Down Under März 2017

Reisezeit: Februar / März 2017  |  von Detlef S

Dienstag, 28.03., vorletzter Tag

Nach der gestrigen Visite im Norden ist vielleicht auch der Süden noch eine Reise wert. Sehr weit im Süden liegt die Gold Coast, die lt. Reiseführer hauptsächlich ein kommerzielles Ferien- und Amüsier- zentrum sein soll und entsprechend ausgebaut jährlich rund 11 Mio. Besucher anlockt. Müssen wir nicht hin!

Südöstlich von Brisbane allerdings liegt North Stradbroke Island auch liebevoll "Straddie" genannt. Ein Geheimtipp und wie wir hörten, nur zu erreichen, wenn die Überfahrt rechtzeitig vorgebucht wird. Hatten wir nicht, aber als gnadenlose Optimisten wollen wir trotzdem hin. Zumindest nach Cleveland, dem Hafenstädtchen in dem die Fähren stationiert sind.

Also ab in den Zug. Und siehe da, wir fahren fast ausschließlich durch eine grüne Landschaft. Waren gestern die Schienen überwiegend von Gewerbebetrieben bzw. Bebauung gesäumt, dominiert heute Grün in vielen Facetten. Wiesen, Wälder, Rasen-Sport-Plätze, und Mangroven- Wälder, je näher wir ans Meer kommen.

Endstation Cleveland - und wir trauen unseren Augen nicht. Unmittelbar in Bahnhofsnähe eine Edelbebauung mit Marina - also Limousine vor und Yacht hinter dem Haus - sorry, der Villa. Wir schauen uns ein wenig um und stellen fest, das kann nicht der eigentiche Ort Cleveland sein. Also zurück zum Bahnhof. An der nächsten Bushaltestelle suchen wir die Linie, mit der wir ins Centrum kommen.

Doch wie man sehen kann, ist da, wo viel Licht ist natürlich auch Schatten

Wir waren gerade dabei, uns zu orientieren und uns von einem netten, hilfsbereiten Herrn den Weg zum Zentrum erklären zu lassen, als ein Bus die Haltestelle anfuhr. Es war jedoch kein Linienbus, sondern ein Shuttle, der den Weg vom Bahnhof zum Fährhafen abdeckte - kostenlos. Da sage noch einer, Optimismus zahle sich nicht aus.

Und natürlich waren auch die angeblichen erforderlichen Vorbuchungen nur ein Gerücht (Mit uns fuhren nur sehr wenige Passagiere auf die Insel). Schnell waren die Tickets gelöst und die Zeit bis zur Abfahrt konnten wir für einen leckeren Imbiss nutzen.

Dann aufs Schiff! Diese Fähre bringt uns in rund 30 Minuten von Cleveland nach Dunwich auf "Straddie". Ein Inselbus fährt uns fast um die halbe Insel zur nordöstlichen Spitze dem "Point Lookout". Nach wenigen Metern zu Fuß erreichen wir den Pazifik - und haben Atemprobleme - weil uns die Luft wegbleibt.

Zur Rechten liegt uns der Main Beach -ein echter, endlos langer Traumstrand- zu Füßen. Direkt vor uns und auf der linken Seite Klippen, umtost von intensiver Brandung. Weiter links hinter den Klippen noch ein -allerdings kleinerer- Strand. Ein wirklich herrliches Erlebnis. Wie bestellt: ein weiterer Höhepunkt und der besondere Abschluss unserer wundervollen Reise!!!

Die Klippen laden ein zum Klettern, der Brandung zu lauschen, zum Meditieren, sich auf den Abschied vorzubereiten und bei sich selbst zu sein. Wer will, findet ganz nach seinem Geschmack inmitten dieser Steinlandschaft ein Plätzchen um dies alles auf sich wirken zu lassen. Wer's einfacher mag nutzt den gut ausgebauten Weg durchs gesamte Klippengelände. Ohne Absprache haben wir beide das Gefühl, eine Zeitlang allein sein zu wollen. Wir trennen uns und jeder saugt "dieses Australien" auf seine Weise in sich auf. Mich beherrschen Eindrücke, von denen ich lange, sehr lange zehren werde. Ganz sicher!

Später treffen wir uns am schon erwähnten Strand wieder. Der ist allerdings aufgrund intensiver Unterströmungen nicht ungefährlich. In dem überwachten Strandabschnitt können uns uns dann mit den Wellen messen. Die sind jedoch so gewaltig, dass wir schon nach kurzer Zeit feststellen, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Erschöpft lassen wir uns von der Sonne trocknen und treten dann mit der letzten Fähre den Rückweg nach Brisbane an.

© Detlef S, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Tochter und Vater unterwegs auf dem fünften Kontinent - von Sidney über Melbourne, Brisbane, Tasmanien!
Details:
Aufbruch: 28.02.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 31.03.2017
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Detlef S berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.