sieht so aus, als flöge ich um die Welt...?

Reisezeit: Januar - Mai 2015  |  von Stefanie Förster

Neuseeland : 19.04. Invercargill to Te Anau/Milford Sound

Ich habe quasi gar nicht geschlafen. Der Typ über mir hat sich die ganze Nacht in seinem Bett herumgeworfen und wenn ich herumgeworfen sage, meine ich das auch so. In einem quietschenden Bunkbett, verdammt nochmal.
Entsprechend gut gelaunt bin ich, als morgens um 6.00 die ersten Wecker klingeln. Um 7.15 startet der Bus, outsch. Der Typ über mir braucht ewig, um seinen Wecker auszustellen. Als er dann beim zweiten Alarm aufsteht, sprüht er sich erstmal mit Deo ein, direkt vor meinem Bett. Unglaublich.
Ich mache mich fertig, komme zurück ins Zimmer und packe. Es klopft leise an der Tür. Da die Leute hier ja nun wirklich nicht besonders höflich, geschweige denn nett, zu mir waren, fühle ich mich nicht verpflichtet, die Tür eilfertig zu öffnen. Soll das doch ihr Freund machen, der noch im Bett liegt. Es klopft erneut. 'open the door' höre ich in meinem Rücken. 'häh' frage ich. 'open the door, someone is knocking' wiederholt er lauter im Befehlston. Oh wow, kein Bitte, kein Guten Morgen. 'sure' gebe ich
zur Antwort und öffne seiner Freundin, die ihre Schlüsselkarte nicht dabei hat, die Tür. Sie kommt rein, ohne auch nur ansatzweise 'Danke' zu sagen. Ich koche vor Wut. 'It would be nice, to hear a good morning instead of open the door' sage ich. 'oh, it's ok', sagt sie. Wtf?!? 'no, it's definately not ok' sage ich, nun schon weniger beherrscht. Für den Rest des Morgens herrscht Schweigen. Wie sehr wünsche ich mir, mich ordentlich ausdrücken zu können. Ich hätte einfach auf Deutsch schimpfen oder noch besser, mich weigern sollen, die Tür zu öffnen, bis er please und good morning sagt.
Beim Frühstück schreibe ich mit Amanda, die ja auch gleich in den Bus muss. Sie bestätigt mir, dass das Verhalten äusserst rude war und ich bin getröstet.
In unbehaglichem Schweigen, also für mich, bei den anderen bin ich nicht so sicher, ob sie sowas überhaupt registrieren, frühstücken wir und packen unsere Sachen.
Ich will auschecken, aber an der Rezeption steht nur das Schild, man soll rüber zur Bar gehen 'see our friendly staff at the bar'. Der friendly staff, drei Mann stark, ignoriert mich ne Weile, vermutlich ist es nicht schwer zu erraten, was ich will. Großer Rucksack, Pillowcase und Chipkarte in der Hand. Ich stehe ne Weile dumm rum und bevor einer von ihnen das Spiel beendet, reißt mir der Geduldsfaden und ich gehe. Ich habe kein Cashdeposit hinterlegt und es ist schließlich deren Chipkarte. Ich lege Kissenbezug und Chipkarte auf die Theke, na gut werfe sie auf die Theke, wobei die Karte leider runterfällt und hinter der Rezeption auf dem Boden landet. Naja, das tut mir dann doch wieder leid, der Typ gestern war ja eigentlich ganz nett.

So sehe ich aus, wenn ich morgens schon richtig angepisst bin

So sehe ich aus, wenn ich morgens schon richtig angepisst bin

Reese, der Busfahrer kommt und wir laden ein. Are you ok, fragt er mich. No, sage ich und erzähle ihm die Kurzform. Ich hätte auf Deutsch mit ihnen schimpfen sollen, sage ich, dann würde ich mich jetzt besser fühlen. Er lacht.
In zwei Stunden sehe ich Amanda. Reese rät uns, lieber jetzt noch zu schlafen, um nachher fit zu sein. Die Fahrt durch den Milford Sound ist sehenswert. Ich versuche zu schlafen, aber jetzt kann ich natürlich nicht, typisch. Ich versuche es eine Stunde lang erfolglos und gebe dann auf.
Wir halten für einen Pipi Stop in Lumsden. Als wir schon wieder rausfahren wollen springt ein Typ auf und stoppt den Bus. Er hat seinen Pass in der Toilette liegen gelassen. Keine Ahnung, was er damit dort gerieben hat?

