Australien, mit dem Camper durch "Down Under"

Reisezeit: Januar - März 2013  |  von Esther und Hardy

AUSTRALIEN: Kennett River - Melbourne

km-Stand 27.455

Gestern abend haben wir noch einen Strandlauf gemacht, wir waren die einzigen Personen dort. Der Platz ist wirklich sehr idyllisch und hat uns gut gefallen. Nachts hatten wir wieder diesen unbeschreiblichen Sternenhimmel und haben nichts außer dem Meeresrauschen gehört - Schlangen haben wir übrigens nicht eine einzige gesehen .

Heute früh hatte Hardy nichts anderes zu tun, er war in Sachen "Vögel" auf dem Campground unterwegs, und hat versucht, die hier umher fliegenden Gefiederten auf Fotos festzuhalten - Papageien und andere Sittiche, grünbunt, schwarzbunt, groß oder klein......

Menschenleer - das Wasser hat eine erfrischende Temperatur

Menschenleer - das Wasser hat eine erfrischende Temperatur

Irgendwann sind wir aber losgefahren, immer noch auf der Ocean Road. Die Otway Ranges mit ihren dichten Wäldern reichen in Fahrtrichtung bis an die Straße heran, herabgefallene Felsbrocken markieren den Randstreifen - man ist ganz schön am kurbeln beim Fahren. In den kleineren Ortschaften viele tolle Häuser mit unverbaubarer Meersicht. In Aireys Inlet bei einem Kurzstopp den Leuchtturm angesehen. In Torquay, Australiens "Surferhauptstadt", konnten wir den unzähligen Surfern bei mehr oder weniger gelungenen Versuchen des Wellenreitens zuschauen.

Aireys Inlet

Aireys Inlet

Torquay

Torquay

Aber irgendwann mussten wir nach Melbourne - ich hatte mir schon vor vielen Wochen Gedanken wegen der Toll-Roads gemacht, und wie man sie vermeiden kann. Mein Mann hat sich den Weg zum BIG4 Campground in Coburg (einem Stadtteil Melbournes) ohne Toll-Roads ausdrucken lassen, außerdem vertraut er seinem intelligenten Mobile - ich bin in so was sehr pessimistisch. Schon lange vor der Abfahrt zum Holiday Park kamen bereits die Hinweise auf "Toll Road", mein Blutdruck stieg leicht an, ich wurde unruhig - aber die Abfahrt "Coburg" ist wirklich die allerletzte, bevor man bezahlen muß. Andererseits hat man immer noch 2 Tage Zeit, die Maut nachträglich zu begleichen. Und der viele Verkehr auf den breiten Highways in die Stadt, das sind wir schon gar nicht mehr gewohnt.....ich glaube, mir gefällt das ländliche und einsame Australien besser.

Der Holiday Park ist gut belegt, das kannten wir bisher nur von Adelaide. Das Internet geht hier z.Zt. nicht, Ausfall für ungefähr eine Woche, wurde uns an der Rezeption mitgeteilt, schade.

Ab morgen ist Melbourne-Sightseeing angesagt, das wird bestimmt wieder anstrengend.

Vom Campground zieht es sich, bis man erst einmal zu Fuß an die Haltestelle der Straßenbahn 112 kommt, die normalerweise bis in die Innenstadt durchfährt. Seit Anfang 2013 kann man in Bussen und Bahnen keine Tickets mehr lösen. An vielen Verkaufsstellen, z.B. der Post oder den 7/11-Läden, muß man sich eine Myki Card für 6 $ kaufen und die dann entsprechend aufladen lassen. Samstags und Sonntags kostet das 3,50$, von Mo-Fr 7$ pro Tag und Person als Tagesticket. Damit kann man praktisch überall unterwegs sein. Das war auch schnell erledigt, aber bei unserem Glück heute, keine Tram. Wegen Bauarbeiten war ein Bus-Ersatzverkehr eingesetzt, der durch den starken Verkehr für diese Strecke 1 1/2 Stunden gebraucht hat.

