Einmal um den Globus

Reisezeit: Januar - August 2015  |  von Tilo Gölz

Neuseeland: Franz Josef Gletscher

Nach der ersten Nacht auf dem Campingplatz am Franz Josef Gletscher wachten wir im strömenden Regen auf. Somit war jegliche Aktivität für diesen Tag gesprengt, außer vielleicht die heißen Quellen, die es hier noch gibt, auf die wir beide aber keine Lust hatten. Alles andere dreht sich hier um den Gletscher und fand somit draußen statt. Doch zum Glück ließ der Regen nachmittags nach, so dass wir uns erst einmal zum örtlichen Infozentrum aufmachten, um die Wettervorhersage für den nächsten Tag einzuholen...wie so oft aber die sogenannten I-Sites, die es in Neuseeland nahezu überall gibt sind echt eine tolle Sache! Ob Infos zu Wetter, Unterkunft oder Aktivitäten...hier wird einem wirklich geholfen.
In der Gegend gibt es mehrere Gletscher, wobei der Franz Josef und der Fox Glacier die bekanntesten sind. Beide Gletscher befinden sich gerade in ihrem Abnehmezyklus, so dass eine Besteigung vom Tal aus aufgrund der abbrechenden Eisblöcke zu gefährlich ist. Allerdings gibt es die Möglichkeit mit dem Helikopter auf den Gletscher zu fliegen und dort dann an einer geführten Tour teilzunehmen. Dies haben wir aber leider erst unterwegs mitbekommen. Und natürlich auch in der I-Site, wo wir neben der Info, dass das Wetter am Folgetag ganz gut werden sollte, auch Material zu den verschiedenen Touranbietern bekamen. Allerdings ist der Spaß nicht ganz günstig Umgerechnet ca. 215€, für dass das wir eigentlich zuhause mehrere Gletscher vor der Türe haben (oder zumindest nicht weit entfernt ). Wir beschlossen uns erstmal ein Bild vor Ort zu machen und sind zum Franz Josef Glacier Lookout gelaufen. Vom Parkplatz aus ging es wieder durch dichten Regenwald, bis wir plötzlich vor einem großen Flussbett mit steilen Felswänden auf beiden Seiten standen. Hier befand sich bis vor ein paar Jahren noch der Gletscher. Bei starkem Regen kann sich der kleine Fluss aus Gletscherwasser, der sich durch das breite Flussbett schlängelt, innerhalb von wenigen Stunden zu einem reißenden Gewässer entwickeln, und den gekennzeichneten Weg, den man zuvor noch im Trockenen gelaufen ist findet man plötzlich nicht mehr, da man knietief im Wasser steht. Doch wir konnten problemlos weiter gehen. Durch die Wasserfälle, welche links und rechts von den Felswänden herunter plätscherten, und die verschiedenen riesigen Felsbrocken im Bett gab es immer etwas zusehen. Nach einem kurzen Anstieg befanden wir uns dann 250m vor dem Gletscher. Näher geht es ohne Guide nicht. Hier beschlossen wir dann auch, sollte das Wetter am nächsten Tag gut sein, den Heli-Hike zu machen. Weniger wegen der Aussicht, die schon super war, mehr weil wir den halben Tag mit Nichtstun verbracht hatten Als am nächsten Morgen also die Sonne schien und nahezu keine Wolken am Himmel zu sehen waren, ging es los. Nachdem wir mit Schuhen, Socken, Hosen und Jacken eingekleidet wurden ging es zum Helikopter Landeplatz. Nur wenigen Minuten später landeten wir schon auf dem Gletscher, wo unser Guide uns empfing. Es folgte eine kurze Einweisung wie wir unsere Steigeisen anlegen müssen und schon ging es los. Der Weg war zwar technisch und konditionell nicht anspruchsvoll, aber wir hatten tolle Aussichten auf den Gletscher und unser Tourguide erzählte viel zu der Gletscherentwicklung, was sehr interessant war. Zwischendurch gab es coole Abschnitte in denen wir uns beispielsweise an einem Seil durch eine Spalte hoch zogen oder durch metertiefe Spalten liefen, in denen das Eis richtig schön blau war. Immer wieder hörte man das Knacken durch das sich bewegende Eis und einmal konnten wir sogar beobachten wie ein großer Brocken abgebrochen ist und einige Meter nach unten kullerte. Scheinbar musste die Nacht zuvor auch ein Erdbeben gewesen sein, das sowohl unseren Guide, als auch die Dame an der Campingrezeption aufweckte, doch wir hatten wohl einen guten Schlaf...jedenfalls haben wir nichts mitbekommen Als wir dann mit dem Heli wieder zurück geflogen sind konnten wir noch ein paar schöne Blicke auf den Gletscher und die Umgebung erhaschen. Auf unserer Weiterfahrt zu unserem nächsten Ziel haben wir noch kurz am Fox Glacier angehalten und sind dort zu dem Lookout hoch gelaufen. Wie schon beim Franz Josef Gletscher ist das die Stelle, die einem ohne Guide am nächsten an den Gletscher heran bringt. Rechtzeitig zur Dämmerung waren wir oben, doch wir hatten nun ja schon unsere Gletschererfahrung gesammelt, so dass es bei Mondschein zurück zum Camper ging und damit auch zum nächsten Ziel...dem Milford Sound.

Weg zum Lookout

Weg zum Lookout

Weg zum Lockout

Weg zum Lockout

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

Helikopter Landeplatz auf dem Gletscher

Helikopter Landeplatz auf dem Gletscher

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

unser Guide und ich

unser Guide und ich

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

Franz Josef Gletscher

teilweise mussten wir durch Gletscherspalten gehen...

teilweise mussten wir durch Gletscherspalten gehen...

...

...

...oder robben

...oder robben

geschafft

geschafft

Fox Gletscher

Fox Gletscher

© Tilo Gölz, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Reise um die Welt.
Details:
Aufbruch: 04.01.2015
Dauer: 7 Monate
Heimkehr: 18.08.2015
Reiseziele: Vereinigte Arabische Emirate
Thailand
Kambodscha
Vietnam
Laos
Malaysia
Singapur
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Tilo Gölz berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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