Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....

Reisezeit: Februar 2013 - August 2015  |  von Manuela A.

Sale bis Melbourne 06.04.2014

Ich war etwas zu faul, irgendwie fand ich keine Zeit zum Schreiben (wie geht denn sowas ?) , deshalb ab jetzt Streckenabschnitte im Zeitraffer! Es ist aber nicht nur die Faulheit schuld, wir hatten auch seit Wochen keine gute Internet Verbindung mehr. Kurze e-mails zu schreiben dauerte Stunden, da haben wir den Kontakt zur Aussenwelt so gering wie möglich gehalten.
Einzelne Städte werden jetzt nur kurz erwähnt, sie haben jedoch grundsätzlich alle ihren persönlichen Reiz gehabt und wir sind oft einige Tage dort geblieben ( falls zufällig irgendjemand eine Stadt besonders interessiert, einzelne Anfragen werden gerne so gut wie möglich bei Gelegenheit beantwortet).
Sale, die Stadt mit der für uns lebenswichtigen Hauptattraktion: ALDI. Die normalen Attraktionen waren ein schöner Weg durch Wetlands und eine historische Schwingbrücke.
Tarra Bulga Nationalpark: Empfehlung eines Einheimischen, diesen Regenwald (er wird als "kalter Regenwald" bezeichnet) darf man nicht verpassen. Riesige Farnbäume, bemooste Steine, kleine Bäche, ein toller üppiger grüner Dschungel. Muss man gesehen haben!!!
Dort hatten wir, für uns völlig überraschend und unerwartet plötzlich auch wieder Blutegel an den Füssen. Die waren allerdings nicht so fix und anhänglich wie seinerzeit ihre Kollegen auf Borneo, und liessen sich dementsprechend leicht entfernen. Glück gehabt.
Der grosse, für diese Gegend berühmte Nationalpark Wilsons Promontory war unser nächstes Hauptziel. Wir übernachteten direkt im Park (32 Dollar die Nacht, sehr gut ausgestatteter Campingplatz), denn die Campingplätze drumherum waren fast genauso teuer und dann noch etliche km entfernt.

Der Preis hat sich gelohnt. Fantastische Strände, verschiedene Vegetationszonen, Berge, eine Menge unterschiedlichster Landschaften waren zu erkunden. Davon abgesehen hatten wir eine tierisch wilde Nacht.
Schlaftrunken drückte ich auf den Knubbel in der Bettdecke und dachte noch, seit wann hat IKEA irgendwelche Plomben in Bettwäsche? Hatten sie noch nie, jetzt hellwach, was hat da so eklig geknackt als ich draufdrückte?
Taschenlampe an, mit Oliver gemeinsam die Decke von unten durchleuchtet, da lief irgend etwas im Bezug, was da definitiv nicht hingehörte.
Also mitten in der Nacht mit Decke raus, kurzes Stück durch den dunklen Wald zu den beleuchteten Sanitäranlagen gesaust und Decke ausschütteln.
Ein fetter Käfer fiel heraus, nicht schön, hätte aber schlimmer sein können. Dafür konnten wir den Rückweg durch den Wald geniessen. Massenhaft Wombats die schnaufend und grunzend herumliefen und sich durch uns nicht weiter stören liessen. Possums die lautstark um die besten Plätze auf den Bäumen kämpften ( wir hatten die Tierchen noch nie so schnell und laut erlebt ), Rehe die sehr scheu gleich wieder im Dickicht verschwanden.....alles in allem ein klasse Erlebnis, dem Käfer sei im Nachhinein Dank!
Weiterfahrt nach Inverloch, leider im Regen. Hatten dort eine sehr nette Touristeninformation (wie eigentlich überall ) und eine gute Bücherei mit Internet. Also ein "Arbeitstag" für uns.
Walks die auf dem Weg nach Wonthaggi lagen, haben wir wegen Schlechtwetters ausfallen lassen müssen.
Nächstes Ziel: Phillip Island. Ein absolutes "Muss" ist dort die sogenannte "Pinguin -Parade". Mit Einbruch der Dunkelheit watscheln über 1000 Zwergpinguine (ca.20 cm gross oder besser klein) zu ihren Schlafplätzen in die dortigen Dünen.

