Völlig verrückt - wir machen es trotzdem....

Reisezeit: Februar 2013 - August 2015  |  von Manuela A.

Noch einmal Darwin bis 30.07.2014

Kakadu NP war toll, toll und nochmal toll. Aber auch hier hat man irgendwann alles was möglich ist gesehen, wir fahren noch einmal nach Darwin. Kaum zu glauben, unser Terminkalender ruft!
Eintrag: Wochenende Darwin zur Beer Can Regatta. Die jährliche Regatta mit Booten, die aus leeren Bierdosen gebaut wurden. Da heisst es für alle engagierten "Trinksportler", das ganze Jahr über fleissig Bier trinken, um genug Baumaterial anzusammeln. Dieser Herausforderung stellen sich die Australier im Northern Territory mit aller Hingabe.
Der Rückweg nach Darwin, es begann schon zu dämmern, bewies, es gibt ein Wildlife im Nothern Territory! Und nicht zu knapp. Rein zahlentechnisch lagen die Ameisen und Mücken bei den "Tiersichtungen" im Top End ja noch ganz weit vorne, andere Tiere hielten sich eher dezent zurück.
Als erstes grosses, wirklich grosses Exemplar (für uns zumindest), mitten auf der Strasse, die letzten Sonnenstrahlen geniessend: ein riesiger Python!
Wir erkannten aus der Ferne erst gar nicht was das ist, dachten, da liegt schon wieder ein kaputter Reifen oder irgendein grosses Autoteil. Weit gefehlt, beim Näherkommen sahen wir: Wow, dass ist ja eine riesige (ungelogen über 3 m, schlängelte sich quer über die Fahrbahn) Schlange. Zum Glück waren keine anderen Autos unterwegs, Oliver bremste sofort, fuhr links ran, schnappte seine Kamera und nix wie raus aus dem Auto.
Die Super-Schlange war aber schon weg, erstaunlich wie schnell die sind. Wir liefen dann noch ein wenig am Strassenrand entlang, in respektvoller Distanz zum hohen Gras, aber das gute Tier war und blieb verschwunden. Schade aber auch.

Während der weiteren Fahrt Richtung Darwin weitere Tiersichtungen: Dingos, massenhaft Wallabies am Strassenrand oder über die Strasse hüpfend ( kein Wunder, dass die so oft überfahren werden), einige Wasserbüffel die in Sichtweite grasten, die eher selten zu sehenden Jabirus (Australiens einziger Storch, bis auf seine langen Beine aber wenig Gemeinsamkeiten mit den Exemplaren in Deutschland). Leider war es schon zu dunkel um Bilder zu machen, ausserdem kann man ja nicht überall und jederzeit eine Vollbremsung hinlegen, nur um Fotos zu schießen.
Rückkehr nach Darwin, fast wie nach Hause kommen. Es ist schon entspannend, wenn man sich in einer Stadt auskennt, weiss wie man fahren muss, man einkaufen, essen, schlafen usw. kann.
Jetzt sind wir mit unseren Berichten, unglaublich aber wahr, aktuell.
Eine Begegnung der besonderen und eher unerwünschten Art blieb uns, speziell mir, in Darwin zu guter Letzt nicht erspart: sogenannte Sandflies!
Eine besonders kleine und miese Mückenart. Viele Leute hatten uns schon davor gewarnt, dass die Biester in diesen Gefilden heimisch sind und man ohne Repellent besonders in den Abendstunden sich nicht draussen aufhalten sollte. Nach Stichen entsteht ein übler Juckreiz, man soll auf keinen Fall kratzen, weil sich die Stiche leicht entzünden. So manchem Opfer blieb ein Krankenhausaufenthalt nicht erspart.
Bis jetzt hatten wir, obwohl schon lange in Darwin, noch nichts davon mitbekommen. Bis auf jenen denkwürdigen Abend.
Wir sassen wie immer an den Grillanlagen am Strand vom East Point Reserve, assen zu Abend, genossen den Sonnenuntergang und wunderten uns, warum viele Leute ihr Picknick abbrachen und ziemlich fix das Weite suchten.