Auf der Fahrt sind wir durch Viertel gefahren worden, die wir sonst nicht gesehen hätten. In Melbourne selbst standen natürlich der Federation Square, Flinders Street Railway-Station, der Bahnhof mit einer der schönsten Fassaden Australiens, und der Queen Victoria Market (seit 1869), der unter einem riesigen Hallendach mal wieder alles was man sich vorstellen kann, anbietet, auf dem Plan.

Recht praktisch ist in der Stadt der kostenlose City Tourist Shuttle, der an 13 Stopps die wichtigsten Punkte der Stadt anfährt. Entsprechende Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten bekommt man mit auf den Weg. Außerdem fährt eine alte Straßenbahn, die City Circle Tram, einen Rundkurs, deren Benutzung ebenfalls kostenlos ist. Wir haben beide Möglichkeiten ausgiebig genutzt.

Am Nachmittag sind wir noch bis zum Victoria Harbour/Docklands gefahren, natürlich auch hier wieder viele Shoppingmöglichkeiten. In der Innenstadt fallen die mit orangenen Westen bekleideten Personen auf, an die man sich als Tourist mit Fragen wenden kann, falls das in den Visitor Centers angebotenen Info-Material nicht ausreichen sollte.

Der Abschluß war ein Besuch des Eureka Skydeck 88, der höchsten Aussichtsplattform der südlichen Hemisphere auf ungefähr 300m Höhe. Auf die Benutzung der "Edge", einem heraus schiebbarem Glasteil mit freier Durchsicht nach unten, habe ich verzichtet, Wartezeit eine halbe Stunde, außerdem war es mir auch so hoch genug.

Flinders Station mit alter City Tram im Vordergrund

Flinders Station mit alter City Tram im Vordergrund

Für meinen lieben Mann hatte sich das weitere Sightseeing für heute erledigt, das hatte ich aber gestern schon kommen sehen, also bin ich allein los. Vorsorglich hatte ich einen Schirm mitgenommen, die ganze Nacht hatte es mehr oder weniger geregnet.
Aber Glück gehabt - als ich mit dem Visitor Shuttle angekommen war, herrlicher Sonnenschein am Botanic Garden und dem gegenüber gelegenen Shrine of Remembrance, das der gefallenen Soldaten gedenkt, an dem gerade eine Militärparade abgehalten wurde.

Der Spaziergang durch den Botanic Garden, der sehr weitläufig angelegt ist, hat doch länger gedauert, als ich gedacht hatte. Mittags bin ich mit dem Shuttle Bus zum Federation Square gefahren und habe im Visitor Center erst mal kurz unsere Mails abgerufen, bevor ich dann eine Tram Richtung China Town genommen habe. In der Little Bourke Street leider kein Durchkommen, chinesisches Neues Jahr, das wurde überall entsprechend gefeiert. Zu Fuss weiter zum Parliament House und Old Treasury Building, bevor es wieder zum Campground zurück ging. Mein Hardy hatte sich erholt und er war wieder einigermaßen fit, dafür war ich echt fertig mit der Welt......

Little Bourke Street, Chin. Neues Jahr - kein Durchkommen

Little Bourke Street, Chin. Neues Jahr - kein Durchkommen

Am Abend haben wir noch länger mit Jenny, einer jungen Frau, die sich mit Work and Travel in Australien aufhält, zusammen gesessen und unseren Wein mit ihr geteilt. Unsere Myki Cards haben wir ihr auch überlassen. Sie hat gerade Besuch aus Deutschland von Papa und Oma und kutschiert diese mit einem alten kleinen Camper durch das Land.

Morgen versuchen wir, ohne Maut aus dieser Stadt zu kommen, danach geht es ganz langsam weiter entlang der Küste.

© Esther und Hardy, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach längeren Überlegungen, fliegen wir nun zum ersten Mal nach Australien, weil wir dort eigentlich auch schon immer mal hin wollten. Die Entscheidung, das Land mit einem Camper zu bereisen, war schnell getroffen, denn damit sind wir unabhängig und flexibel unterwegs.
Details:
Aufbruch: 16.01.2013
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 24.03.2013
Reiseziele: Australien
Singapur
Der Autor
 
Esther und Hardy berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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