Einmal Zentralamerika und zurück

Reisezeit: November 2019 - April 2020  |  von Peter S.

8./9.2.18 San Ignacio, Blue Hole, Hopkins

Das Land Belize

...zählt etwas über 300'000 Einwohner, ist etwas grösser als Wales und die Hauptstadt heisst Belmopan!
Die Highlights sind schnell aufgezählt: Das nördliche Riff - das zweitgrösste nach dem Barrier Riff in Australien - die Cayes - die Maya Ruinen von Lamanai - Hopkins - der Badeort ohne Touristenambiente sowie die Maya- und Garifuna-Dörfer im Süden des Landes!
Das möchte ich gerne mal etwas auskundschaften!
Etwas Vorsicht ist geboten - denn das Land ist ein Drogenumschlagplatz Richtung Norden! (Die Küstenwache verfügt nicht mal über ein Boot, welches mit Radar ausgerüstet sei!)
In Diskussion im Land stehen allerdings andere Themen: Die Ölsuche, die Verteilung der Öleinkommen sowie die Risiken der Umweltschäden!
Belize ist ein kleiner Ölproduzent und die Einnahmen liegen in den Händen einiger weniger, die Folgen allerdings hätte die Allgemeinheit zu tragen. (Gewinne werden maximiert, die Kosten sozialisiert!!)

Im 17. Jh. war die Küste vor Belize ein Piratenparadies aus England und Schottland, welche die spanischen Galeonen kaperten. Die damalige spanische Regierung konnte die Engländer davon überzeugen, dass dem Treiben ein
Ende zu setzen sei! In der Folge wechselten die arbeitslosen Piraten ins Holzgeschäft. Die Engländer unterstützten die Holzfäller und die Gegend wurde immer britischer!

Im 19. Jh. wechselten die Holzfäller, das Geschäft war ziemlich abgeflacht, ins Waffengeschäft und sie lieferten Geräte und Waffen samt Munition an die Maya-Rebellen im Yucatan.

Mit dem Vertrag von1859 zwischen Guatemala und England, verpflichteten sich die Briten, eine Strasse von Guatemala bis an die Karibikküste zu bauen. Die Strasse existiert auch heute noch nicht - und Guatemala hat Belize bis heute nicht als eigenständigen Staat anerkannt.
Am 21. Sept. 1981 wurde die damalige britische Kolonie British-Honduras offiziell zum unabhängigen Staat Belize erklärt.

San Ignacio

...die Stadt liegt auf der einen Seite eines Flusses, Santa Elena auf der anderen. Die beiden Orte sind mit zwei Brücken verbunden - beide im Einbahnverkehr!

In der Nacht hat es geregnet! Und heute will ich auch weiterfahren. Die Stadt San Ignacio gibt nicht allzu viel her, zuerst muss ich aber bei einer Bank Geld beziehen.
Ich möchte gerne den Rainforest Medicin Trail ansehen, das ist ein mit Infotafeln versehener Weg durch den Regenwald. Passt doch zu dem Wetter!
Leider fahre ich zuerst in die falsche Richtung. Ein Einheimischer erklärt mir den Weg anhand der Karte - also wenden und zurück Richtung Grenze!
Die richtige Abzweigung verpasse ich abermals und nach einer Rückfrage bei einem lokalen Flugplatz wird mir die Richtung gezeigt!
Auf einer Piste schraubt sich der Weg hinauf in den Wald - die Strasse wird löchriger, die Gegend einsamer. Wieder setzt Regen ein - offenbar die richtige Stimmung für eine Wanderung im Regenwald!
Ich wende und fahre die ganze Strecke zurück - die Pfützen und Löcher werden immer grösser, meine Stimmung dafür tiefer! San Ignacio nochmals durchqueren und dann los Richtung Blue Hole!

Es gibt immer noch Mennoniten-Siedlungen in der Gegend! Sie bewegen sich mit Pferd und Wagen und leben ihren eigenen Stil

Es gibt immer noch Mennoniten-Siedlungen in der Gegend! Sie bewegen sich mit Pferd und Wagen und leben ihren eigenen Stil

Viele Häuser stehen auf Pfählen - warum? Wasser!

Viele Häuser stehen auf Pfählen - warum? Wasser!

