37.000 KM KANADA /USA ''REISE GEGEN DIE BESCHLEUNIGUNG DER ZEIT''

Reisezeit: Mai - Oktober 2013  |  von Gregor König

Cassiar Hwy./Stewart

Jade City  auf dem Cassiar Hwy. Toller Name für nur 12 Einwohner!
Der Ort wirbt aber mit kostenlosem Kaffee und overnight-Parking für Wohnmobile

Jade City auf dem Cassiar Hwy. Toller Name für nur 12 Einwohner!
Der Ort wirbt aber mit kostenlosem Kaffee und overnight-Parking für Wohnmobile

Freitag, 9.8.

Der Cassiar Hwy. war eigentlich ziemlich langweilig, besonders jetzt, nachdem wir durch solche grandiosen Landschaften gefahren sind. Dabei hatte uns ein Kanadier erzählt 'Ihr werdet viel sehen!' Gregor:' Bäume?!'
Ich dachte eher an Tiere!
Es macht aber nichts, denn die Strasse läßt sich gut befahren - nicht unwichtig bei ca. 600 km!

Jedenfalls sind wir heute nach ca. 235 km Fahrt auf einen CP gefahren um mal wieder richtig zu duschen. Mit 25$ für die Übernachtung direkt am Ufer eines Sees nicht teuer, inkl. Strom und Wasseranschluss, wenn auch die Dusche 3 $ p.P. extra kostet. Die Waschmaschine war auch praktisch. Minuspunkt war nur dass die sanitären Anlagen der Wildnis angepaßt waren!!! Leider war mit all diesen Aktivitäten der Tag schnell vorbei.

Samstag, 10.8.

Deshalb sitze ich hier auf dem CP auf einer Picknickbank im Schatten in der Nähe des Hauses damit ich ins Internet komme. Gesellschaft leisteten mir 4 Spechte die um mich herum die Bäume aufhackten und ein Mitglied der CP-Familie der Erinnerungen an meinen Schrebergarten zu Hause wachrief mit seinem ständigem Raucherhusten! Die Nacht war kühl bis kalt. Es soll aber in Stewart ab heute wieder bei voller Sonne um die 28 Grad werden!
Es wird auch wieder viel früher dunkel. Schade! Gefiel mir, das lange Tageslicht!

Gregor ist wahrhaft entspannt!!! Er hatte keine schlechte Laune als er im Internet das Ergebnis Eintracht Frankfurt:Hertha 1:6 erfuhr!!! Geht doch!!! Es gab aber Unterstützung für die Eintracht: Er zog sein Forza SGE-T-Shirt an!

Heute haben wir Bergfest!!! Unsere Tour soll 150 Tage dauern und heute haben wir den 75. Reisetag! In Hayder (gehört zu Alaska) soll es viele Bars geben und keine Sperrstunde. Zur Freude der nebanan wohnenden Kanadier in Stewart! Und vielleicht auch zu unserer Freude heute Abend!?

Ich berichte hier auf dieser Seite weiter! Wir müssen los, denn einige hundert km sind noch zu bewältigen bis Stewart/Hyder!

Inzwischen Mittwoch, 14.8. und wir sind auf dem Weg nach Vancouver.
Ich berichte also jetzt mal weiter:

Der Cassiar Hwy. gab sich ab Kinaskan Lake große Mühe und bescherte uns schöne Landschaften - allerdings nicht lange. Wir waren froh über die gute Strasse; sahen unterwegs 3 Schwarzbären. Einer hatte so tolles glänzendes schwarzes Fell und war im Begriff vor uns die Strasse zu überqueren - als zwei Motorradfahrer angeschossen kamen und er wieder zurück in den Wald flüchtete. Ich war so sauer - diese Ignoranten -;fühlte mich wie 'Laura Croft' und wollte sie vom 'Sattel holen'! Gregor war aber nicht bereit ihnen hinterher zu fahren!

Einzige Tiere bisher auf dem Cassiar Hwy.: Ptarmigans (Chickens) die Schneehühner die im Sommer braunes Federkleid haben
Die bleiben einfach auf der Strasse stehen und dann werden leider viele von ihnen überfahren!

Einzige Tiere bisher auf dem Cassiar Hwy.: Ptarmigans (Chickens) die Schneehühner die im Sommer braunes Federkleid haben
Die bleiben einfach auf der Strasse stehen und dann werden leider viele von ihnen überfahren!

Cassiar Hwy. und Kinaskan Lake

Cassiar Hwy. und Kinaskan Lake

Die ersten gelben Blätter an den Bäumen und das Fireweed war hier schon verblüht, was bedeutet daß der Sommer schon vorbei ist - und das am 10.8.!

Die ersten gelben Blätter an den Bäumen und das Fireweed war hier schon verblüht, was bedeutet daß der Sommer schon vorbei ist - und das am 10.8.!

Der schöne Schwarzbär mit dem unglaublich glänzenden Fell

Der schöne Schwarzbär mit dem unglaublich glänzenden Fell

Der Bear-Gletscher an der Strasse nach Stewart

Der Bear-Gletscher an der Strasse nach Stewart

An der Strassenkreuzung nach Stewart hatten wir 60km schöne Landschaft mit dem Bear-Gletscher und einem großen Schneefeld direkt an der Strasse.

In Stewart kauften wir in einem Supermarkt ein der von außen so aussah als sei der Besitzer pleite gegangen - innen jedoch gab es alles!