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Das Lumsden Hotel

Das Lumsden Hotel

Das Lumsden Klo, wegen dem wir stoppten

Das Lumsden Klo, wegen dem wir stoppten

Nach einer weiteren Stunde treffen wir den großen Bus. Ich gehe erstmal mit meinem Zeug oben rein und suche Amanda, aber sehe sie nicht, also stelle ich es auf irgendeinen Sitz. Moment, das könnte sie sein. Ja, sie ist es. Wir begrüßen uns. Sie fragt, ob ich mich zu ihr setze. Lass uns nach hinten gehen, wir können jede eine Zweierreihe haben. Ich muss noch schnell meinen Bagpack unten in den Bus werfen. Als ich wiederkomme, sind die Reihen doch gut gefüllt. Naja, sitzen wir eben wieder zusammen.
Der Busfahrer heute ist etwas seltsam. Ich habe ihn bereits in Queenstown gesehen, als wir in der ersten Kneipe waren. So der Typ, der unbedingt irgendwo dazu gehören will. Er hat Anschluß gesucht, sich erst zu den Schweden gestellt, die natürlich überhaupt nicht mit ihm geredet haben, weil er auch ein bisschen groß und ungeschlacht, sprich schlicht, aussieht. Das eine Mädel dachte wohl auch, er wolle sie anmachen. Jedenfalls hat sie die Augen verdreht und nach ihm geguckt, als er aufgegeben hat. Dann hat er mit Andrea geredet, die prompt aufgestanden und zu ihren einheimischen Freunden an die Bar gegangen ist. Dort hat er sich jedoch nochmal zu ihr gestellt und sie hat ihn mit zurück gebracht und ihn bei uns sitzen lassen. Das habe ich ihr hoch angerechnet. Jetzt vermute ich fast, dass sie ihn nicht kannte und er ihr da gesagt hat, dass er auch Kiwi Fahrer ist. Auch an dem Morgen, an dem wir von Queenstown aufgebrochen sind, hat er in der Lobby herumgelungert. Ich hatte ihn als eine dieser Randgestalten abgehakt, die verzweifelt versuchen 'rein' zu kommen und gerade deshalb immer aussen vor bleiben. Nun ist er für heute unser Busfahrer. Gut, das eine schließt das andere ja nicht aus.
Amanda zeigt mir die Fotos und Videos von ihrem Bungee Jump und der Swing. Sieht aus, als hätte es wahnsinnig viel Spaß gemacht. Aber 335$ + 120$ für die Bilder (und 80$ für eine blaue Nike Stretchhose in Amandas Fall), das ist schon heftig.

Vorerst wieder vereint

Vorerst wieder vereint

Typisch Amis nur am Essen (der Spruch kam von Amanda)

Typisch Amis nur am Essen (der Spruch kam von Amanda)

Wir erreichen Te Anau. Der See, so unser Busfahrer fasst das meisste Frischwasser aller Seen in Australien und Neuseeland. Wir stoppen in der Stadtmitte, hier steige ich nachher aus.
Im Cafe gibt's ne Toilette und kostenfreies Internet, ausserdem sehe ich Sofie dort sitzen, was macht die denn hier? Die drei Schwedinnen machen heute auch ihre Milford Sound Tour. Im Bad treffe ich dann noch Amanda und Sarah.
Dann stelle ich mich in die Schlange vor der Ausgabetheke. Eigentlich sollte ich nichts essen, denn ich habe erstens keinen Hunger, zweitens noch ein Brot, und drittens bekommen wir gleich Lunch auf dem Boot, aber der Muffin, den Amanda hat, sieht so gut aus. Also kaufe ich mir einen SchokoMuffin für 4$.
Wir machen noch ein paar Fotos am Strand, dann geht's los. Bald werden wir den National Park erreichen, der Weg zum Milford Sound gilt als einer der most scenic drives in the world, informiert uns unser Busfahrer. Also bitte mal zur Abwechslung nicht schlafen. Dummerweise bin ich ausgerechnet jetzt müde und döse vor mich hin, noch haben wir den Park ja nicht erreicht.

