Timeout

Reisezeit: Januar - August 2010  |  von Susanne Lenz

Hola Gringo

Hallo zusammen!

Heute ist der 28.03.10 und mit anderen Worten sind wir in 2 Tagen schon 2 Monate unterwegs... Ich habe bis anhin geglaubt, dass die Zeit während des Reisens viel langsamer vergeht, alleine schon deswegen, weil man keinen Stress im herkömmlichen Sinn hat. Diese These lasse ich aber spätestens jetzt fallen. Ich bin schockiert darüber, WIE schnell die Zeit vergeht! Schon fast einen Drittel ist hinter uns!

Wir haben unglaublich schöne Eindrücke bekommen, viel Neues erlebt und Herausforderungen angenommen. In Mulegé (von wo aus ich den letzten Bericht ins Netz gestellt habe) haben wir bei einem Taco Dirk, den Höhlenmenschen, kennengelernt. Er hat uns erzählt, dass die Playa Ecomundo an der Baja Concepcion die schönste Beach sei. Wir wollten ohnehin ein paar Tage an den Strand und auch eine Kayaktour machen. So sind wir an diesen ruhigen Fleck gefahren.

Hier lebt Dirk jedes Jahr für ca: 2 Monate. In einer kleinen Höhle direkt an der Playa Ecomundo.

Hier lebt Dirk jedes Jahr für ca: 2 Monate. In einer kleinen Höhle direkt an der Playa Ecomundo.

Während des Fahrens fallen uns immer wieder neue Namen ein: Silas heisst plötzlich Schischi, der Roland ist der Roschi und ich bin die Sushi. Was fehlte, waren nur noch die passenden Bilder zu unseren neuen Namen... Bis wir den Roschi fanden und uns sofort einig waren: Das ist er!!

ROSCHI ON TOUR

ROSCHI ON TOUR

Daraufhin baten wir Schischi, seinen unschuldigsten Blick aufzusetzen...

Daraufhin baten wir Schischi, seinen unschuldigsten Blick aufzusetzen...

Und dabei liessen wir es uns gut gehen!

Proscht, Zum Wohl, Salute

Proscht, Zum Wohl, Salute

Endlich ging es auf unsere Kayaktour. Gerne wären wir ein paar Tage unterwegs gewesen, doch die Strömungen sind nicht zu unterschätzen und auch die breiten Kayaks, die schwer in Bewegung zu bringen sind. Deshalb haben wir uns auf einen langen Tag geeinigt, an dem wir 5 Inseln in der grossen Baja Conception besucht haben. Es war toll, an so menschenleere Orte zu paddeln und auch der aufkommende Wind konnte uns nichts anhaben...

Silas per Kayak von einer Insel zur anderen.

Silas per Kayak von einer Insel zur anderen.

Doch allzu lange halten wir es nicht aus an einem Ort, denn wer weiss, was uns als nächstes erwartet?

An einem Sandstrand bleiben wir mal wieder stecken und graben unseren Grossen aus. Zum guten Schluss müssen wir ihn aber doch noch rausziehen lassen.

An einem Sandstrand bleiben wir mal wieder stecken und graben unseren Grossen aus. Zum guten Schluss müssen wir ihn aber doch noch rausziehen lassen.

Silas Fenster: Klarsicht? Sicher nicht!

Silas Fenster: Klarsicht? Sicher nicht!

Wir fuhren ziehlstrebig nach La Paz weiter, der Hauptstadt der Baja California del Sur.

Alle, die wir zuvor getroffen hatten, sagten uns, die Gegend sei extrem touristisch, und dass sie sehr an die USA erinnere. Wir waren auf alles gefasst, aber dann durchaus überrascht. La Paz haben wir als sehr schöne und saubere Stadt erlebt, die in unseren Augen nicht touristischer war, als andere Plätze in der Baja.

Was aber dennoch auffällig ist: Wir werden nicht als Mitmenschen wahrgenommen, sondern als Gringos! Wo wir auch hinkommen heisst es: "Hola Gringos!", manchmal kommt dieser Gruss sogar von Kindern, die kaum sprechen können. Ich erlebe ein ganz anderes Mexico. Die Menschen sind ganz offensichtlich von der Grenze zu den USA geprägt...