Dann fuhren wir am Portland Kanal entlang der flach und schmutzig aussah und viele Baumstämme lagen im Wasser durch die kanadische Grenze und wurden von einem Schild begrüßt: Hyder/Alaska.

Aber irgendwie sahen die ganzen einfachen Holzhäuser verriegelt und unbewohnt aus. Am Ortsausgang gab es ein Motel-Inn und einen CP. Und schon waren wir auf der Strasse zur Bärenplattform.

Da parkten wir unter dem Schild: Bitte nicht kochen im Auto um die Bären nicht anzulocken.
Na ja - Kaffee kochen ist nicht direkt kochen und ein Toastz geht auch; nur bei der Hitze mußten wir die Fenster öffnen und Nutella und Honiggeruch gelangten nach außen.
Direkt vor uns war schon ein Bach mit vielen Lachsen.

Gregor peilte die Lage und holte schon mal die Eintrittskarten für die Bärenplattform, p.P. 5 $ Tagesticket.

Ich wollte mich eigentlich noch mal kurz ausruhen, aber die Aussicht auf viele Grizzlys die Lachse fangen ließen mir keine Ruhe.

Schneefeld auf dem Weg nach Stewart

Schneefeld auf dem Weg nach Stewart

50m schönes Stewart - mehr war nicht!

50m schönes Stewart - mehr war nicht!

BÄRENPLATTFORM

Also gingen wir den eingezäunten Holzweg zur Aussichtsplattform.
Kein Bär!
Huupss! Wieso denn das? Ich dachte, die sind immer da!
Von 17:00-18:30 warteten wir - dann kam mein toter Punkt und ich wollte mich im Auto ausruhen. Wenn ich aber jetzt etwas verpasse!? Also doch wieder zur Plattform - und da kamen mir schon bereits vorher wartende Touristen entgegen!
Oh - Gregor - nein, ich glaube es nicht! Was habe ich denn alles Tolles verpasst?
Antwort:' 45 Min. länger warten hast Du verpaßt!
Wie? Immer noch kein Bär?
Nein!

Irgendwann mußten wir beide plötzlich lachen! Wir kamen uns so doof vor! Da sitzen über 50 Touristen - bewaffnet mit Riesen-Objektiven - warten stehend und sitzend, Bücher lesend, essend und trinkend auf das Erscheinen eines Bären der die Lachse fängt.
Da erzählte eine Deutsche hinter uns :' Heute morgen waren wir auch schon da und haben keinen Bär gesehen!'

Na toll- dachte ich - wenn er kommt, dann bestimmt kurz vor Schluss um 22 Uhr!
Wir warteten - viele gingen schon weg - sahen zum wiederholten Male die Lachse schwimmend im Bach an,; die Möwen die Fischfleisch pickten; nach hinten ins Gebüsch ob sich da nicht einer versteckt hat.

Nein - wir halten durch! Bezahlt haben wir bis 22 Uhr!!!

Und dann plötzlich um 21:15 Uhr: 'A Bear!'

Gregor sagte noch:' Die Leute werden ungeduldig; da haben sie einen aus dem Käfig gelassen!'
Und wie dressiert kam der Grizzly ganz hinten aus dem Gebüsch zum Bach. Warum ausgerechnet ein schwarzer Grizzly!? Es war bereits fast dunkel und meine einfache Kamera konnte fast kein Bild aufnehmen. Blitzen war verboten.
Und wie dressiert kam der Bär immer näher; versuchte einige Male vergeblich einen Lachs zu fangen; kam dann bis zur Aussichtsplattform und holte sich unter uns einen Lachs; ging mit ihm in die Mitte des Baches; sah einmal nach rechts und einmal nach links und jeder konnte ein Foto machen: Bär mit Lachs im Maul!
Dann ging er ans Ufer gegenüber und zeigte uns beim Fressen nicht sein schwarzes Hinterteil - nein - er drehte sich fotogerecht um und alle konnten Bilder machen!
Dann fing er sich keinen neuen Fisch - nein - erging gemütlich im Bach entlang Richtung Ausgang - und alle Touristen gingen mit.
Der Ranger schloss um 21:30 Uhr die Plattform! Mission erledigt! Alles zufrieden - Bär gesehen!
Feierabend!!!

Wir fuhren wieder durch Hayder - nichts! Keine anheimelnde Bar! Und schon kam die kanadische Grenzeund ein Transparent:
Komm wieder in die freundlichste Geisterstadt Alaskas!!
Ich war echt perplex!

Na dann durch die Grenze - Ausweispapiere, Alkohol? - und waren wieder in Stewart und auch dort fanden wir nichts und auch nur am Ortsausgang einen Übernachtungsplatz. Um 22:30 Uhr machten wir uns die Hirtenmakkaroni heiß und gingen ins Bett.

Bärenplattform in Hyder

Bärenplattform in Hyder

Waiting of Bears!

Waiting of Bears!

Es lag schon ein Dunstschleier über dem Bach als der Grizzly kam

Es lag schon ein Dunstschleier über dem Bach als der Grizzly kam

© Gregor König, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisen ist das einzig Taugliche gegen die Beschleunigung der Zeit! (Thomas Mann) Diese Behauptung wollen wir überprüfen und hoffen auf eine eindrucksvolle, schöne und problemlose Reise: 5 Monate durch Kanada, Alaska und den Südwesten der USA!
Details:
Aufbruch: 28.05.2013
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 24.10.2013
Reiseziele: Kanada
Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Gregor König berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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