O.K., an diesem Abend waren die mikroskopisch kleinen Ameisen, die einen dauernd belästigen und schmerzhaft zwicken besonders aktiv, aber damit muss man leben.
Gewundert und genervt hat mich nur, dass die Viecher auf meinen Armen und Beinen sassen, obwohl ich keinen Bodenkontakt hatte. Fielen die jetzt schon von den Bäumen?
Oliver war schon leicht gereizt, weil ich dauernd um mich schlug und zappelte, er hatte erstaunlich und beneidenswert, diese unerwünschten Kontakte nicht.
Lange Rede kurzer Sinn: das waren gar keine Ameisen, sondern müssen diese speziellen Mücken gewesen sein, hätte halt mal genauer hinschauen sollen.
Jedenfalls nachts konnte ich kaum schlafen, weil meine Arme und Beine so unglaublich gejuckt haben. Nach dem Aufstehen bei Tageslicht : Schock, ich sah aus als hätte ich Röteln, Masern und Windpocken gleichzeitig, und dieser Juckreiz, nicht auszuhalten.
Fazit war, ich konnte 2 Tage so gut wie gar nicht laufen, es lebe die Bibliothek, angenehm kühl und man kann sitzen.
Eine hochdosierte Behandlung mit Antihistaminika, Cortisoncreme und Desinfektionsmittel verhinderte zwar nicht die Blasenbildung an manchen Stellen (auch das noch, besonders prickelnd wenn die aufgehen), aber nach nun fast 3 Wochen ist fast alles wieder gut.
Ich reagiere jetzt nur leicht hysterisch, wenn etwas auf mir krabbelt oder stichelt, und das kommt annähernd dauernd vor.
Dazu sei gesagt, dass diese Sandflies nur zu bestimmten Zeiten und lokal sehr begrenzt auftauchen. Es kann sein, dass man in einem riesigen Schwarm sitzt, und 200 m weiter ist gar nichts.
Besonders beliebt ist die Gegend an Mangroven (sind am East Point) und die Zeit um Vollmond (traf da auch zu), also Volltreffer.
Seit diesem Abend halten wir uns bevorzugt an anderen Orten auf, und hatten seitdem auch keine Probleme mehr.
Unsere letzten Tage in Darwin verbrachten wir noch mit etwas weiläufigeren Erkundungen der Stadt, wir waren in den Wetlands und am Fogg Dam, ein Besuch des Nationalmuseums durfte nicht fehlen und die übliche Entspannung an der Waterfront.
Nach Auffüllen aller Vorräte werden wir uns nun Richtung Ostküste bewegen. Dazu müssen wir erstmal ca. 1000 km zurück bis Threeways fahren, um dort auf die Strasse Richtung Osten zu stossen. Bildlich gesagt, im oberen rechten Viertel von Australien gibt es keine normal befahrbaren Strassen mehr, man muss wieder zurück. Auf dem Weg werden wir sicher ein wenig trödeln um noch einmal auf den schönen Campplätzen an den diversen Wasserfällen und Pools zu übernachten.
Wir sind gespannt, was uns in Queensland, an der Ostküste alles erwartet.
P.S. Wir verlängern noch einen Tag. Wir nutzen die einmalige Chance, am 1.8. ein Gratiskonzert im Amphitheater des Botanischen Gartens zu besuchen. Es spielen das Symphonie Orchester von Darwin zusammen mit den Darstellern der "Björnagain ABBA Show" . Alle ABBA Hits, begleitet vom Symphonieorchester, das wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Und wir können nur sagen, das war Spass pur über 2 Std, in angenehmer Wärme unter Palmen!

Bierdosen-Regatta in Darwin! Vor Ort gibt es keinen Alkohol???? aber der rasende Reporter kennt keinen Schmerz und scheut keine nassen Füsse.