Blue Hole Nationalpark und St. Herman's Cave

Der Hummingbird Hwy. führt von der Hauptstadt Belmopan in südöstlicher Richtung! Es belustigt mich doch etwas, wenn ich im Reiseführer lesen kann, dass die Strasse heute fast durchgehend asphaltiert sei!
Das Besucherzentrum des Blue Hole NP liegt einige Kilometer südlich der Hauptstadt.
Die Blue Hole ist eine Cenote mit einem Durchmesser von 100 Metern und einer Tiefe von über 30 Metern. Cenoten sind eingestürzte mit Wasser gefüllte Höhlen.
Hier beginnt auch der Wanderweg zur St. Hermann's-Höhle, welche man selber erforschen könnte. Ausserdem gibt es Naturlehrpfade und einen Aussichtsturm!
Ich bezahle den Eintritt und besuche vorerst mal das kleine Museum!
Draussen ergiesst sich grad ein toller Tropenregen über die Wälder! Geschützt mit Regenpellerine und Schirm mache ich mich mal versuchsweise auf den Weg...

Die Bilder sagen wohl alles, umkehren! DIe zurückkehrenden Leute sind alle völlig durchnässt und total verschmutzt! Na - und jetzt, mal etwas abwarten, vielleicht wird es ja besser!
Leider wird es nicht besser - es schüttet! Soll ich hier übernachten oder weiterfahren? In San Ignacio war ein deutsches Paar auf dem selben Campingplatz. Sie haben heute morgen gesagt - sie würden nach Dangriga fahren, dort sei das Wetter besser! Hoffentlich!
Ein Blick nach oben und der Entscheid ist gefallen. Los geht es.

Dangriga

... ist um einiges kleiner als Belize City und zählt ca. 11'500 Einwohner.
Ehrlich gesagt - ich kann mit der Stadt nicht viel anfangen. Ich finde sie sogar scheusslich - auch das Meer ist statt blau - grau in grau! Und ich habe das Gefühl - im tiefsten Afrika zu sein. Wo ich durchfahre, werden mir neugierige Blicke zugeworfen. Aber vielleicht geht es diesen Menschen hier genauso - was will der Fremde hier? Eigentlich suche ich einen Übernachtungsplatz - die GPS-Daten von i-Overlander stimmen mal wieder nicht oder ich habe irgend einen Fehler gemacht beim Einrichten.
Nach dem dritten Versuch, den Platz zu finden, gebe ich auf, ich frage einen Polizisten im Streifenwagen, wo ich ein Hotel finden könne. Er fährt sogar voraus und zeigt mir die entsprechende Stelle. Uuuupppsss... - das soll ein Hotel sein, frage ich mich? Ich fühle mich einfach nicht sehr willkommen hier, was könnte die Alternative sein?
Ich entschliesse mich, die Stadt umgehend zu verlassen und fahre nach Hopkins!

Hopkins

...ist ein kleiner Fischerort mit ungefähr 1800 Einwohnern. Der Ort erstreckt sich der Küste entlang. Die Strasse führt vom Southern Highway durch das flache Land und endet in Hopkins an einer T-Kreuzung. Mittlerweile ist es
Nacht geworden, pechfinstere Nacht. Bei einem Lebensmittelgeschäft - praktisch alle in Belize sind fest in chinesischer Hand - kaufe ich ein paar Sachen ein.
Und nun die Quizfrage - wo finde ich einen Schlafplatz? Zwei junge Kanadierinnen befragt und die sagen mir, dass sie in einem Hostal wohnen würden. Ich solle mal dort fragen. Sie zeigen mir sogar den Weg dorthin! Ui - ich erhalte das allerletzte Zimmer hier (wenn man von Zimmer sprechen kann)
Na egal, Hauptsache ich kann übernachten! Wenigstens ist der i-net Anschluss gut, so kann ich mal meine Mails checken.
An der Rezeption wird mir noch mitgeteilt, dass ich allenfalls am Morgen früher wegfahren müsse, da die Strasse im Bau sei! Aber er wisse nicht, ob morgen Arbeiter kommen würden.
Nun - früher wegfahren musste ich nicht! Leider ist der Himmel immer noch grau-in-grau. So juckt es mich auch nicht - den Ort etwas genauer anzuschauen. Ich packe meine Sachen zusammen und fahre weiter!

© Peter S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich freue mich, wiederum unterwegs zu sein!
Details:
Aufbruch: 20.11.2019
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 21.04.2020
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Belize
El Salvador
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Der Autor
 
Peter S. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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