Natürlich wollten wir die ganze Baja California sehen, und so planten wir die Weiterfahrt zum südlichsten Punkt, dem Cabo San Lucas. In La Paz würden wir vor unserer Überfahrt mit der Fähre noch einmal ein paar Tage verbringen.

Auf dem Weg nach Cabo San Lucas, hier in Todos Santos. Ein wilder Strand mit einer tollen Lagune.

Auf dem Weg nach Cabo San Lucas, hier in Todos Santos. Ein wilder Strand mit einer tollen Lagune.

Todos Santos bei Sonnenuntergang.

Todos Santos bei Sonnenuntergang.

Das Cabo San Lucas. Das Städchen ist eine Touristenhochburg, aber diese Felsformationen  und die kleinen Beaches sind eine Wucht!

Das Cabo San Lucas. Das Städchen ist eine Touristenhochburg, aber diese Felsformationen und die kleinen Beaches sind eine Wucht!

Unterwegs ein wunderschöner Wasserfall, der zum Baden einlädt.

Unterwegs ein wunderschöner Wasserfall, der zum Baden einlädt.

Was wir auch tun!

Was wir auch tun!

Schon wieder in Richtung Norden machen wir am Cabo Pulmos halt. Eines der wenigen Orte auf der Welt, wo man ein Riff fast direkt am Strand antrifft. Dieses Riff besteht aus 4 Balken, wovon man das erste wunderbar be-schnorcheln könnte. Wir kamen leider bei einer Windstärke xxy an, bei der dies nicht möglich war. Genauso wenig konnte man tauchen, was vorallem Roland weh tat...

Los Frailes, Strand beim Cabo Pulmos.

Los Frailes, Strand beim Cabo Pulmos.

Pelikane gibt es viele!

Pelikane gibt es viele!

Silas auf der Lauer nach Kolibris, die er fotografieren kann. Ein super Foto!

Silas auf der Lauer nach Kolibris, die er fotografieren kann. Ein super Foto!

Wir alle haben so unsere Hauptaufgabengebiete bekommen, Roland ist unser Navigator, der hauptsächlich fährt und die Reiseführer studiert, ich bin die Küchen -und Einkaufschefin und Silas ist für die Sauberkeit des Geschirrs verantwortlich.

Leider sind nicht alle gleich zufrieden mit ihren Jobs

Leider sind nicht alle gleich zufrieden mit ihren Jobs

Zurück in La Paz geniessen wir die Wahnsinns - Strände!

Pichilingue, von hier aus wird uns die Fähre aufs Festland fahren.

Pichilingue, von hier aus wird uns die Fähre aufs Festland fahren.

Playa Balandra, einer der schönsten Strände, den wir je gesehen haben!!

Playa Balandra, einer der schönsten Strände, den wir je gesehen haben!!

Playa Balandra

Playa Balandra

Kurz nachdem wir unsere Freunde mit dem Bulli wieder getroffen hatten, fuhren wir mit einem weinendem Auge auf die Fähre rauf. Wir haben uns für Matzatlan entschieden, weil wir ein tolles Angebot bekommen hatten und wir noch keine Lust verspürten, uns so bald aus Mexico zu verabschieden. Ausserdem wurde die Strecke Matzatlan - Durango als zauberhaft beschrieben.

Die Überfahrt war total easy, denn das Meer war so ruhig wie ich, wenn ich schlafe

Die Überfahrt war total easy, denn das Meer war so ruhig wie ich, wenn ich schlafe

Letzter Sonnenuntergang über der Baja California

Letzter Sonnenuntergang über der Baja California

Willkommen in Matzatlan!

Willkommen in Matzatlan!

Der Tourismus in Matzatlan floriert.

Der Tourismus in Matzatlan floriert.

Roland und Silas fotografieren gerne die kreativen Nummernschilder. Da könnte sich die Schweiz doch ein Stück abschneiden, nicht?

