In knapp zwei Jahren durch Malaysia, Neuseeland und Australien

Reisezeit: Oktober 2015 - Juli 2017  |  von Anja & Wolfgang

Victoria 3: Teil 3 - von 16.03. bis 24.03.2017 1340km

Ziel: über den Great Alpine Road nach Melbourne zum Patricks Day Weekend und dann der Great Ocean Road folgend nach South Australia.
Hier: Von Omeo auf der Great Alpine Road über Dinner Plain, Mt. Hotham und den Mt. Buffalo NP nach Melbourne. Dann weiter in die Gold Region über Bendigo und Maryborough zum Grampians NP.

Wetter: Sonnenschein < 30°, nachts < 20°.

Gleich hinter der Grenze ein kurzes Stück 4WD zur Cabbage Palm Reserve,

dem Gebiet mit den südlichsten Palmen Australiens, die im Rahmen eines 15 min. Rundweges erwandert werden können. Bei Orbost kurz hoch zum Connor’s Hill Lookout

in Swifts Creek, diese alte Dampfmaschine bewundert

und in Omeo, wieder mal so ein altes Goldgräberstädtchen im Museums-Park das Courthouse (Gerichtsgebäude), heute noch 3 Mal im Jahr in Betrieb

und direkt nebenan das Log Gaol,

ein aus Baumstämmen erstelltes Gefängnis bewundert, dessen 3 Zellen bis 1981!!! noch voll genutzt wurden. Wie es sich für so ein echtes, altes Bergstädchen gehört, sind hier ausreichend Souvenirläden vorhanden und auch die Versorgung mit German Cuckoo Clock’s

(Original???) Schwarzwälder Kuckucksuhren ist sichergestellt. Dazu noch dieses Motel,

dessen Name bereits zum Kuscheln einlädt, fast wären wir hier hängengeblieben. Wir fahren weiter den Berg hoch, werfen vom Kosciuszko Lookout einen Blick auf Mt. Kosciuszko, den höchsten Berg Australiens,

überqueren die 1600m Marke und erreichen Dinner Plain wo sich, mitten in einem Ski-Gebiet die höchste Brauerei Australiens befindet. Kristallklares Bergwasser, frische Bergluft, das muss doch ein tolles Bier hier droben geben. Zu unserer grossen Enttäuschung ist das Bräu-Stübchen leider nur von Fr. – So. von 14-19h geöffnet – und heute ist erst Donnertstag, grrrrrrrrrrrrrrr, durstig ziehen wir uns auf den nahegelegenen SP zurück
Am nächsten Morgen erst mal Hochnebel,

aber dann, Dinner Plain im Sonnenschein,

sieht doch gleich viel besser aus.

Wir durchqueren die Ski-Station Mt. Hotham Village,

das höchstgelegene Dorf Australiens, kommen dann auf 1845m am Cross vorbei,

dem höchsten auf einer Teerstrasse erreichbaren Punkt Australiens, werfen einen langen Blick in die Ferne auf die australischen Alpen,

fahren dann gute 1000m bergab nach Bright, um dann gleich wieder in den Mt. Buffalo NP hinaufzufahren. Dort droben erwarten uns schön verwitterte Granitfelsen,

ein Wasserfallrinnsal und ein altes, derzeit sich in Renovierung befindliches Chalet,

der Gorge Lookout

und letztendlich das 1725m hohe Horn,

auf dem schon 1930 diese Schutzhütte für vorbeikommende Touristen erbaut wurde

und dessen Gipfelplateau,

das auch wir selbstverständlich erklimmen mussten, einen fantastischen Rundumblick auf die Alpenketten bietet. Schweren Herzens geht es wieder runter ins Tal, in Myrtleford noch kurz zum Einkaufen und dann noch weiter nach Whorouly, wo das lokale Hotel einen SP für reisemüde WoMo-Fahrer anbietet.
In Melbourne angekommen gehen wir zuerst mal zum Queen Victoria Market auf ein Muschelfrühstück, heute zur Abwechslung mal in Knoblauchbutter überbacken,

kaufen mir einen neuen Känguru-Leder Hut, der dann natürlich entsprechend eingeweiht werden muss.

St. Patrick’s Day Weekend, da muss natürlich auch der St. Patrick’s Kathedrale ein Besuch abgestattet werden,

die sowohl von aussen als auch von innen in sehr reinem gotischen Stil erstellt wurde,

600 Jahre älter und sie wäre eine echte Zierde für so manche europäische Grossstadt. Vorbei am Parlament von Victoria

geht es weiter nach Chinatown zum Abendessen bei Shandong Mama

und dann in unsere Lieblingsmusikkneipe, dem ‚Drunken Poet‘

um den Abend bei Country Musik ausklingen zu lassen. Sonntags hat der irische Club von Melbourne zu einer Patrick’s Day Feier im Park eingeladen, wir und noch etwa 5.000 weitere ‚Iren‘ strömen dort hin um traditioneller Musik zu lauschen,

diese Engelchen auf ihren Stelzen

und diese fleißigen Tänzerinnen zu bewundern.