Muffin!!!!!

Muffin!!!!!

Ganz normal im Kiwi Bus...?!?

Ganz normal im Kiwi Bus...?!?

Unser erster Stop ist direkt am Straßenrand, wo auch schon jede Menge Busse und Autos stehen, für ein Foto der weiten, einsamen Grasebene mit den Bergen dahinter.

Tada

Tada

Lass uns rennen / lets run

Lass uns rennen / lets run

Nur wohin?

Nur wohin?

Na gut, wir bleiben und dann steigen zurück in den Bus

Na gut, wir bleiben und dann steigen zurück in den Bus

Dann stoppen wir an einem weiteren Mirror Lake. Irgendwie verstehe ich, der Walk würde eine Stunde dauern und ziehe mir entsprechend Jacke und Mütze an, aber es sind 5 Minuten, der See ist direkt neben der Straße. Amanda grinst und ich muss über mich selbst lachen.

Der nächste Stop ist nur eine kurze Pipipause an einer Touristeninformation mit den entsprechenden Einrichtungen, es geht zu wie in einem Taubenschlag. Als ich zurück komme, treffe ich Krissi, die ich in Kaiteriteri zurück gelassen habe. Irgendwie ist der Bus voll mit bekannten Gesichtern. Leider ist die arme Krissi total erkältet, kein Wunder bei dem Regen, ist halt wie Herbst in Deutschland auch...
Auf der weiteren Fahrt erzählt uns der Fahrer etwas über die Natur Neuseelands (vor allem gibt's hier viele verschiedene und verrückte Vogelarten, die sich mangels natürlicher Feinde entwickelt haben), schweift dann allerdings relativ lange ab zum Thema Bekämpfung der Possums (Beuteltier). Die sind, obwohl zweifelsfrei niedlich, eine ziemliche Pest hier und deshalb verhasst. Vor allem zerstören sie die Bäume, deren Blätter sie fressen und rauben Vogeleier, unter anderem die des gefährdeten Wappentiers, des Kiwis. Kein Wunder also, dass sie den Einheimischen verhasst sind. Unser Fahrer lässt sich nun genüsslich über das Töten der possierlichen Tierchen aus. Wenn Du Nachts hier einen Fahrer Schlangenlinien fahren siehst, der ist nicht betrunken, sondern versucht, so viele Possums zu erwischen wie möglich. Sie erstarren im Licht der Scheinwerfer und können dann leicht überfahren werden. Oder man blendet sie mit einer Taschenlampe und schlägt ihnen mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf.
Ich halte mir die Ohren zu, solange er darüber spricht, deshalb bekomme ich den grausamen Rest nicht mit. Sind die sonst so fortschrittlichen Kiwis, die ich für ihr riesen Engagement im Umweltschutz liebe, nicht in der Lage, eine bessere Lösung zu finden? Das Possum hat sich schließlich nicht selbst hier eingeschlichen, der Mensch hat es auf die Insel gebracht, was kann das Tier also dafür.

