Guatemala - Land des ewigen Frühlings

Reisezeit: April 2019  |  von Beatrice Feldbauer

Reise

Als Morgenmuffel staune ich immer wieder, wieviele Menschen schon in aller herrgottsfrühe unterwegs sind. Mit dem ersten Zug bin ich unterwegs und zum Glück sind auch Pia und Beat mit dabei, so kann ich mich nicht verfahren. Pia erzählt, in Schwarzenberg hätte es am Morgen bereits geschneit.

Jetzt regnet es und die warmen Temperaturen der letzten Wochen sind vorbei, ein Tiefdruckzentrum hat sich angemeldet Also höchste Zeit für einen Tapetenwechsel. Bald haben wir eingecheckt und treffen in der Bye-Bye-Bar auf Susi und Lilo.

Nach und nach trudeln auch die anderen ein und bald ist die Gruppe komplett. Endlich geht es los, das Warten hat ein Ende. Nach der Begrüssung gilt es, sich kennen zu lernen, Namen zu merken, erste Informationen auszutauschen. Für mich ist dieser Moment immer sehr spannend. Wir werden die nächsten 20 Tagen miteinander auskommen müssen, da ist es besser, wenn die Schwingungen ungefähr auf gleicher Ebene mitschwingen.

Listo passt auf die neuen Trink-Flaschen auf.

Listo passt auf die neuen Trink-Flaschen auf.

Ich habe jedem eine Wasserflasche mitgebracht. Seit ich ausgerechnet habe, was es ausmacht, wenn eine Gruppe von 16 Leuten knapp drei Wochen lang unterwegs ist und täglich 1 - 1,5 Liter Wasser trinkt. Ich bin auf 500 - 900 Petflachen gekommen und diese Zahl hat mich fast umgehauen.

Darum habe ich Wasserflaschen besorgt und im Bus werden wir eine 18-Liter-Flasche aufstellen, wo man sich jederzeit bedienen kann.

Jetzt ist aber erst einmal Bastelstunde angesagt. Mit Buchstaben und Zahlen, mit Smilies und Herzli schmückt jeder seine Flasche, so dass sie einfach zu erkennen ist. Das gibt schon ersten Gesprächsstoff und bei einem feinen Cappuccino geht die Zeit bald vorbei und wir gehen zum Gate.

Draussen wird das Wetter immer ungemütlicher. Unser Flugzeig wird kurz vor dem Abflug noch komplett eingesprayt, enteist, was die Flügel grün erscheinen lässt. So als ob er bereits Moos angesetzt hätte. Und dann geht es los, Wir starten, wir nehmen Fahrt auf, steigen hoch in die Wolken. Mit einem gewaltigen Schütteln durchbrechen wir die Wolken und bald sind wir darüber und fliegen in den blauen Himmel.

Mit uns ist eine grosse Gruppe junger Männer. Man hört es, sie freuen sich auf den Kurzaufenthalt in Amsterdam mit all seinen Attraktionen für junge Menschen. Schon bald landen wir auf der Piste und der Flieger fährt auf Rädern weiter. Weiter und weiter. Fast macht es den Anschein, als ob wir mit dem Flieger direkt in die Stadt fahren würden. *Die bringen uns mit dem Flugzeug direkt ins Hotel", ruft einer der Jungen und erntet einen Lacher. Der Flughafen von Amsterdam muss riesig sein. Irgendwann verlassen wir die Piste dann doch und docken an einem der Fingerdocks an.

Jetzt zeigt es sich, dass der Flugplatz nicht nur draussen in Gelände riesig ist, auch die Hallen, durch die wir jetzt zum nächsten Gate wandern sind nicht ohne. Durch eine Vielzahl von Geschäften und Boutiquen kommen wir, aber die schönsten sind schon die mit den Tulpen. Und die ansprechenden Restaurants.

Listo hat den ersten Teil der Reise im Rucksack verbracht und war verärgert, als ich ihn endlich herausholte. Er war schon ziemlich rot angelaufen und fand es eine Zumutung, dass er eingeklemmt zwischen Laptop, Kameras und Osterhasen den ersten Flug in seinem Leben durchstehen musste. Er besteht darauf, dass er wissen will, wie die Dinge funktionieren. Die langen Rollbänder hat er schnell geckteckt und so lässt er sich zum Gate fahren.