Nummernschild

Nummernschild

Die Fahrt nach Durango war wirklich sehr, sehr schön. Leider auch etwas wild, denn wir haben innerhalb von ein paar Stunden 3 verunfallte Trucks gesehen.

Aussicht aus dem Auto auf der Fahrt von Matzatlan nach Durango.

Aussicht aus dem Auto auf der Fahrt von Matzatlan nach Durango.

Diese Felsen heissen: "Zähne des Teufels".

Diese Felsen heissen: "Zähne des Teufels".

Wir hatten gelesen, dass Durango eine Westernstadt sei. Ich habe mir schon den Saloon vorgestellt, wo die Cowboys ein- und ausgehen. Dem war nicht so. Ein sauberes, hübsches Städchen. Es hat uns sehr gefallen!

In Durango dann endlich etwas zwischen die Zähne.

In Durango dann endlich etwas zwischen die Zähne.

Auf der Weiterfahrt in Richtung Barranca del Cobre (Copper Canyon) machten wir in Parral halt, wo wir eine alte Silbermiene besuchten.

Parral

Parral

Als der Strom unterbrochen worden war, wurde es uns ein kleines bisschen anders! Wir wurden nämlich mit einem Lift aus dem letzten Jahrhundert 88 m in die Tiefe befördert.

In der Miene.

In der Miene.

Silas, der Mienenarbeiter.

Silas, der Mienenarbeiter.

Schon auf der Fahrt hatte ich geäussert, dass ich vor dem Weg nach Batopilas ein bisschen Respekt habe. Eine Dirtroad, die 67 km lang ist. Aber was uns dann erwartete, überstieg meine schlimmste Befürchtung!! Nach 10 km wollte ich umdrehen, das führte zu einer heftigen Diskussion. Wir fuhren weiter...

Das dünne Weisse soll die Strasse nach Batopilas darstellen.

Das dünne Weisse soll die Strasse nach Batopilas darstellen.

Hier etwas näher...

Hier etwas näher...

Und hier unser Grosser, der definitiv manchmal zu gross war!!

Und hier unser Grosser, der definitiv manchmal zu gross war!!

Und noch einmal... Ich möchte noch nachhacken: Es ging teilweise 100 derte Meter senkrecht runter!

Und noch einmal... Ich möchte noch nachhacken: Es ging teilweise 100 derte Meter senkrecht runter!

Sowie hier!

Sowie hier!

Mit spektakulären Brücken.

Mit spektakulären Brücken.

Dann, endlich sind wir angekommen. Meine Nerven waren nicht mehr vorhanden.

Batopilas ist ein kleines Städchen, wo man sich fragt, was die Menschen da machen. Die Antwort ist: "Marihuanaanbau". Das Klima ist rauh, auch das zwischenmenschliche. So ein Ort, wo man sich einfach nicht richtig entspannen kann.

Hingegen die Landschaft ist absolut super. Die Sierra Madre Occidental zeigt hier ihre grössten, tiefsten Canyons. Das Gebiet des Copper Canyons ist 4 Mal grösser, als das des Grand Canyons.

Cowboys in Batopilas.

Cowboys in Batopilas.

Und wo fanden wir das Bild zum Schischi?? Ja in Batopilas!

SCHISCHI ON TOUR!

SCHISCHI ON TOUR!

Und dann auch noch gleich das von der Sushi!

SUSHI ON TOUR!

SUSHI ON TOUR!

Von Batopilas aus wollten wir eine Trekkingtour machen, die ca. 5-6 Tage dauern sollte. Wir fanden schnell einen Führer, der einen guten Eindruck auf uns machte. Am Montag, dem 22.03.10 ging es dann los:

Maultier wird bepackt.

Maultier wird bepackt.

Die Blumen, die in der eher trockenen Sierra blühten, waren einfach erstklassig! In allen Farben luden sie ein. Wir fühlten und im Gelände gleich viel entspannter und sicherer.