Gegen 16h ist diese Party zu Ende, wir gehen erst mal zurück in die Innenstadt zu den zahllosen Graffiti in der Howitt Lane, teils echte Kunstwerke,

teils noch – oder schon wieder in Arbeit,

wohin man auch blickt, bunte Strassenkunst.

Wie nicht anders zu erwarten führt uns der weitere Weg zurück zum Drunken Poet

wo heute Abend eine bunte Mischung aus Irish und Blue Grass zum besten gegeben wird.

Leider ist die Musik heute schon gegen 21h zu Ende, wir wandern zurück – bis uns der Düfte von Woogi Korea BBQ in die Nase stechen. Koreanisch, haben wir doch schon lange nicht mehr gehabt, also noch ein kleiner Einkehrschwung

bevor wir gut gesättigt ins Bett fallen.
Die vielen km fordern ihren Tribut, bei SL3 ist wieder mal eine Routine-Wartung fällig, die hinteren Bremsen machen auch schon leichte Geräusche, wir suchen und finden eine Werkstatt in Ringwood, die uns ‚mal schnell ohne Voranmeldung aufnimmt‘ und die benötigten Arbeiten sofort durchführt, während wir uns am lokalen Wifi bedienen dürfen.
Am nächsten Morgen der geplante Wartungs-Besuch bei unserem Automatic Spezialisten in Bayswater. Während er sich um unser Getriebe und den Schalt-Computer kümmert, nutzen wir die Zeit um die Route für die nächsten Wochen zu beplanen. Es geht nun erst mal Richtung Norden in die Gold Region von Victoria, bevor wir dann fast bis Melbourne zurückfahren um nun der Great Ocean Road bis an die Grenze zu SA zu folgen. Heute besuchen wir noch kurz Woodend, wollten dann auch noch den Hanging Rock aus den Nähe sehen,

aber nachdem zusätzlich zum einsetzenden Regen die traditionellen Landbesitzer wieder mal AUD10/Auto als Felsbewunderungsgebühr fordern verzichten wir dankend, gehen stattdessen in Kyneton zum Einkaufen und lassen uns anschliessend auf dem SP Mineral Spring Reserve bei Kyneton nieder, wobei gesagt werden muss, dass das kohlensäurehaltige Mineralwasser aus diesem viktorianischen Brunnen

sehr stark an die ‚Säuerlinge‘ im Bereich der schwäbischen Alb erinnert, leicht schwefelig mit metallischem Unterton, einfach gut.
Zurück in Kyneton, eine Stadt der Künstler, der Kunst, bewundernswerte Objekte in allen Variationen, mal dies im Vorgarten eines Steinmetzes,

mal moderne Skulpturen am Strassenrand,

zahlreiche Mosaike, wie dieses das an die tragischen Buschfeuer von 2009 erinnert

oder dieses Labyrinth im Vorgarten einer Kirche,

dessen Vorbild sich in der Kathedrale von Chartres (F) befindet, nur dass dieses hier nochmals 2m länger ist. Noch ein letzter Blick auf die Innenstadt,

ein Besuch auf dem Skulpturenpfad, wo wir gleich mal von diesem Engel begrüßt werden

und am Stadtrand dieses wunderschöne Haus, in dem sich sicher gut leben lässt.

Weiter nach Castlemaine, mitten ins Gebiet der Goldfunde von 1850 mit seinem Gold Digging Historical Park, in dem zuerst in kleinen Minen und später mit riesigen Wasserkanonen

hier die alte Pumpstation, die Erde abgetragen, nach Gold gesucht wurde. Das Info-Center ist in einem der prächtigsten Gebäude der Stadt untergebracht

und auch für die Künstler wird hier großzügig gesorgt. The Mill, ein riesiger Komplex in dem einst Schafwolle aufbereitet / verarbeitet wurde, ist heute ein einziges Atelier, Kunstzentrum Galerie

und weil Kunstgenuss ja auch durstig macht, ist in dem Komplex gleich noch eine Mikro Brauerei untergebracht, die 10 verschiedenen Biersorten auf der Karte hat (4 Pro-Biergläschen für AUD 10). Droben auf’m Berg noch ein Burke&Willis Monument, das vor allem Burke, einem Sohn dieser Stadt gewidmet ist und das an diesen Versuch der Süd-Nord Durchquerung Australiens erinnern soll, der dann so tragisch endete, heute dann aber doch eher als Aussichtspunkt auf diese Stadt dient.