Wir erreichen bald die Divide Line, die Grenze zwischen der australischen und der neuseeländischen Kontinentalplatte, die hier zusammen treffen. Enthusiastisch erzählt unser Busfahrer wie die beiden Platten durch die Wucht ihres Zusammentreffens die southern alps geformt haben, die noch heute mit etwa 7 cm pro Jahr, die "fastest growing rocks all over the world" sind. Vor lauter Begeisterung erzählt er uns dann auch gleich, welche verheerenden Auswirkungen eine Bewegung dieser Platten haben könnte. Grundtenor: you are not safe. Diese erdbebensicheren Häuser in Queenstown? You are not safe inside... Ähm ja.
"You are not safe", inspiriert mich dazu, Amanda, die ihn auch creapy findet, Busfahrer storys zu erzählen. Z.B. dass er gar nicht der Fahrer ist, der liegt gefesselt und geknebelt unten beim Gepäck. Du fährst mit mir im Bus? "you are not safe". Dass er uns in die Mitte des Milford Sound bringt, uns ausraubt und uns nackt aussetzt. Lustige Vorstellung übrigens, wie der Kiwi Bus nackt durch den Milford Sound marodiert und Autofahrer hijackt. Amanda teilt mir mit, dass sie jetzt auch Angst vor mir bekommt.
Derweil ist unser Fahrer bei weniger blutrünstigen Themen angekommen. Hier im Naturpark gibt es den Kea, einen ziemlich lustigen Vogel, der gerne Essen von den Besuchern des Parks stiehlt. Er kann z.B. problemlos Lunchboxen öffnen. Auch im Auto sind Sachen nicht sicher, selbst wenn alles verschlossen ist, versucht der Kea das Isoliergummi zu lösen. Neuerdings surft er auf den Dächern von Autos. Je schneller das Auto fährt, desto flacher macht er sich, wird es ihm zu schnell, breitet er seine Schwingen aus und wird vom Dach gefegt. Da er dabei nicht darauf achtet, was hinter ihm ist, wird er oft überfahren.
Der Busfahrer macht uns darauf aufmerksam, dass in der Landschaft rechts von uns die Szene aus Jurrasic Park, wo der T-Rex über den Zaun kommt, gedreht wurde und fährt extra langsam für ein paar Fotos.

Versuchte Imitation eines T-Rex

Versuchte Imitation eines T-Rex

Dann weist er auf einen Wasserfall links von der Straße und später auf zwei kleine Gletscher rechts in den Bergen hin.

Wir halten an einem Fluß, das Wasser ist so sauber, dass wir hier unsere Wasserflaschen auffüllen können.

Gleich sind wir am längsten Tunnel der Welt (ehrlich?). Der Fahrer erzählt von der aufwändigen Konstruktion und das alles nur, um die Schönheit des Milford Sound für Besucher zu erschließen.
Wir haben mittlerweile die Snowline, also Schneegrenze erreicht, sprich jetzt liegt etwas Schnee auf unserer Höhe.
Vor dem Tunnel, der immer nur einseitig befahrbar ist, hält er an. Noch etwas mehr als 7 Minuten bis wir in den Tunnel dürfen, alle raus für ein Foto. Wenn ich hupe, lauft ihr zurück und springt in den Bus.
Als erstes suchen sich die meisten eine Handvoll Schnee zum fotografieren. Ich auch. Nur was macht man danach damit? Da einer der Jungs aus der Football Vierergruppe schon mindestens drei Leute, die aus dem Bus steigen, mit Schnee beworfen hat, bekommt er meine Ladung ab. Volltreffer. Ich nehme mal lieber die Beine in die Hand. Vom Parkplatz gegenüber kann man eine tolle Aussicht knipsen. Aber wieso stehen denn so viele von uns um das geparkte Auto herum? Ach, da sitzt ein Kea auf dem Spiegel und versucht das Gummi am Fenster zu lösen. Sieht aus wie ein Papagei.
Er fliegt irritiert von seinen Zuschauern erst auf das Autodach, dann rüber zum Bus. Das trifft sich, der Busfahrer hupt ohnehin gerade. Also springen alle zurück in den Bus. Der Kea wechselt zum Bus nebenan und fliegt dann kurz vorm Tunnel fort.

Der Tunnel ist meiner Meinung nach auch nicht viel länger als der Elbtunnel, aber was solls. Ich halte mir die Taschenlampe unters Gesicht und erzähle weiter Gruselgeschichten darüber, wie wir alle nackt und zu Fuß durch diesen Tunnel zurück laufen müssen.

