr Schafe

Die ersten 2-3 Stunden ist das ja auch noch Spaß, denn man kann schon ein wenig durch die Gegend heizen, immerhin gibt es hier Hügel, Wälder, weite Flächen die nur mit Büschen bewachsen sind, tiefe ausgetrocknete Flussbetten und vieles mehr! Aber wenn der mob erstmal zusammen getrieben ist und man dann 4 Stunden im ersten und zweiten Gang hinter den blöden Schafen hinterher fährt, wird die ganze Sache zu Arbeit!

...nun muss der mob nur noch ins nahe gelgene peddock.

...nun muss der mob nur noch ins nahe gelgene peddock.

Dazu gehört auch, dass man kranke oder faule Tiere auf dem Motorrad transportiert

Danny, der alte Retter. An die Knie hat er auf jeden Fall nicht gefroren.

Danny, der alte Retter. An die Knie hat er auf jeden Fall nicht gefroren.

und hinter der Herde hinterher fährt oder die Schafe mit zusammen gebundenen Beinen an bestimmten Plätzen vorübergehend deponiert! Diese Schafe werden dann später mit dem Pickup eingesammelt.

Hier die abgespeckte Version eines Road-Trains. Man beachte die Schafe AUF dem letzten Anhaenger. Was soll man auch machen, wenn im Haenger kein Platz mehr ist. Aber keine Angst, die Schafe waren natuerlich mit einem Seil gesichert .

Hier die abgespeckte Version eines Road-Trains. Man beachte die Schafe AUF dem letzten Anhaenger. Was soll man auch machen, wenn im Haenger kein Platz mehr ist. Aber keine Angst, die Schafe waren natuerlich mit einem Seil gesichert .

Dann beachte man noch die Sonne, die hier gnadenlos mit 30-40°C auf einen einprasselt und den Staub den die Tiere aufwirbeln. Und bei mehreren 1000 Füßen ist das eine ganze Menge!

Nachdem nun die Schafe in nahe gelegene peddock´s getrieben wurden geht es zurück zur Scherstation. Dort scheren 4 Leute bis zu 640 Schafe am Tag.

Akkordarbeit im Scherstall!

Akkordarbeit im Scherstall!

Unsere Aufgabe ist es, den Scherern immer genügend Schafe zur Verfügung zu stellen. Also wird von zeit zu zeit in die nahe gelegenen peddock's gefahren und neue Schafe geholt. In der Zwischenzeit werden die geschorenen Schafe behandelt. Diese werden mit verschiedenen Chemikalien gegen Flöhe und Fliegen eingesprüht, an den Ohren markiert, die Schwänze abgeklemmt, nach Bock, Widder und Liese sortiert usw. usw. usw.

Scheiss Chemie... aber noetig!

Scheiss Chemie... aber noetig!

In ein paar Wochen bist du kein "longtail" mehr!

In ein paar Wochen bist du kein "longtail" mehr!

Typisches Muttiphoto!

Typisches Muttiphoto!

12:30 kurze Mittagspause
13:00 weiter mit den Schafen
Da bei so vielen Tieren auch immer kranke, oder durch die Trockenheit geschwächte dabei sind, wird fast jeden Tag eine Ladung Schafe zu einem Loch gebracht und dort mit einem Schnitt durch die Kehle getötet, falls sie nicht schon tot sind. Auch das Schlachten von Schafen gehört natürlich mit dazu, immerhin will ja das nächste BBQ gerettet sein!

Wie soll man die schweren Otzen den sonst transportieren.

Wie soll man die schweren Otzen den sonst transportieren.

Das hier alles etwas lockerer zugeht wurde uns mal wieder bewusst, als wir indem gerade noch von uns benutzten Wäschekorb die stark zusammen dezimierten Reste des geschlachteten Schafs vom Nachmittag wieder fanden...na denn Mahlzeit .
17:30 Die Scherer machen Feierabend.
Die fertigen Tiere müssen mit dem Motorrad oder mit einem großen Truck wieder in die ursprünglichen peddock's gebracht werden.

lucky sheep! Diese muessen den Weg nicht zurueck laufen, obwohl die Fahrt mit dem """LKW"""??? nicht angenhmer wird!

lucky sheep! Diese muessen den Weg nicht zurueck laufen, obwohl die Fahrt mit dem """LKW"""??? nicht angenhmer wird!

