Lizzy und Rod im Flitterjahr!

Reisezeit: Juli 2010 - Juli 2011  |  von Rod & Lizzy

Neuseeland: Christchurch und Banks Peninsula

(14.-22.02.11)

Christchurch

Von Tonga flogen wir nach Auckland und nach ein paar Stunden Aufenthalt weiter nach Christchurch. Dort angekommen fuhren wir zum Jailhouse Hostel, welches wir ein paar Tage vorher im Internet gebucht hatten.

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um ein ehemaliges Gefängnis aus dem Jahre 1874 (bis 1999 in Betrieb). Seit 2006 ist es ein Backpacker Hostel. Im Bild unsere kleine Zelle.

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um ein ehemaliges Gefängnis aus dem Jahre 1874 (bis 1999 in Betrieb). Seit 2006 ist es ein Backpacker Hostel. Im Bild unsere kleine Zelle.

Obwohl es mir nicht sehr gut ging (Auswirkungen des Denguefiebers), holten wir am nächsten Morgen bei Wendekreisen unseren Campervan in Neuseeland ab. Der Vermieter 'Wendekreisen' machte von Anfang an einen viel besseren Eindruck als 'Travellers Auto Barn' in Australien. Bei Wendekreisen wartete auch bereits unser Paket aus Australien (mit Campingutensilien etc.) auf uns.

Hier noch ganz frisch und sauber. Im Grunde das gleiche Model wie in Australien mit ein paar Unterschieden. Der Hauptunterschied war die fehlende Klimaanlage, allerdings haben wir sie (dank des gemäßigten Wetters in Neuseeland) nur sehr selten vermisst. Ein weiterer deutlicher Unterschied war die viel bessere Ausstattung mit Kleinigkeiten und ein deutlich besser gewartetes und gepflegtes Fahrzeug mit 'nur' 481.383km auf dem Tacho!

Hier noch ganz frisch und sauber. Im Grunde das gleiche Model wie in Australien mit ein paar Unterschieden. Der Hauptunterschied war die fehlende Klimaanlage, allerdings haben wir sie (dank des gemäßigten Wetters in Neuseeland) nur sehr selten vermisst. Ein weiterer deutlicher Unterschied war die viel bessere Ausstattung mit Kleinigkeiten und ein deutlich besser gewartetes und gepflegtes Fahrzeug mit 'nur' 481.383km auf dem Tacho!

Banks Peninsula

Nach einem Großeinkauf an Lebensmitteln und Paracetamol fuhren wir direkt auf einen Campingplatz in Christchurch. Da es Lizzy am nächsten Tag schlechter ging (wegen Denguefieber) blieben wir drei Nächte auf dem Campingplatz und erholten uns. Als es uns etwas besser ging, verließen wir Christchurch in unserem Campervan und fuhren über Lyttelton auf die Banks Peninsula im Südosten.

Bei unserem Zwischenstopp in Lyttelton fuhren wir zur Time Ball Station. Früher fiel der Ball auf dem Turm pünktlich um 13 Uhr herunter und die Schiffe im Hafen konnten ihre Chronometer genau einstellen. Leider konnte man nur den Garten besichtigen, da das Gebäude fünf Monate vorher (04.09.2010) bei einem starken Erdbeben beschädigt wurde.

Bei unserem Zwischenstopp in Lyttelton fuhren wir zur Time Ball Station. Früher fiel der Ball auf dem Turm pünktlich um 13 Uhr herunter und die Schiffe im Hafen konnten ihre Chronometer genau einstellen. Leider konnte man nur den Garten besichtigen, da das Gebäude fünf Monate vorher (04.09.2010) bei einem starken Erdbeben beschädigt wurde.

Blick von der Time Ball Station auf den Hafen von Lyttelton, die Ausgangsbasis für viele Antarktisexpeditionen.

Blick von der Time Ball Station auf den Hafen von Lyttelton, die Ausgangsbasis für viele Antarktisexpeditionen.

Ein Stück noch nicht gerodeter Wald, der mit seinen ordentlichen Reihen auch eine Orkarmee seien könnte.

Ein Stück noch nicht gerodeter Wald, der mit seinen ordentlichen Reihen auch eine Orkarmee seien könnte.

Die schönen Hügelketten der Banks Peninsula. Es sind die erodierten Kraterränder von zwei uralten Vulkanen.

Die schönen Hügelketten der Banks Peninsula. Es sind die erodierten Kraterränder von zwei uralten Vulkanen.

In Duvauchelle gibt es den Duvauchelle Holiday Park, der wunderschön gelegen ist. Wir hatten einen Platz mit direkten Blick auf die Bucht.