Auf der anderen Seite warten einige Autos, die ebenfalls von Keas belagert werden. Der Busfahrer hält am nächsten Parkplatz, damit wir ein paar Fotos machen können. Eigentlich will er wieder nur kurz halten, denn wenn wir früh genug dran sind, können wir gleich noch einen Walk machen. Aber auf dem Parkplatz steht schon ein Auto mit offener Motorhaube, das zwei Mädchen gehört. Sie haben offenbar eine Panne. Natürlich bietet er seine Hilfe an. Ich höre, dass er glaubt, es liege am niedrigen Ölstand.
Alle sitzen schon wieder im Bus, da steht er immer noch bei den Mädels. Jetzt kippt er Wasserflaschen in einen Kanister. Warum? Das hiesige ADAC Equivalent (womit ich den Neuseeländern nicht zu nahe treten will) ist auch schon da, time to say good bye. Aber er kippt unverdrossen weiter, auch wenn der Rest auf dem Parkplatz landet. Wer definitiv nicht landet, ist logischerweise er, auch wenn er es ja scheinbar versucht. Denn Hilfe brauchen die Mädels jetzt nicht mehr. Die tatkräftige Dame der Pannenhilfe sieht definitiv so aus, als bekäme sie das in den Griff. Dann kann es endlich weitergehen.

Auf dem Weg....

Auf dem Weg....

Der nächste Stop ist am Schiffsanleger, alle bekommen ihr Ticket und den groß angekündigten Voucher für den Lunch. "Ich kann Euch heute free lunch besorgen"...Kunststück, haben wir ja schon mit dem Milford Sound Ticket bezahlt.
Wir dürfen an Bord und erstmal Schlange stehen bei 'Pita Pit', um unseren vorbestellten kalten Wrap zu erhalten. Amanda hat stattdessen einen heißen Pie gewählt.
Wir setzen uns an einen der Tische und essen, wodurch wir die Ausfahrt und den ersten Wasserfall verpassen. Macht nix, das Boot fährt ja auch wieder zurück.
Den Rest der Fahrt verbringen wir, trotz Kälte, oben auf Deck, da sieht man einfach am besten und kann herrlich herumstolpern bei Seegang. Ich nehme mir einen Tee mit hoch, der wärmt wenigstens die Finger und zum Nachtisch gibt's ein paar Stück Schokolade. Amanda nimmt nur eins, die Selbstbeherrschung möchte ich haben.

Die Berge ragen schroff auf, teilweise mit Schnee oder Eis gekrönt und immer wieder sehen wir Wasserfälle. Die schmaleren sind vermutlich durch die Regenfälle der letzten Zeit verursacht. Der Größte fließt über eine Klippe, die ihn teilt, woraufhin er sich weiter unten wieder vereint. Wie Liebende sage ich, wie eine Nase, aus der Schnodder fließt, meint Amanda. Als wir das Meer erreichen, werden die Wellen etwas höher. Wir stehen ganz vorne und halten uns mit einer Hand an der Reling fest. Jihaaa. Als wir wieder in ruhigeres Gewässer kommen, bittet der Kapitän uns über Lautsprecher, uns doch bitte festzuhalten, denn er dreht das Boot. Wow, sind wir schon es eine Stunde unterwegs?

Auf dem Rückweg hält er sich an der anderen Seite und wir kommen an einem Felsen mit Seehunden vorbei. Auch an den großen Wasserfall bringt er uns ganz nah heran. Ich bin ganz froh, dass wir dann auch bald wieder zurück sein werden, denn so langsam ist mir richtig kalt. Selbst Amanda gibt zu, dass es nicht grad warm ist.