Das hörte sich gut an, aber in Realität haben wir darauf verzichtet. So eine durchorganisierte touristische Veranstaltung im Vergnügungsparkstil hatten wir nicht erwartet.
Zunächst erreicht man einen riesigen Parkplatz für hunderte von Bussen und Autos. Das gesamte Gebiet um den betreffenden Strandabschnitt ist abgesperrt, man hat keine Chance irgendwie von aussen heran zu kommen. Die Zufahrtswege werden abends geschlossen und kontrolliert. Die Preise fangen bei 27 Dollar für die Riesengruppe an bis zu 70 Dollar für die kleine Gruppe Touristen mit Exklusiv Sitzplatz. Man darf nicht fotografieren (die Tiere sollen ja nicht gestört werden) , die riesige Flutlichtanlage am Strand stört aber scheinbar nicht.
Da man keine Fotos machen darf ( man kommt auch gar nicht nahe an die Tiere heran ) gibt es im Besucherzentrum die Möglichkeit sich vor einer grünen Leinwand fotografieren zu lassen, die Pinguine werden im Nachhinein ins Bild gearbeitet. Man kann zwischen verschiedenen Motiven wählen, in welcher Position man mit den niedlichen Tierchen vermeintlich gekuschelt hat (nach dem Preis dieser Fotomontage haben wir erst gar nicht gefragt ). Wir machten noch einen schönen Walk bei stuermischer See entlang der Küste , übernachteten dann im Hafen von San Remo (sehr schön), direkt vor der Brücke nach Phillip Island liegend. Am nächsten Morgen gings dann weiter nach Melbourne : seit langer Zeit wieder in einer Grosstadt. Melbourne hat lange Strandabschnitte ( mit Duschen !, kalt, aber besser als nichts), Übernachten überall verboten, das hatten wir aber erwartet.
Wir standen in einer kleinen Seitenstrasse im Wohngebiet, ohne zeitliches Parklimit, fussläufig zur City. Also optimal. In den Vororten stehen hübsche kleine Häuser im viktorianischen Stil, in der City gibt es eine Promenade entlang des Flusses mit schönen Restaurants, es gibt einige grosse Parks (haben uns nicht so gut gefallen, da es nur riesige Rasenflächen mit einigen wenigen Bäumen darauf sind ). Die wenigen Grillanlagen waren recht ungepflegt und die meisten Trinkwasserspender waren kaputt. Da waren wir bisher Besseres gewöhnt.

Unsere Empfehlung für einen lohnenswerten Besuch ist das Old Treasury Museum. Kein Eintrittsgeld, wirklich sehenswert und sehr informativ, das war eine unerwartete, angenehme Überraschung. War viel besser als so manche "Sehenswürdigkeit" bei der man Eintritt zahlen muss.
Der botanische Garten war ebenfalls den Besuch wert, wie bisher in allen Städten.
Für uns reichten 3 Tage um uns Melbourne anzuschauen und wir hatten das Gefühl, nichts verpasst zu haben. Tagsüber war es glücklicherweise immer sonnig und deshalb warm. Sowie die Sonne weg war und meistens zusätzlich kalter Wind einsetzte, wurde es ungemütlich .
Ursprünglich wollten wir von hier die Autofähre nach Tasmanien nehmen. Wir waren vor ungefähr 20 Jahren schon einmal dort, ein wunderschönes "Stück Erde" mit umwerfender abwechslungsreicher Natur, wir hatten uns darauf gefreut. Aber es war schlicht und ergreifend schon zu kalt dort. Melbourne als bisher südlichster Punkt unserer Reise war gerade in den Abendstunden schon sehr "frisch", so herbstlich hatten wir uns Australien nicht vorgestellt, das wollten wir nicht noch toppen. Also haben wir schweren Herzens auf Tasmanien verzichtet und nahmen lieber den Weg Richtung Nordwesten nach Adelaide, ins "sichere"Warme. Dachten wir.