Als Trinidad, der Führer, uns dann aber erzählte, dass sein Sohn, gemeinsam mit 2 anderen jungen Männern aus Batopilas, in Creel auf der Strasse umgebracht worden war, ging es uns gleich wieder anders. Diese Gegend ist absolut wild, und die Mafia hat ihre Klauen um alle. Menschenleben zählen nichts... Keine schöne Atmosphäre.

Blumen in der Sierra.

Blumen in der Sierra.

Und wir wandern und wandern...

Und wir wandern und wandern...

Kochen mussten wir am Feuer, da wir keinen Kocher mit dabei hatten.

Kochen mussten wir am Feuer, da wir keinen Kocher mit dabei hatten.

Traumhafte Aussichten.

Traumhafte Aussichten.

Am dritten Tag eine kurze Pause für mich, bevor es zum Einkaufen für den Rückweg ging.

Am dritten Tag eine kurze Pause für mich, bevor es zum Einkaufen für den Rückweg ging.

Berg bei Urique. Die Wanderung führte von Batopilas über einen Berg nach Urique und zurück auf einem andern Weg.

Berg bei Urique. Die Wanderung führte von Batopilas über einen Berg nach Urique und zurück auf einem andern Weg.

Auf dem Rückweg, die Blasen waren schon da!

Auf dem Rückweg, die Blasen waren schon da!

Am liebsten hätten wir ihn mitgenommen.

Am liebsten hätten wir ihn mitgenommen.

El Mexicano.

El Mexicano.

Sierrablume.

Sierrablume.

Das Fazit nach 5 Tagen: "Eine tolle Landschaft, Wege, die man sonst nicht so schnell geht, 10 Blasen und 2 tote Zehennägel".

Ein grosses Exemplar an meinem Fuss

Ein grosses Exemplar an meinem Fuss

Glücklich zurück beim Grossen. Ich feiere im Geheimen: "MEIN RUECKEN HAT DAS MITGEMACHT, WOW!! ICH WERDE GESUND!"

Glücklich zurück beim Grossen. Ich feiere im Geheimen: "MEIN RUECKEN HAT DAS MITGEMACHT, WOW!! ICH WERDE GESUND!"

Am gleichen Abend fuhren wir die Hälfte der Strecke wieder zurück, damit wir am folgenden Morgen in aller Frühe den Rest bewältigen konnten. Unser nächstes Ziel war Creel, von wo aus wir tolle Aussichtspunkte besuchen konnten und uns von der Wanderung erholten wollten.

Silas auf der berühmten Ferrocarril Mexicana, die durch den Copper Canyon fährt.

Silas auf der berühmten Ferrocarril Mexicana, die durch den Copper Canyon fährt.

Und wieder: Gigantische Aussichten!

Und wieder: Gigantische Aussichten!

In Creel machten wir auch einen Ausflug per Pferd. Ich habe mich supergut gefühlt, mal wieder auf einem Vierbeiner zu sitzen. Auch die 2 Männer haben sich gut geschlagen. Landschaftlich wieder ein Traum!

Cowboy Silas.

Cowboy Silas.

Cowgirl Susanne.

Cowgirl Susanne.

Und Chefcowboy Roland.

Und Chefcowboy Roland.

Copper Canyon

Copper Canyon

Morgen, am 30.03.10, werden wir von Creel aus direkt zur Grenze fahren. Wir haben wieder viele tolle Pläne. 5 Wochen Mexico liegen hinter uns, wir werden es vermissen!

Euch wünschen wir weiterhin einen guten Frühlingsanfang mit viel Sonne. Bis zum nächsten Mal, dann wieder aus den USA mit vielen neuen Erfahrungen aus Hawaii

Herzlich Susanne, Roland und Silas

© Susanne Lenz, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit meinem Freund und Sohn soll es am 30. Januar 2010 losgehen. Wir wollen Mexico, die USA und Hawaii zum grossen Teil per Wohnmobil bereisen. 6,5 Monate wird unser Abenteuer dauern :-) Und wir freuen uns riesig!
Details:
Aufbruch: 30.01.2010
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 13.08.2010
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Brasilien
Ägypten
Schweiz
Mexiko
Der Autor
 
Susanne Lenz berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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