Tulpen aus Amsterdam

Tulpen aus Amsterdam

Bald sitzten wir wieder in einem Flugzeug, diesmal in einem viel grösseren und jetzt geht die Reise erst richtig los. Unsere Plätze sind im ganzen Flugzeug verteilt, ich habe einen Platz zum Gang bekommen und hole jetzt meinen Berner Krimi hervor. Der neueste von Regine Frei "Frau im Schatten". Das Buch ist so spannend, dass ich die nächsten 11 Stunden darin versinke und mich nur noch von den gelegentlichen Mahlzeiten ablenken lasse, die das Bordpersonal verteilt. "Chicken ist ausgegangen", meint die Flight-Attendent, als sie zu mir kommt. Mir macht das nichts aus, Pasta ist auch in Ordnung, aber Listo hätte lieber Hühnchen gehabt.
Während Listo den Bildschirm überwacht, während ich mich in meine Lektüre vertiefe und geistig im Berner Rosengarten stecken geblieben bin. Manchmal bekommmen wir von den anderen der Gruppe Besuch für einen kurzen Schwatz.

Für mich vergehen die Langen Stunden mit Lesen im Flug und es ist ein Gerückt, dass ich zwischen drin einmal einnickt bin, und zwei Seiten zurück blattern musste, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Bei der Zwischenlandung in Panama entdecke ich, dass auf meinem Ticket für den letzten Flug die Sitznummer fehlt. Da steht nur Gate. Auch Beat hat nur diesen unvollständigen Eintrag. Auf meine Frage erklärt mit einer der Angestellten beim Schalter am Gate, man hätte keinen Platz mehr, das Flieger sei ausgebucht.

Was? ich bin ziemlich überrascht. Das geht doch nicht. Eben noch haben wir an einem anderen Schalter für Jeannette und Martin das Checkin, das in Zürich gefehlt hatte, noch nachgeholt, jetzt soll für uns kein Platz mehr sein. Zwei Stunden später geht noch einmal ein Flug nach Guatemala. Und was bitte schön, macht dann meine Gruppe, frage ich und erkläre, dass ich Tourgide mit 14 Leuten sei und dass ich im Notfall auch im Cockpit sitzen würde, oder auf dem Boden. Davon will man natürlih nichts wissen, und verweist darauf, etwas GEduld zu haben, man werde versuchen, für mich noch einen Platz zu finden. Die anderen steigen schon mal ein, während Beat und ich noch immer am Gate stehen. Und mit uns noch midestens 10 weitere Leute, die auch heute noch nach Guatemala wollen. Endlich hat man auch für Beat einen Platz gefunden und ganz am Schluss darf auch ich einsteigen. Der letzte freie Platz ist für mich, der Passagier, der sich verspätet eingefunden hat, wird wohl auf den nächsten Flug vertröstet.

Inzwischen ist es längst nach Mitternacht, aber bei uns dunkelt es gerade ein. Bis wir ankommen ist es stockfinster. Nach der Landung gehen wir durch die Passkontrolle und holen unser Gepäck vom Laufband. Doch ich kann so lange dem Band zusehen, die beiden Koffer, die jetzt noch ihre Runden drehen, sind nicht meine, mein Gepäck ist in Panama hängen geblieben.

Es wird mit dem nächsten Flug gebracht, vertröstet mich der Angestellte am Desk und will wissen, wie denn mein Gepäck aussehe, und was drin sei. Kleider, was denn sonst.

Vor der Flughafengebäude steht René mit einem grossen Bus. Damit werden wir die nächsten Tage unterwegs sein. Jetzt ist die Fahrt zum Hotel nur kurz. Bald haben wir unsere Zimmer bezogen, Inzwischen sind 24 Stunden vergangen, seit ich mein Haus verlassen haben, dazwischen liegen 10'000 km und 8 Stunden Zeitunterschied. Bevor wir endlich in den verdienten Schlaf fallen, treffen wir uns noch an der kleinen Bar zu einem Schlummertrunk. Gallo heisst das einheimische Bier. Hahn. Listo findet es sympatisch.

Mein Koffer ist noch in der Nacht eingetroffen. Um halb zwei habe ich mich an der Rezeption erkundigt. Er war da, die Reise kann losgehen.

Irgendwann habe ich auch diesen Bericht noch geschrieben, die Fehlersuche habe ich dann aber abgebrochen, Frühstück wartet...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Knapp drei Wochen werde ich auch dieses Jahr wieder mit ein paar Freunden durch Guatemala reisen. Farbige Märkte, fröhliche Menschen, Vulkane, Maya-Pyramiden im Dschungel zwei Ozeane und noch vieles mehr steht auf dem Programm. Reisen Sie mit uns ins Land des ewigen Frühlings.
Details:
Aufbruch: 04.04.2019
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 21.04.2019
Reiseziele: Guatemala
Honduras
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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