In Duvauchelle gibt es den Duvauchelle Holiday Park, der wunderschön gelegen ist. Wir hatten einen Platz mit direkten Blick auf die Bucht.

Mit einem Kaffee in der Hand konnten wir uns von den Auswirkungen des Denguefiebers erholen und den Wolken zusehen wie sie sich über die Berge kämpften.

Mit einem Kaffee in der Hand konnten wir uns von den Auswirkungen des Denguefiebers erholen und den Wolken zusehen wie sie sich über die Berge kämpften.

So hatten wir uns Neuseeland vorgestellt!

So hatten wir uns Neuseeland vorgestellt!

In Akaroa sahen wir auch diesen Escape-Camper mit den Mainzelmännchen und ...

In Akaroa sahen wir auch diesen Escape-Camper mit den Mainzelmännchen und ...

... auf der anderen Seite die Sendung mit der Maus. Da war wohl ein Backpacker aus Deutschland für die Lackierung zuständig. Die sympatischen Campervans von Escape sind alle unterschiedlich lackiert. Diesen "deutschen" Campervan haben wir im Verlauf unserer Neuseelandreise noch zweimal auf der Südinsel wiedergesehen.

... auf der anderen Seite die Sendung mit der Maus. Da war wohl ein Backpacker aus Deutschland für die Lackierung zuständig. Die sympatischen Campervans von Escape sind alle unterschiedlich lackiert. Diesen "deutschen" Campervan haben wir im Verlauf unserer Neuseelandreise noch zweimal auf der Südinsel wiedergesehen.

Nach Südostasien und den pazifischen Inseln gabs im Supermarkt in Neuseeland trotzdem noch Früchte, die uns unbekannt waren. Die optisch sehr ansprechende Kiwano, zu deutsch auch Horngurke oder Hornmelone. Leider war die Kiwano geschmacklich sehr enttäuschend - ungefähr so spannend wie das weiche Innere einer holländischen Schlangengurke

Nach Südostasien und den pazifischen Inseln gabs im Supermarkt in Neuseeland trotzdem noch Früchte, die uns unbekannt waren. Die optisch sehr ansprechende Kiwano, zu deutsch auch Horngurke oder Hornmelone. Leider war die Kiwano geschmacklich sehr enttäuschend - ungefähr so spannend wie das weiche Innere einer holländischen Schlangengurke

Christchurch

Nach drei erholsamen Tagen auf der Banks Peninsula fuhren wir zurück nach Christchurch. Wir waren beide wieder fit und wollten noch ein wenig in den vielen Outdoorgeschäften einkaufen bevor es in Richtung Süden ging.
Nach einem halben Tag in den Geschäften der Innenstadt übernachteten wir erneut auf einem Campingplatz in Christchurch. Am nächsten Tag (22. Februar) kamen wir erst spät los am Campingplatz und fuhren zuerst zum Macpac Outlet Store, da es dort noch ein T-Shirt geben sollte, welches der Macpac Shop in der Innenstadt nicht mehr hatte. Anschließend wollten wir noch einmal in die Innenstadt.

Während ich mich zusammen mit Lizzy durch die Sonderangebote kämpfte fing plötzlich das gesamte Gebäude an wie wild zu wackeln. Wir rannten aus dem Gebäude heraus und uns war direkt klar, dass es ein Erdbeben war. Draußen auf dem Parkplatz sagten die ebenfalls rausgerannten Angestellten sofort, dass dieses Erdbeben ein wirklich schweres war. Wir standen dann zusammen mit den Angestellten und Kunden der umliegenden Geschäfte auf dem Parkplatz und warteten. Während die meisten versuchten mit ihrem Handy Familie und Freunde zu erreichen sah man Rauchsäulen über der Innenstadt (ca. 2km entfernt) aufsteigen. In unserer direkten Umgebung gab es keine sichtbaren Schäden und wir verbrachten die nächsten Stunden damit Autoradio zu hören und dem Stau auf der großen Ausfallstraße zuzusehen. Zwischendurch gab es immer wieder Nachbeben, einige davon mit mehr als 5,0. Das Hauptbeben hatte eine Stärke von 6,3 auf der Richterskala und das Epizentrum lag vergleichsweise nah unter der Erdoberfläche. Im Gegensatz zum Erdbeben ca. fünf Monate vorher. Das Beben am 04. September 2010 hatte eine Stärke von 7,1 auf der Richterskala, aber das Epizentrum lag deutlich tiefer unter der Erdoberfläche, daher gab es auch weniger Schäden an Gebäuden und keine Toten. Die Schäden des Bebens welches wir miterlebt hatten waren erheblich. Große Teile der Innenstadt waren zerstört und 172 Menschen sind gestorben. Allerdings wurde dieses Erdbeben zweieinhalb Wochen später vom Erdbeben in Japen in den Schatten gestellt. Zusätzlich zur Nuklearkatastrophe von Fukushima sind dort mit über 15.000 Toten fast einhundertmal mehr Menschen gestorben als in Christchurch.