Der Weg durch die Wetlands von Sale führte meistens über Holzbrücken und man beachte: die Sonne schien!

Der Weg durch die Wetlands von Sale führte meistens über Holzbrücken und man beachte: die Sonne schien!

Die alte Schwingbrücke: sie dreht sich im Zeitlupentempo um geöffnet oder geschlossen zu werden. Es dauert gefühlt ewig, aber es funktioniert.

Die alte Schwingbrücke: sie dreht sich im Zeitlupentempo um geöffnet oder geschlossen zu werden. Es dauert gefühlt ewig, aber es funktioniert.

Der Standard-Vogel in den Grünanlagen von Sale, eine Purple Swamp Hen

Der Standard-Vogel in den Grünanlagen von Sale, eine Purple Swamp Hen

Und wieder ein schöner, grüner Regenwald. Der Tarra Bulga Nationalpark war eine gute Empfehlung.

Und wieder ein schöner, grüner Regenwald. Der Tarra Bulga Nationalpark war eine gute Empfehlung.

Blick auf den Agnes Falls Wasserfall

Blick auf den Agnes Falls Wasserfall

Die Weiterfahrt war leider nicht möglich. Wegen starker vorausgegangener Regenfälle war die Strasse noch nicht wieder befahrbar.

Die Weiterfahrt war leider nicht möglich. Wegen starker vorausgegangener Regenfälle war die Strasse noch nicht wieder befahrbar.

Auf der Suche nach weiteren Blutegeln, zum Glück erfolglos

Auf der Suche nach weiteren Blutegeln, zum Glück erfolglos

Strassenansicht auf dem Weg zum Wilson Promontory Nationalpark

Strassenansicht auf dem Weg zum Wilson Promontory Nationalpark

Unsere ersten Emus in freier Wildbahn, das fing ja richtig gut an!

Unsere ersten Emus in freier Wildbahn, das fing ja richtig gut an!

Zwischenstopp auf dem Weg zum Gipfel des Mount Bishop. Schon hier eine herrliche Aussicht.

Zwischenstopp auf dem Weg zum Gipfel des Mount Bishop. Schon hier eine herrliche Aussicht.

Gipfel erklommen, der Weg hat sich gelohnt.

Gipfel erklommen, der Weg hat sich gelohnt.

An den bunten Felsen vom Squeazie Beach

An den bunten Felsen vom Squeazie Beach

"Nachbarn" die erst nachts rauskommen: Wombats.....

"Nachbarn" die erst nachts rauskommen: Wombats.....

.....und Possums

.....und Possums

Morgens erscheinen dann lautstark die unterschiedlichsten Papageien

Morgens erscheinen dann lautstark die unterschiedlichsten Papageien

Sie sind nicht nur laut, sondern auch hübsch anzuschauen

Sie sind nicht nur laut, sondern auch hübsch anzuschauen

Abschließender Überblick auf den beeindruckenden Wilsons Promontory Nationalpark

Abschließender Überblick auf den beeindruckenden Wilsons Promontory Nationalpark

Der Weg entlang der Küste von Philip Island war sehr schön und sehr stürmisch

Der Weg entlang der Küste von Philip Island war sehr schön und sehr stürmisch

Eigentlich sollen auch Robben hier herumtollen, aber selbst denen war die See wohl zu rauh.

Eigentlich sollen auch Robben hier herumtollen, aber selbst denen war die See wohl zu rauh.

Wochenendtrubel am Federation Square in Melbourne

Wochenendtrubel am Federation Square in Melbourne

"Flussüberquerung" in Melbourne

"Flussüberquerung" in Melbourne

In der City von Melbourne

In der City von Melbourne

Eines der schönen alten Wohnhäuser in den Randbezirken der City

Eines der schönen alten Wohnhäuser in den Randbezirken der City

© Manuela A., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen eine Reise (geplant) um die Welt und starten erstmal in Thailand. Der weitere Weg findet sich unterwegs, es gibt keinen festen Plan und das Ende ist hoffentlich noch in weiter Ferne
Details:
Aufbruch: Februar 2013
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: August 2015
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland
Der Autor
 
Manuela A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.