In Maldon, der nächsten alten Goldgräber Stadt scheint die Zeit schon fast stehen geblieben zu sein, Reste von Goldminen im Umfeld, spärlich renovierte Gebäude in der Innenstadt,

das wohl modernste Kunstwerk hier,

direkt neben dem alten Bahnhof,

von dem aus je nach Saison bis zu 3mal wöchentlich historische Züge nach Castlemaine fahren. Die im ganzen Ort per Wegweiser ausgeschilderte Gesteins-Stampfanlage ist mittlerweile vollständig unsichtbar, unter Wellblechgebäuden versteckt, dafür entdecken wir mitten im Wald diese alte Dredge,

einen Art schwimmenden Schaufelradbagger, wie wir ihn bereits von den Goldfeldern bei Klondike her kennen. Mit viel Spülwasser wurde hier ein altes Flussbett umgegraben, Kies und Erdreich dann gleich an Bord gewaschen und gefiltert und eventuell vorhandene Goldklumpen ausgesondert. Effektiv, aber nicht direkt landschaftsschonend. Wir fahren noch weiter bis zum SP Happy Jacks Recreation Area in Lockwood.
Wir erreichen Bendigo, einst die größte Goldgräber-Stadt in Victoria, heute mehr ein Kunst- und Kulturzentrum. Strassenkunst an allen Ecken und Enden,

mitten in der Stadt ein Aussichtsturm mit Blick auf die Town Hall

und auf die herrliche, im gotischen Stil erbaute Sacred Heart Cathedral.

Wir besichtigen das Ulumbarra Theatre

einst eines der gefürchtetsten Gefängnisse von VIC mit seinem Innenhof,

seinen Gängen,

seinen Zellen,

das mittlerweile in ein 1.000 Personen fassendes Theater umgewandelt wurde. Drunten am Fluss wieder einmal eine Flying Fox Kolonie, diese riesigen Fledermäuse, die hier kopfüber in den Bäumen hängen.

Im Golden Dragon Museum (E=AUD11,-)

wird an die zahlreichen chinesischen Goldsucher erinnert, die hier einst auf Glück und Reichtum hofften. Bei unserem weiteren Stadtbummel entdecken wir noch eine Lotusblüte als Kunstwerk,

besichtigen die Town Hall aus der Nähe und

daneben ein Denkmal für die Bergleute,

finden diese Filmrollen am Strassenrand,

dazu den Alexandra Brunnen,

bestaunen die Sacred Heart Cathedral von Innen

und schauen auch noch an der Deborah Gold Mine vorbei, deren Schacht einst bis zu 415m Tiefe reichte und die heute geführte Touren in Preisbereich von AUD 6,5 für eine ‚Oberflächentour‘ bis AUD 199 für eine Tour bis zu 220m untertage anbietet.

Noch schnell am Chinese Joss House (E=AUD6,-) vorbei, dem letzten noch erhaltenen von einst 20 chinesischen Tempeln die es hier gab,

bevor wir in den Nachbarort Eaglehawk weiterfahren, in dem vor allem das alte Court House und das ‚Log Lock Up‘, ein aus Baumstämmen erbaute Gefängnis beachtenswert sind.

Mitten im weiten Farmland wurde vor gut 10 Jahren begonnen die ‚Great Stupa‘ zu errichten,

deren Vorbild eine 50m hohe Stupa in Tibet ist und die nach Fertigstellung vom größten Jadebuddha der Welt geziert werden soll. Derzeit ist der Buddha auf einer Spendensammeltour rund um die Welt unterwegs und solange scheinen die Bauarbeiten zu ruhen. Es wird von nochmals 8 Jahren bis zur Fertigstellung dieses sehr ambitionierten Projektes gesprochen. Genug für heute, wir fahren noch ein paar km bis zum SP an der Laanecoorie River Reserve und geniessen unser wohlverdientes Abendessen.
In Dunelly ein kurzer Blick auf die Town Hall

und das alte Post Office,

bevor wir in Maryborough wieder einmal eines dieser Traum-WoMo’s am Strassenrand entdecken,

so toll ausgestattet hat man(n) absolut keinen Bedarf mehr für dieses 5* Hotel

mit angeschlossener Micro Brauerei. Der zentrale Platz wird hier von Gericht, Postamt und Town Hall dekoriert, jedoch das unbestrittene Glanzstück der mitten im Goldfield gelegenen Stadt ist der Bahnhof, bei der Innendekoration wurden damals keine Kosten gescheut, von den Dimensionen einfach riesig –

Mark Twain behauptete damals schon, man könne jeden Einwohner der Stadt bequem mit seinem Sofa hier unterbringen und trotzdem wäre noch ausreichend Platz für die Fahrgäste übrig. Vorbei am Tower Lookout

fahren wir weiter über Ararat mit seiner Shire Hall

und Moyston, dem Ort wo der ‘Australia Football’ erfunden wurde

nach Halls Gap und lassen uns dann auf dem CP Plantation im Grampians NP nieder.

© Anja & Wolfgang, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir die letzten 2 Jahre auf dem amerikanischen Kontinent verbracht haben, zieht es uns diesmal wieder gegen Osten. In den nächsten 22 Monaten wollen wir Malaysia, Neuseeland und Australien erkunden.
Details:
Aufbruch: 15.10.2015
Dauer: 21 Monate
Heimkehr: 22.07.2017
Reiseziele: Malaysia
Singapur
Neuseeland
Australien
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.