Einmal Zentralamerika und zurück

Reisezeit: November 2019 - April 2020  |  von Peter S.

8.2./9.2.19 Mulegé bis San Ignacio

Das Städtchen Mulegé wurde vor ein paar Jahren durch einen Sturm verwüstet. Im eigentlichen Kern ist leider vieles geschlossen, Häuser stehen zum Verkauf. Zum Teil wurde auch die Strasse arg in Mitleidenschaft gezogen.

Die havarierte Strasse, ganz links im Bild - mehr am Berg wurde die neue Strasse gebaut

Die havarierte Strasse, ganz links im Bild - mehr am Berg wurde die neue Strasse gebaut

Viele Palmen haben ihre Krone verloren durch den Sturm

Viele Palmen haben ihre Krone verloren durch den Sturm

Im Juli und August soll es hier drückend heiss sein. Allerdings bilden die Palmen und Bäume entlang des Mulegé-Flusses eine angenehme Oase. Sehenswert ist die alte Missionskirche sowie der Dorfkern.

Im beschaulichen Dorfkern stehen alte, wunderschöne Bugambilias in ihrer leuchtenden Farbenpracht

Im beschaulichen Dorfkern stehen alte, wunderschöne Bugambilias in ihrer leuchtenden Farbenpracht

Wir bleiben eine Nacht auf dem Camping Huerta Don Chano. Der Spaziergang in den Ort Mulegé führt uns an dem Flussufer entlang. Auf der Gegenseite sind neue Häuser im Schutz der Berge entstanden.
Im Dorf selber kaufen wir Lebensmittel ein und "gönnen" uns einen schlechten Capuccino Sorry, aber der war wirklich nicht gut! Mitten im Dorfkern besuchen wir das Ladengeschäft von Jesus. Er hat uns an der Bahia Concepción seine Kollektion von handgeschnitzten und bemalten Tierfiguren vorgeführt - einen tollen Kolibri haben wir uns letztlich als Souvenir erstanden - es sei sein erster Verkauf heute...! Ich habe dann einige Zeit mit ihm gesprochen - er stammt aus Oaxaca, sein Vater schnitzt die Figuren und die Familie hilft mit beim Bemalen. Bis der Kolibri vollendet war, dauerte es eine ganze Woche Arbeit. Gekostet hat mich das Ganze etwas mehr als CHF 20.-! Ein tolles Souvenir

San Ignacio

Nach ca. 120 km sind wir in San Ignacio, ein Muss, hier zu halten. Im kleinen Zocaló stehen ausladende Lorbeerbäume, welche in den Hitzemonaten erquicklichen Schatten spenden. Auf der gegenüberliegenden Seite steht die Dominikanerkirche, welche 1786 aus Lavastein an Stelle einer Jesuitenmission erbaut wurde. Die Kirche ist ein eher selten gewordenes Beispiel aus der Kolonialzeit der Spanier.

Fantastischer Kakteengarten bei der KIrche

Fantastischer Kakteengarten bei der KIrche

Und die Orangenbäume

Und die Orangenbäume

San Ignacio ist eine Oase inmitten der Wüste. Aus der Zeit der Jesuiten stammen die vielen, vielen Dattelpalmen sowie Feigenbäume und Orangenhaine, welche auch heute noch für ein geregeltes Einkommen für die Bewohner sorgen.
Wir lassen es uns nicht nehmen, hier einen Cappucino zu versuchen dazu gibt es feinste "Pay de Datil" - eine Köstlichkeit aus Datteln.
In der "Oficina de Turismo" melde ich uns an für eine Nacht im Camping Ecoturismo in der Laguna San Ignacio an. Wann wir dorthin fahren möchten - natürlich sofort!