19:00 Feierabend und es ist auch schon langsam dunkel.

endlich geschafft, nach 12h mustering!

endlich geschafft, nach 12h mustering!

Schnell duschen und die tägliche Ration Bier und Fleisch vom Grill konsumieren. Noch die Startzeit und die Arbeit für den nächsten Tag klären und schon ist der Tag vorbei.
21:00 Todmüde ins Bett fallen und noch im Flug einschlafen
22.15 Der Generator geht aus und somit ist jetzt der Strom weg und Nachtruhe verordnet.

Um noch mal auf das Station- Areal zurück zu kommen. Zu diesem gehört unter anderem auch die Hälfte eines riesigen Salzsees. Im Vorbeifahren erzählte uns Brandon (Chef) über Funk, dass hier vor nicht allzu langer Zeit versucht wurde, den Geschwindigkeitsweltrekord mit einem Raketenfahrzeug zu brechen. Es blieb allerdings nur bei dem Versuch. Ebenfalls interessant ist, dass quer durch Mt Monger die frühere Eisenbahnlinie Perth-Kalgoorlie führte (bis etwa. 1960). Über diese Transportmöglichkeit wurde zu der Zeit alles Überlebensnotwendige und natürlich jede Menge Goldgräber nach Kalgoorlie gebracht.
Selbst jetzt kann man hier noch die alten Schwellen und verschiedenste Überbleibsel der "Golddigger" finden. Vor allem den Metallgegenständen scheint das Klima fast gar nichts auszumachen. Des Weiteren ist man von unzählig vielen kleinen Minen (Gold, Nickel, Silber,sogar Uranium ...) umzingelt. Von alten verlassenen Minen bis hin zu neueren Minen ist alles vorhanden. Mann muss sogar beim Fahren durch den Busch aufpassen, denn hinter jedem kleinen Erdhügel könnte es mehrer hundert Meter tief in einen Minenschacht gehen (ohne jegliche Absperrung!)!
Nachdem wir nun über eine Woche ohne Pause gearbeitet haben, ist die Schersaison jetzt beendet. Der Tage verläuft nun wieder etwas mehr gemütlich und es werden die verschiedensten Sachen erledigt. Auch wollen wir in den nächsten Tagen die Stadt Kalgoorlie besuchen aber dazu später mehr.

nach dem Eintreiben werden die Schafe sortiert

nach dem Eintreiben werden die Schafe sortiert

noch ahnen sie nichts von ihrem Glueck

noch ahnen sie nichts von ihrem Glueck

Schaf angezogen

Schaf angezogen

Schaf ausgezogen

Schaf ausgezogen

die Wolle wird nach Qualitaet sortiert und in 180kg Ballen gepresst

die Wolle wird nach Qualitaet sortiert und in 180kg Ballen gepresst

Antworten für das Quiz:

Leider haben wir ja etwas gebraucht um unser Quiz aufzulösen aber besser spät als nie! Wir haben uns gefreut, dass so viele von Euch sich über dieses schwerwiegende Problem Gedanken gemacht haben. Es gab sogar einige Antworten die die richtige Lösung beschrieben haben. Auch die etwas mehr phantasievollen Gästebucheinträge haben uns ganz gut zum schmunzeln gebracht. Speziell dem Paul möchte ich (Thomas) für seine ausführliche Antwort danken, viel besser hätte man es auch nur schwer beantworten können !
Wir werden uns sicher noch einige weitere Fragen einfallen lassen um Euch geistig fit zu halten. Wie wär's denn mit: dreht sich der Wasserstrudel nun links oder rechts herum oder ist es überall auf der Erde gleich? Vielleicht kann ja jemand mal eine wissenschaftliche Erklärung für die Wasserstrudelhypothese schreiben.
Und da es wirklich schon eine Weile her ist, hier noch einmal die letzte Frage:

