Yvi macht Urlaub in der großen, weiten Welt

Reisezeit: August - November 2009  |  von Yvonne Graf

Auckland

Auckland

Mein Flug nach Auckland war die reinste Hoelle. Es war ein Nachtflug und ich habe, wie so manch anderer auch, Probleme im Sitzen zu schlafen. Zudem dauerte der Flug ca. 13 Stunden. Nach vier Filmen und einigen Kurzschlafphasen war meine Laune auf dem Nullpunkt. Ich stand kurz vor einer Panikattacke, weil ich das Gefuehl hatte in dem bloeden Flieger eingesperrt zu sein und nicht genug Luft zu bekommen...., dass Erschoepfung sich so extrem auf meine Psyche auswirken kann, war mir auch neu. Werde meinen Rueckflug, der ebenfalls Nachts stattfinden soll, wahrscheinlich umbuchen, sowas moecht ich nicht noch mal mitmachen.
Am fruehen Morgen endlich angekommen habe ich nur noch an ein Schlaefchen in einem gemuetlichen Bett denken koennen. Da hatte ich aber total vergessen, dass ich eine Reservierung in einem Hostel hatte und nicht im Waldorf Astoria einchecken werde. Da das mein erstes Hostel war, hab ich natuerlich erst mal einen Schrecken bekommen. Sogar die Jugendherbergen in meiner Schulzeit waren dagegen 5 Sterne Unterkuenfte. Notgedrungen hab ich mich dann in das Bett in meinem Vierbettzimmer gelegt, ich haette in meinem Zustand sowieso nix anderes mehr gefunden, weil meine Sehkraft aufgrund der zufallenden Augen stark eingeschrenkt war.

mein Nachtlager im Hostel

mein Nachtlager im Hostel

Nach einem vierstuendigen komatoesem Schlaf ging es mir zumindest koerpelich etwas besser. Meine Stimmung hat sich allerdings nicht geaendert und ich war am ueberlegen, ob ich nicht einfach die zwei Tage, die ich eigentlich fuer die Stadtbesichtigung eingeplant hatte im Bett verbringen sollte. Im Gegensatz zu Kalifornien war das Wetter in Auckland ziemlich kuehl und bewoelkt. Jetzt, nachdem ich ohne Gesellschaft war, haette das ja sowieso niemanden gestoert, wenn ich schlecht gelaunt einfach liegen bleibe und mich selbst bemitleide......ausser im Nachhinein mich selbst, da man ja nicht alle Tage nach Auckland kommt. So habe ich also gegen 14.00 Uhr saemtliche Tricks der Selbstmotivation angewandt, eine Dusche in einem 1x1meter grossem Bad genommen und mich auf die Socken Richtung Hafen gemacht. Immerhin liegt das Quensstreet Backpacker Hostel mitten in der Stadt.
Auf meinem Spaziergang vorbei am alten Ferry Gebaeude, war ich dann auch froh, mich doch nach draussen getraut zu haben, denn meine Laune hat sich umgehend gebessert, als ich gesehn habe, wie viele Menschen alleine unterwegs sind.

Das Ferrybuilding bei Mistwetter.

Das Ferrybuilding bei Mistwetter.

Zudem hat sich auch noch die Sonne blicken lassen und der Hafen hat sich von seiner schoensten Seite gezeigt.

Die Neuseelaender segeln anscheinend gerne

Die Neuseelaender segeln anscheinend gerne

Mein naechstes Ziel war das bekannteste Wahrzeichen der Stadt, der Skytower, von dem aus man eine grandiose Aussicht ueber Auckland hat und der uebrigens hoeher ist, als der Eifelturm.

Skytower (sieht man aber nur bis zur ersten Plattform)

Skytower (sieht man aber nur bis zur ersten Plattform)

Es gibt sogar ein paar Verrueckte, die da runter springen.....natuerlich an einem Seil. Ist aber kein Bungeesprung...wie genau das funktioniert weiss ich auch nicht. Auf jeden Fall landen die dann auf einer Plattform auf dem Boden ohne hoch und runter geschleudert zu werden. (@ Gerrit: das waer was fuer Dich!)

Vom Turm aus habe ich einen Park gesehn, der in der Naehe meines Hostels war. Nachdem ich mir einen Kaffee 2 go gekauft habe bin ich dort hin um das mittlerweile aeusserst schoene Fruehlingswetter zu geniessen.

Fruehling!

Fruehling!

Das war total entspannend. Ich hab auf einer Bank vor einem Springbrunnen gesessen, in der Naehe hat eine Bigband Oldies gespielt und die Menschen hatten diese typische Fruehlingslaune und haben auf der Wiese gelegen und Buecher gelesen, die Voegel gefuettert oder wie ich einfach auf einer Bank gesessen und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lassen.

Meine Parkbank

Meine Parkbank

Als ich zurueck in mein Hostelzimmer kam hatte ich sogar Gesellschaft von einem Maedchen aus England mit dem ich vorm Schlafengehn noch ein bischen Smalltalk gemacht hab.
Am naechsten Morgen wollte ich eine Hafenrundfahrt mitmachen und musste mich wieder selbst ueberreden, da ich an der Kasse nur Gruppen und Paare gesehn hab. Es hat eine Weile gedauert, bis mir die Erkenntnis kam, dass ich jetzt entweder einfach alles alleine mache oder eben nichts mache. Ich hab mich dann auf das Mitteldeck des Boots gesetzt, wo niemand war um diesen Gesellschaftsfanatikern aus dem Weg zu gehn. Allerdings hat sich schon kurz nachdem das Boot abgelegt hat ein Amerikaner mit seinen Freunden zu mir gesellt und mich angequatscht.

auf dem Boot, fotografiert von Eric aus Long Island

auf dem Boot, fotografiert von Eric aus Long Island

Ich muss zugeben, die Jungs waren echt lustig und es war angenehm mit jemandem ueber das Gesehene zu sprechen. Auf der Vulkaninsel Rangitoto haben wir einen kurzen Stopp gemacht und sind ein wenig rumgelaufen.

Weiter gings zur Hafenbruecke, von der schon wieder Leute gesprungen sind, dies mal mit Bungeeseil und damit es nicht so langweilig ist mit dem Oberkoerper ins eiskalte Wasser rein. Leider hab ich den Springer mit der Kamera nicht mehr erwischt.

Nach der Hafenfahrt gings dann direkt mit dem Shuttlebus zurueck an den Flughafen und von da aus weiter nach Fiji, von wo aus ich dieses Kapitel gerade verfasst habe......also, dran bleiben ihr Lieben, ich habe (gelegentlich) Internet (juhuuu) und der naechste Bericht folgt as soon as possible.
Eure Yvi

© Yvonne Graf, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein round the world Ticket und 70 Tage Zeit. Da kann's auch mal etwas mehr Urlaub sein. Also ab auf einen road trip an die Süd-West-Küste der USA, weiter zum Tauchen auf die Fiji-Inseln, Sightseeing in Auckland, backpacking an der Ostküste Australiens, Badeurlaub auf Bali und shopping in Singapur.
Details:
Aufbruch: 30.08.2009
Dauer: 10 Wochen
Heimkehr: 08.11.2009
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Fidschi
Neuseeland
Australien
Indonesien
Der Autor
 
Yvonne Graf berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.