Australien-Tasmanien-Neuseeland in 10 Wochen

Reisezeit: September - Dezember 2016  |  von Annamaria Weber

Erlebnisse in Macao: Der Segeltörn

Als wir am Samstag den Markt auf dem Salamanca-Place besuchten, mussten wir am Hafen vorbei. Dort bestaunten wir die zahlreichen Motor- und Segelboote. Ganz besonders ins Auge gestochen sind Bäri die grossen 2+3-Master Segelschiffe. Das Grosse war zur Besichtigung geöffnet. Wir sahen uns dieses Schiff an und staunten nicht schlecht über die Einrichtung. Im Essraum erfuhren wir, dass man am Sonntag mit diesem Schiff eine tätige Fahrt auf hoher See machen kann. Das war schon lange Bäris Wunsch, einmal mit einem 3-Master auf See zu fahren. Wir meldeten uns also beide für diesen Segeltörn an und warteten gespannt ab. Am anderen Morgen mussten wir bereits um 8.30 vor Ort sein. Wir waren aber viel zu früh dort und warteten auf das grosse Abenteuer. Langsam trudelten auch andere Teilnehmer ein. Erstaunlicherweise waren zahlreiche davon handicapiert. Am Schluss waren wir ca. 30 Personen, die auf dasselbe Abenteuer warteten. Endlich wurden wir eingelassen und konnten das Schiff besteigen. Zuerst wurden aber diejenigen in den Rollstühlen an einem Seil befestigt, als Unterstützung für die Betreungsperson, und über den Steg hochgeschoben. Dann endlich durften auch wir aufs Schiff. Sehr freundlich wurden wir mit einem Snack und Aperitif begrüsst. Dann fing alles an: eine sehr lange Information über das Rettungswesen mit Schwimmwesten fassen, anziehen wieder abziehen und versorgen, danach über das Verhalten an Bord beim Alarm. Alles war sehr langatmig, es kam uns vor, als müsste die Krew Zeit überbrücken. Unterdessen hat sich das Segelschiff mit seinem Motor in Bewegung gesetzt.
Endlich gab es Action. Ich wurde gefragt, ob ich klettern wollte. Na klar, dann geht endlich die Post ab. Wir wurden in 2 Gruppen eingeteilt, mit Klettergurten ausgerüstet und dann konnte es los gehen. Bäri und ich wurden der Gruppe am hinteren Masten zugeteilt. Eines nach dem Anderen kletterte auf der dünnen Leiter ungesichert bis unter die 1. Plattform. Dort oben stand der Matrose Martin und leitete uns an, wie und wo wir uns sichern mussten, um auf die Plattform zu gelangen. Das war gar nicht so einfach, denn die Strickleiter war sehr schmal und der Durchgang zur Plattform hoch, sehr eng. So, endlich geschafft. Am Ende standen auf unserer Plattform 7 Personen. Es war ein gutes Gefühl dort oben zu stehen und 12 m weit hinunter auf das Deck zu schauen. Bei Sturm hätte ich wahrscheinlich keinen Mut dort hinauf zu klettern,  und dann noch auf den Ausleger zu stehen, um die Seile zu lösen. Nein danke! Das haben die jungen Voluntiers uns vorgemacht. Dann hiess es, wieder hinunter zu steigen, Gstältli versorgen. Nach einer weiteren Pause ging es ans Segel hissen. Wir stellten uns Paarweise hinter ein Seil und und zogen auf ein Komando daran. Dann rollte sich langsam ein Segel aus. Als wir das nächste Segel hissen wollten, kam plötzlich der Befehl: Übung abgebrochen. Warum? Wir hatten keine Ahnung. Wahrscheinlich war der  Wind zu schwach. Dann gings zum    Mittag essen.

Die Küchenmannschaft hat für uns ein feines Essen vorbereitet, das wir alle zusammen im Mannschaftsraum einnahmen. Jetzt kamen wir auch mit anderen Teilnehmern in Kontakt. Nach dem Mittagessen, als die anderen wieder an Deck gingen, legten Bäri und ich uns auf die Polster und machten Ein Nickerchen. Action sah für uns ganz anders aus. Da der Wind nur sehr schwach war, dümpelte das Schiff auf dem Wasser herum. Wenn Sie Leute brauchten, werden sie uns schon rufen. Nach einer Stunde gingen auch wir an Deck, es war gerade Zeit für einen Tee und Kuchen.  Danach wurden Leute gebraucht, um die Segel wieder einzuziehen. Bäri und ich hatten diesmal keine Lust und liessen den anderen den Vortritt . Sie machten  ihre Arbeit ganz gut. Nun ging es endlich wieder dem Hafen zu. Bäri und  ich waren sichtlich erleichtert, als wir dieses Schiff verliessen. Wir haben uns diesen Tag ganz anders vorgestellt.

Mit diesem Schiff ging es aufs Meer hinaus

Mit diesem Schiff ging es aufs Meer hinaus

Zuerst kommen die Handycapierten an die Reihe

Zuerst kommen die Handycapierten an die Reihe

Bäri beim Apero

Bäri beim Apero

Für Handycapierte wurden Lifte eingebaut

Für Handycapierte wurden Lifte eingebaut

Beim Gstältli einstellen

Beim Gstältli einstellen

Die Plattform uns gegenüber

Die Plattform uns gegenüber

Nur diese Segel wurden aufgezogen

Nur diese Segel wurden aufgezogen

Hobart vom Meer her gesehen

Hobart vom Meer her gesehen

Zwei Kojen

Zwei Kojen

© Annamaria Weber, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 24.9.2016 starten wir (das sind Bäri 77 + Annamaria 64) mit unserer grossen Reise via Hongkong nach Bisbane. Dort werden wir ein Wohnmobil mieten und damit innerhalb von 4 Wochen nach Melbourne fahren. Weiter geht die Reise für 10 Tage nach Tasmanien und danach 4 Wochen durch Neuseeland.
Details:
Aufbruch: 24.09.2016
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 09.12.2016
Reiseziele: Hongkong
Bahamas
Neuseeland
Der Autor
 
Annamaria Weber berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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