Dies ist der Parkplatz auf dem wir die Stunden nach dem Erdbeben verbracht haben. Das Foto stammt von einem späterem Besuch in Christchurch. Am Erdbebentag hatte es wenigstens nicht geregnet!

Dies ist der Parkplatz auf dem wir die Stunden nach dem Erdbeben verbracht haben. Das Foto stammt von einem späterem Besuch in Christchurch. Am Erdbebentag hatte es wenigstens nicht geregnet!

Nach dem Macpac Outlet Store wollten wir eigentlich noch zum Kathmandu Clearance Store. Gut für uns, dass wir es nicht bis in diesen Shop geschafft hatten, denn der Knick im Gebäude über der Eingangstür ist keine Designspielerei. (Foto ca. 2,5 Wochen nach dem Beben)

Nach dem Macpac Outlet Store wollten wir eigentlich noch zum Kathmandu Clearance Store. Gut für uns, dass wir es nicht bis in diesen Shop geschafft hatten, denn der Knick im Gebäude über der Eingangstür ist keine Designspielerei. (Foto ca. 2,5 Wochen nach dem Beben)

Nach einer Begutachtung durch Experten wurde hier sehr deutlich darauf hingewiesen, dass man das Gebäude nicht mehr betreten darf. (Foto ca. 2,5 Wochen nach dem Beben)

Nach einer Begutachtung durch Experten wurde hier sehr deutlich darauf hingewiesen, dass man das Gebäude nicht mehr betreten darf. (Foto ca. 2,5 Wochen nach dem Beben)

Wir hatten viel Glück im Unglück. Uns ist nichts passiert und alle unsere Sachen waren sicher im Campervan. Eine Woche vorher haben wir noch im Innenstadtnahen Backpacker übernachtet. Nachdem sich das Verkehrschaos ein wenig gelichtet hatte fuhren wir gegen 16.30 Uhr nach Westen aus der Stadt raus. Da überwiegend die Innenstadt und die östlichen Vororte vom Erdbeben zerstört wurden waren die von uns befahrenen Straßen in recht gutem Zustand. Unterwegs sahen wir viele Häuser mit kaputten Schornsteinen und Schäden besonders an Backsteingebäuden. Viele Tankstellen waren geschlossen oder nur geöffnet für Hilfskräfte/Militär. Wir hatten glücklicherweise noch einen relativ vollen Tank. Vor noch geöffneten Tankstellen hatten sich bereits lange Schlangen gebildet. Ohne anzuhalten fuhren wir mit unserem Campervan in Richtung Süden und verbrachten die Nacht in Ashburton (ca. 80km südwestlich von Christchurch). Unterwegs und selbst in Ashburton waren alle Motels und Cabins belegt mit Flüchtenden aus Christchurch. Ein Stellplatz für unseren Campervan war aber kein Problem. Den Abend und nächsten Morgen schauten wir immer wieder Nachrichtensendungen in der Gemeinschaftsküche. Aufgrund des Erdbebens war auch das sonst kostenpflichtige Internet auf den Campingplätzen für einige Tage freigeschaltet.

Am nächsten Tag spürten wir die ersten kleinen Auswirkungen des Erdbebens. An der Tankstelle in Ashburton gab es lange Schlangen und bei einem Bäcker gab es kein Brot zu kaufen, da die Großbäckerei in Christchurch war.

Nachtrag
Einige Gebäude/Geschäfte in denen wir einen Tag vor dem Erdbeben in der Innenstadt waren gibt es wahrscheinlich nicht mehr. Das Jailhouse Hostel hat die Beben anscheinend gut überstanden und ist weiterhin geöffnet. Die Time Ball Station in Lyttelton wurde beim Februar-Erdbeben so stark beschädigt, dass das Gebäude nicht mehr zu retten war. Bevor das Gebäude abgetragen werden konnte stürzte der Turm bei einem weiteren sehr starken Nachbeben am 13.06.11 ein.

© Rod & Lizzy, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir fangen in Südostasien an und beenden unsere Reise nächsten Sommer in Kanada! Zwischendurch machen wir Halt in Australien, Neuseeland und einigen Pazifikinseln.
Details:
Aufbruch: 30.07.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 30.07.2011
Reiseziele: Deutschland
Singapur
Malaysia
Thailand
Australien
Laos
Kambodscha
Samoa
Tonga
Neuseeland
Vereinigte Staaten
Kanada
Der Autor
 
Rod & Lizzy berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.