Mit dem Rucksack durch Dubai, Thailand und Australien

Reisezeit: September 2016 - Mai 2017  |  von Clara + Moritz Woelle

Südküste (Great Ocean Road): Great Ocean Road

13.03.17

Nach Point Lonsdale lag nun die nächste größere Etappe vor uns. Die Great Ocean Road. Diese bietet auf ihren 243km zahlreiche Steilklippen und Gesteinsformationen. Ihr Beginn ist in Torquay, von wo aus sie sich meist direkt am Meer bis kurz vor Warrnambool erstreckt. Unseren ersten Stopp machten wir am Point Danger Lookout in Torquay. Der Lookout ist im Vergleich zu manchen anderen eher unspektakulär, aber wenn man Surfer beobachten möchte ein guter Platz. Das Wetter machte uns übrigens wieder Sorgen. Nach den sonnigen Tagen in Point Lonsdale hatten wir gehofft, dem schlechten Wetter entkommen zu sein, doch sobald wir im Auto saßen, begann es wieder kalt, windig und wolkig zu werden. Torquay ist die Heimatstadt von mehreren großen Surfmarken und sozusagen die Hauptstadt der australischen Surfer. Von hier aus fuhren wir das kurze Stück bis nach Bells Beach, wo seit 1960 jedes Jahr ein großes Surf Turnier stattfindet. Als wir da waren war allerdings nichts los.
Der Start der Great Ocean Road wird kurz nach Torquay durch einen großen Bogen, dem GOR Memorial Arch, gekennzeichnet, an dem den Männern gedacht wird, welche die Straße erbauten.
1919 wurde mit dem Bau der Straße begonnen. Der Bau war eigentlich eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, um die aus dem Krieg heimkehrenden Soldaten zu beschäftigen. Für unser Mittagessen fuhren wir auf den Teddys Lookout in Lorne. Von der Aussichtsplattform sieht man den Verlauf der GOR, wie sie sich durch ein Tal direkt am Wasser schlängelt. Leider war die Sicht wieder teilweise durch Wolken verdeckt, aber trotzdem schön.
Bis nach Apollo Bay verlief die Straße direkt an den Klippen, wodurch man ein paar eindrucksvolle Aussichten bekommt. Die Straße ist dabei teilweise sehr eng und wir fragten uns beide, wie manche Leute es schaffen da mit einem riesigen Wohnwagen entlang zu fahren.

Apollo Bay ist ein netter kleiner Ort mit einigen Kaffees, wo man die Fahrt gut unterbrechen kann um sich etwas auszuruhen. Als letztes Ziel für den Tag hatten wir uns die Cape Otway Lightstation vorgenommen, bei der man mit etwas Glück Koalas sehen kann. Auf dem Weg durch den Cape Otway Nationalpark, welcher direkt an der GOR liegt, sahen wir auch relativ bald mehrere Autos am Straßenrand stehen. Ein kleines Stück davon entfernt standen auch die dazugehörigen Menschen und schauten begeistert in die Bäume. Wir hielten natürlich auch an und sahen zwei Koalas in Bäumen direkt an der Straße sitzen.
Etwas weiter die Straße hinunter standen hunderte abgestorbene Eukalyptusbäume. Durch die vielen weißen Baumstämme wirkte das ganze Bild sehr unwirklich.
Beim Leuchtturm angekommen, merkten wir, dass man 20 Dollar pro Person Eintritt zahlen muss, um den Leuchtturm überhaupt von nahem sehen zu können. Da das ganze aber auch nur bis 16.30 Uhr offen ist, hatten wir nicht einmal die Möglichkeit reinzugehen. Für den Preis hätten wir das zwar auch nicht gemacht, aber was solls...
Um nicht umsonst dagewesen zu sein, liefen wir zu einem nahegelegenen Lookout, von dem aus man den Leuchtturm aus einiger Entfernung sehen kann. Hätten wir das ganze vorher gewusst, hätten wir uns den Weg gespart, aber so haben wir immerhin Australiens einzigen Leuchtturm gesehen für den man zahlen muss, um ihn zu sehen...
Zum Schlafen fuhren wir auf den kostenlosen Aire Crossing Campingplatz. Da es aussah, als würde es bald regnen, spannten wir unsere Plane hinter dem Auto auf, bevor wir ins Bett gingen. Natürlich regnete es dann gar nicht...