Frage:
Woran erkennt man, dass über Australien die Ozonschicht kaum noch vorhanden ist???
Antwort:
A Sonnencreme gibt es erst ab LSF 100 zu kaufen.
B Man bekommt schon 6Uhr morgens einen Sonnenbrand
C Sogar Thomas bekommt einen Sonnenbrand
D Die Bäume werden mit Sonnenschutz eingesprüht

Quizantwort

A
Ist natürlich falsch!
LSF 100 erreicht man wahrscheinlich nur wenn man sich mit einer 10cm dicken Schicht sonnenundurchlässiger
Lasur einstreicht!!!
B
Auch wenn wir am anderen Ende der Welt sind, 6 Uhr morgens ist es hier noch dunkel wie im Bärenarsch (war es zumindest zur Zeit der Fragestellung)! Diese ist also auch falsch!
C
Ich bin auch nur ein Mensch und ohne Sonnenschutz bekommt hier Jeder einen Sonnenbrand!
D
Richtig, frisch gepflanzte Mangobäume werden mit einer kupferhaltigen Emulsion eingesprüht und somit vor der aggressiven Sonnenstrahlung geschützt. Dieser Schutz ist so lange notwendig bis sich die junge Pflanze an die
Gegebenheiten angepasst hat.

So jetzt haben wir also dem Rätsel ein Ende gemacht.

2. Teil von der Mt Monger Station

Wo fange ich am Besten an? Gut, die letzten Schafe waren also geschoren und wir bekamen endlich den ersten langersehnten freien Tag.

Wollpakete, alle um die 180kg schwer!

Wollpakete, alle um die 180kg schwer!

Wir standen eigentlich schon arbeitsfertig auf dem Hof, durften uns aber dann entscheiden, ob wir den Tag frei haben möchten oder lieber arbeiten wollen. Dass uns die Entscheidung nicht allzu schwer fiel, muss ich wohl nicht betonen. Im nächsten Moment saßen wir also schon im Bus und donnerten die besagte "dirt road" in Richtung Kalgoorlie.

Bus vor Abraumhalte des Super Pits

Bus vor Abraumhalte des Super Pits

Unsere erste Anlaufstelle war eine stillgelegte Mine, welche jetzt für Touristenzwecke umgebaut ist -"hall of fame". Für schlappe 17,50$ Eintritt musste beim Goldwaschen mindestens eine Zahnfüllung raus springen (der Preis versteht sich natürlich inkl. Studentenrabatt!). An einem künstlich angelegten Bächlein konnte man sich dann also ein paar Jahrzehnte zurück versetzen und mit dem typischem Goldgräberutensil (Teller und Blechdose) sein Glück versuchen.

Bis jetzt darf es nur eine sehr kleine Blombe sein!

Bis jetzt darf es nur eine sehr kleine Blombe sein!

Im Anschluss daran ging es 36m mit dem Minenaufzug in die Tiefe (von 395m Gesamttiefe).

really down under

really down under

Dort erfuhren wir eine ganze Menge über den Arbeitsalltag und die Geschichte der Mine. In den Anfängen der Untertageminen lag das Höchstalter eines Arbeiters bei 29 Jahren. Die Ursachen waren auf der einen Seite die Knochenarbeit mit Hacke und Schubkarre und auf der anderen Seite der Staub. Soviel also zu unseren Plänen evtl. noch mal in der Mine zu arbeiten. Wieder am Tageslicht angekommen, ging es weiter zur "Goldschmelzdemonstration".

