Neuseeland - zwei Inseln, zwei Naturwunder

Reisezeit: März 2002  |  von Anke Schlingemann

Fox Glacier - Hokitika

Fox Glacier - Hokitika

Früh morgens quälen wir uns aus dem Bett, um den Sonnenaufgang am 6 km entfernten Lake Matheson zu genießen. Eine 45-minütige Wanderung führt uns zum "view of the views". Unser Zeitplan hatte diesen Walk nur mit 20 Minuten berücksichtigt, so dass wir ziemlich abgehetzt - glücklicherweise noch vor dem Sonnenaufgang- an der Aussichtsplattform ankommen. Alleine genießen wir den Blick auf den stillen See, in dem sich das wundervolle Bergpanorama (Mount Cook und Mount Tasman) herrlich spiegelt. Plötzlich beginnt der See zu erwachen und die Reflektion wurde zunächst leider immer unschärfer. Erstaunlicherweise beruhigte sich das Wasser aber wieder, so dass die Spiegelung wieder besser wurde. Inzwischen hat sich nach und nach die Aussichtsplattform gefüllt. Wir halten so lange aus, bis wir uns endlich sicher sind, dass die Sonne die weißen Berggipfel leider nicht Rot anstrahlen wird. Das frühe Aufstehen wäre nicht erforderlich gewesen. Mit dieser Erkenntnis setzen wir die Seeumrundung fort. Vom "reflection view" haben wir noch einmal einen schönen Blick auf den jetzt wieder ruhigen, reflektierenden See.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Reflection Lodge (unsere wirklich empfehlenswerte, idyllische Unterkunft auf einem der Helikopter-Landeplätze - vom Frühstückstisch aus haben wie einen tollen Blick auf des Bergpanorama, dass auch hier wieder in einem kleinen See reflektiert wird, daher der Name).

Nachdem wir Ankes Heli Hiking-Tour gebucht haben, bleibt uns noch etwas Zeit. Die Straße zum Lake Matheson führt weiter zum ca. 15 km entfernten Gillespies Beach. Hier haben wir vom Strand der Tasman Sea einen überwältigenden Blick auf das Bergpanorama der Southern Alps. Auf dem Rückweg zum Ort passieren wir asiatische Touristen, die ihren Mietwagen abseits der Schotterpiste in einem Graben entsorgt haben. Verletzt schien niemand und der Abschleppwagen kam uns wenige Minuten später bereits entgegen.

Der Helikopter-Flug ist absolut spektakulär. Wir fliegen über die Moräne des 13,5 km langen Fox-Gletschers den Gletscherlauf hinauf, kreisen nah über einem ca. 20 m hohen Wasserfall, der aus dem Fels entspringt, und landen dann mitten auf dem Eis. Hier werden wir von einem Guide in Empfang genommen und mit Spikes und einem Stock ausgestattet.

Fox Glacier

Fox Glacier

Der Guide führt uns über das 200 - 300 m dicke Eis -das angestrahlt von der Sonne, wunderschön blau leuchtet- zu dem Wasserfall. An steilen Eishügeln werden zunächst "Treppenstufen" ins Eis gehauen. Der "Eisstrom" des Gletschers -scheinbar erstarrt- wandert in einem atemberaubenden Tempo (zur Zeit 4 m/Tag, 10mal schneller als in den Schweizer Alpen), wodurch sich eine absolut phantastische Eislandschaft mit metertiefen Schluchten, Eiswasserpfützen und blau leuchtenden Höhlen bildet.
Beim Wasserfall, am Rande des Gletschers, zeigt sich das Eis in besonders bizarren Formen mit meterhohen stalagmitenähnlichen Eisbergen. Die Klettertour in eine der größeren der Höhlen ist absolut spektakulär. Per Helikopter geht es wieder zurück in das grüne Tal. Von oben sieht man sehr schön, wie der Gletscher langsam in einen Fluss übergeht und sich durch ein enges Tal bis zum Meer zwängt.

Eishöhle

Eishöhle

Während Anke auf dem Gletscher war, ist Detlef zur Gletschermoräne gewandert. Hier ist das Eis bei weitem nicht so spektakulär wie oben, da es durch das Mitführen von Sand und Gestein nicht mehr ganz so hell leuchtet. Dennoch ein lohnenswerter Ausflug, bei dem man auch sehen kann, wie viele Kilometer weiter der Gletscher vor einigen hundert Jahren bereits war.

Nach den schönen Erlebnissen fahren wir ohne weitere Zwischenstopps nach Hokitika. Das uns empfohlene B & B (Gold & Green bei Helen & John, 10 km außerhalb von Hokitika) mit Blick auf das Tasmanische Meer ist klasse. Wir genießen ein erholsames Picknick mit Meerblick und einem watertouch sunset. Nach einem Tee mit unseren Gastgebern, führt uns John zu einer Glowworm cave - ein absolut interessantes Naturerlebnis mit vielen Erläuterungen zu den Glowworms (nicht verwandt mit den europäischen Johanniskäfern, sondern eine eigene Spezies. Was an den Höhlenwänden glimmt sind die Larven eines mückenähnlichem Insekt; mit klebrigen Fäden fangen diese - vom Licht angelockt - Insekten) zahlreichen Pflanzen (riesige Fuchsien und Rhododendren) und dem Sternenhimmel (Kreuz des Südens).

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Neuseeland, Nord- und Südinsel in 3 1/2 Wochen. Einige Stationen: Lake Tekapo, Mt. Cook, Manapouri, Doubtful Sound, Milford Sound, Queenstown, Glenorchy, Wanaka, Haast, Fox Glacier, Hokitika, Abel Tasman National Park, Marlborough Sounds, Blenheim, Ohakune, Tongariro, Lake Taupo, Rotorua, Bay of Plenty, Coromandel Peninsula, Hahai, Coromandel Peninsula, Whakatane, White Island, Dargaville/Northlands, Waipoua Kauri Forrest, Ahipara/Ninety, Russell, Bay of Islands, Parakei
Details:
Aufbruch: 02.03.2002
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 23.03.2002
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Anke Schlingemann berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Anke sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!