In Düsseldorf daheim, in der Welt zu Hause

Reisezeit: Oktober 2010 - Oktober 2011  |  von Marius Schebaum

Neues Seeland: Spiel, Spass und Spannung (Bungee-Jump)

purer Adrenalin-Schocker

Da ich ja bekanntermassen n alten Adrenalin-Junkie bin und so ziemlich keine Gefahr auslasse, die sich mit ein wenig Organisation erzeugen laesst, hab ich mir meinen schon lange gehegten Traum eines Bungee-Jumps erfuellt. Aber ich waere ja nicht der Danger-Ranger, der ich zum Unmut meiner Grossmutter bin, wenn ich nicht auch direkt volle Lotte alles mitnehmen wuerde, was geht: Deshalb wird beim allerersten Bungee-Jump des Lebens natuerlich der "Kinder-Sprung" aus 43m ausgelassen, ne, direkt grosskotzig den 4-hoechsten Sprung der Welt ausgesucht, aus 134m!
Klang erstmal nach einer guten Idee beim buchen, aber als wir dann mit dem Bus hoch auf den Berg gejuckelt sind und man bereits einen beachtlich ausschweifenden Blick ins Tal geniessen konnte, ging mir auf einmal doch die Pumpe! Der Anbieter zahlt cleverweise kein Geld zurueck, falls man nicht springt und da ich ja ein alter Spar-Fuchs bin, gabs natuerlich auch kein Kneifen mehr!
Also ganz den Joe Cool machen und nichts anmerken lassen Hat nicht geklappt, denn sobald ich in der winzigen Absprungstation sass, die mit einem Stahlseit quer ueber die Schlucht gespannt ist und von der man sich dann ohne Ruecksicht auf Verluste dem winzig erscheinenden Fluss 150m weiter unten entgegenstuerzt, haben meine Haende so gezittert von Aufregung, dass ich bei einem Foto von einem Mitstreiter nicht mal die Kinder gerade halten konnte

Warum faehrt man freiwillig da rueber, um da runter zu springen? UND zahlt auch noch GELD dafuer?!

Warum faehrt man freiwillig da rueber, um da runter zu springen? UND zahlt auch noch GELD dafuer?!

Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt auch schon runtergeschaut und wusste deshalb, was auf mich zukommt und es sah beim besten Willen nicht gesund oder ueberhaupt spassig aus

an einem Gummi-Seil, dass in einer Fussfessel um die Knoechel geklettet wird, dem sicheren Tod entgegen??? Bin ich denn noch zu retten? Wo ist denn der Ausgang?

an einem Gummi-Seil, dass in einer Fussfessel um die Knoechel geklettet wird, dem sicheren Tod entgegen??? Bin ich denn noch zu retten? Wo ist denn der Ausgang?

Ich war anscheinend nicht mehr zu retten, denn ohne gross ueber mein Schicksal nachzudenken, habe ich folgsam mein Leben in die Haende ein paar neuseelaendischer Halbwueschsiger gegeben, die kaum aelter als ich sein konnten und die mich praepariert haben fuer meinen Sprung, d.h. auf eine Arzt Zahnarztstuhl gepflanzt und dort die Fussfessel angelegt, wobei man da den gaehnenden Abgrund schon sehen konnte und nur noch wenige Zentimeter vom mittlerweile Unausweichlichen entfernt!

jaja, von wegen "Daumen hoch", die Hosen voll hatte ich da!

jaja, von wegen "Daumen hoch", die Hosen voll hatte ich da!

Oooohhhh, scheisse, ist das hoch! da soll ich runter? und das Ganze auch noch in einem Stueck ueberleben???

Oooohhhh, scheisse, ist das hoch! da soll ich runter? und das Ganze auch noch in einem Stueck ueberleben???

3...2...1... und los, nicht drueber nachdenken, sondern den Quatsch hinter mich bringen, damit ich danach nie wieder sowas machen muss!

3...2...1... und los, nicht drueber nachdenken, sondern den Quatsch hinter mich bringen, damit ich danach nie wieder sowas machen muss!

Aber denkste! Von wegen Quatsch! Sobald man voellig schwerelos in die Tiefe rauscht, rast der Herzschlag in ungesunde Hoehen und der Koeper produziert soviel Adrenalin und Glueckshormone, dass man aus dem Grinsen und Schreien gar nicht meh raus kommt. und bei 134m freiem Fall schreit man eine ganze Weile
Einfach unbeschreiblich, wie man wie ein Duesenjet dem Fluss entgegenrauscht und einfach nur hofft, dass das Seil auch so wirkt, wie es soll, naemlich, dass es einen WIEDER HOCH zieht irgendwann... Und tatsaechlich, nach ewigen Sekunden des Wartens und Bibberns wurde ich ca. 30-40m wieder in die Hoehe geschossen und durfte nochmal in die Tiefe rauschen! Was fuer krasser Kick!!!
Tja in meinem ganzen Rausch hab ich allerdings beim wieder hochgezogen werden vergessen, den Sicherheitsgurt aus meiner Fussfessel zu ziehen, die mich richtig herum gedreht haette auf dem Zug nach oben zur Station. Aber voellig koordinations-unfaehig hing ich dann die ca. 30 sekunden auf dem Weg nach oben kopfueber am Seil und hab mir das atemberaubende Tal nochmal mehr oder weniger entspannt von oben angeguckt. Dementsprechend hatte ich oben an der Station einen Kopf, wie Ullrich Brall nach seinem besten Lacher, oder fuer diejenigen, die diese Ikone nicht kennen: einfach nur knallrot Aber egal, hab mir nichts anmerken lassen und bin trotzdem grinsend wie ein debildes Frettchen auf LSD wieder auf sicherem Boden gelandet

Noch stundenlang spaeter schlug mir das Herz schneller, wenn ich an den Moment des Absprungs gedacht hab, es ist also nicht auszuschliessen, dass ich mich auch in Zukunft solch waghalsigen Adrenalin-Kicks hobby-maessig widmen werde...

© Marius Schebaum, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein Around-the-World-Ticket, mein Backpacker-Rucksack und Ich in einem Jahr einmal links rum um die Welt von Lateinamerika über Mittelamerika, USA, Fiji, Neuseeland, Australien und Indonesien bis nach China...
Details:
Aufbruch: 10.10.2010
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 10.10.2011
Reiseziele: Brasilien
Paraguay
Bolivien
Peru
Panama
Costa Rica
Nicaragua
Vereinigte Staaten
Fidschi
Neuseeland
Australien
Indonesien
Malaysia
Hongkong
China
Katar
Türkei
Deutschland
Der Autor
 
Marius Schebaum berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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