1 Unze (ca. 31g)pures Gold

1 Unze (ca. 31g)pures Gold

Endgültig vom Goldfiber gefasst, konnten wir dem kleinen Goldbächlein doch noch ein paar Schätze abjagen. Ausgehungert machten wir uns dann in die City von Kalgoorlie und schlugen uns für 14,-$ den Bauch so voll wie wir nur konnten (ganz klares Minusgeschäft für den Betreiber). Ein wenig Sightseeing, Einkaufen und Internet und schon waren wir wieder auf dem Rückweg zu unseren geliebten Schafen.
Das darauf folgende Wochenende war dann komplett frei und wir hatten uns eine Menge vorgenommen. Am Samstag besuchten wir unter anderem den "super pit":

Ein gigantisches Loch, mit dem Abmaßen 3,20km x 1,30km x 0.33km (Länge x Breite x Tiefe), in dem Gold abgebaut wird. Von der Besucherplattform erscheinen einem die Trucks wie Spielzeugautos, wiegen aber in Wirklichkeit 166t und können 225t laden... ja, dass ist beeindruckend! Normalerweise wird einmal am Tag der "blast" (Sprengung) durchgeführt, um das goldhaltige Gestein aus dem Felsen zu lösen. Um 5 p.m. war der blast für Samstag angesetzt. Etwas verwirrend wurde dieser schon 4:50 p.m. gezündet und als sei das nicht schon gemein genug, auch noch in der anderen Richtung, als in die alle hin starrten.

gegenwaertig ca. 330m tief

gegenwaertig ca. 330m tief

Am Abend erfuhren wir dann von einer netten alten Dame, dass Kalgoorlie schon von so vielen alten Minengängen untergraben ist, dass die Stadt wahrscheinlich irgendwann in einem großen Loch verschwindet (Falls jemand ein Buch schreiben oder einen Film drehen will, hier ist der Stoff dazu!!!).
Später besuchten wir dann noch den sagenumwobenen "wild west salon", welcher aber mehr west als wild war. Unser Bulli diente dann in der Nacht als komfortable Schlafunterkunft und frisch wie eh und je machten wir noch die letzten "Touri-Atractions" von KL unsicher.
Die darauf folgenden Tage arbeiteten wir mit John zusammen. Wie bereits erwähnt befinden sich auf der Station nicht nur Schafe und Ziegen, sondern auch jede Menge Minen. Diese wiederum haben gelegentlich Aufträge für Mt Monger und sichern gerade in diesen dürren Jahren einen guten Nebenverdienst. Wir arbeiteten also mit John zusammen in der Schweißwerkstatt an diversen Minenaufträgen. Der erste Auftrag war die Herstellung eines "Riesensiebes", mit welchem Geröll kleiner 50mm ausgesiebt werden kann. Wer schon mal mit dem heimischen Kompostdurchschlag gearbeitet hat, stelle sich diesen bitte vierfach vergrößert und ca. 4 Tonnen schwer vor, dann bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon. Zum Glück sind wir ja hier in Australien und einen Schweißerpass oder sonstige Nachweise werden hier durch die Frage ersetzt: "Hast Du das schon mal gemacht?". Und so arbeiteten wir mit dem Schneidbrenner und Schweißgerät, bogen tonnenschwere Stahlträger und konnten sogar mit ein wenig Trigonometriekenntnissen zum Gelingen beitragen.

stahlharte Muskeln neben stahlharten Eisentraegern

stahlharte Muskeln neben stahlharten Eisentraegern

Des Weiteren bauten wir so genannte "monkeys":

Monkeys werden benötigt um Stromkabel im Minenschacht herabzulassen. Dazu befestigt man den monkey am Ende des Kabels und lässt das Kabel den Schacht herab. Dieser dient nun zum einen als Gewicht und zum anderen leitet er das Kabel besser durch "Kurven". Die Minenschächte gehen nicht immer gerade herunter, da wenn einmal eine Goldader gefunden ist, dieser "hinterher gehackt" wird.

