Vor dem Start!

Reisezeit: Januar - April 2019  |  von Gundula Henkel

Entlang der Ostküste Australiens: Sydneys einmalige Lage am Wasser

Mit Boot und Bus in Sydneys Umgebung unterwegs

Die unmittelbare Nähe zum Pazifik (Tasman Sea) machen den besonderen Charme Sydneys aus. Wir haben Darling Harbour mit seinen verschiedenen Wharfs und entlang des International Convention Center sowie das Harbourside Centre besucht, wir sind über die Pyrmont Brücke gegangen, die sich in der Mitte öffnet, wenn Schiffe ein- und ausfahren wollen. Wir schlenderten vorbei am Sydney Aquarium & Wild Life & Madame Tussaud zum neu angelegten Barangaroo Reserve und dann an den Circular Quay, wo die großen Kreuzfahrtschiffe aus aller Welt anlegen und der Fährverkehr in alle Richtungen zu den Suburbs der Stadt startet. Auch mehr stündige Hafenfahrten sind möglich.
Wir entschließen uns für eine anderthalb Stunden lange Fahrt mit der Fähre nach Watsons Bay, Manley Bay und Tarangoo Zoo. Bis zum offenen Meer nimmt uns das Schnellboot mit ausreichend Platz auf dem Sonnendeck mit. Der Blick zurück auf die Skyline, das Opera House und die Harbour Bridge sind einmalig. Kleine Segelschiffe kämpfen mit den Wellen und dem stärker werdenden Wind. Es geht vor bei an kleinen grünen Inseln und Plattformen, die als Vergnügungsinseln genutzt werden. Flotte Musik ist zu hören, Es wird getanzt und gelacht. Wir fahren die einzelnen Bays an. Bis zur Küste reichen die schmucken mehrstöckigen Bungalows und Einfamilienhäuser. Anlegestege führen direkt an die makellosen Rasenflächen in hellem saftigen Grün. Hier lässt es sich aushalten! Wir können uns nicht sattsehen an der wunderschönen Umgebung der Stadt. Und jede Bay bietet eine neue unverwechselbare Silhouette. Viel zu schnell geht es zurück zum Circular Quay. Doch unsere Haut dankt es uns, dass wir die Sonne dann meiden. Bei dem starkem Fahrtwind haben wir gar nicht gemerkt, wie sie Gesicht und Arme verbrannt hat. Und dann hat Siegmund beim ersten Windzug seine Mütze, die er erst in Singapur sich gekauft hat, an das Wasser verloren. Es musste wohl so sein, denn er hatte schon mit einem Basecap mit einem Känguru geliebäugelt. Das konnte nun ohne Bedenken und schlechtem Gewissen gekauft werden. So sind wir zukünftig bestens für die brennende Sonne in Australia ausgerüstet.

Zum Anbaden mussten wir ein wenig weiter fahren. Wir entscheiden uns für den Bondi Beach im Süden der Stadt. Gute 7 Kilometer von der Stadt entfernt, Busse fahren im Minutentakt direkt zum Strand. Wir sehen auf der Karte herrliche Wanderwege an der Küste weiter südwärts ausgewiesen. Auch das Wetter ist nicht ganz so heiß, wie an den Tagen zuvor. Aber dann bleiben wir auf den Klippen zwischen Bondi und Tamarama Beach sitzen und genießen den Blick auf das Meer vor uns, die Strände und die vielen Surfer, die hier boardrider genannt werden, wie sie auf die Wellen warten und auf ihren Spitzen zum Ufer zu gleiten. Bondi, Tamara und der sich anschließende im Süden beider Strände gelegene Bronte Beach gehören zu den bekanntesten Strände Sydneys und sie beherbergen die ältesten Surfclubs in Australien. Aber was heißt alt hier in Sydney?! 1842, vor noch nicht einmal 200 Jahren, soll diese Bay unberührt gewesen sein. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die ersten Badenden. Aber dann ging es schnell, Tausende nutzten gerade am Wochenende die herrlich gelegene Bucht zum Ausruhen. Ganz ungefährlich ist das Baden wohl nicht, denn es wird auf verschiedenen Tafeln an den "Black Sunday" im Jahr 1938. Herrliches Wetter soll mehr als 35 Tausend Menschen zum Baden eingeladen. Drei große Wellen, die sich plötzlich auf offener See gebildet haben, bereiteten dem Spass ein jähes Ende. Glück im Unglück: 250 Menschen konnten gerettet werden, "nur" 5 verloren ihr Leben. Uns hat diese Information nicht abgeschreckt, auch wir waren im Wasser, das gar nicht so warm war, wie wir vermutet hatten. Aber die Wellen wurden immer stärker, gut für die Surfer, wir blieben dann doch mehr in der Nähe des Strandes.
Übrigens wurde der Name Bondi von den Aboriginies übernommen und kann übersetzt werden mit "turbulentes Wasser " bzw. "Wasser, das sich an den Felsen bricht".

Wir nehmen Abschied von Sydney

Morgen geht es weiter auf unserer Tour in Australien. Wir werden unsere Hotel - Komfortzone verlassen und mit unserem Gepäck in einen Camper umsiedeln. Da wir beide keine Campingerfahrung haben, sind wir schon sehr auf den morgigen Tag gespannt und hoffen nur, dass uns der Wettergott weiterhin so gut gesonnen ist. Das einzige Gewitter seit unserer Reise ereignete sich Sonntagnacht in Sydney. Am Morgen war alles getrocknet.
Welche Erinnerungen werden wir mitnehmen? In den vier Tagen unseres Aufenthaltes haben wir Sydney als eine sehr lebendige, kosmopolitische, reiche und stolze Stadt kennen- und schätzen gelernt. Und die Sydneysider sind wirklich hilfsbereite und liebenswürdige Menschen. Zum Abschied waren wir noch einmal im Botanischen Garten am Wasser gelegen. Durch das Elizabeth Gate gelangt man an die Oper und ihre Bar am Wasser. Dort, mit Blick auf die Skyline, den Circular Quay, die Harbour Bridge und die Oper von Sydney haben wir bei einem Glas eiskaltem Bier in der Abendsonne Abschied von dieser Stadt genommen.

© Gundula Henkel, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Koffer sind gepackt. Ziemlich ungewöhnlich für uns. Eigentlich sind wir die Spätpacker kurz vorm Losmarschieren. Doch diese Reise ist anders als alle unsere Unternehmungen zuvor. Wir sind 71 Tage in 5 Ländern unterwegs, davon gut 30 Tage in Campern in Australien und Neuseeland. Absolutes Neuland für uns ! Daher die lange Vorbereitungszeit. Mit der Routenplanung begannen wir im letzten Sommer. Ein tolles Reisebüro, Kinder und Freunde standen mit viel gutem Rat zur Seite.
Details:
Aufbruch: 21.01.2019
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 01.04.2019
Reiseziele: Singapur
Fidschi
Japan
Der Autor
 
Gundula Henkel berichtet seit 5 Jahren auf umdiewelt.
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