Manchmal ist es ein langer Prozeß zu einem Foto

Manchmal ist es ein langer Prozeß zu einem Foto

Seehunde, wieder am gammeln,  das ein Leben und lecker roher Fisch die ganze Zeit

Seehunde, wieder am gammeln, das ein Leben und lecker roher Fisch die ganze Zeit

Im Bus zurück döse ich nach einer Weile ein. In Te Anau fahren wir am YHA, wo ich übernachten werde, vorbei. Kurz danach hält der Bus für eine Pipipause.
Ich verabschiede mich von Amanda, nehme meine Sachen und steige aus. Der Busfahrer öffnet mir das Gepäckfach und ich nehme meinen Backpack. Er fragt mich, wo ich schlafe und will mir die Richtung zeigen. Keine Sorge, ich weiß, wo es ist, nur bitte nicht vergessen, mich morgen abzuholen. Ja, sagt er, sei um 16.45 hier, meist wird es später, aber trotzdem.

Quer durch den Park kürze ich ab, muss doch noch mal googlemaps fragen und bin zum Glück recht schnell beim Hostel.
Ich genieße es, mal wieder ohne Schlange einzuchecken. Die junge Frau an der Rezeption hat allerdings keinen Schlüssel für mich. Seltsam, wundert sie sich, wo kann der sein. Tja, ich weiß es nicht. Sie bringt mich persönlich aufs Zimmer, meist sind die Türen ohnehin offen. Ich soll einfach später nochmal vorbeikommen wegen dem Schlüssel.
In dem 6 Bett Zimmer scheinen mehrere Betten frei? Oder doch nicht? Der Typ, der im Zimmer ist, hat keine Ahnung. Aber der, der kurz darauf reinkommt, meint, dass noch ein oberes Bett frei ist. Die Betten sind aus Holz, also kein Quietschen und erstaunlich breit. Ich lege meine Sachen ab und gehe dann zur Rezeption, um nach Internet zu fragen. Gibt es und es ist komplett frei. Schnell ist es tatsächlich auch noch. Wow. Ich muss heute also nicht mehr raus.
Ich mache es mir im Fernsehraum gemütlich und bearbeite den Blog von gestern. Dabei futtere ich den Rest Gummibärchen und Schokolade. Ich kann nur hoffen, dass ich den Winterspeck, den ich mir hier grad anfuttere, in Fiji schnell wieder verliere.
Ein paar Franzosen fragen, ob sie den Fernseher anschalten dürfen. Ich bin diese Rücksichtnahme schon fast gar nicht mehr gewohnt. Da ich verstehe, ob ich den Fernseher nutze, sage ich erstmal nein, was für verdutzte Gesichter sorgt, aber das Missverständnis ist schnell ausgeräumt. Als sie später gehen, fragen sie netterweise, ob sie den Fernseher aus und das Licht anmachen sollen.
Zwei Mädels kommen rein, sie wollen einen Film gucken. Auch sie fragen um Erlaubnis. Der neuseeländische Film (Boy) ist richtig gut. Ich esse mein Sandwich und auch die restlichen Nüsse (die sind vielleicht teuer hier) und schreibe noch, nachdem der Film längst beendet ist.
Eigentlich will ich duschen und ins Bett, treffe aber im Zimmer eine nette Französin, mit der ich mich verquatsche. Dann gehe ich duschen und ins Bett.

© Stefanie Förster, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich habe nie von einer Weltreise geträumt. Schockierend, ich weiß. Überraschenderweise unternehme ich jetzt aber eine. Wie es dazu kam, wo ich lande und wie es da so ist, das berichte ich Euch hier... Wer mag, darf mitlesen. Mein Blog richtet sich vor allem an meine Familie und Freunde, sowie an Ex Kollegen. ...naja und natürlich an mich selbst: eine Weltreise ist ein tolles Abenteuer liebe Steffi! ...nur Mut und einfach mal machen, wird schon schiefgehen ;)
Details:
Aufbruch: 11.01.2015
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 28.05.2015
Reiseziele: Sri Lanka
Thailand
Indonesien
Australien
Neuseeland
Fidschi
Vereinigte Staaten
Mexiko
Deutschland
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Stefanie Förster berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Stefanie sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!