6 Monkeys

6 Monkeys

Fünf der Affen hatten wir dann in zwei Tagen zusammen gebrutzelt, um nur einen Tag später von der Mine zu erfahren, dass diese nicht richtig funktionieren und ein Neuer her muss (mal schnell 2000,-$ verblasen!). Keine Angst, nicht unser Fehler, die Konstruktion wurde von der Mine vorgegeben.
Mitten in der Woche nach Feierabend war "Mt Monger fried chicken" angesagt. Mit ein paar kühlen Bier in der Hand auf die Ladefläche vom Pickup gesprungen und ab ging es zum Hühnerstall. Im Handumdrehen (wortwörtlich) hatten dort sämtliche Hühner ausgegackert und landeten in einem Sack. Wir hielten die ganze Zeit einen dezenten Abstand zum Hühnerghetto, weil wir schon am ersten Tag auf der Station Bekanntschaft mit den Untermietern der Hühner gemacht hatten... FLÖHE. Umso größer war dann die Freude, als wir unsere stolzen Hühnerjäger beim Flöhe suchen beobachten durften.

wer Huehnern den Hals umdreht muss mit der Rache der Untermieter rechnen

wer Huehnern den Hals umdreht muss mit der Rache der Untermieter rechnen

Mit dem Sack voller Hühner ging es dann ein wenig auswärts, wo dieser mittels Diesel und Trockenholz ein nettes Feuerchen abgab (falls Tierschützer unter uns sind, die Hühner waren dermaßen von Flöhen verseucht, dass Niemand nur daran gedacht hätte diese noch zu essen).

Mt Monger fried chicken

Mt Monger fried chicken

So ging dann wieder eine Arbeitswoche ins Land, nun schon die Dritte. Samstag arbeiteten wir noch bis Mittag und nutzten den restlichen Tag um unseren Bus wieder zusammen zu bauen.

die uebrig gebliebenen Schrauben haben wir sicherheitshalber mal mitgenommen

die uebrig gebliebenen Schrauben haben wir sicherheitshalber mal mitgenommen

Diesen hatten wir etwas zerpflückt, um Lautsprecher anzuklemmen, Radio und Kühlbox an die zweite Batterie anzuschließen und alles noch mal auf Standfestigkeit zu prüfen. Sonntags ging es dann über Kalgoorlie nach Coolgardie. Eine der ersten, ums 19. Jahrhundert rum, florierenden Goldgräberstädte, welche heute fast ausgestorben ist, aber immer noch den Geist der alten Tage trägt.

prisenor tree: so oder aehnlich erging es den Boesewichten vor nicht allzu langer Zeit

prisenor tree: so oder aehnlich erging es den Boesewichten vor nicht allzu langer Zeit

Die Stadt ist gezeichnet von historischen Hinweistafeln, Überbleibseln aus vergessenen Tagen und Strassen die so breit sind wie eine Flugzeuglandebahn.

der A380 haette hier keine Probleme zu landen

der A380 haette hier keine Probleme zu landen

Die ersten Siedler kamen oft mit riesigen Kamelkarawanen und diese benötigten den Platz um zu wenden.

Letzte Arbeitswoche!!!!
Diesmal wartete auf uns die gute alte Gartenarbeit und die gab es hier in Hülle und Fülle. Nachdem wir nun alle 3 Wohnhaeuser der Station und deren Gaerten auf Vordermann gebracht hatten, war alle Arbeit getan und unsere 4 Wochen vorbei.

Australien wir kommen

Roadtrain mit schlappen 3 Anhaengern, 
wie gross war wohl der laengste Roadtrain?

Roadtrain mit schlappen 3 Anhaengern,
wie gross war wohl der laengste Roadtrain?

Rätsel

Was befindet sich in dieser Flasche?
Da Ihr uns beim letzten Rätsel schon Eure Kreativität bewiesen habt, geben wir ausnahmsweise mal keine Antwortmöglichkeiten vor. Viel Spass!

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ihr seid alle herzlich eingeladen, hier auf www.umdiewelt.de, uns einmal um die Welt zu begleiten. Starten wollen wir am 1. September 2005 und Ende Juli 2006 wieder in der Heimat einschlagen. Da wir immer für jeden Spaß zu haben sind wird es für Euch sicher nicht langweilig!
Details:
Aufbruch: 01.09.2005
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 31.07.2006
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Cameron Highlands
Singapur
Australien
Outback
Australien: Tiere
Neuseeland
Chile
Bolivien
Argentinien
Der Autor
 
Danny und Thomas / Schönfeld und Grab berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Danny und Thomas sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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