Point Danger Lookout

Point Danger Lookout

Bells Beach

Bells Beach

GOR Memorial Arch

GOR Memorial Arch

Teddys lookout - man beachte die dicke Wolkendecke oben Bild

Teddys lookout - man beachte die dicke Wolkendecke oben Bild

Koala auf dem Weg nach Cape Otway

Koala auf dem Weg nach Cape Otway

Die Straße nach Cape Otway

Die Straße nach Cape Otway

Weiße Eukalypten auf dem Weg zum Cape Otway

Weiße Eukalypten auf dem Weg zum Cape Otway

14.03.17

Am nächsten morgen erwachten wir bei blauem Himmel und frischer kalter Luft. Nach dem Frühstück fuhren wir zeitig um 9 Uhr los, denn heute stand viel auf dem Programm.
Wir fuhren zurück auf die Great Ocean Road und weiter gen Westen. Den ersten Halt legten wir bei Moonlight Head ein, wo wir uns zwei recht schöne Lookouts auf die beginnenden Steilklippen und den Wreck Beach anschauten. Wir sparten uns die vielen Stufen hinunter zum Wreck Beach, da Flut war und wir wahrscheinlich eh nix gesehen hätten . Als nächstes kamen wir zu den Gibson Steps, eine am Steilhang zum Strand führende Treppe. Hier waren die Felsen jetzt richtig orange-gelb, so richtig wie man sich Sandsteinklippen vorstellt und man sah die ersten zwei im Wasser stehenden Felstürme. Toll sahen sie aus mit der hohen Brandung, die sich an den Felsen brach. Nachdem wir uns sattgesehen hatten, ging es weiter zur Hauptattraktion der Great Ocean Road, den Zwölf Aposteln. Bevor in den 1950er Jahren der Name "Zwölf Apostel" aufkam, nannte man die bis zu 60m hohen Kalksteinformationen "The Sow and Pigs". Der Name wurde wohl aus ästhetischen Gründen, wegen der aufkommenden Touristenmassen geändert . Die Zwölf Apostel waren außerdem noch nie zwölf, es waren 9 Steinsäulen, bis im Jahr 2005 eine 50m hohe in sich zusammenstürzte. Wir fuhren auf den riesigen Parkplatz und gingen dann zu Fuß den Bretterweg zu den Aussichtspunkten entlang. Wir waren natürlich nicht die einzigen Touristen dort, aber es verteilte sich ganz gut, sodass es nicht so unangenehm voll war wie bei den Three Sisters in den Blue Mountains. Die Aussicht auf die Felsen ist wirklich spektakulär, vor allem die Farben waren toll. Es schien übrigens den ganzen Tag bei fast wolkenlosem Himmel die Sonne, sodass es richtig heiß war. Die Aussichtspunkte sind auf einer Halbinsel, sodass man die zwei Apostel auf der östlichen und die anderen sechs auf der westlichen Seite. Auch den Steinhaufen der neunten Säule sieht man . Viele Touristen hin oder her, diese Felsen sind wirklich ein besonderes Naturphänomen . Allerdings sind sie nicht die einzigen sehenswerten Felsformationen an der Küste und so fuhren wir weiter zu Loch Ard Gorge, einer fast geschlossenen Bucht mit einem kleinen schönen Strand am Ende, die von Sandsteinklippen umrahmt ist. Die Bucht erinnerte uns sehr an Koh Phi Phi in Thailand, nur die Farbe der Felsen war eine andere . Vom selben Parkplatz aus liefen wir auch noch zum Razorback Lookout und zum Muttonbird Island Lookout. Die Insel Razorback ist eine schmale, hohe Kante mit vom Wind geformten Spitzen und Löchern und beim Muttonbird Island Lookout waren wir die einzigen, sodass wir uns auf die Bank setzten und eine Weile den Blick auf die Klippen genossen . Wir hatten mittlerweile auch genug gesehen, denn irgendwann kann man dann auch keine Felsformationen mehr sehen...Wir fuhren ins nahegelegene Port Campbell und gingen dort schwimmen. Das Wasser war kalt und erfrischend und tat nach dem viele Sightseeing total gut . Zu unserer Freude war direkt am Strand eine Liegwiese, sodass wir uns nicht in den Sand legen mussten . Nachdem wir uns lange genug gesonnt hatten, fuhren wir zum Port Campbell Recreation Reserve, wo wir später schlafen wollten, bezahlten, suchten uns einen Platz und kochten Abendessen. Nach einem sehr leckeren Eintopf fuhren wir zum Sonnenuntergang noch einmal zu den 10km entfernten Aposteln. Es waren deutlich weniger Menschen dort, als mittags . Der Himmel hatte am Horizont ein paar Schleierwolken, sodass die Sonne nicht ganz zu sehen war und über dem Meer und zwischen den Aposteln hing dichter Nebel. Die ganze Szenerie sah total mystisch aus . Der Himmel verfärbte sich nicht ganz so rot wie erhofft, aber es war trotzdem schön anzuschauen und vor allem zu fotografieren . Im dunkeln fuhren wir dann zurück nach Port Campbell, wo wir beim Zähneputzen noch zwei Oppossums sahen .

