Caro, Jan und Ben unterwegs!

Reisezeit: Januar - August 2012  |  von Carolin M.

Neuseeland: Südinsel

... wow, mit dem Wohnmobil auf die Fähre

... wow, mit dem Wohnmobil auf die Fähre

3,5 h Fährüberfahrt auf die Südinsel, der Sommer scheint so ein bischen vorbei zu sein

3,5 h Fährüberfahrt auf die Südinsel, der Sommer scheint so ein bischen vorbei zu sein

... und die Einfahrt nach Picton mit seinen 4000 Einwohnern nach der Abreise aus Wellington mit seinen 400.000 Einwohnern

... und die Einfahrt nach Picton mit seinen 4000 Einwohnern nach der Abreise aus Wellington mit seinen 400.000 Einwohnern

03.03.12 JM, Abel Tasman National Park

So, das ist jetzt schon ein paar Tage her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe. Was mich dazu bewegt, ist das Absolvieren des letzten Abschnittes des Queen Charlotte Trail mit dem Mountainbike. Wer selbiges noch nicht benutzt hat, darf den folgenden Abschnitt gerne überlesen. Wir sind auf einem Campingplatz direkt vor dem Abel Tasman National Park eingekehrt, nachdem wir in der vergangenen Nacht kaum geschlafen haben. Von unserem Wildcampplatz wurden wir nach einer entspannten Nacht mit Blick auf die Bucht von Picton vertrieben. Dort durfte man trotz fehlender Verbotsschilder nicht übernachten. So sind wir in strömendem Regen aus dem Ort gefahren, um festzustellen, dass an der Küstenstrasse für mindestens zehn Kilometer kein einziger möglicher Stellplatz zu finden war. Den nächsten besten nahmen wir. So gegen zwei Uhr nachts brach die Mutter aller Unwetter über uns herein, und der halbwegs passable Stellplatz wurde zum Prellbock der Regenwolken, die der Wind in orkanartigen Böhen gegen unser Wohnmobil schleuderte, bevor sie das Festland trafen- und nein, ich übertreibe nicht. Ben hat die Nacht schön durchgepennt, wir anderen waren fast die ganze Nacht wach, Corinna hatte alle möglichen Todesursachen durchgedacht: Der Wind könnte das Wohnmobil umkippen und den Hang hinabdrücken, der Hang selbst könnte abrutschen und so weiter. Den Plan, bei diesem Unwetter in den Ort zurückzufahren, haben wir glücklicherweise verworfen. Am Morgen waren wir gerädert und müde, aber lebendig. Eigentlich sollte ja der MTB Abschnitt folgen, also jetzt:

Der Queen Chartlotte Trail ist der längste Singletrail Neuseelands, sage und schreibe 71 km! Hört sich fantastisch an, ist auch so. Der Weg wird auch bewandert, ist allerdings ausdrücklich zum biken freigegeben. Mit dem Boot wird man an den Startpunkt gebracht; ich habe mir die dritte Etappe und damit den fahrerisch schönsten Teil ausgesucht, 24 km, 4 h. Die Gebühr inklusive Rad lag bei 84 €, was mir eigentlich zu teuer war. Wir hatten uns aber vor der Reise vorgenommen, für solche Sachen beide Augen zuzudrücken, da wir die Gelegenheit zu sowas eher nicht mehr haben werden. Punktum, die Details zur Ausrüstung: Hardteil von Scott, schwache Federgabel, Sattel zu steil eingestellt, aber so, dass ich Idiot dachte- geht schon. Mein Hauptproblem waren die vertauschten Bremsgriffe- rechts vorne- das habe ich mir nach dem Sturz mit der gebrochenen Hand letzten Sommer immer wieder vorgesagt- rechts vorne, rechts vorne ... Mit einem kleinen Schnellboot wurde ich als einziger Passagier zum Startpunkt gebracht. Das war erstmal ein tolles Gefühl wieder im Sattel zu sitzen. Der Verleiher hatte mich schon darauf vorbereitet, dass die ersten 40 Minuten nur aus Schieben bestehen würden und nach zehn Minuten Strasse kam es genau so. Der Sattel schmerzte fast von Anfang an im Schritt. Die Zikkaden waren so laut, dass ich mein eigenes Fluchen kaum verstehen konnte. Der Ausblick war an verschiedenen Stellen echt toll. Der folgende Downhill bestand aus Spitzkehren, die breit genug und doch anspruchsvoll waren. Hier fühlte ich mich so richtig in die Jugenzurückversetzt. Respekt Chrisi, diese Dinger mit einem Hardtail zu fahren ist eine ganz andere Herausforderung, als mit dem Fully gemütlich runterzuballern. Wie das rüttelt, wenn es einem so richtig schön das Hinterrad weghaut, oder wahlweise die Hand vom Lenker. Dazu war die Federgabel nicht besonders- echtes Puristenfahren. Zuhause hole ich mir definitiv eine Lenkersteuerung für das Lockout der Gabel. Ich habe festgestellt, das man ohne Dämpfung so viel effektiver aus dem Sattel gehen kann. Man verliert zu viel Energie über die Gabel- das nur so am Rande. Die Szenerie war nicht so wahnsinnig spektakulär- war ich schon so übersättigt, oder war ich einer Touristenfalle aufgesessen, fragte ich mich. Die zweite Hälfte war dann die Erklärung: am Hang entlang durch den verwunschenen Dschungel- klasse. Nicht nur runter sondern immer so im Fluss ( flow, ich greife doch mal auf einen ungeliebten Anglizismus zurück, da Fluss es nicht so recht trifft), ihr wisst wie sich das anfühlt- super. Dann das ewige Problem beim biken. Man kann an den tollen Stellen anhalten und fotografieren, oder man kann sie abreiten. Ausser Kasi, der kann sie erst fahren und dann zurückfahren und nochmal fotografieren, dafür fehlte mir die Puste. Daher sind die Fotos nicht sehr repräsentativ. Der Weg brachte mir jedenfalls ein Dauergrinsen ein. Erstaunlich fand ich, wie ausgesprochen gut diese Downhillpedale funktionieren, ich bin die letzten fünfzehn Jahre nur noch Klickies gefahren. Nur in den Hohlwegen bleibt man schneller mal mit der Pedale hängen.