Der Zocaló mit den ausladenden Lorbeerbäumen

Der Zocaló mit den ausladenden Lorbeerbäumen

Laguna San Ignacio Kuyimita

Die Strasse in die Lagune ist gute 60 km lang, zwei Drittel sind asphaltiert. Der letzte Abschnitt hat es in sich, eine schöne Rüttel- Schüttelpiste, aber immerhin in besserem Zustand als vor einigen Jahren.
Beim Empfang steht bereits David, er weiss Bescheid, dass wir ankommen, wir richten uns direkt am Ufer ein. Anschliessend zeigt er uns kurz die Umgebung inklusive Toilette und Duschen! Da es sich um ein Ecoturismo-Projekt handelt, ist doch einiges anders. In jeder Toilette steht ein Kessel Wasser, die Spülung muss mit einer grossen Tasse selber gemacht werden. Für die Dusche ist es ähnlich, nur muss man beim Warmwassertank das Wasser selber holen. Das warme Wasser wird mittels Solartechnik erwärmt. Im Restaurant werden wir kulinarisch verwöhnt. Doch wer spricht da auch noch Schweizer Deutsch? Zwei junge Schweizerinnen und Schweizer verweilen hier eine Woche, um ihre Bachelor-Arbeit zu formulieren. Es geht um die Grauwale! Toll für die jungen Leute, heutzutage solch spannende Arbeiten durchführen zu dürfen.

Das Restaurant im Ecoturismo, hier lassen wir uns am Abend kulinarisch verwöhnen

Das Restaurant im Ecoturismo, hier lassen wir uns am Abend kulinarisch verwöhnen

Unser Stellplatz in der Lagune

Unser Stellplatz in der Lagune

Blick in die Lagune

Blick in die Lagune

Marianne recht dick verpackt - ein steifer Nordwind weht, die gefühlte Temperatur ist merklich gesunken

Marianne recht dick verpackt - ein steifer Nordwind weht, die gefühlte Temperatur ist merklich gesunken

Da hilft nur ein kleiner Spaziergang, mal schauen was da so rumfliegt resp. steht! Pelikane sowie Strandläufer, vielleicht ist ihnen auch recht kühl

Da hilft nur ein kleiner Spaziergang, mal schauen was da so rumfliegt resp. steht! Pelikane sowie Strandläufer, vielleicht ist ihnen auch recht kühl

Ein fetter Rabe

Ein fetter Rabe

Und hoch oben lauert ein Seeadler auf seine Beute

Und hoch oben lauert ein Seeadler auf seine Beute

Wir empfangen die letzten Sonnenstrahlen

Wir empfangen die letzten Sonnenstrahlen

Am andern Morgen heisst es zeitig aufstehen, wir fahren mit Booten hinaus, um Grauwale zu besichtigen. Es ist immer noch recht frisch und strak bewölkt. Die Fahrt hinaus zu den Walen dauert ca. eine halbe Stunde. Insgesamt verweilen wir zwei Stunden draussen.
Im Moment sollen ca. 450 Wale hier in der Laguna San Ignacio sich befinden.

Grauwale

sind Bartenwale und leben in arktischem bis gemässigt warmem Wasser. Sie leben heute nur noch im Pazifik, wobei es eine Ost- und eine Westpopulation gibt. Im Atlantik sind sie ausgestorben.
Die ostpazifische Population verbringt die Sommermonate in den nährstoffreichen Regionen der Beringsee. Im Herbst erfolgt die Wanderung in den Süden, sie sind recht langsame Schwimmer, in den Lagunen Mexicos kalben sie in den Monaten Januar bis März und vor der kalifornischen Küste pflanzen sie sich fort.. Nach einigen Monaten kehren sie in die nördlicheren Nahrungsgründe zurück. Mit etwas Glück schwimmen die Wale bis an die Boote heran.

Da taucht einer auf, mit dem Kopf nach oben

Da taucht einer auf, mit dem Kopf nach oben

Es ist unwahrscheinlich schön, solche Urtiere mal aus der Nähe zu sehen.
Und ihre Ausmasse sind gewaltig! Sie sind 13 bis 15 Meter lang und haben ein Gewicht von 24 bis 34 Tonnen! Die Kälber wiegen bei der Geburt ca. eine halbe Tonne und sind fünf Meter lang.

Wir sehen recht viele Wale, leider sind sie heute nicht sehr spielerisch veranlagt. Keiner schwimmt zu unserm Boot rüber. Schade, aber der Ausflug hat sich trotz allem sehr gelohnt. Es ist selten, dass man so tolle Eindrücke aus der Natur erhalten darf.
Wir haben noch eine Chance, in Guerrero Negro!

© Peter S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich freue mich, wiederum unterwegs zu sein!
Details:
Aufbruch: 20.11.2019
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 21.04.2020
Reiseziele: Mexiko
Guatemala
Belize
El Salvador
Nicaragua
Costa Rica
Panama
Der Autor
 
Peter S. berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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