Aussicht vom Moonlight Head

Aussicht vom Moonlight Head

Ebenfalls Moonlight Head

Ebenfalls Moonlight Head

Blick zum Wreck Beach

Blick zum Wreck Beach

Auf den Gibson steps

Auf den Gibson steps

Am Strand bei den Gibson steps

Am Strand bei den Gibson steps

Am Strand bei den Gibson steps

Am Strand bei den Gibson steps

12 Apostel

12 Apostel

Gog und Magog

Gog und Magog

12 Apostel

12 Apostel

12 Apostel

12 Apostel

Great Ocean Road

Great Ocean Road

Razorback lookout

Razorback lookout

Muttonbird island Lookout

Muttonbird island Lookout

Loch Ard Gorge

Loch Ard Gorge

Loch Ard Gorge

Loch Ard Gorge

Loch Ard Gorge

Loch Ard Gorge

Gog und Magog in der Dämmerung

Gog und Magog in der Dämmerung

12 Apostel in der Dämmerung

12 Apostel in der Dämmerung

15.03.17

Fit und mit freiem Kopf für die nächsten Felsformationen fuhren wir in Port Campbell los. Schon nach 4km machten wir bei "The Arch" Halt. Ein kurzer Weg führt zu einem Aussichtspunkt auf den im Wasser stehenden Felsbogen. Lange muss man sich dort nicht aufhalten und so ging es direkt weiter zur "London Brigde". Die London Brigde bestand bis 1990 aus zwei Felsbögen, seit der eine Bogen eigebrochen ist, ist nur noch eine Insel mit einem Bogen übrig geblieben. Wieder führte ein kurzer Weg zu zwei Aussichtsplattformen. Die Insel liegt vor einem tollen, von steilfelsen umrahmten Strand und wir standen eine Weile dort und beobachteten die unglaublich hohen Wellen, die mit ihrer ganzen Wucht den Fels hochspritzten und sich am Strand überschlugen. Als nächstes hielten wir bei "The Grotto", einem weiteren kleinen Felsbogen mit einem See darunter. Das sah ganz nett aus, war aber nicht so spektakulär. Nun ging es weiter die Great Ocean Road entlang, durch Peterborough hindurch und zur Bay of Martyrs. Hier gab es wieder einen Lookout auf eine große Bucht mit Steilklippen, die allerdings wesentlich niedriger waren, als bei den Sehenswürdigkeiten vorher. Nach einem kurzen Stopp dort, fuhren wir direkt weiter zur nahegelegenen Bay of Islands, die ich persönlich viel schöner fand. Hier fuhren wir zwei Lookouts an, die einen tollen Blick auf die große Bucht mit ihren vielen kleinen und großen Felsinseln boten. Die Felsen ähnelten teilweise den zwölf Aposteln, waren aber bunter und nicht so hoch.
Wir waren jetzt auch schon am Ende der tollen Felsküste angekommen und kurz vor dem nächsten Ort, Warrnambool, endet offiziell die Great Ocean Road. Wir hielten in Warrnambool zum Fishburger & Chips essen und setzten dann unsere Fahrt in Richtung Portland fort. Unterwegs fuhren wir durch das Tower Hill Wildlife Reserve, wo wir insgesamt 8 Emus sahen . Zum übernachten hielten wir bei Narrawong auf dem Sawpit Campground, der zwar gut besucht aber trotzdem noch sehr schön war. Abends kühlte es nicht wie sonst ab, sodass wir seit langem mal wieder unser Moskitonetz über die Hecktüren spannten, um mit offenen Türen schlafen zu können. Nachts machten wir es allerdings wieder ab, da es anfing zu regnen...Zum Glück regnete es nur ganz kurz und es wurde dann auch endlich kalt .

The Arch

The Arch

London bridge

London bridge

London  bridge

London bridge

Bei der London bridge

Bei der London bridge

The Grotto

The Grotto

The Grotto

The Grotto

Bay of Martyrs

Bay of Martyrs

Bay of Martyrs

Bay of Martyrs

Bay of Islands

Bay of Islands

Bay of Islands

Bay of Islands

Emus im Tower Hill Wildlife Reserve

Emus im Tower Hill Wildlife Reserve

© Clara + Moritz Woelle, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach dem Abitur machen wir beide (Clara und Moritz) eine Backpack-Reise mit Stopps in den Vereinigten Arabischen Emiraten (3 Wochen), Thailand (ca. 2,5 Monate) und Australien (ca. 4 Monate).
Details:
Aufbruch: 15.09.2016
Dauer: 8 Monate
Heimkehr: 11.05.2017
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Thailand
Australien
Der Autor
 
Clara + Moritz Woelle berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.