Bierdosen-Regatta in Darwin! Vor Ort gibt es keinen Alkohol???? aber der rasende Reporter kennt keinen Schmerz und scheut keine nassen Füsse.

Die Modellvielfalt ist erstaunlich

Die Modellvielfalt ist erstaunlich

Es wird hart gekämpft, manchmal ums nackte Überleben auf dem Wasser

Es wird hart gekämpft, manchmal ums nackte Überleben auf dem Wasser

Auch wenn es nicht so aussieht, die beiden haben es zum Strand geschafft

Auch wenn es nicht so aussieht, die beiden haben es zum Strand geschafft

Eine Stadtrundfahrt im Hop-on-hop-off- Bus. Die Karten (gelten 24 Std.) haben wir von einem Ehepaar geschenkt bekommen,  die ihre Fahrt schon beendet hatten. Sehr nett!

Eine Stadtrundfahrt im Hop-on-hop-off- Bus. Die Karten (gelten 24 Std.) haben wir von einem Ehepaar geschenkt bekommen, die ihre Fahrt schon beendet hatten. Sehr nett!

Im Nationalmuseum, dort ist das lokal berühmte " Sweetheart" ausgestopft zu bestaunen

Im Nationalmuseum, dort ist das lokal berühmte " Sweetheart" ausgestopft zu bestaunen

An der Bibliothek ist ein Glockenspiel (spielt regelmässig verschiedene Melodien), verziert mit Vögeln Australiens und der berühmten "Beagle"

An der Bibliothek ist ein Glockenspiel (spielt regelmässig verschiedene Melodien), verziert mit Vögeln Australiens und der berühmten "Beagle"

Die Reste der historischen Townhall

Die Reste der historischen Townhall

Das Governmenthouse

Das Governmenthouse

Die Mangroven am East Point. Das Meer steigt/ fällt bis zu 8 Meter!

Die Mangroven am East Point. Das Meer steigt/ fällt bis zu 8 Meter!

Die Auswahl an stechenden Plagegeistern ist unüberschaubar

Die Auswahl an stechenden Plagegeistern ist unüberschaubar

Dies ist keine indigene Kunst. Mit weissen Cremetupfen sieht es noch lustig aus, die roten Placken und Blasen darunter waren nicht witzig. Der restliche Körper wird erst gar nicht zur Schau gestellt.

Dies ist keine indigene Kunst. Mit weissen Cremetupfen sieht es noch lustig aus, die roten Placken und Blasen darunter waren nicht witzig. Der restliche Körper wird erst gar nicht zur Schau gestellt.

Zum Naidoc Festival gab es auch hier Tänze zu sehen

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Ausflug zum Fogg Dam, wenn die die Strasse überquert braucht man etwas Geduld

Ausflug zum Fogg Dam, wenn die die Strasse überquert braucht man etwas Geduld

Ausblick über die Wetlands, ein Paradies für Vogelkundler

Ausblick über die Wetlands, ein Paradies für Vogelkundler

Auch ein Wasserbüffel lag vor unserer Linse

Auch ein Wasserbüffel lag vor unserer Linse

So gross können Crocs werden, da möchte man dem Original lieber nicht begegnen.

So gross können Crocs werden, da möchte man dem Original lieber nicht begegnen.

Jetzt aber Party-Time.....

Jetzt aber Party-Time.....

...bei ABBA hielt es keinen auf den Sitzen

...bei ABBA hielt es keinen auf den Sitzen

© Manuela A., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir beginnen eine Reise (geplant) um die Welt und starten erstmal in Thailand. Der weitere Weg findet sich unterwegs, es gibt keinen festen Plan und das Ende ist hoffentlich noch in weiter Ferne
Details:
Aufbruch: Februar 2013
Dauer: 30 Monate
Heimkehr: August 2015
Reiseziele: Thailand
Malaysia
Singapur
Brunei Darussalam
Indonesien
Hongkong
Australien
Laos
Kambodscha
Myanmar
Deutschland
Der Autor
 
Manuela A. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.