Falltür ins Paradies

Reisezeit: Oktober 2009 - Oktober 2010  |  von Katharina L.

Nach Wanaka mit Hindernis, 16.-18.03.2010

Auch am naechsten Tag bleibt der Fox-Gletscher in dichten Regenwolken versteckt, Katha gelingt es allerdings, ihn am fruehen Morgen aus der Entfernung im Bild festzuhalten. Statt Gletscherwanderung umrunden wir lieber den wunderschoenen Lake Matheson, der in einem wahren Pflanzen- und Vogelparadies liegt.

Lake Matheson von seiner schoensten Seite

Lake Matheson von seiner schoensten Seite

Dann machen wir uns bei stroemendem Regen auf in Richtung Wanaka. Vor uns liegen etwa 80 km bergige Kuestenlandschaft, ab Haast geht es dann nochmal richtig ins Gebirge, ueber eine Passstrasse und durch einen National Park nach Wanaka.

Warten auf eine Regenpause

Warten auf eine Regenpause

Nach etwa 50 Kilometern beginnt wieder einmal, die komplette Armaturenwarnbeleuchtung aufzublinken. Das haben wir schon ein paar Mal, moistens auf Schotterpisten, erlebt. Wir dachte, das liege an einem losen Kabel oder aehnlichem und die Laempchen gingen auch immer wieder aus, ohne dass etwas passiert waere. Diesmal nicht. Ganz im Gegenteil. Nach kurzer Zeit warden die Scheibenwischer immer langsamer, das Licht faellt aus, Tacho und Drehzahlmesser spielen verrueckt.

Wir halten an, schalten den Motor aus. Vielleicht ein Fehler. Denn beim Versuch, ihn wieder zu starten, tut sich gar nichts mehr. Im stroemenden Regen schieben wir "Mississippi" um eine Bergkurve, lassen ihn bergab rollen und kriegen den Motor wieder an. Wir schaffen die 30 Kilometer in das kleine Nest Haast und finden eine Werkstatt.

Der Mechaniker blickt auf seine Armbanduhr. 17.00 Uhr. Um 18.00 Uhr mache er Feierabend und zwar puenktlich. Er koenne versuchen, den Schaden zu beheben, koenne aber nicht versprechen, heute noch fertig zu warden. Wenn wir es eilig haetten, koennten wir ja versuchen, noch die 130 Kilometer nach Wanaka zu kommen. Das koennte vielleicht auch klappen.

Wir beschliessen, keine Eile zu haben und der Mechaniker legt los. Nach kurzer Zeit ist das Problem gefunden (die Buerstchen des Umwandlers - "Alternater" - sind abgenutzt, weshalb die Batterie nicht mehr geladen werden kann und somit voellig leer ist) und kann nun behoben werden. Um 17.56 Uhr dreht der Mechaniker die letzte Schraube wieder fest und laesst den erleichtert laechelnden "Mississippi" wieder von der Hebebuehne. Glueck gehabt.

In den Bergen - noch ist mit Mississippi alles in Ordnung.

In den Bergen - noch ist mit Mississippi alles in Ordnung.

Ueber die steile Passstrasse, vorbei an riesigen Bergen und wilden Wasserfaellen setzen wir unsere Fahrt fort. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir erst Lake Wanaka und dann Lake Hawea, die gruenblau inmitten einer beeindruckenden Bergkulisse schimmern.

Lake Wanaka in der roten Stunde

Lake Wanaka in der roten Stunde

Gegen 22.00 Uhr erreichen wir einen Motorcamp in Wanaka. Die Lufttemperatur nimmt kontinuierlich ab je weiter wir nach Sueden kommen. Ist es in Wanaka tagsueber mit 17, 18 Grad zwar noch angenehm warm, faellt das Thermometer in der Nacht schon mal auf 4 Grad, was einen naechtlichen Toilettengang schon ein wenig ungemuetlich werden laesst.

Lake Wanaka in der blauen Stunde

Lake Wanaka in der blauen Stunde

Am naechsten Tag ist Erholung und Stadtbummel angesagt, ehe wir am Dienstag nochmal zum Lake Hawea fahren. Wir sitzen entspannt am windig-sonnigen Ufer und drehen spaeter einen Schwarzweissstummfilm, richtig mit selbstgebauten Kulissen und "Drehbuch".

Lake Hawea...

Lake Hawea...

...bezaubert uns ebenfalls.

...bezaubert uns ebenfalls.

Am Abend ueberpruefen wir, ob wir alles richtig gemacht haben. Wir besuchen das "Cinema Paradiso", wo wir uns das "Imaginarium des Dr. Parnassus" (von Terry Gilliam, mit Heath Ledger in seiner letzten Rolle, einem tollen Johnny Depp und einem fantastischen Tom Waits als Teufel!) ansehen.

Das "Paradiso" ist ein bezauberndes kleines Kino, ausgestattet mit gemuetlichen Sofas und Sesseln, sogar einer alten Morris-Limousine, aus der man den Film durch die Windschutzscheibe betrachten kann. Waehrend des Films bekommt man nach Wunsch Getraenke, Pizza oder selbstgemachtes Eis serviert. So sollte Kino immer sein!

Vor der Abreise am naechsten Tag, versuche ich, mit Strassenmusik noch ein wenig Geld in die Reisekasse zu spielen. Mein Standort ist nicht gerade der guenstigste, aber immerhin kommen in einer Stunde 10 Dollar zusammen.

Lawrence' Hinterhoefe

Lawrence' Hinterhoefe

Auf dem Weg an die Westkueste stoppen wir im herrlich alt gebliebenen Goldgraebernest Lawrence, goennen uns beim Bummel zwischen den alten Holzhaeusern noch ein ueberdimensionales Eis, ehe wir weiter nach Dunedin fahren, wo wir den Tag mit dem Besuch der campingplatzeigenen Infrarot-Sauna beenden.

© Katharina L., 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
1 Jahr: Indien – Thailand – Laos – Vietnam – Neuseeland – Chile – Argentinien – Peru – USA
Details:
Aufbruch: 01.10.2009
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 01.10.2010
Reiseziele: Indien
Thailand
Vietnam
Laos
Neuseeland
Chile
Argentinien
Bolivien
Peru
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Katharina L. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.