Auf jeden Fall habe ich mir fest vorgenommen, mal wieder eine Bikeausflug an den Gardasee o.ä. zu organisieren. Das macht man einfach zu wenig.

Breit und doch eng mit genug Tempo

Breit und doch eng mit genug Tempo

... und immer so weiter, mal das Meer nebendran, mal nur der Fels

... und immer so weiter, mal das Meer nebendran, mal nur der Fels

Na ja, Bilder mit Helm sehen doch immer gleich bescheiden aus

Na ja, Bilder mit Helm sehen doch immer gleich bescheiden aus

Das ist also ein Wassertaxi an Land

Das ist also ein Wassertaxi an Land

Corinna macht schonmal das Kanu klar

Corinna macht schonmal das Kanu klar

Kann man die Seelöwen erkennen? Corinna sagte links wäre Caro und rechts ich...

Kann man die Seelöwen erkennen? Corinna sagte links wäre Caro und rechts ich...

05.03.12 JM Abel Tasman National Park
Heute ist Seekajak fahren mit Corinna angesagt. Wir wollten gerne alle zusammen fahren, Ben hätte aber als zwölfjähriger durchgehen müssen...
Der Park mit zwei weiteren nach Abel Tasman, dem niederländischen Erstbeschreiber Neuseelands im Jahr 1642 benannt. Dieser setze jedoch nie einen Fuss auf die Inseln. Dies erledigte James Cook erst gute einhundert Jahre später 1769.
Wir jedenfalls wurden von unserem Wassertaxi mitsamt Kajak ins mehrgefahren und vom Ufer in den maritimen Park gebracht. So viel zu viele Touristen wir anfangs waren, so schnell verliefen sich die Leute nach den ersten Paddelschlägen. Diese Kajaks mit Ruder am Heck steuern sich so einfach und angenehm, ein Genuss. Bei Sonnenschein und kaum Wellengang paddelten wir so um die Seelöwen herum und liessen uns die Bewohner des Parks erklären. Nach dem Mittagessen, im englischsprachigen Raum kein Strandbarbeque, sondern Sandwich, kamen wir angenehm geplättet wieder beim Wohnmobil an.

Unser Guide, so sieht das ganze dann in der Ankunftsbucht aus

Unser Guide, so sieht das ganze dann in der Ankunftsbucht aus

Languste mal anders

Languste mal anders

© Carolin M., 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Frankfurt-London-San Francisco-Los Angeles-Cook Islands-Auckland-Christchurch-Sydney-Brisbane-Bali-Singapur-Thailand-Malaysia-Südafrika-London-Frankfurt
Details:
Aufbruch: 09.01.2012
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 17.08.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Cookinseln
Neuseeland
Australien
Algerien
Thailand
Malaysia
Indonesien
Südafrika
Deutschland
Der Autor
 
Carolin M. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.